Klimaschädliche Kirchen-Dienstwagen: Schöpfung? Egal
Kirchenoberhäupter haben der Umwelthilfe zufolge extrem klimaschädliche Dienstwagen. Den schlimmsten fährt der Vorsitzende der Bischofskonferenz.
Für die Studie betrachtete die DUH die Dienstwagen der Oberhäupter von 27 katholischen Bistümern und 20 evangelischen Landeskirchen. Die Bischöfe Wolfgang Ipolt aus Görlitz und Rudolf Voderholzer aus Regensburg verweigerten die Teilnahme.
Den klimaschädlichsten Dienstwagen fährt ausgerechnet der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonzerenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing. Sein Audi A8 stößt pro Kilometer 258 Gramm Kohlendioxid aus. In dem Ranking am besten schnitt Dorothee Wüst von der Evangelischen Kirche der Pfalz ab. Ihr E-Auto – ein VW ID3 – hat einem CO2-Ausstoß von 56 Gramm pro Kilometer. Darauf folgen Kristina Kühnbaum-Schmidt von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland und Ralf Meister von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannover. Beide fahren einen Audi e-tron.
Im Schnitt erzeugen die Kirchen-Dienstwagen das Doppelte des CO2-Flottengrenzwerts. Für das schlechte Abschneiden macht die DUH auch Plug-in-Hybride verantwortlich. Etwa ein Drittel der Kirchenfunktionär:innen fährt solch ein Modell, das nach Angaben der DUH deutlich mehr CO2 ausstößt als vom Hersteller angegeben.
„Die Mitglieder der Kirchen sind in Sachen Klimaschutz weiter als ihre Oberhäupter“, sagte Dorothee Saar, Leiterin der Abteilung Verkehr und Luftreinhaltung bei der DUH. Die Christians for Future etwa forderten, dass sich Landeskirchen und Bistümer das Ziel setzen, bis 2030 Klimaneutralität zu erreichen. „Haushaltsplanungen und Investitionsentscheidungen sollen an diesem Ziel ausgerichtet werden“, forderte Saar.
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen