Klimaproteste vor COP27: Der Jet darf nicht fliegen
Auf dem Amsterdamer Airport haben Aktivisten Flugzeuge am Start gehindert. Im Madrider Prado-Museum haben sich Protestierende an zwei Goya-Gemälden festgeklebt.
Rund 500 Demonstranten war es gelungen, unter anderem mit Fahrrädern auf das Flughafengelände zu gelangen, während andere im Flughafengebäude für weniger Flüge ab Schiphol und insbesondere gegen Privatjets demonstrierten. Auch Anlieger des Airports, die sich gegen Fluglärm wehren, schlossen sich dem Protest im Flughafen an.
Wie Greenpeace mitteilte, hätten die Demonstranten Privatjets am Starten gehindert. Mit einer Sitzblockade unter einem Flieger blockierten rund zwei Dutzend Aktivisten einen auf seiner Parkposition stehenden Jet. „Wir fordern weniger Flüge, mehr Züge und ein Verbot von unnötigen Kurzstreckenflügen und Privatjets“, sagte Dewi Zloch von Greenpeace in den Niederlanden.
Auch in anderen europäischen Ländern gab es vor der am Sonntag in Ägypten beginnenden 27. Weltklimakonferenz Klimaproteste. Zwei Aktivistinnen hatten sich im Prado-Museum in Madrid an die Rahmen zweier berühmter Bilder des spanischen Meisters Francisco de Goya geklebt. Auf die Wand zwischen den Gemälden „Die nackte Maja“ und „Die bekleidete Maja“ schrieben sie „+ 1,5 C“, wie Videobilder zeigen.
Im Pariser Klimaabkommen von 2015 ist das Ziel festgehalten, die Erderwärmung möglichst bei 1,5 Grad zu stoppen und damit die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu verhindern. Es gilt inzwischen jedoch als wahrscheinlich, dass sich das Klima wesentlich stärker erwärmen wird.
Die beiden jungen Frauen im Prado-Museum trugen Hemden mit dem Aufdruck „Futuro Vegetal“ (Pflanzliche Zukunft). Diese Gruppe kämpft nach eigenen Angaben gegen die Klimakrise, indem sie für eine Landwirtschaft mit nur noch pflanzlichen Erzeugnissen eintritt.
Auch in Deutschland hatten sich Aktivisten vor der am Sonntag in Ägypten beginnenden 27. Weltklimakonferenz an Gemälden festgeklebt oder sie mit Lebensmitteln bespritzt, wie etwa im Museum Barberini in Potsdam, wo ein Monet-Gemälde mit Kartoffelbrei beworfen wurde. Keines der Gemälde war beschädigt worden, weil sie durch Glas geschützt waren.
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