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Klimakiller LandwirtschaftImmer weniger Schweine und Rinder in Deutschland

Deutsche Bauern halten 25 Prozent weniger Schweine und 18 Prozent weniger Rinder als vor zehn Jahren. Doch der Trend geht zu größeren Betrieben.

Jungrinder auf einer Weide im Allgäu Foto: Jan Eifert/imagp

Berlin taz | Das könnte den Treibhausgasausstoß der Landwirtschaft in Deutschland senken: Die Bauern halten immer weniger Schweine und Rinder. Anfang November standen 21,2 Millionen Schweine in den Ställen – 25,2 Prozent weniger als vor zehn Jahren. Die Zahl der Rinder sank um 17,9 Prozent auf 10,5 Millionen. Das teilte das Statistische Bundesamt am Freitag mit. Im Vergleich zu 2023 schrumpfte der Bestand an Schweinen demnach um 0,2 Prozent und der an Rindern um 3,5 Prozent.

Die Landwirtschaft verursachte 2022 inklusive der Emissionen aus Böden und Maschinen laut Umweltbundesamt 13 Prozent der Treib­hausgase in Deutschland – das Gros davon für die Tierhaltung. Exkremente des Viehs sind maßgeblich für die Verschmutzung des Grundwassers mit Nährstoffen verantwortlich. Zugleich generiert die Agrarwirtschaft mit Tieren den Löwenanteil ihres Umsatzes.

Wegen der hohen wirtschaftlichen Bedeutung ist es ein Problem für die Branche, dass die Zahl der Betriebe mit Schweinen seit 2014 um 41,7 Prozent auf 15.600 zurückgegangen ist. Allein von 2023 zu 2024 fiel sie um 3,4 Prozent. Der Bestand an Höfen mit Milchkühen ist nun 36,4 Prozent geringer als vor zehn Jahren. Im Vergleich zu 2023 schrumpfte er um 3,8 Prozent auf 48.600.

Da die Zahl der Tiere in dem Zeitraum deutlich langsamer gesunken ist, hält die Entwicklung hin zu größeren Unternehmen an: Während im Jahr 2014 ein Betrieb durchschnittlich 1.100 Schweine hielt, waren es zehn Jahre später 1.400 Tiere.

Greenpeace kritisiert Wachstum der verbleibenden Höfe

Aus diesen Gründen sieht die Umweltorganisation Greenpeace den Trend zwiespältig. Einerseits könne Deutschland seine Klima- und Biodversitätsziele nur erreichen, wenn die Zahl der Tiere um mindestens die Hälfte sinke, sagte der taz Matthias Lambrecht, Agrarexperte des Verbands.

„Andererseits ist es keine gute Entwicklung, dass das Höfesterben weitergeht, während sich die industrielle Tierhaltung in immer größeren Betrieben konzentriert.“ Dadurch würden immer mehr Nährstoffe aus der „Gülleflut“ an bestimmten Standorten anfallen. Wenn Höfe immer mehr Rinder haben, werde es schwieriger, diese auch auf der Weide statt nur im Stall zu halten. Solche Fehlentwicklungen müsse der Staat etwa durch eine gezielte Förderung verhindern.

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