Klimacamp bei Leipzig: Protest gegen Flughafenausbau
Gegen den Ausbau vom Drehkreuz Halle-Leipzig: Aktivisten halten vor einer Behörde eine Mahnwache ab. Zugleich kündigen sie zivilen Ungehorsam an.
Für eine Demonstration am Flughafengelände, die Samstag am S-Bahnhof Schkeuditz startete, wurden mehrere hundert Teilnehmer erwartet. Darüber hinaus sollte es am Wochenende nicht näher bezeichnete Aktionen des zivilen Ungehorsams geben. „Verhindert mit uns den Ausbau und kämpft für den Aufbau einer solidarischen Gesellschaft“, heißt es in dem Aufruf.
Die Einladung zum Klimacamp zählt Ungerechtigkeiten auf, die sich im Ausbau des Flughafens zeigen. „Die Profitgier von DHL und Amazon verschärft den Klimawandel vor allem auf Kosten der Menschen im Globalen Süden“, heißt es dort. Die Ausbaugegner sehen in dem zweitgrößten deutschen Frachtflughafen auch ein Zentrum von Rüstungsexporten und Abschiebungen geflüchteter Menschen. Sie prangern die prekären Arbeitsbedingungen für die Angestellten sowie den Fluglärm und die Verdrängung von Anwohnern an.
„Die massiven Subventionen dienen in erster Linie dazu, Profite für DHL und deren Anteilseigner*innen zu sichern, während sich der Flughafen selbst in öffentlicher Hand befindet und regelmäßig Defizite erwirtschaftet“, kritisiert Bündnissprecherin Thea Schulze die geplanten Ausbaukosten von einer halben Milliarde Euro. Das Geld solle besser in soziale und ökologische Betriebe und Projekte gesteckt werden, die der Region dienen und das Klima nicht weiter belasten.
Die Einwendungsfrist gegen die Planfeststellung war wegen der Pandemie verlängert worden und endete vor einem Jahr. Entscheidungen werden in den nächsten Wochen erwartet.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
BGH-Urteil gegen Querdenken-Richter
Richter hat sein Amt für Maskenverbot missbraucht
Umweltfolgen des Kriegs in Gaza
Eine Toilettenspülung Wasser pro Tag und Person
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Biden genehmigt Lieferung von Antipersonenminen
Streit in der SPD über Kanzlerkandidatur
Die Verunsicherung
BSW stimmt in Sachsen für AfD-Antrag
Es wächst zusammen, was zusammengehört