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Kinder- und Jugendarzt über Masern„Die Impfung ist das kleinere Übel“

Heilpraktiker sagen gern, dass einen jede Krankheit weiterbringt. Stimmt, sagt der Kinder- und Jugendarzt Christof Metzler – aber nur, wenn man sie überlebt.

Eine potenziell tödliche Krankheit wie Masern als Entwicklungsschritt präsentieren, den ein Kind durchmachen muss? Zynisch, findet Christof Metzler Foto: Miss X/photocase
Interview von Babsi Clute-Simon

taz am wochenende: Herr Metzler, wenn Eltern entscheiden müssen, ob sie ihr Kind impfen lassen oder nicht, stoßen sie im Internet schnell auf Abgründe. Zum Beispiel darauf, dass die Masernimpfung negative Konsequenzen haben kann, von einer Maserninfektion bis hin zum Autismus.

Christof Metzler: Angst und Sorge sind sehr verständlich, wenn es ums eigene Kind geht. Eine Impfung stellt immer einen Eingriff dar, der dem Kind wehtun kann. Aber viele ver­unsichernde Nachrichten entsprechen nicht unbedingt der Wahrheit – dass eine Masernimpfung Autismus auslösen kann, sind zum Beispiel „Fake News“. Dass ein Impfstoff die Krankheit auslösen kann, ist hingegen ein bisschen richtig.

Ein bisschen?

Ungefähr eine Woche nach einer Lebendimpfung kann es zu einem kleinen Ausbruch kommen. Bei der gegen Masern bekäme das Kind dann Fieber und einen Masernausschlag. Je älter die Kinder werden, umso länger kann das dauern, ich habe mal über vier Tage bei einer Zehnjährigen erlebt. Das sind aber seltene Einzelfälle, kann ich nach 25 Jahren Praxiserfahrung sagen. So heftig wie bei Masern selbst wird es nie, außerdem ist das Risiko von Komplikationen wie Lungenentzündungen und Nachwirkungen bis zur Hirnhautentzündung bei einer Impfung im Vergleich zur Krankheit wirklich vernachlässigenswert gering. Die Impfung ist das kleinere Übel.

Einige Heilpraktiker sagen, bei manchen Krankheiten sei Impfen zwar sinnvoll, aber Masern gehörten zum Leben dazu. Außerdem sei das Kind nach einer Infektion auch vor anderen Erkrankungen geschützt.

Da haben sie grundsätzlich recht. Jede Krankheit bringt dich weiter – wenn du sie überlebst. Bei einer Krankheit kommt der Körper zur Ruhe, alle Energie wird in die Erholung gesteckt, und sobald die Krankheit bekämpft ist, macht er einen großen Schritt nach vorne. Aber: Der Heilpraktiker ist eben kein Arzt. Er hat bestimmt noch nie ein an Masern erkranktes Kind behandelt, das mit dem Leben ringt. Oder eines, das an einer Hirnhautentzündung stirbt.

Bild: privat
Im Interview: Christof Metzler

ist seit über 25 Jahren als Kinder- und Jugendarzt in der Bodenseegegend tätig. Er versucht, auch über den Praxisalltag hinaus Menschen zu erreichen, hat Hörbücher aufgenommen und betreibt den YouTube-Kanal „Der Kinderarzt vom Bodensee“. Seine nächsten Videos werden sich den Krankheiten widmen, gegen die geimpft werden kann.

Ein Heilpraktiker, der so etwas sagt, sollte verstummen und vor Scham erröten. Es ist eine absolut zynische Aussage, eine potenziell tödliche Krankheit wie Masern als einen Entwicklungsschritt zu präsentieren, den ein Kind durchmachen muss.

Erhalten Kinder nicht auch durchs Stillen schon einen Impfschutz, indem Antikörper von der Mutter durch die Milch weitergegeben werden?

Beim Stillen werden keine spezifischen Antikörper weitergegeben, die gegen einzelne Krankheiten helfen. Was weitergegeben wird, sind allgemeine Immun-Antikörper der Klasse A, die das Immunsystem stärken. Das Kind wird also seltener und weniger heftig krank, ohne vollständig vor einzelnen Krankheiten geschützt zu sein.

In den ersten Monaten ihres Lebens sind Kinder trotzdem ­gegen bestimmte Krankheiten geschützt. Wenn Mütter selbst die Krankheiten durchgemacht haben oder gegen sie geimpft waren, geben sie ihrem Kind Leihimmunität gegen Masern, Röteln, Mumps und Windpocken mit. Die hält allerdings nur sechs bis acht Monate an. Dass das Stillen die Impfung überflüssig macht, ist ein großer Irrtum, der zum Beispiel auch von manchen Hebammen weitergegeben wird, aber letztlich ist es einfach nur falsch.

Foto: infotext Berlin

Es sind ja nicht nur Hebammen, es gibt auch genug Ärztinnen und Ärzte, die solche Empfehlungen abgeben.

Es gibt von 100 Ärzten ungefähr 3, die stark impfkritisch eingestellt sind. Die verhalten sich meiner Meinung nach nicht so, wie sich Ärzte verhalten sollten. Natürlich haben wir auch als Ärzte das Recht, unsere eigene Meinung zu haben, ich finde selber auch nicht alles gut, was in der Medizin vertreten wird. Aber es ist nicht meine Aufgabe, meinen eigenen Senf in die Welt zu schmieren, sondern die Erkenntnisse der Medizin weiterzugeben.

Wenn ich kritisch gegen­über Impfungen bin, muss die erste Antwort auf Fragen an mich der Hinweis auf die eine gültige Empfehlung sein. Die wird von der Ständigen Impfkommission (Stiko) ausgesprochen. Das Problem ist ja auch, dass diese Leute so tun, als gäbe es grundsätzlich eine Alternative zur Stiko. Die gibt es aber nicht, sondern nur persönliche Meinungen.

Die von der Stiko empfohlenen Impfungen sind eine ganze Menge, gerade in den ersten Lebensmonaten. Könnte man den Zeitraum nicht einfach ausdehnen?

Ich kann verstehen, dass es für ein Elternteil erschreckend wirkt, wie dicht dieser Plan ist. Aber ich als Arzt muss sagen: Das hat seinen Sinn. Die Impfungen werden so früh gemacht, weil es darum geht, das Kind so schnell wie möglich zu schützen – wann es einem Erreger begegnen mag, lässt sich ja nicht planen.

taz am Wochenende

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Und unser Immunsystem ist multitaskingfähig: Über 187 solcher Abwehrreaktionen gleichzeitig können da verarbeitet werden, das muss man sich mal vorstellen! Könnten wir das nicht, würden alle Kinder nach dem Austritt aus dem sicheren Mutterleib innerhalb von Minuten sterben. Wenn die Fruchtblase platzt, fallen auf einmal Millionen solcher Erreger über das Kind her, das bis eben noch in einer sterilen Umgebung saß.

Offenbar können wir mit all diesen Erregern umgehen.

Ja. Dagegen ist so ein Sechsfachimpfstoff wirklich nichts. Und ich freue mich über diese Mehrfachimpfungen, weil sie es erlauben, die enthaltenen Giftstoffe auf ein Minimum zu reduzieren – da können dann sechs Impfungen mit der Menge an Beimitteln für nur eine Impfung verabreicht werden.

Moment: Giftstoffe?

Die gibt es, bekannt sind vor allem Quecksilber und Aluminium. Der Versuch war aber immer, diese Giftstoffe, so gut es geht, zu minimieren. Quecksilber kommt heute nicht mehr vor, und wenn, dann in einer ungefährlichen Form. Dass das anders wäre, hält sich aber als Mythos sehr hartnäckig. Was das Aluminium betrifft: Aluminiumhydroxid ist ein Wirkstoffverstärker, der in den meisten Impfungen gebraucht wird, aber auch sonst viel verwendet wird.

Wo denn noch?

Um das mal ins Verhältnis zu rücken: 4 Milligramm Aluminium gelangen über die Impfungen in den ersten sechs Monaten in ein Kind – in der gleichen Zeit nimmt ein mit Flaschen gefüttertes Kind 40 bis 120 Milligramm Aluminium über die Milch auf, selbst ein gestilltes Kind nimmt 10 Milligramm auf. Und jedes Mal, wenn Sie eine Tafel Schokolade essen, nehmen Sie 50 Milligramm Aluminium zu sich. Das gehört ganz allgemein zu unserer Lebensbelastung.

Sollten sich Eltern dennoch gegen eine Impfung entscheiden, kann ihrem ungeimpften Kind unter tausend geimpften Kindern immerhin nichts passieren, oder?

Sie haben recht, ein ungeimpftes Kind wird von den vielen geimpften Kindern geschützt. Aber das ist ein Pseudoargument. Es gibt ja noch andere Eltern, die ihr Kind nicht impfen lassen. Polio zum Beispiel ist seit vielen Jahren in Deutschland ausgerottet. Aber immer wieder werden Erreger aus anderen Orten, an denen es vereinzelt noch Polio gibt, ins Land getragen. Damit die Krankheit nicht immer wieder in Deutschland ausbricht, braucht es eine bestimmte Durchimpfungsrate, die sogenannte Herdenimmunität. Und wenn ein ungeimpftes Kind mal ins Ausland geht, kann es sich da auch anstecken. Dazu kommen die, die nicht geimpft werden können, weil sie zum Beispiel Leukämie haben.

Foto: infotext Berlin

Und was ist mit dem Argument, Impfungen seien nur ein Trick der Pharmaindustrie, um Geld zu machen?

Ich weiß, wie die Welt aussah, bevor wir die heutigen Impfstoffe hatten. Sie sind aus einer Not heraus entstanden und alternativlos in ihrer Funktion, die Menschen vor potenziell tödlichen Krankheiten zu schützen und im Idealfall Krankheiten wie Polio oder Masern aus der Welt zu kriegen. Den Firmen unterstelle ich, dass sie auch so denken.

Ist das nicht etwas naiv?

Das mag sein, aber mir als Arzt bieten die Impfungen die Möglichkeit, vor tödlichen Erkrankungen zu schützen. Das wiegt für mich auf, dass damit vielleicht Profit erzielt wird. Ich arbeite selbst auch mit Firmen zusammen, das will ich nicht verstecken. Ich gebe ihnen Tipps, wie die Stoffe besser für den Praxisalltag werden, und lasse mich von ihnen informieren. Ich habe nicht das Geld, große Studien durchzuführen, da bin ich auf sie angewiesen.

Sie sagten anfangs, Sie verstehen die Ängste der Eltern. Wie würde denn ein sinnvoller Umgang mit ihnen aussehen?

Sie müssen sich klar machen, dass die Entscheidung gegen die Impfung auch eine Entscheidung für die Krankheit oder deren Möglichkeit ist. Problematisch finde ich, wenn die Eltern sagen, dass sie noch warten wollen. Das schiebt die Entscheidung nicht nur auf, sondern gefährdet das Kind ganz akut. Aber letztlich muss das medizinische System Eltern in die Lage versetzen, diese Entscheidungen informiert zu treffen. Momentan bürdet der Staat ihnen diese Entscheidung auf und lässt sie dann alleine stehen.

Wie einige Ärzte, die impfkritische Eltern sogar aus ihrer Praxis schmeißen.

Wir Ärzte müssen wieder Vertrauen herstellen. Wir versteifen uns darauf, dass manches selbstverständlich sein sollte, und wenn es nicht so ist, verstummen wir. Woanders posaunen impfkritische Heilpraktiker oder Mamis lautstark ins Internet – und werden gehört. Da­gegen muss man ganz klar Stellung beziehen.

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37 Kommentare

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  • Dieser Text in leichter Sprache ist - wie meist - recht manipulativ:

    http://taz.de/Leichte-Sprache/!5492163/

     

    Tenor: Der Arzt hat dazu gesagt...

     

    Egal welcher Text, das Foto mit den aufgetupften roten Punkten ist einfach nur peinlich. So sehen Masernflecken definitiv nicht aus.

  • Ja, die Propagandafront der Pharmalobby steht stramm:

     

    Alternative Tatsachen: Ich selbst hatte als Kleinkind Masern (war wegen Lungenentzündung im Krankenhaus, wo ich dann die Masern aufgelesen hatte).

    Resultat: Eilig nach Hause entlassen, hatten dann auch alle älteren Geschwister die Masern. Schäden hat keines davongetragen.

    Unser Sohn hingegen hatte nach der Masernimpfung eine sehr! heftige Reaktion, hat sie zum Glück auch überstanden.

    Aber das sind ja wie gesagt alternative Tatsachen.

    Fakt ist, dass Impfreaktionen schlicht nicht medizinisch nachverfolgt werden, weil an solchen Studien niemand verdient.

    In der TAZ erwarte ich eigentlich mehr kritischen Journalismus, nicht nachplappern der Lobbyisten.

    • @Achtsamer:

      Als wir als Kinder Masern oder Mumps hatten, mussten die Geschwister weiter in die Schule gehen und so hatten dann irgendwann alle in der Umgebung die Masern bzw. Mumps. Bis zum Alter von 10 Jahren hatten (vor der Zeit der Impfmöglichkeit) alle Kinder die Masern gehabt.

       

      Es gibt sogar aus den späten 80er Jahren noch ein Kinderbucht von Benjamin Blümchen, in dem alle (lustig) die Masern bekommen, auch der Arzt.

    • @Achtsamer:

      Ergänzung: Eine Kollegin meiner Frau hatte nach der Schweinegrippeimpfung eine heftigste rheumatische Erkrankung, so quasi aus heiterem Himmel, ist heute noch nur eingeschränkt arbeitsfähig.

      Solange solche Impfreaktionen nicht konsequent in Studien erfasst werden, kann die Information darüber nicht als objektiv bezeichnet werden.

       

      Dass Impfungen eine sinnvolle Sache sein können bei Pocken, Diphterie, Polio und TBC stelle ich nicht in Abrede. Möglicherweise wäre ohne die Impfverstärker (Aluminiumsalze) die Impfung selbst auch weniger heikel.

      Aber die machen das Geschäft halt erst lukrativ.

       

      Also nochmal zum Mitschreiben: Solange Studien zu Impfreaktionen unterlassen werden, hat niemand das Recht zu behaupten, die seinen harmlos.

  • Echt jetzt, es gibt noch Eltern die "eine Entscheidung treffen" und "dann alleine stehen" in der Landschaft, ohne daß der Staat sich einmischt, wie schrecklich ist das denn? Was bildet sich Mami eigentlich ein, erst einfach so ein Kind in die Welt setzen, mit giftiger Aluminium-Milch stillen, und dann auch noch frech "ins Netz posaunen" daß man gegen Impfungen ist? Sowas geht in Zeiten gloriösen Netzwerkdurchsetzungsgesetzes schon mal gar nicht mehr. Verständlich, daß der "selbst auch mit Firmen zusammen" arbeitende Kinderarzt "ganz klar Stellung" im Grabenkrieg gegen die böse Mami beziehen muß.

     

    "Ungefähr eine Woche nach einer Lebendimpfung kann es zu einem kleinen Ausbruch kommen" - in solchem Fall verschreibt unser Kinderarzt halt Ibuprofen und Paracetamol, kann zwar zu Entwicklungsstörungen führen aber darauf achtet niemand so genau, "habe halt nicht das Geld, große Studien durchzuführen", wenigstens ham wa die Impfquote in Richtung WHO-Vorgaben hochgetrieben.

  • Auf dem aktuellen Tabakpäckchen steht: "Rauchen verursacht 9 von 10 Lungenkarzinomen". Wissenschaftlich richtig wäre: "9 von 10 Lungenkarzinomerkrankte sind oder waren Raucher."

    Wenn mensch das auf die Masern überträgt, argumentieren Impfgegner so: "0,0[...]x % der Maserngeimpften bekommen Krankheit xyz."

    Richtig wäre, wenns denn wirklich statistisch belegt ist: "Bei Masergeimpften besteht eine um [mindestens zweistellige Zahl, sonst isses statistisches Geplänkel] % erhöhte Wahrscheinlichkeit zu Ungeimpften an xyz zu erkranken"

     

    Da auch nicht alle ausgebrochenen Krankheiten monokausal sind, wird das Argumentieren mit fragwürdig interpretierten Zahlen halt auch unsachlich.

     

    Um bei dem Rauchvergleich zu bleiben; wenn ich als einer von sechs Rauchern Lungenkrebs kriege, kann das mit [höherer zweistellige Zahl] % vom Rauchen kommen. Obs nicht doch Asbest, Feinstaub, Rockwool o.ä. ist, was ich so im Laufe meines Lebens geatmet habe oder gar Zellulosefasern, die auch im Verdacht stehen, sich in der Lunge festzusetzen, ist schwer nachweisbar, weil ich hab nicht mehrere nichtrauchende Klone, die täglich um mich rumschwirren...

     

    Und 97 von 100 Ärzten und dem RKI zu unterstellen, die werden von "Big P(harma)" bezahlt, hm, glaubwürdiger machen sich die Impfgegner dadurch eher nicht..

    Die wo da gleich noch Anthrosophie toll finden, so mit "was uns nicht umbringt, härtet ab" müssten konsequenterweise ihre armen Kinder jedem Scheiß aussetzen, was es so als böse Krankheiten gibt, das macht wiederum auch kaum eine*r.

    Was auch selten in einen Zusammenhang gebracht wird bei den immer angeführten Maserimpfungsgeschädigten, ist, ob die halt nicht doch lieber nicht geimpft hätten werden sollen.

    Das Leben ist voller Gefahren und "Pech gehabt" halt eine nicht zu unterschätzende statistische Größe!

    • @Hugo:

      "Und 97 von 100 Ärzten und dem RKI zu unterstellen, die werden von "Big P(harma)" bezahlt, hm, glaubwürdiger machen sich die Impfgegner dadurch eher nicht."

       

      Leider leisten es sich nur sehr, sehr wenige Ärzte frei zu denken und unabhängig von der Pharmaindustrie zu sein.

       

      Spätestens mit dem klinischen Teil des Medizinstudiums beginnt die Gehirnwäsche. Und wenn man sich ansieht, wer so alles Medizin studiert, da kann einem nur Angst und Bange werden.

       

      Ich bezweifle auch, dass Ärzte heutzutage gelehrte Menschen sind. Sie lernen überwiegend auswendig und leider nicht viel vom Menschen und den komplexen Zusammenhängen.

  • Die Impfempfehlumg der Stiko entspricht der Impfempfehlung von Glaxo-Smith-Kline. Nur mal so am Rande. Grade die Impfzwang-Befürworter-Ärzte sind immer dafür gut ihren "eigenen Senf in die Welt zu schmieren..." anstatt den Fachverbänden jenseits der Konzernstudien zu folgen. Und das ist nämlich das eigentliche Problem: Das System ist korrumpiert. Das gilt übrigens für fast alle Lebensbereiche, siehe Abgasskandal, NSU, Agrarindustrie, Medienglaubwürdigkeit. Was mir die Mehrheit empfiehlt, wird grundsätzlich mindestens doppelt geprüft, mit Tendenz zur Ablehnung. Fragen Sie alte Atomkraftgegner, warum. Der Begriff "Herde" wird hier nicht zu Unrecht gebraucht.

    • @KnorkeM:

      Oder die von Glaxo entspricht der vom Robert-Koch-Institut ;) .

  • "Und was ist mit dem Argument, Impfungen seien nur ein Trick der Pharmaindustrie, um Geld zu machen?"

     

    Mein Zeitungshändler macht auch Geld, wenn er die taz verkauft. Schlimm, oder?

  • Die Karte ist interessant. Sachsen schwächelt besonders. Bei Nicht-Impung bricht darüber hinaus auch noch Kreuzfeld-AfD aus. ;-)

  • Es ist sehr schade, dass impfkritische Ärzte als Schalatane abgetan werden. Und ein impfkritischer Arzt nur ein Heilpraktiker sein kann.

    Mir ist in den letzten Jahren der Impfdebatte schon häufiger aufgefallen, dass die Berichterstattung über das Impfen sehr einseitig ist.

    • @Frieda1234:

      Ja und das ist komplett falsch, denn Ärzte können keine Heilpraktiker sein. Da werden immer sehr viele Begriffe durcheinander geworfen und man merkt, dass kein Wissen hinter der vermeintlichen Kritik der Impfbefürworter steckt, sondern nur Vorurteile.

       

      Arzt ist eine Berufsbezeichnung und Heilpraktiker in Deutschland auch. Ein Arzt kann Facharzt für Naturheilkunde sein oder naturheilkundlich behandeln und viele Heilpraktiker sind auf Naturheilkunde spezialisiert.

    • @Frieda1234:

      vielleicht ist sie so einseitig, weil auch die faktenlage so eindeutig ist.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...keiner hindert Sie daran, Ihre Kinder, sollten Sie denn welche Ihr Eigen nennen, impfen zu lassen ; )

    Wenn ich lese "...ein ungeimpftes Kind wird von den vielen geimpften Kindern geschützt", dann frage ich mich, wie habe ich überlebt, wie haben meine Freunde etc. überlebt, wenn um uns herum nur 'ungeimpfte' Kinder existierten?

    Alles sehr seltsam, aber wahrscheinlich starben damals die Kinder wie die Fliegen und ich habe es einfach nicht bemerkt, oder alle meine Freunde wurden geimpft, nur ich nicht und keiner hat mir was gesagt?

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Die Kinder starben nicht wie die Fliegen aber gelegentlich starb eines. Ich wurde nicht gegen Masern geimpft, es gab noch keine Impfung, ich fand die drei Wochen mit Masern richtig Scheiße. Ein Nachbarjunge ist an Masern gestorben. Das war Pech für ihn und Glück für mich.

       

      Es ist interessant, dass viele Menschen, die jünger sind als ich, gern ein bisschen Roulette spielen wollen, wobei der Einsatz das Leben der eigenen Kinder ist.

       

      Denkt daran, Euere Kugel (Leben) ist in einem anderen Roulettespiel gerade am Rollen: Die Wahrscheinlichkeit für einen Mann in D. an Krebs zu erkranken liegt bei 51% (bei den Frauen liegt es etwas niedriger), also ganz einfach rot vs. schwarz im Roulette. Das sollte Euch doch genug Nervenkitzel geben, da müßt ihr nicht noch eine Extra-Impfverweigerungslotterie spielen.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @81331 (Profil gelöscht):

      Ihre Frage berührt den zentralen Punkt der Debatte: Welchen medizinischen (und teuren) Aufwand soll eine Gesellschaft in der Gesundheitsvorsorge durch Impfen treffen um X Todesfälle und Y chronische Gesundheitsschäden zu verhüten?

      Ab wo verkehrt sich eine Vorsorge für die Population in eine Ressourcen-verschwendende Luxusmaßnahme?

      Arme Gesellschaften werden darauf eine andere Antwort geben als reiche. Gesellschaften die andere Probleme haben wie etwa Krieg, wieder eine andere.

      Kann eine Krankheit ausgerottet werden, wie für die Masern behauptet und angestrebt, so könnte ein überproportionaler Aufwand und Ressourcen-Einsatz gerechtfertigt sein, der es unter anderen Umständen nicht ist. Es ist immer eine Abwägung.

       

      Das Problem, wie stets: Die Gesellschaft muss sich auf Einschätzungen von Fachleuten verlassen und die können sich natürlich irren.

      Problem zwei, hundertfach angemerkt und unleugbar: die Sonderinteressen bestimmter Gruppen, wie etwa der Pharmaindustrie

       

      Todesrate bei Masern: So etwa i.d. Größenordnung von 1-10 pro 1000 (abhängig von vielen Randfaktoren).

      An der Todesrate wird sich auch nichts ändern, wenn ein Virus ständig in einer Population zirkuliert (nix von wegen "Abhärtung", bzw. geheimnisvolle Entwicklung von Resistenzen), höchstens in evolutionären Zeiträumen, das heißt im Verlauf von zehntausenden von Jahren.

       

      Häufigkeit chronischer Schäden: schwieriger zu erheben, aber auch sehr wichtig bei allen weiteren Erwägungen.

  • Das Heilpraktikertum ist eine Pseudowissenschaft: weitgehender Hokuspokus ohne Wirkungsnachweis. Sollte sofort aus allen Leistungsbeschreibungen der Krankenversicherungen gestrichen werden.

    • @Sven :

      Gesetzliche Krankenkassen dürfen grundsätzlich keine HP-Kosten erstatten.

       

      Informieren vor Meckern wäre hilfreich.

  • Mit Impfungen verdient die Pharmaindustrie kaum Geld. Deswegen kommt es immer wieder zu Engpässen bei Impfstoffen. Da die Konzerne nicht in Vorleistung gehen. Es wird gerade soviel hergestellt, wie jeweils abgefordert und manchmal noch weniger ...

     

    Jeder Heilpraktiker verdienst wahrscheinlich ein Vielfaches mehr an einer Konsultation der Eltern als die Industrie an allen Impf-Dosen für ein Kind bis zur Einschulung ....

    • @TazTiz:

      Genau umgekehrt: die Hersteller einer knappen Ware verdienen daran super. Auftretende Lieferengpässe deuten auf ein Oligopol der Impfstoffhersteller hin, welches es ihnen gerade erlaubt, der Politik die Bedingungen zu diktieren. Dies führt dann zum Beispiel in einigen Ländern zur Impfpflicht (Kalifornien, Italien, Frankreich, Australien) oder in Deutschland bis 2017 zum Privileg exklusiver Rabattverträge der Hersteller mit den Ersatzkassen. bzw. nach dem neuen Verbot dieser Rabattverträge halt wieder z.B. zu drohenden Lieferengpässen beim Grippe-Vierfach-Impstoff, nachdem die AOK Nordost wagte, einen Rabattvertrag mit den Apothekern unter Umgehung der Hersteller zu vereinbaren, so etwas gehört sich natürlich gar nicht, vergl. https://www.tagesspiegel.de/politik/vorwurf-von-gesundheitsexperten-aok-riskiert-lieferengpass-bei-grippe-impfstoff/21044082.html

      • @Rosenkohl:

        Sie scheinen die Preise nicht zu kennen ... die Pharma verdient mehr, leichter und schneller an Medikamenten gegen Krebs, Übergewichtserkrankungen, Diabetes usw. ... an Impfstoffen verdient niemand mehr. Deswegen muss die Industrie die Herstellung erzwingen.

  • Ich finde diese Diskussion wird meistens zu extrem geführt. Mich würden vor allem mal folgende Punkte interessieren:

     

    1. Was sind denn die Gründe der "stark impfkritisch" eingestellten Ärzte? Wie kommen die zu dieser Einstellung? Wie viele von denen sind als Kinderärzte tätig? 3 % sind ja nicht gerade eine vernachlässigbare Größe und die haben ja dieselbe Ausbildung gemacht.

     

    2. Haben die Impfungen wirklich keine negativen Auswirkungen auf das Immunsystem der Kinder? Sind ungeimpfte Kinder genauso oft und ebenso stark von Allergien, Infekten oder Entwicklungsstörungen betroffen wie geimpfte Kinder?

     

    3. Wie viele der an Masern usw. erkrankten Kinder waren eigentlich geimpft?

     

    4. Wie war der gesundheitliche Zustand der Kinder, bei denen es zu Folgeschäden durch Masern usw. gekommen ist? Waren die vorher alle topfit oder gab es schon diverse Vorerkrankungen?

    • @tierry:

      Als meine Tochter geboren wurde (vor 14 Jahren) habe ich mich mit der impfkritischen Literatur von Medizinern beschäftigt. Seit dem habe ich die starke Vermutung das die Autoren ihr Staatsexamen trotz mangelhafter Kenntnisse im Fach Statistik bestanden haben. Vielleicht sollte man hier ein Nachschulung anbieten. Bei Erfolg würde diese Schulung die Zahl der impfkritischen Ärzte wohl deutlich senken.

    • @tierry:

      Es gibt hier und da Infos, was die Kritiker umtreibt. Ich verfolge schon seit geraumer Zeit das Adjuvans Aluminiumhydroxid. Es kommt bei Impfungen regelmäßig zu hohen Grenzwertüberschreitungen bei Säuglingen, die zu neurologischen Schäden oder welchen bzgl Autoimmunerkrankung führen können. Geben Sie Suchbegriffe diesbzgl. ein, und da finden Sie schon einiges Verlässliches.

       

      //impformation.org/de/blog/inhaltsstoffe/grenzwerte_fuer_aluminium_werden_ueberschritten/2014-11-02/31/

       

      Meine Kritik richtet sich nicht gegen Impfungen im Allgemeinen, sondern bzgl. Adjuvans, wie Aluminium- und Quecksilbersalze

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @tierry:

      Viele richtige Fragen. Wenn Sie einen vernünftigen Überblick bekommen wollen, werden sie nicht um das Studium der Fachliteratur herumkommen.

      Für Normalos nicht zugänglich und für nicht einschlägig Vorgebildete nur schwer oder nicht verständlich.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...die Kinder meiner Generation wurden kaum und wenn, dann nur gegen Kinderlähmung und Pocken geimpft.

    Seltsam, dass doch so viele 'überlebt' haben.

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @81331 (Profil gelöscht):

      Es geht auch gänzlich ohne Arzt und Medizin. Ging ja im Mittelalter auch. Also wozu all der teure Kram, an dem nur die Industrie verdient?

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Tjo, und die, die halt nicht überlebt haben, hatten eben Pech. Also lohnt sich impfen nicht, so ein paar Ausfälle kann man doch verschmerzen.

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Was ist denn das für ein Kommentar? Eine Verhöhnung jedes Menschen, der sterben muss(te) weil keine Impfung durchgeführt wurde oder werden kann.

       

      Genauso könnte man sagen, dass Krieg ja gar nicht so schlimm ist, es gibt schließlich immer noch Menschen.

  • Als ich ein Kind war, hatten wir noch alle Kinderkrankheiten, Masern, Windpocken, Mumps, Röteln. Impfstoff dagegen gab es nicht. Danach war man immun dagegen. -

     

    Sicher, wir sind nicht daran gestorben. Aber es war auch nicht gerade die glücklichste Zeit der Kindheit. Wenn man einem Kind eine schmerzhafte Krankheit ersparen kann, sollte man es tun. Besonders wenn der Immunisierungseffekt einer Impfung derselbe ist. Es gibt keinen einzigen guten Grund, das nicht zu tun.

    • @Läufer:

      Ein paar sind schon daran gestorben, die können daher heutzutage nicht mehr mitdiskutieren ...

  • Eigentlich sollte die Gesundheitsvorsorge von Badern, Quacksalbern, Esoterikern, Heilpraktikern und Schamanen vorgenommen. Die Menschen sterben dann halt, aber die Einsparungen sind immens.

  • Eine große Sache, dass die TAZ dieses Interview so bringt! Denn auch unter den Lesern hier sind viele Verweigerer.

     

    Wer nach dem Lesen dieses Artikels immer noch nicht überzeugt ist, dem empfehle ich eine dumme Maßnahme, wie sie früher in der Schulpädagogik praktiziert wurde:

     

    Lesen sie 10 mal den Satz laut vor: Der Heilpraktiker ist eben kein Arzt. Er hat bestimmt noch nie ein an Masern erkranktes Kind behandelt, das mit dem Leben ringt.

     

    Ich kenne den Kinderarzt Metzler nicht. Aber ihm würde ich die Gesundheit meiner Kinder anvertrauen - (wenn ich in der Bodenseegegend wohne würde).

    • @fvaderno:

      Mir ist eigentlich wer was wo schreibt über Impfen oder Globoli oder Bachblüten. Fakt ist das z.B. Notfallsalbe bei meinen Kinder blaue Flecken z.B. nach einem Sturz verhindert, warum ist mir eigentlich Sch.. egal, meine bis jetzt ungeimpften Kinder gesünder sind als ALLE durchgeimpften Kinder in unserem Bekanntenkreis. Was wahrscheinlich nicht nur am Impfverzicht liegt aber es ist so.

      Spannend ist auch, dass Todesfälle durch Kinderkrankheiten klar dem Impfverzicht zugeschrieben werden, wenn aber Impfkritische Menschen den Anstieg von Allergien oder auch Antibiotika Resistenzen heranführen, hat dies natürlich nichts mit Impfintensität oder der ständigen Verschreibung von Antibiotika für jedes kleine "wehweh" zu tun.

       

      Wer seine Kinder durch impfen will, jedes verschriebene Medikament geben und nach sein Neugeborenes nach 3 Wochen mit "Ersatznahrung" füttern will und nach 3 Monaten in sein eigenes Zimmer verfrachten und das durchschlafen via Ferber Methode antrainieren will soll dies bitte tun und selbst verantworten. Wenn ich dies nicht möchte, dann habe ICH dies zu verantworten und möchte nicht als sonst was verunglimpft werden.

       

      BTW: auch ich entscheide mich in einigen fällen für den Medizinischen "Standart" wenn ich es, in Rücksprache mit meinem verantwortungsbewusten Hausarzt, für notwendig erachte und da meine Söhne bald in die Pubertät kommen und bis dato keine Masern hatten werden sie, um gröbere Folgen einer späten Masern Erkrankung zu vermeiden, zu einem passenden Augenblick geimpft.