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Ritik Yadav fühlt sich betrogen: Er wünschte sich eine gute Ausbildung, jetzt ist nicht mal klar, wie viel sein Abschluss wert ist Foto: Tina Eichner

Junge Inder in DeutschlandDas Geschäft mit den Studis

Ritik Yadav und Shivam Kumar kamen zum Studium an einer Privat-Uni nach Deutschland. Jetzt arbeiten sie beim Lieferdienst und in der Gastro.

R itik Yadav sitzt im Sommer 2022 mit seiner Mutter in Kanpur im Nordosten von Indien vor dem Fernseher. Gemeinsam sehen sie sich einen Werbespot für Universitäten im Ausland an. Seine Mutter fragt ihn: „Wäre das nicht auch etwas für dich?“ Ritik Yadav ist zu diesem Zeitpunkt 22 Jahre alt und hat einen Bachelor-Abschluss in Business Administration, aber er weiß nicht so recht, wie es für ihn weitergeht. Er hat zwar eine eigene kleine Firma aufgebaut, in der er Kurkuma verarbeitet und an Kosmetikhersteller verkauft, aber das läuft nicht so gut.

Die wirtschaftliche Situation in Kanpur ist schwierig. Die Stadt, die einst ein Zentrum für Textilverarbeitung war, sei mittlerweile deindustrialisiert worden, viele gut bezahlte Jobs gebe es dort nicht mehr. Das alles erzählt der junge Inder an einem Tag im Januar in einem Café in der Nähe des S-Bahnhofs Lichtenberg in Berlin. Ritik Yadav ist ein ruhiger Mann, der leise und mit Bedacht spricht. Er heißt eigentlich anders. Um ihn vor möglichen Konsequenzen zu schützen, wird hier ein Pseudonym verwendet.

An jenem Tag vor drei Jahren rief er zusammen mit seiner Mutter die Telefonnummer aus dem Werbespot an und vereinbarte einen Termin mit einem Berufsberater von Up-Grad, einem erfolgreichen indischen Start-up für Online- und Auslandsstudienvermittlung. „Er hat mir vorgeschlagen, dass ich einen Master in Internationalem Management in Berlin mache“, erzählt Yadav. Er habe zugesagt. Denn er und seine Familie hoffen, dass sich so sein Traum von einer Karriere und einem gut bezahlten Job erfüllt. Ein deutscher Masterabschluss könnte seine Chancen auf dem indischen Arbeitsmarkt erhöhen. Yadav wünscht sich aber eigentlich, in Europa leben und arbeiten zu können.

Ritik Yadav ist nicht der einzige indische Student, der den Schritt nach Deutschland gewagt hat. Mittlerweile leben 43.000 indische Studierende hier. Damit stellen sie die größte Gruppe internationaler Studierender an deutschen Universitäten. Ihre Zahl hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verzehnfacht – kein anderes Herkunftsland hatte ein so starkes Plus. Seit dem Migrationsabkommen zwischen Indien und Deutschland, das im März 2023 in Kraft trat, erleichtert Deutschland Inderinnen und Indern die Einreise.

Die damalige Bundesinnenministerin Nancy Faeser warb in diesem Rahmen bereits 2022 dafür, dass Studierende aus Indien nach Deutschland kommen. Sie begrüßte das als wichtigen Schritt, um die hierzulande so dringend benötigten Fachkräfte ins Land zu holen. Denn die werden mittlerweile branchenübergreifend benötigt. In den Pflege- und Erziehungsberufen, der Bau- und IT-Wirtschaft sind die Lücken aktuell besonders groß.

Faeser sagte damals: „Wir stellen die Weichen dafür, dass qualifizierte junge Inderinnen und Inder in Deutschland (…) studieren (…) können.“ Aber stimmt das wirklich? Hat sich Deutschland auf die Studierenden aus Indien und damit auf die potenziellen neuen Arbeitskräfte vorbereitet?

Ritik Yadav jedenfalls wird nach seiner Ankunft zahlreiche Hürden und Enttäuschungen erleben. Das Studium wird anders verlaufen, als er es sich vorgestellt hat. Er wird von Wohnung zu Wohnung ziehen, Geldprobleme bekommen. Und er wird einer von den vielen indischen Kurierfahrern werden, die mittlerweile in Berlin das Stadtbild bestimmen. Sein Kommilitone Shivam Kumar hat ähnliche Erfahrungen gemacht. Auch er, dessen Name aus denselben Gründen anonymisiert wurde, wird Teil dieser Geschichte sein. Sie steht exemplarisch für das Schicksal vieler indischer Studierender in Deutschland.

In Indien hat er einen Kredit von umgerechnet 17.700 Euro aufgenommen

Doch bevor es für Ritik Yadav nach Berlin geht, wird es noch ein ganzes Jahr dauern. Die ersten beiden Semester seines Masterstudiums bestehen nur aus Online-Seminaren, die er von der Wohnung seiner Eltern aus besucht. So sieht es das Studienmodell der International University (IU) mit Standort in Berlin vor. Das Studium ist eine große Investition für Yadav und seine Familie. Er hat Indien noch nicht verlassen, da hat er bereits über 22.000 Euro dafür ausgegeben.

Rund 3.000 Euro kostet allein das erste Studienjahr, 18 Prozent Vermittlungsgebühr gehen einmalig an Up-Grad. Hinzu kommen 7.268 Euro Studiengebühren für ein weiteres Jahr an der IU und 354 Euro für das Flugticket nach Berlin. Obendrein 11.208 Euro, die er auf ein Sperrkonto überweisen muss. Dies ist im Rahmen eines Visumverfahrens für ausländische Studierende Pflicht, so das Auswärtige Amt auf seiner Website. In Indien hat Yadav deswegen einen Kredit von umgerechnet 17.700 Euro aufgenommen. Den Rest habe ihm sein Vater dazugegeben, erzählt er. „Meine Eltern wollen, dass ich ein gutes Leben habe. In Indien wird das schwer.“ Diese Schulden lasten auf Yadav.

Das soll eine Hochschule sein?

Im Oktober 2023 sei es für ihn dann endlich nach Berlin gegangen, berichtet Yadav weiter. Doch seine Studienzeit in der Hauptstadt verläuft anders, als er sich das erhofft hat. Yadav ist enttäuscht, als er das Gebäude seiner Hochschule zum ersten Mal betritt. „Das ist doch keine richtige Uni“, habe er gedacht.

Die Internationale Hochschule IU ist mit 130.000 Studierenden die größte Hochschule Deutschlands und sie ist privat. Hierzulande hat sie neben Berlin noch 38 weitere Standorte und bietet darüber hinaus auch ein Fernstudium an. Gegründet wurde die IU 1998 in Bad Honnef in Nordrhein-Westfalen, mittlerweile ist der Firmenhauptsitz in Erfurt in Thüringen.

Die Räume des Berliner Standorts befinden sich im Plaza-Gebäude, einer schmucklosen Mall, die Mitte der 1990er in der Frankfurter Allee in Berlin-Friedrichshain eröffnet wurde. Im Plaza hat die IU mehrere Büroetagen gemietet, in denen sich vor allem Seminarräume und Kaffeenischen befinden. Ansonsten gibt es im Gebäude einen asiatischen Imbiss, einen Supermarkt, eine Post, einen Zeitungskiosk und ein paar andere Geschäfte, aber nichts, was wirklich an einen Uni-Campus erinnert. Haben die Bilder in der Werbung, die er mit seiner Mutter im Fernsehen gesehen hat, etwas anderes suggeriert?

Yadav sagt: ja. Die Enttäuschung ist ihm anzumerken. Aber ist er wirklich betrogen worden? Auf der Instagram-Seite von Up-Grad finden sich auch heute noch Videos, die das Studieren in Deutschland anpreisen: Karriere­optionen bei Firmen wie Siemens, BMW und „Volkswagon“ (sic), Musikfestivals, bayerische Volksfeste und Brezeln werden dort eingeblendet. Hinzu kommen Youtube-Videos, in denen es heißt: „Deutschland ist die Heimat der besten technischen Universitäten der Welt.“ In den Videos sieht man Ausschnitte von Berlin, die den Fernsehturm oder das Rote Rathaus zeigen, ohne sie einzuordnen.

Die Räumlichkeiten der IU bleiben aber nicht die einzige Enttäuschung für Yadav. Die meisten seiner Studienkollegen kämen, genau wie er, aus Südasien, erzählt der junge Mann. Dabei sei er nach Deutschland gekommen, um die Kultur besser kennenzulernen und sich hier ein Leben aufzubauen, so wie die Werbung es versprochen hat. „Aber wie soll ich das machen, wenn meine Kommilitonen aus Indien, Bangladesch und Pakistan kommen? Wenn wir hier unter uns bleiben?“, fragt er. Yadavs Kurse sind in Englisch, ein Deutschkurs sei bislang nicht angeboten worden.

Der Arbeitgeber ist in einer viel stärkeren Position als der indische Studierende, der seine Wohnung nicht verlieren darf, weil er Visa-Probleme bekommt

Aju John, Ethnologe

Am Berliner IU-Standort kommen 40,6 Prozent aller Studierenden aus Indien und 36,9 Prozent aus Deutschland, so die Hochschule. In den Räumlichkeiten der IU ergibt sich ebenfalls ein gemischtes Bild: Man trifft hier auf viele Studierende aus Südasien, aber auch auf deutsche Studierende. Es entsteht jedoch der Eindruck, dass die Gruppen lieber unter sich bleiben. Zumindest auf den Fluren scheint es keinen großen Kontakt zwischen ihnen zu geben.

Es wirkt, als habe sich die IU mit den indischen Studierenden ein neues Geschäftsfeld erschlossen. Ihre Zahl ist am Berliner Standort stark gestiegen: 2020 studierten dort nur 234 Inderinnen und Inder, heute sind es insgesamt 4.842 Inderinnen und Inder, inklusive derer, die die Onlinekurse besuchen und nicht in der Stadt sind.

Aber auch die Studierenden in Berlin müssen Onlinekurse besuchen, berichtet Ritik Yadav. „Von den 18 Fächern, die ich belegt habe, fanden nur zwei auf dem Campus statt, alle anderen waren online.“ Seine Dozenten würden oft gar nicht in Berlin leben, sagt er. Kurse würden manchmal ausfallen, weil die Internetverbindung schlecht sei. Für einen Kurs habe es nicht mal einen Dozenten gegeben, nur Onlinevideos. Ein anderes Mal sei ihm ein Kurs zugeteilt worden, der gar nicht zu seinem Studium gehören würde. Die IU widerspricht: „Lediglich in Ausnahmefällen, aufgrund kurzfristiger Krankheit und ohne Möglichkeit eines Ersatztermins, werden einzelne Live-Tutorien online angeboten.“

Das größte Problem für Ritik Yadav ist aber, dass er, im Gegensatz zu seinem ersten Studienjahr in Indien, keinen Ort hat, an dem er in Ruhe an den Onlinekursen teilnehmen kann. Die IU habe keine richtige Bibliothek und kaum Räumlichkeiten zum Lernen, die sie den Studierenden zur Verfügung stellt. Für Yadav ist das ein großes Problem, denn seine Wohnsituation ist von Anfang an schwierig.

Er hatte bereits von Indien aus versucht, ein Zimmer oder eine Wohnung zu finden, ohne Erfolg, es gab kaum Auswahl, die Mieten waren zu hoch, erzählt Ritik Yadav. In Berlin angekommen, ist die Situation nicht besser, aber die Zeit drängt. Innerhalb von zwei Wochen braucht er eine Meldeadresse, die er dem Einwohnermeldeamt mitteilen kann. Nur so kann er einen legalen Aufenthaltsstatus bekommen. Die ersten Tage wohnt er in einem Hostel, dann geben ihm andere indische Studierende, die er dort trifft, eine Nummer von jemandem, der ihm ein möbliertes Zimmer vermitteln kann. Dort ruft Ritik Yadav an. „Er hat 1.000 Euro Vermittlungsgebühr, 1.200 Euro Kaution und 1.800 Euro Miete verlangt. Die sollten wir jeden Monat in bar bezahlen.“ Belege gibt es nicht.

Die Hoffnungen waren groß, jetzt geht es Ritik Yadav dreckig Foto: Tina Eichner

Die Wohnung von Bilal – ein Mann, von dem Ritik Yadav bis heute nur den Vornamen weiß – liegt in Moabit. Laut Yadav bietet Bilal in seinem Whatsapp-Status täglich mehrere solcher möblierten Apartments überall in Berlin an. Yadavs erste Wohnung ist klein, 40 Quadratmeter. Gemeinsam mit drei anderen indischen Studierenden mietet er sie an, sie teilen sich die Kosten. Zwei seiner Mitbewohner schlafen in der Wohnküche, Yadav und ein weiterer Mitbewohner teilen sich ein kleines Zimmer. „Es gab keinen Platz zum Aufhängen der Kleidung, ich musste den Koffer öffnen und meine Sachen herausnehmen und wieder hineinlegen. Niemand von uns hatte einen Schreibtisch zum Lernen.“ Also zieht Ritik Yadav damals mit seinem Laptop von Café zu Café, von öffentlicher Bibliothek zu öffentlicher Bibliothek, um seine Onlinekurse zu besuchen. Er wirkt müde und traurig, als er fragt: „Wie soll man unter diesen Bedingungen lernen?“

Der Zustand der Wohnung sei ebenfalls schlecht gewesen. „Es war ständig etwas kaputt und der Vermieter hat sich nicht gekümmert.“ Ritik Yadav zeigt Bilder von verdreckten Rohren, von Schimmel, von renovierungsbedürftigen Räumen. Immer wieder wechselt er die Wohnung, insgesamt sieben Mal, seit er in Berlin angekommen ist. Und seine Wohnsituation bleibt schlecht. Mal mietet er bei privaten Vermietern, die die Miete bar einsammeln, erzählt er, mal wohnt er zur Untermiete, mal ist er der Hauptmieter, schließt einen Vertrag bei einer Wohnungsvermittlung für möbliertes Wohnen ab und vermietet unter. Er sucht seine Wohnungen im Internet, findet sie über andere indische Studierende und über eine Whatsapp-Gruppe.

Die Gruppe hat knapp 800 Mitglieder, viele indische Namen finden sich dort. Angeboten werden Kurzzeitvermietungen für zwei, drei, vier Studierende pro Zimmer. Die Mieten liegen selten unter 600 Euro pro Mieter. Oft wird die Entfernung zur Internationalen Hochschule (IU) gleich mit angegeben. Mittlerweile wohnt Ritik Yadav in einem Studierendenwohnheim im Berliner Bezirk Marzahn. Er hat dort zum ersten Mal ein Zimmer für sich allein. „Ich habe Glück gehabt“, sagt er. Allerdings sei das Zimmer auch wieder nur befristet.

Ritik Yadav und seinen Kommilitonen bleibt kaum etwas anderes übrig, als sich die teuren, möblierten Wohnungen zu teilen. „Die Studierenden aus Südasien suchen erst mal nur eine kurzfristige Bleibe. Sie wollen nur ein, zwei Jahre hier studieren und wissen nicht, wie es dann für sie weitergeht“, erklärt Aju John in einem Café in Berlin-Schöneberg. John war in Indien als Anwalt tätig, bevor er 2020 ebenfalls nach Deutschland kam. Derzeit forscht er für seine Doktorarbeit am Institut für Europäische Ethnologie an der Humboldt-Universität zu Berlin über indische Studierende aus Südasien. Deren Wohnsituation sei oft deshalb so schlecht, weil sie unter Zeitdruck stünden, sagt Aju John, und weil sie einen ausländischen Namen hätten, mit dem man häufig benachteiligt wird.

Gleichzeitig wächst der Wohnungsmarkt für möbliertes Wohnen. In Berlin sei im Schnitt inzwischen bereits jedes dritte Mietangebot eine möblierte Wohnung, heißt es beim Vermittlungsportal Immobilienscout 24, und für die gelten Regularien wie die Mietpreisbremse nicht. Im Durchschnitt werden möblierte Wohnungen in Berlin für 25,45 Euro pro Quadratmeter angeboten, unmöblierte Wohnungen liegen bei 15,74 Euro. So hat es die Investitionsbank Berlin 2024 ermittelt.

Ritik Yadav bekommt aber noch ein weiteres Problem: Ihm geht das Geld aus. Sein monatliches Budget von 700 Euro reicht irgendwann nicht mehr. Im Dezember 2023 fängt er als Kurierfahrer bei einer Schnellrestaurantkette in Prenzlauer Berg an. Er ist jetzt einer der vielen Kurierfahrer aus Südasien. „Sie machen mittlerweile den Großteil der Beschäftigten der Lieferdienste aus“, sagt Aju John.

Yadav berichtet, dass seine Arbeitstage oft von langen Wartezeiten geprägt gewesen seien. Er habe dann vor dem Laden gesessen und darauf gewartet, dass eine Bestellung reinkommt. Die zusätzlichen Stunden, die er damit auf der Arbeit verbracht hätte, habe er aber nicht entlohnt bekommen. Hinzu kam, dass er länger eingesetzt wurde, als es rechtlich zulässig ist. 20 Stunden darf er wöchentlich arbeiten. Das regelt das Fachkräfteeinwanderungsgesetz. Manchmal hätte aber schon ein einziger Arbeitstag 12 Stunden gedauert, sagt Ritik Yadav. Oft habe er Angst gehabt, dass er wegen der langen Schichten die Onlinekurse nicht besuchen kann, dass er sein Visum verliert.

Im März 2023 habe er seinen ersten Job aber bereits wieder verloren. „Ich bin im Schnee ausgerutscht und habe mich verletzt“, erzählt Ritik Yadav. Er meldet sich krank – und wird entlassen. Bis heute habe er für die Zeit seiner Krankmeldung kein Gehalt bekommen.

Ihre Notsituation wird ausgenutzt

Auch mit dieser Erfahrung steht Yadav nicht allein da. „Die Studierenden aus Indien, Pakistan und Bangladesch müssen, nachdem sie hier angekommen sind, meist schnell Arbeit finden“, sagt Aju John. In Indien kläre sie niemand darüber auf, was für Kosten auf sie zukommen, wie ihre Lebenssituation hier sein wird. „Die Arbeitgeber nutzen aus, dass die internationalen Studierenden unter finanziellem Druck stehen.“ Das führe zu einer Machtasymmetrie: „Der Arbeitgeber ist in einer viel stärkeren Position als der indische Studierende, der seine Wohnung nicht verlieren darf, weil er dann Visa-Probleme bekommt.“ Die Studierenden aus Südasien würden aber nicht nur bei Lieferdiensten arbeiten, sagt John, sondern auch in Gastro­küchen, in Logistikzentren oder als Paketauslieferer. Entscheidend für ihre Anstellung sei meist nur, dass sie Englisch sprechen. Aber gerade diese Sprachbarriere und die Unkenntnis über ihre Arbeitsrechte machten sie anfällig für Ausbeutung.

„Was diese Branchen gemeinsam haben, sind die Probleme, die die Beschäftigten damit haben, ihre Arbeitsrechte durchzusetzen“, sagt Ver.di-Pressesprecher Kalle Kunkel. Es gebe nur selten Betriebsräte, fast nie Tarifverträge, stattdessen viele kurzfristige Verträge, mehrsprachige Belegschaften und Beschäftigte, die Angst vor den Arbeitgebern hätten. Dies sei auch eine Herausforderung für die Gewerkschaft.

Lange Arbeitszeiten, Wohnungs- und Jobwechsel, kaum Privatsphäre, Onlinekurse, ein fremdes Land – all das hält Ritik Yadav nicht vom Studieren ab. Im Winter 2024 habe er alle notwendigen Kurse abgeschlossen, sagt er, aber im März 2025 in drei Fächern immer noch auf seine Noten gewartet. Er habe mehrfach versucht, die IU zu kontaktieren, sowohl per E-Mail als auch telefonisch, allerdings ohne Erfolg. Es habe dann acht Monate gedauert, bis er in einem Fach seine Noten bekommen habe. Die Studiengebühren habe er zunächst weiterzahlen müssen. Auch andere indische Studierende der IU berichten von langen Wartezeiten auf ­E-Mails, wenn sie Probleme mit ihrem Studium hatten. Die IU widerspricht: „Die übliche Reaktionszeit bei schriftlichen Anfragen liegt bei wenigen Tagen, aber nicht mehreren Wochen.“

Anfang des Jahres spitzt sich die Lage für viele indische IU-Studierende dann aber noch mal dramatisch zu, als das Berliner Landesamt für Einwanderung (LEA) mehrere Anträge auf Visa-Verlängerung ablehnt. Einer von ihnen ist Shivam Kumar. Sein Antrag ist am 18. März 2025 abgelehnt worden. Die Begründung: Aus seinen Studienbescheinigungen würde nicht ersichtlich, dass er ein Präsenzstudium bestreitet. „Es ist durchaus möglich, dass Sie (…) ein Fernstudium absolvieren“, heißt es dort. Eigentlich sollte die Verlängerung reine Routine sein, so dachte er zumindest.

Shivam Kumar ist 30 Jahre alt und genau wie Ritik Yadav über die Vermittlung von Up-Grad an die Berliner IU gekommen. Bevor er nach Deutschland gezogen ist, hat er in Indien bereits fünf Jahre in der IT-Branche und sieben Jahre als Kampfpilot in der indischen Luftwaffe gearbeitet, erzählt er. Auch er wohnt in Berlin in einer engen Wohnung, er arbeitet in der Gastro. Als er den Brief bekommt, in dem steht, dass sein Visum nicht verlängert wird und er Deutschland verlassen soll, hat er nur noch ein halbes Jahr bis zum Masterabschluss vor sich. Im Gegensatz zu Yadav habe er die meiste Zeit am Campus studiert, sagt Kumar. Sein Vertrag weist ein Präsenzstudium aus.

Wir kommen hierher, um zu studieren und einen guten Job zu finden. Dafür verschulden wir uns, aber am Ende behandelt man uns wie Sklaven

Ritik Yadav, Student

Seit der Ablehnung des LEA ist die Situation für ihn und 450 seiner Kommilitonen – so viele Studierende sind laut IU ebenfalls betroffen – unübersichtlich. „Wir haben der Uni mehrmals geschrieben, wir haben dem LEA geschrieben, aber von beiden mehrere Wochen nichts gehört.“

Shivam Kumar ist zu diesem Zeitpunkt wütend. Er überlegt mit anderen Betroffenen, einen Protest zu organisieren. „Aber wir wollen auch nicht als Ruhestörer gelten. Wir wollen schließlich hier bleiben und weiterstudieren.“

Warum hat das Landesamt für Einwanderung die Visa-Anträge überhaupt überprüft? Warum hat es die Visa erst bewilligt und später widerrufen? Ein Sprecher des Landesamtes für Einwanderung bestätigt auf Anfrage der taz lediglich, „dass das LEA regelmäßig im Zusammenhang mit Anträgen auf Verlängerung von Aufenthaltserlaubnissen (…) prüft, ob die allgemeinen und besonderen gesetzlichen Erteilungsvoraussetzungen“ vorlägen. Migrationsanwalt Stanislaw Stroh, der Kontakt zu den Studierenden hat, argumentiert im Telefongespräch mit der taz, dass das Landesamt für Einwanderung mit den Ablehnungen formal juristisch sogar richtig handele: „Sobald ein Studium im Fernstudium absolviert werden kann, gibt es keinen Bedarf für einen langfristigen Aufenthalt in Deutschland.“ Dies sei ein Verstoß gegen das Aufenthaltsgesetz.

Das erklärt aber nicht, warum das LEA die Visa-Anträge der indischen Studierenden vor ihrer Einreise nach Deutschland genehmigte und warum es jetzt plötzlich ein Problem darin sieht. Hat das LEA mitbekommen, dass die IU eventuell mehr Kurse online als in Präsenz anbietet? Eine Vermutung, die sich nicht beweisen lässt.

Die IU sucht im Hintergrund ihrerseits den Kontakt zum Landesamt für Einwanderung. Bereits am 6. März 2025 hatte sich die „Prorektorin Internationales“ der IU, Regina Cordes, in einem Brief an das LEA gewandt, der der taz vorliegt. Ein Sprecher der Hochschule gibt an, die IU habe „sofort reagiert und das Gespräch mit dem LEA gesucht, um gemeinsam eine Lösung im Sinne der Studierenden zu finden“. Allerdings würde die neue, mit dem LEA abgestimmte Studienordnung erst ab Herbst gelten: „Damit sind alle internationalen Studierenden der IU in Berlin ab Oktober 2025 von der geänderten Visavergabe des LEA nicht mehr betroffen“, so die IU. Ab Oktober 2025 wird das Blended-Learning-Programm der IU mit der Mischung aus Online- und Präsenzlehre wohl zu einem reinen Präsenzstudium.

Für Shivam Kumar und seine 450 ebenfalls von den Visa-Ablehnungen betroffenen Mitstudierenden könnte diese Änderung aber zu spät kommen. Sie müssten sich dann wohl erneut auf ein Studium bewerben, vielleicht auch die Studiengebühren erneut bezahlen. Wie hilft die IU den Studierenden, die jetzt aktuell von den Ablehnungen betroffen sind und Angst haben? Die IU gibt an, dass sie eine Taskforce zur Beratung der Studierenden eingerichtet habe, außerdem habe es Informationsveranstaltungen gegeben und bis zur Einigung mit dem LEA am 25. Mai 2025 auch juristischen Beistand für die Studierenden.

Kumar schildert das anders: Es gebe zwar Beratung, aber kaum konkrete Hilfe. Die Studierenden würden Standardantworten erhalten, er fühle sich vertröstet. Die Verunsicherung sei allgemein groß unter den indischen Studierenden am Berliner IU-Standort. „Es kursieren viele Gerüchte“, sagt er.

Mittlerweile hat Kumar vom LEA eine Fiktionsbescheinigung bekommen, eine Art Übergangsvisum. Ein weiterer Termin mit dem Amt findet erst nach Redaktionsschluss statt. Kumar macht sich große Sorgen: Was, wenn all die Zeit und vor allem das viele Geld, das er investiert hat, umsonst waren? Völlig offen sei, ob er seine Studiengebühren zurückbekommen würde, wenn er nach Indien ausreisen müsste. „Allen Studierenden im Blended-Studienformat wurde bereits versichert, dass sie auf jeden Fall online weiterstudieren können, falls es in Zukunft zu einer finalen Ablehnung kommen sollte“, antwortet die IU auf diese Frage.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Kein Wort zu möglichen Erstattungen. Immerhin hat Shivam Kumar im Voraus Studiengebühren für ein Studium vor Ort in Berlin bezahlt – nicht für ein reines Fernstudium, das günstiger gewesen wäre. Für die IU geht ab dem Wintersemester 2025 das Geschäft mit den Studiengängen für indische Studierende also weiter. Kumar und seine Kommilitonen hängen aber weiter in der Luft.

Migrationsanwalt Stroh sagt, es gebe auch noch eine andere Möglichkeit für sie. Da es sich bei diesen Vorgängen um einen Präzedenzfall handele, es zu diesem Fall also bisher keine Rechtsprechung und keine juristischen Kommentare gebe, rät er den indischen Studierenden, sich einen Anwalt zu nehmen. „Das lohnt sich unbedingt, wenn sie in Deutschland bleiben wollen.“ Shivam Kumar sagt, er könne sich keinen Anwalt für so einen Prozess leisten. Er will stattdessen schnell seinen Abschluss machen. „Vielleicht kann ich dann einen Job finden und mich auf ein Arbeitsvisum bewerben, wenn mein Studentenvisum abgelehnt wird.“

Ob der Abschluss von der IU aber so viel auf dem Arbeitsmarkt wert ist, wie Yadav und Kumar hoffen, ist fraglich. Der Hessische Rundfunk (HR) berichtete im Oktober 2024 über eine ehemalige Studentin, die in Frankfurt die IU verklagt hat. Das duale Bachelor-Studium Architektur an der IU entspräche nicht den Anforderungen, um sich überhaupt Architektin nennen zu dürfen. Auch diese Studentin hatte viel Geld in ein Studium investiert. Der HR berichtete weiter, dass in Frankfurt weitere sieben Fälle verhandelt werden, in denen Studierende eine finanzielle Entschädigung von der IU fordern. In Düsseldorf liefen zudem fünf solcher Verfahren, in München sechs, in Stuttgart eins; allein in Erfurt würden 30 Parteien klagen.

Mittlerweile warnen sich Inderinnen und Inder auch auf Social-Media-Plattformen davor, ein Studium an der Berliner IU zu beginnen. „Avoid this university in Germany“, rät der Account „Mylingual_Visa“ seinen Followern. Auch der Youtube-Account „Rare Overseas Education“ weist indische Studierende darauf hin, dass es in Berlin Probleme mit den Visa-Verlängerungen der Studierenden der IU gegeben habe.

Sie sollen kommen, aber Hilfe gibt es nicht

Sollte mit dem Anwerben der indischen Studierenden nicht auch eine Verantwortung des Bundesinnenministeriums (BMI) einhergehen? Ein Sprecher des Ministeriums antwortet auf Anfrage der taz jedoch, dass das Migrationsabkommen zwischen Indien und Deutschland die Bundesregierung nicht dazu verpflichte, „Schritte zu unternehmen, um indischen Studierenden dabei zu helfen, die Voraussetzungen für eine Aufenthaltserlaubnis zur Erwerbstätigkeit zu schaffen“.

Am ursprünglichen Ziel, mehr ausländische Studierende nach Deutschland zu holen, halte man aber fest: „Gleichwohl ist die Erhöhung der Zahl ausländischer Studierender (…) ein Ziel der Bundesregierung.“ Der Sprecher erklärt allerdings auch, dass das BMI für die Umsetzung dieser Maßnahmen nicht zuständig sei und verweist auf andere Ministerien.

Aber müsste Deutschland nicht wenigstens sicherstellen, dass die Visa der potenziellen Fachkräfte verlängert werden? Nein, sagt das BMI: „Für die Prüfung, ob die rechtlichen Voraussetzungen für die Erteilung eines Aufenthaltstitels vorliegen, sind die nach Landesrecht zuständigen Behörden verantwortlich.“

Die IU und Up-Grad haben mit dem Migrationsabkommen jedenfalls eine lukrative Geschäftslücke für sich entdeckt und profitieren davon, dass die indischen Studierenden bereit sind, viel Geld zu investieren, um ihre Position auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Ritik Yadav, Shivam Kumar und ihre Kommilitonen sind derweil in Deutschland weiter auf sich allein gestellt und haben Angst davor, dass sie bald wieder ausreisen müssen.

Währenddessen liefern sie Essen aus, ziehen von Wohnung zu Wohnung und versuchen, zwischendurch auch noch gute Noten zu schreiben. Kein Wunder also, dass Ritik Yadav enttäuscht von Deutschland ist: „Wir kommen hierher, um zu studieren und einen guten Job zu finden. Dafür verschulden wir uns, aber am Ende arbeiten wir hier als Kurierfahrer und man behandelt uns wie Sklaven.“

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40 Kommentare

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  • Als ich einmal 2012 im IB Heim allein dort übernachtete, verlangten sie von mir das Doppelte für das Doppelzimmer, ohne es vorher zu sagen.Zu zweit zu viert war der Preis dann wieder im Rahmen.Im Holiday Inn, neben den Deutschen Patent Museum, verlangen sie von einer Tagungsteilnehmerin aus Japan, die die Reise selbst bezahlt hatte, als Rentnerin, auch den Preis eines Doppelzimmers. Gleichbehandlung war somit gegeben. Etwas "Geschmäckle" hat dieser neue Vorwurf gegen dieIU schon.Merkels Initiative ist so ungeplant und naiv, wie die Migration.Hat sie einen Film geschaut und gedacht:"Wir können das schon."www.fernstudi.net/...ende-iu-hochschule

  • Tatsächlich gab es Probleme anfangs auch mit einer Initiative aus dem Hause des Bundeskanzler Schröders, die bei jungen Chinesen mit Auswanderung Absichten an einer Münchner Privatschule. Ein Abschluss der Industrie- und Handelskammer war beabsichtigt und wurde verweigert. Sie glaubten an ein Universitätsstudium.Meine Frau holte den Sohn einer Bekannten wegen der Mutter nach Stuttgart und wir fanden eine Wohnung für drei der Gestrandeten miteinander.An der Uni Hohenheim wurde der Sohn der Bekannten für die Ausbildung zum Landwirtschaftlichen Assistenten zugelassen, die zur Fachhochschulreife führte.5000 Euro leihen wir ihm bis zu seinem Abbruch, und bekamen dasGeld auch wieder. Erwarzur Tiermedizin in China studieren beratenworden, womit er mehr verdienen konnte. Die mit ihm wohnende junge Chinesin, die Schulden bei den Eltern verursachte, hat bei ihrerRückkehr zum Herzinfarkt der Mutter geführt.Der Internationale Bund (IB) hatte ein Heim für die Studierenden in Schwabing, das wir dreimal besuchten, einmal, weil sich die Visastelle für Großbritannien gleich daneben befand.Sie einfach zu einer Ausbildung herkommen lassen, ohne Zulassung durch die Industrie- und Handel

  • We earnestly plead that the ongoing issue does not affect current international students at IU, Berlin. We respect the authorities and humbly ask if these measures could instead be implemented for future intakes.

    We are legally present in the country and remain fully committed to our academic pursuits. However, the escalating visa concerns surrounding our status have caused immense mental stress, compounding the challenges of academic work and living alone abroad.

    We came to Germany with trust in its academic excellence and hope to build a better future. Yet, the substantial financial investment, invaluable time, and diligent effort we have devoted to our education now feel gravely jeopardized, causing us deep distress and anxiety.

    We respectfully appeal to the authorities to consider the profound and potentially devastating impact this ongoing issue has on current international students, with compassion, fairness, and recognition of our commitment.

    Thank you sincerely.

    • @Euv14:

      Best of luck to you and your fellow students!

    • @Euv14:

      *We earnestly plead

  • Man muß nicht Indern folgen - auch deutsche Studierende werden abkassiert von "Privathochschulen" hier ist besonders die "Fresenius-Gruppe" zu nennen. Es würde sich für Journalisten lohnen mal hinter die Kulissen zu schauen. Man muss nicht allzu investigativ sein - die sind sich ihrer Sache so sicher, dass das Geschäftsmodell kaum verdeckt wird. Ich habe viele Jahre als Gutachter bei Akkreditierungen von Studiengängen in meinem Fachgebiet mitgewirkt, bis ich irgendwann erkennen musste, dass es sich nur um ein Bürokratiemonster handelt mit dem in erster Linie Geld verdient wird - mit Qualitätskontrolle oder dem Sicherstellen von Mindeststandards hat es nichts zu tun. Die Agenturen verdienen mit der Akkreditierung von Studiengängen Geld. Wenn sie eine Hochschule die Akkreditierung verweigern, dann war das die letzte mit der sie beauftragt wurden. Es gibt nämlich mehrere Agenturen, die miteinander um Aufträge zur Akkreditierung konkurrieren! Viele Privathochschulen erfüllen nicht ansatzweise die Voraussetzungen um akkr. zu werden - erhalten aber die erforderlichen Zertifikate von den Agenturen trotzdem. Für Stud. die sich darauf verlassen wird das eine teure Erfahrung!

  • Ich arbeite mit Indern und Bangladeschies die in Deutschland studiert haben und von denen hat keiner von solchen Problemen erzählt, die waren aber auch nicht an privaten Hochschulen. Deutsch können davon auch nur ein paar, das ist aber auch kein Problem.

  • Ich bin selbst Vermieter von möblierten Wohnungen in NRW, davon in den letzten ca. 8 Jahren an ca. 50 indische Mieter, größtenteils IT-Spezialisten, sehr viel weniger Studenten. Daher kann ich zur IU nichts sagen.

    Immer wieder werde ich von meinem Mietern auf deren Probleme mit dt. Behörden angesprochen, meist die Ausländerbehörden "meiner" Stadt. Immer wieder das Gleiche:



    - Anfragen werden oft über Monate nicht beantwortet



    - ein persönlicher Sachbearbeiter ist nicht bekannt oder ist einfach nicht zu erreichen



    - bei Nachfragen heißt es immer "Arbeitsüberlastung" (diese Stadtverwaltung in NRW hat einen Krankheitsstand von über 10 %, d.h. weit über 20 verlorene Arbeitstage pro Mitarbeiter /Jahr

    Andererseits war ja unser früherer Finanzminister u.a. in Ghana und warb dort um Fachkräfte. Als er in einem vollen Hörsaal nach Meldungen fragte, wer grundsätzlich bereit wäre, in Deutschland zu arbeiten, meldeten sich zwei (!) Studenten.

    Was mich an "diesem unseren Land" so irritiert, ist immer der Unterschied zwischen Zielsetzung und Umsetzung.

    Auch in diesem Artikel schieben sich ja die Behörden immer wieder die Verantwortung zu. Manchmal schäme ich mich, Deutscher zu sein !

  • An dem Bericht kann einiges nicht stimmen:

    Zu Herr Yadav: "In Indien klären sie niemand darüber auf, was für Kosten auf sie zukommen, wie ihre Lebenssituation hier sein wird. " Herr Yadav hat einen Bachelor-Abschluss in Business Administration, da sollte das Aufstellen eines Business-Plans tägliches Brot sein. Und damit sollte auch die Planung und Vorbereitung des Auslandsstudiums (auch ein Business-Plan) nicht allzuschwer sein.

    Noch seltsamer: Shivam Kumar, 30 Jahre alt und hat bereits fünf Jahre in der IT-Branche und sieben Jahre als Kampfpilot in der indischen Luftwaffe gearbeitet. Wie geht das zusammen? Mit 18 Jahren den High-School-Abschluss, die Ausbildung zum Kampfpiloten dauert alleine mehrere Jahre (bei der Bundeswehr muss man sich dafür für 15 Jahre verpflichten, damit sich die Ausbildung für die Luftwaffe rentiert), dann 7 Jahre geflogen als Kampfpilot und dann noch 5 Jahre in der IT geabeitet? Abgesehen davon, haben lizenzierte Jet-Piloten momentan keine Probleme, einen sehr gut bezahlten Arbeitspaltz zu finden.

  • "Es wäre Aufgabe des Staates gewesen, diese offenbar betrügerische Geschäftsmodell durch die Verweigerung von Visa und Aufenthaltstiteln für solche Fake-Unis zu unterbinden. Aber das war wohl durch politische Vorgaben der Ampel-Regierung nicht gewollt"



    ... dem ist nichts hinzu zufügen.



    Sofort dichtmachen und die Studierenden entschädigen.

    • @Fritz Müller:

      Die Betroffenen können Anzeige erstatten, anhand ihrer Vermögenslage bekommen sie Prozesskostenhilfe. Dann kümmert sich der Staat in Form seiner Behörden um das Problem. Und dann müssen die Herren sich eine neue Uni suchen.

  • Es wäre Aufgabe des Staates gewesen, diese offenbar betrügerische Geschäftsmodell durch die Verweigerung von Visa und Aufenthaltstiteln für solche Fake-Unis zu unterbinden. Aber das war wohl durch politische Vorgaben der Ampel-Regierung nicht gewollt..



    Interessant auch, dass sich an der Ausbeutung der indischen Studenten soviele ihrer eigenen Landsleute beteiligen..

  • Naja, da hat auch dieses indische Start-up für Online- und Auslandsstudienvermittlung einen Anteil an der Misere. Die scheinen mit der IU zu kooperieren und klar, das ist ein Geschäftsmodell, wie bei den meisten Privatunis. Einen Studiensbschluss kann man sich jetzt in jedem Fach kaufen. Qualität kann man da kaum erwarten.



    Es müsste Regulierung, Transparenz und vor allem eine zentrale Beratungsstelle für ausländische Studierende geben.

  • Ok, hohe Mieten, wenige freie Unterkünfte. Nebenverdienst notwendig d.h. in der Regel im schlecht bezahlten Servicebereich. Dürfte bei den meisten Studenten in Berlin identisch sein.

    Problem sind die privaten Hochschulen die keinen staatlichen Abschluss anbieten. Das müsste man natürlich vorher klarstellen von der Seite der Uni. Was allerdings bei der IU der Fall ist.

  • Unter anderem dem Unwesen der möblierten Vermietung muss zügig ein Riegel vorgeschoben werden.

  • Unter ITlern mit wenig oder keiner Berufserfahrung heißt es jetzt eigentlich immer, die Branche sei nur noch schwer zugänglich, Jobs die vorher nicht zu besetzen waren werden plötzlich von Bewerbenden geflutet. Klingt irgendwie nostalgisch, wenn jetzt dort noch von Fachkräftemangel gesprochen wird.

  • Warum nochmal haben wir "Privathochschulen"? Wer braucht die, mal abgesehen von Geschäftemachern und bei den etwas exklusiveren Instituten die Eltern um ihrem Nachwuchs einen Titel zu besorgen.

    • @Axel Schäfer:

      Da haben Sie doch schon mal zwei Gruppen.

      Dann nehmen Sie noch die die Studenten selbst, die das exklusivere Institut wollen.

      Drei Gruppen treffen sich in der Überzeugung, dass "privat" es besser macht als "staatlich".

      Die Nachfrage scheint ja da zu sein.

      • @rero:

        Das Klischee der doofen Reichen, denen nur die private Hochschule bleibt, ist nicht ganz zutreffend (gibt es natürlich auch): Vor allem im medizinischen Bereich gibt es ein massives Defizit an Studienplätzen. Deutschland gibt nach meiner aller Experten zu wenig Geld für Bildung aus (aktuell 4,5% des BIP - s.auch OECD-Studie “Bildung auf einen Blick 2023”) Da Absolventen verschiedener Fachbereiche auf dem Markt extrem nachgefragt sind, lohnt sich für Studierwillige, die an einer staatlichen Hochschule aufgrund zu weniger Studienplätze keinen Platz bekommen, einen Kredit aufzunehmen, um an einer privaten Hochschule zu studieren. Diese Situation haben einige Anbieter als Chance begriffen. Daran wäre auch nichts auszusetzen, wenn es eine funktionierende Kontrolle gäbe. Die existiert aber nicht wirklich! Tatsächlich kann man mit tertiärer Bildung, wenn man sie universitär und qualitativ hochwertig betreibt kein Geld verdienen! Wer das behauptet oder betreibt kann das nur auf Kosten der Qualität. Deshalb betreiben die privaten Anbieter auch in erster Linie Fachhochschulen - bzw. "Hochschulen für angewandte Wisschenschaften" - weil diese um ein vielfaches billiger sind (keine Forschung)

        • @raulito:

          Danke für Ihre Ergänzung.

          Ich möchte nur hervorheben, dass ich das Klischee der doofen Reichen nicht habe und nach meiner Meinung mit meinem Kommentar auch nicht bedient habe.



          Vielleicht haben Sie das aber gar nicht auf mich bezogen.

      • @rero:

        Nö, in den im Artikel angesprochenen Fällen wollen Geschäftemacher mit wenig Aufwand viel verdienen, die machen nichts besser.



        Die Geschichte der Privatunis in Deuschland ist jetzt ohnehin keine Ruhmesblatt.

        • @Axel Schäfer:

          Die machen ja auch nichts besser.

          Aber es gibt die Kundschaft dafür, die meinen, sie bräuchten sie.

  • Willkommen im Kapitalismus, der in jede letzte noch so kleine Ritze unserer Leben einfließt; Bildung, Gesundheit, Wohnen, egal welcher Bereich, es geht nicht um Gemeinwohl, Miteinander, Austausch, sondern immer nur um möglichst viel Geld.

    Es ist so ermüdend

    • @RosaProsa:

      Und das, fairerweise angemerkt, noch gepaart mit einer ordentlichen Portion Naivität.

  • Ein Grundproblem scheint mir zu sein, dass in anderen Ländern eine Privatuniversität etwas besonderes ist und kosten dafür normal sind. Warum informiert Deutschland und Indien im Rahmen der Studierenden offensive nicht darüber, dass deutsche Unis kostenfrei sind und private Institute mitnichten die besseren. Die Falle beginnt doch nicht mit der Location der Uni, sondern damit, dass ein gewinnorientierte Einrichtung nichtsahnende Studenten abgreift und abzockt. Warum dürfen die sich Uni nennen? Ist das kein geschützter Begriff?

    • @D.D.:

      Deutschland informiert dazu (u.a. durch den DAAD, Goethe Institute, usw. die mehrere Filialen/Standorte in Indien haben). Schuld sind unseriöse/kriminelle Recruiting Agencies in Indien, die das Blaue vom Himmel versprechen - hier sollte vielleicht auch in Indien selbst mal der Riegel vorgeschoben werden. Das machen die im Übrigen nicht nur für Deutschland. Das Modell ist v.a. durch die USA, UK, Kanada und Australien groß geworden, die aktiv mit diesen Buden kooperieren. In Deutschland kooperieren die wenigsten deutschen (staatlichen) Unis mit diesen Recruiting Agencies, eben weil es mehr schwarze Schafe gibt, als alles andere.

      Ein bisschen Eigenverantwortung und Recherchefähigkeit kann man aber wohl auch von "Studenten" erwarten, die hier her kommen, um exzellente Bildung abzugreifen, möglichst auf Englisch und vollgepampert.



      Ich arbeite selbst an einer staatlichen Uni in D und hoffe seit Jahren, dass endlich Studiengebühren für Nicht-EU-Studenten für die Masterstudiengänge auf Englisch eingeführt werden. Hier werden Unsummen rausgehauen für "Fachkräfte", die allesamt nach Abschluss weiterziehen Richtung UK, USA, etc.

    • @D.D.:

      Sie nennen sich nicht "Universität", sondern "University", weil sie eben dt. Recht keine Universität sind. Sondern eine Fachhochschule. Es gibt in Deutschland meines Wissens nach nur eine offizielle, private Universität. Und das ist der Homöopathie-Schwurbelkram "Uni" Witten-Herdecke. Anyway.



      Es ist klassisch: Deutschland zieht einfach seinen bürokratischen Stiefel durch. Man will zwar ausländische Fachkräfte, aber warum sollte man auch was dafür tun? Windige Geschäftemacher ziehen daraus ihren Vorteil. Es gibt aber auch gewissermaßen kulturelle Missverständnisse. Zum einen ist Vielen im Ausland nicht klar, was für ein Failed State Deutschland vielerorten und in vielen Bereichen mittlerweile ist. Sie unterschätzen die Bürokratie und die Englisch-Kenntnisse der Deutschen, teilweise überschätzen sie auch ihre eigenen Kenntnisse und Fertigkeiten (anderes Schul-/Hochschulwesen in bspw. Indien, dort teilweise gute Noten, hier aufgrund anderer Strukturen völlig überfordert; dort Middle-Class - weil andere können sich eh kein Studium leisten - hier marginalisiert)

  • Engagierte Recherche der taz. Aber mit erheblichen weiteren Recherchebedarf in Bezug auf die "Online-Hochschule".

    Die taz sollte dringend prüfen, wie es zur Akkreditierung dieser Hochschule kam.

    Prof. Dr. Holger Sommerfeldt spricht im verlinkten Interview von Tausenden Studenten 2023, man wolle die Sprache Englisch weiter ausbauen. Na warum wohl?

    www.youtube.com/watch?v=A0ry40O_Kwg

    Woher hat Sonmerfeld seinen Professorentitel? Aus welchen Personen besteht der "Senat" der "Hochschule"?

    Im Netz findet sich eine komplette "Begutachtung" des Studiengangs Mediendesign.

    Zu finden als direkter Treffer im Netz. Zu finden auch unter der ominösen Seite:

    www.akkreditierungsrat.de/de/home

    Im "Gutachten" wird die Transparenz der Kosten für Studierende moniert. Auffallend: Ein Gutachter kommt von kleiner ostdeutschen Uni.

    ▪ Prof. Dr. Manuel Kretzer, Hochschule Anhalt



    ▪ ein weiter Gutachter wird aus "Datenschutzgründen" nicht erwähnt

    These: Die Online-Studienbranche ist in Bezug auf den Staat vollkommen unreguliert.

    Sie verschafft sich über eine Stiftung angebliche Seriosität. Möglicherweise Abzocke im großen Stil, da die Studiengänge nicht überprüft werden.

    • @Lindenberg:

      Ja eine sehr strange "Fach-Hochschule" (?) Vor ein paar Jahren hatte mal ein damaliger Arbeitskollege - auch aus dem Tech-Bereich - im Gruppenchat danach gefragt. Es hatte mich schon sehr gewundert, weil er recht überzeugt klang. Aber auf der Website war sehr unklar beschrieben, worum es sich handelt.

      Letztendlich ist die Bildungslandschaft im MINT-Bereich ja recht überschaubar: die klassischen technischen Hochschulen/Unis und dann halt der Fernuni-Hagen, die mittlerweile einen durchaus belastbaren Ruf hat.

      Im Übrigen gibt das es Phänomen teurer Privat-Fachhochschulen mit fragwürdigem Ruf ja schon länger, allerdings eher in anderen Felder.

      Alles wird sehr genau genommen aber das scheint so komplett an allen Regulierungen vorbeizugehen...

  • Bei allem Mitleid frage ich mich aber auch, warum man gewisse Dinge nicht vorher klären kann. Die Kosten fürs Wohnen beispielsweise klärt man doch vorher ab und dann schaut man, ob man sich Berlin leisten kann oder halt doch lieber wo anders hin geht. Auch bezüglich Arbeitsmöglichkeiten kann man sich vorab informieren.



    Trotz allem ist das natürlich sehr bedauernswert, wenn man von seinen Träumen und Zukunftsplänen so hart auf den Boden der Realität geworfen wird.



    Die Ausbeuter-Arbeitgeber sind ein lange bekanntes und kein Studentenspezifisches Problem. Es ist mir unerklärlich, warum dagegen nicht angegangen wird.

    Das mit dem LEA ist einfach nur peinlich. Deutschland ist mit seiner Verwaltung und Bürokratie auf der Ebene von schlechteren Drittweltländern. Selbst in vielen afrikanischen Ländern läufts einfacher und vor allem menschlicher.

  • Ich kann gar nicht ausdrücken, wie wütend ich bin. Ist das das wahre Antlitz der Deutschen? Missbrauch, Kälte, Sklaverei? Ob die Spargelarbeiter auf den Feldern oder die Menschen in den Schlachthöfen oder, wie mir bisher völlig unbekannt war, der Handel mit indischen Studierenden - es treibt mir regelrecht die Schamesröte ins Gesicht, Deutsche zu sein.



    Mir ist wirklich übel geworden, wenn ich sehe, dass der "Geist" des Dritten Reiches immer noch wirkt. Denn diese "Verdinglichung" von Menschen macht einfach nur fassungslos.



    Und das noch dazu nicht nur auf privater Ebene (IU), sondern auch auf höchster politischer Ebene! Diese Selbstverständlichkeit, andere Menschen auszubeuten, mit aller kalten Gleichgültigkeit, ist unerträglich.

    • @Dreja:

      Ja, definitiv ein widerwärtiges Geschäftsmodell. Aber Fragen/Aussagen in Richtung "wahres Antlitz" und "der Deutschen" sind mir zu platt. In vielen Ländern (v.a. EU, UK und Nordamerika) dürfte es solche Lockangebote geben, um sich Arbeitskräfte ins Land zu holen, die rechtlich, sprachlich und finanziell benachteiligt sind.

      Im Fall von Berlin dürfte noch die personelle und finanzielle Situation der Landesbehörden dazukommen, sodass Kontrollen etc. zu wenig oder garnicht stattfinden.

    • @Dreja:

      Haben Sie ernsthaft erwartet, dass die Menschen heute bessere sind als damals? Ich habe es in meinen bisherigen 40 Jahren ehrlich gesagt gehofft, aber komme davon immer mehr ab. Diese Parallelwelten im gleichen Land existieren vielfach und es ist eben sehr leicht, sie nicht zu bemerken. Es ist mitnichten so, dass es hier allen gut geht, es werden genug ausgebeutet. Migranten, Menschen in unsicheren sozialen Verhältnissen, jeder der irgendwie in einer schwachen Position ist und nicht das Glück hat, dass durch einen Trend oder Shitstorm plötzlich die Öffentlichkeit auf seine Gruppe aufmerksam wird und das die Bedingungen verbessert. Ich bin hier geboren, ein Mann, mit Uniabschluss. Ich bin aber auch mittlerweile chronisch krank, schwerbehindert, musste meine Promotion an einem MPI deswegen abbrechen und mittlerweile verrentet und von Grundsicherung abhängig. Ich habe den direkten Vergleich eines befristeten, schlecht bezahlten, aber angesehenen Lebens als (angehender) Spitzenwissenschaftler und eines durch Krankheit und Behinderung marginalisierten mit der Einbahnstraße Armut. Es ist entwürdigend und zermürbend. Die Starken sollten öfter in die dunklen Ecken der Gesellschaft schauen.

    • @Dreja:

      Geht ws auch eine Nummer kleiner?



      Auch in Indien selbst gibt es Ausbeutung und sklavenähnliche Verhältnisse. Sehr oft sogar.



      Das hat nichts mit dem Dritten Reich zu tun.

  • Er sollte (als evtl. kleinen Ausgleich seiner scheinbar nicht so tollen Uni) zumindest zu einem Teil die Infrastruktur der anderen Berliner Unis (z.B. Humboldt-Uni) nutzen können. Ich kenne jetzt nicht die Situation in Berlin, aber an allen Unis, die ich kenne, gibt es mindestens eine große Zentralbibliothek/Universitätsbibliothek und dann ggf. noch die jeweiligen Fachbereichsbibliotheken an den Fakultäten. Auch in den Mensas/Bistros/Cafeterien der Unis gibt es meistens Tische, an denen man auch arbeiten kann. Die Zentralbibliotheken geben Ausleihausweise meistens sehr günstig oder kostenlos aus. Ein IT-Account zur Nutzung der Rechner könnte eine Hürde sein, aber ggf. kann er sich über Eduroam oder einen Gast-Account einloggen. Wegen Sprache könnte er mal bei der Indologie z,B, der HU schauen, ob es da Menschen gibt, die ein Sprachtandem Deutsch/mit seiner Muttersprache machen wollen, aber er könnte vermutlich auch Englisch als Tandemsprache anbieten und im Gegenzug Deutsch lernen. Ansonsten nach Sprachcafés und VHS-Sprachveranstaltungen suchen. Klar, mit einem Job ist das alles noch schwieriger, habe mich selbst als Student im Supermarkt und in der Zustellung kaputtgearbeitet.

    • @Die heilige Corona der Schlachthöfe:

      Die Ressourcen öffentlicher Universitäten sind limitiert. Wieso sollte die Humboldt Uni IT Dienstleistungen für eine private Hochschule, die mit Studienabschlüssen Geld verdient, übernehmen ?

  • Es ist aus dem Ausland immer schwierig sich ein genaues Bild der Verhältnisse vor Ort zu machen.



    Aber wäre es nicht möglich, nach dem ersten Semester mit dem gleichen Visum an eine andere, "richtige" Uni zu wechseln? Schöne, alte Unis, auch gerne in kleineren Städten mit weniger Mietproblemen, bieten gute Studiengänge mit Betreuung, zumindest mehr als anscheinend an der IU, an. Und kosten wahrscheinlich weniger, auch für Nicht-EU ler. Erbrachte Leistungen können typischerweise zumindest teilweise anerkannt werden.



    Wäre das nicht was für die Waats UP Gruppe der Betroffenen?

    • @fly:

      Kurz gesagt: Der Typ lag falsch. Es macht keinen Sinn, in Indien zu studieren, wenn man kein Hindi kann und seinen Lebensunterhalt vor Ort bestreiten möchte. Ebenso wenig bringt es etwas, während des Studiums in Deutschland kein Deutsch zu lernen. Er kann nicht an eine öffentliche Universität wechseln, weil ihm die Deutschkenntnisse fehlen.

      Ich bin übrigens Inder.

      Simply to put, dude was wrong here. There is no point of studying in india if you dont know hindi and want to fund your living expenses locally. similarly, there is no point of not learning german, while studying in Germany. He cant transfer to a public university because he lacks german proficiency,



      im indian by the way

      • @Apurva Singh:

        Das dachte ich mir auch. Naives Wunschdenken und dann das Aufwachen in der Wirklichkeit.

        Der Flug kostete nur 350 Euro?



        Vielleicht wäre es sinnvoll gewesen, bei einer solchen Entscheidung, sich alles mal vor Ort anzuschauen.