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Da versuchen sich mehrere Staaten mit fragwürdiger Politik und eingeschränkter Sicht auf Menschenrechte, gegenseitig die Westen weiß zu waschen. Initiiert vom großen Trampeltier USA, welches das Waschmittel dazu liefert. Problem: umgeht man die Probleme, Palästina, Jemen, Koshaggi usw. dann gewinnt man die „Herzen“ vieler Menschen auch in dieser Region nicht. Wie auch in vielen anderen Regionen der Welt. Symbolpolitik, Umgehung von Problemen, ja sogar Verstärkung von Problemen. Geht es aber nicht gerade jetzt darum gegen Leute wie Putin ein Zeichen zu setzen, indem man die Macht nutzt, für Menschen etwas zu verbessern? Auf allen Kontinenten „Werbung“ für mehr Freiheit, und vor allem rechtsstaatliche Prinzipien zu machen? Tun wir dies nicht, diskreditieren wir wieder einmal unsere Werte. Dieses Mal im nahen Osten, morgen wo anders.
Daß das mal so kommen könnte/würde wussten die Palästinenser, so hoffe ich doch. Haben die sich aber draufeingestellt oder positiv mitgewirkt?
Ja, das mag den Palästinensern nicht gefallen, aber sie sollten auch mal darüber nachdenken woran es wohl liegen mag, dass sich die arabischen Brüder für sie nicht mehr wirklich interessieren. Was sie in der Tat nicht mehr tun.
Das liegt an so Kleinigkeiten wie beispielsweise, dass Jassir Arafat seinerzeit Saddam Husseins Einmarsch in Kuwait öffentlich begrüßten. Das hat man ihnen bis heute nicht vergessen, noch verziehen.
Seitdem holen sich die Golfstaaten Gastarbeiter lieber aus Indien oder Bangladesh, die sind zwar auch muslimisch, aber schön unpolitisch.
@Herbert Eisenbeiß Plus der kleine Staaststreich in Jordanien und das sie letztlich der Trigger waren für den Libanonkrieg.
Die Taliban kodifizieren ihre Gesellschaftspolitik in einem Gesetz. Es betrifft vor allem Frauen: So sollen sie selbst zu Hause nicht laut sprechen.
Israel und die arabischen Länder: Die Gewinner rücken zusammen
Israel und einige arabische Länder intensivieren ihre Beziehungen. Gut so. Nur: Für andere in der Region ist kein Platz – wie die Palästinenser.
Besuch In Tel Aviv: US-Präsident Biden bei der Begrüßung durch Israels Premier Lapid Foto: Evan Vucci/ap
Es ist der Aufschlag seiner Tour durch Israel und Saudi-Arabien: In einer Rede bei der Empfangszeremonie am Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv machte US-Präsident Joe Biden klar, worum es auf seiner Reise gehen soll: nicht um die Palästinenser; nur einmal kamen sie vor, als Biden seine „anhaltende Unterstützung“ der Zweistaatenlösung betonte. Dafür ging es um die „Integration Israels in die Region“.
Die immer öffentlicher und intensiver werdende Zusammenarbeit und Freundschaft zwischen Israel und einigen arabischen Ländern, allen voran die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), markiert einen neuen Ansatz in der Region: Er blickt nach vorne, nicht zurück. Er nimmt die Welt, wie sie ist, mit Israel in ihr. Er konsolidiert Macht auf der anti-iranischen Achse. Er zementiert, wer die „Gewinner“ der vergangenen Jahrzehnte sind: in die westliche Politik integrierte, innovative oder zumindest reiche Volkswirtschaften, Länder mit Macht – ob durch Rohstoffe, wie Saudi-Arabien, oder durch ihre einzigartige Position in der Region, wie Israel.
Für die, die nicht mithalten können oder wollen, ist nur am Rande Platz. Man könnte sagen: Der Realismus hat gewonnen. Für einige arabische Länder zählt nicht mehr die abstrakte Idee von Loyalität zu den Palästinensern – viel wichtiger sind die realpolitischen Vorteile, die ihnen eine partnerschaftliche Beziehung zu Israel und den USA bieten können.
Dass das den Palästinensern nicht gefällt, ist logisch. Es überrascht daher nicht, dass Biden und der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, am Freitag keine gemeinsame, sondern jeweils separate Stellungnahmen abgeben werden, wie die israelische Zeitung Ha’aretz berichtet. Die Repräsentanten der beiden hätten sich nicht auf ein „Wording“ einigen können.
Saudi-Arabien – längst mit Israel verbunden, etwa über den Kauf der Pegasus-Spionage-Software – muss sich öffentlich noch zu dem Bündnis bekennen. Biden wird es dem Königreich bei dem Treffen Ende der Woche wohl weiter schmackhaft machen.
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Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Kommentar von
Lisa Schneider
Redakteurin für Nahost
Redakteurin für Westasien & Nordafrika. Zuvor Korrespondentin in Jerusalem ad interim.
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