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Israel-Boykott in NorwegenGewerkschaften für Einfuhrverbot

Der größte norwegische Gewerkschaftsverband ruft zum ökonomischen, kulturellen und akademischen Boykott Israels auf.

Soll erstmal nicht nach Oslo gehen: Weinernte in einer jüdischen Siedlung im Westjordanland Foto: imago/UPI Photo

Stockholm taz | In Norwegen wird der Ton gegenüber Israel rauer. Am Freitag hat der Kongress von „Landsorganisasjonen“ (LO), dem größten norwegischen Gewerkschaftsdachverband, der eng mit den Sozialdemokraten verbunden ist und in dem über die Hälfte aller GewerkschafterInnen des Landes organisiert sind, eine Resolution zu einem umfassenden internationalen Israel-Boykott beschlossen. Ein solcher Beschluss ist auf europäischer Ebene bislang ohne Vergleich.

Von besonderer Bedeutung scheint dabei die Begründung für diesen Beschluss. In der Vergangenheit hätten alle Gesprächsbemühungen für eine friedliche und gerechte Lösung des Nahostkonflikts „nur einen geringen Effekt“ gehabt, weshalb die Zeit für einen „ökonomischen, kulturellen und akademischen Boykott Israels“ gekommen sei, heißt es in der Erklärung des Gewerkschaftsdachverbandes.

Nunmehr hoffe man, Druck ausüben zu können, damit die Annexion palästinensischen Territoriums durch Israel aufhöre, die Blockade des Gazastreifens beendet und „auf eine demokratische Staatslösung mit gleichen Rechten für alle“ hingearbeitet werde.

„Seit 50 Jahren gibt es die völkerrechtswidrige Okkupation, seit Dutzenden von Jahren haben wir appelliert und appelliert, über einen Boykott immer wieder diskutiert, aber es dann doch bei Aufrufen zum Dialog belassen“, sagt Jan Olof Andersen, Vorsitzender der Elektro- und IT-Gewerkschaft: „Aber nichts ist besser geworden, eher schlimmer.“

Folgt ein israelisches Einreiseverbot?

Mit 193 zu 117 Stimmen verabschiedete eine überzeugende Mehrheit des alle vier Jahre abgehaltenen LO-Kongresses, des höchsten Beschlussorgans des Dachverbands, die Boykottforderung. Zudem fordern die Gewerkschafter von der Regierung in Oslo auch eine Anerkennung Palästinas als selbstständigen Staat in den Grenzen von 1967. Außerdem solle Norwegen ein Einfuhrverbot für israelische Waren aus den besetzten Gebieten erlassen und sicherstellen, dass der staatliche Pensionsfonds und die norwegische Wirtschaft insgesamt die israelische Okkupation nicht über Investitionen unterstützt.

Norwegische VerbraucherInnen werden aufgefordert, vermehrt palästinensische Waren zu kaufen, um die dortige wirtschaftliche Entwicklung zu stärken. Direkte Konsequenzen dürfte der LO-Beschluss zunächst für deren VertreterInnen selbst haben. Auf sie werden wegen Unterstützung der internationalen BDS-Kampagne vermutlich ab jetzt israelische Einreiseverbote warten. Die LO-Führung, die davor gewarnt und sich gegen einen generellen Boykott ausgesprochen hatte, versprach dennoch, den Kongressbeschluss „zu respektieren“. Man werde auf seiner Basis nun sowohl in der internationalen Gewerkschaftsbewegung wie innenpolitisch arbeiten, erklärte der LO-Vorsitzende Hans-Christian Gabrielsen.

Für einen teilweisen Wirtschaftsboykott, deren Befürworter sich in Norwegen nicht wie in Deutschland Vorwürfen wegen Antisemitismus ausgesetzt sehen, hatten sich in der Vergangenheit neben verschiedenen Einzelgewerkschaften die Kommunalvertretungen mehrerer norwegischer Städte, Jugendorganisationen diverser Parteien und einzelne Parlamentsabgeordnete ausgesprochen. Auch bei vielen diesjährigen 1.-Mai-Veranstaltungen gehörten Parolen nach einem „Boikott Israel“ zu den Forderungen.

Steigerung von Misstrauen und Spannungen

Den jüngsten umfassenden internationalen Boykottaufruf wiesen aber nicht nur VertreterInnen der konservativ-rechtspopulistischen Regierung in Oslo sofort zurück – „Boykott schafft Abstand“, twitterte Außenminister Børge Brende, „wir wollen mit beiden Seiten enge Verbindungen aufrechterhalten.“ Auch Anniken Huitfeldt, sozialdemokratische Vorsitzende des außenpolitischen Parlamentsausschusses, betonte, „die Gewalt muss enden, die Besatzung muss enden, es muss eine Zweistaatenlösung geben, aber ein genereller Boykott ist nicht der richtige Weg“. Einig sei man sich aber mit LO in Hinsicht auf den Boykott von Waren aus den israelischen Siedlungen.

Riya Hassan, europäische Koordinatorin der Kampagne der weltweiten BDS-Bewegung, begrüßte den LO-Beschluss und gab der Hoffnung Ausdruck, dieser werde nun auch „in wirksame Maßnahmen umgesetzt“. Es müsse endlich „Druck auf die norwegische Regierung ausgeübt (werden), alle militärischen Beziehungen mit Israels Unterdrückerregime zu beenden“, so Riva Hassan.

In einer Stellungnahme der israelischen Botschaft in Oslo heißt es erwartungsgemäß, man verdamme die Beschlüsse des Gewerkschaftsverbandes auf Schärfste: „Auf einen totalen Boykott gegen den israelischen Staat hinzuarbeiten, wird nur zu einer weiteren Steigerung von Misstrauen und Spannungen beitragen. Das wird uns von einer friedlichen Lösung noch weiter wegbringen.“

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50 Kommentare

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  • Der Antisemitismus setzt sich auf der Linken immer weiter durch. Anders kann man diesen Vorgang nicht bewerten. Denn: Zwar gibt es in Israel Probleme, aber wie kann man angesichts Scharia-Regime in Saudi-Arabien, Krieg im Jemen, Krieg in Syrien, iranischen Atombombenträumen, Militärdiktatur in Ägyten und Chaos in Libyen ernsthaft behaupten, Israel sei das größte Problem? Wie kann man angesichts der Hamas-Gewaltherrschaft über Gaza ernsthaft behaupten, nur die israelische Politik stehe einer Friedensregelung im Weg? Die Palästinenser sind ja nicht einmal in der Lage, untereinander Frieden zu schliessen. Wie kann man da behaupten, es läge nur an Israel, und nicht zum Beispiel an der extremistischen und antisemitischen Hamas, daß es keinen Frieden zwischen Palaästinensern und Israelis gibt? Diese ausschließlich auf Israel abzielende Verurteilung ist dermaßen unfair und basiert auf dermaßen ungleichen Standards, daß es wirklich schwerfällt, dafür eine andere Erklärung zu finden als notorischen Haß gegen Juden.

    • @yohak yohak:

      Wer sagt denn, dass Israel das größte Problem ist? Von der Gewerkschaft habe ich das nicht gehört. Auch ich denke keineswegs so und kann die Argumente bezüglich Pinkwashing etc. vollständig nachvollziehen und denke ähnlich. Aber ist das Anliegen der norwegischen Gewerkschaft nicht ein anderes? Es geht hier docvh ganz konkret um die wirtschaftlichen Aktivitäten "Israels" (ist ja nicht der Staat direkt) auf besetztem Gebiet. Ich sehe da einfach nicht die Verknüfungen zu den angesprochenen Themen, dass andere Staaten weitaus schlimmer sind, Menschenrechte weniger beachten, die Hamas eine absolut widerlichze Gewaltherrschaft ausübt etc. Gebe ich nahezu in allem Recht, aber rechtfertigt dies das Handeln Israels konkret bezogen auf diese wirtschaftliche Aktivität Israels? Muss man immergleich Diskussionen darüber mit dem Argument die Palästinenser beziehungsweise die palaästinensiche Führung verweigert sich dem Friedensschluss abwürgen? Immerhin handelt Israel diesbezüglich völkerrechtswidrig. Und bei anderen völkerrechtswidrigen Aktionen anderer Staaten wird doch darüber geredet. Importe von Waren aus der Krim sind ja auch verboten. Ich will diese beiden Situationen nicht gleich setzen. Aber es geht ja auch nicht um Waren aus Israel. Wer hat den da was dagegen? Die Gewerkschaft jedenfalls nicht; sondern lediglich aus illegal besetzten Gebieten.

    • @yohak yohak:

      Wer hat denn was vom "größten" Problem gesagt? Da beginnt doch schon die Legendenbildung.

       

      Israel hat sein "Problem" seit 50 (in Worten: FÜNFZIG!) Jahren nicht im Griff. Israel verweigert jegliche Hilfe von außen, blockiert jede diplomatische Initiative und schafft stattdessen permanent völkerrechtswidrig weitere Fakten, die die Gräben kontinuierlich weiter vertiefen und auf Dauer weiter weg von einer Friedenslösung führen. In der ersten Hälfte der neunziger Jahre gab es noch hoffnungsvolle Anzeichen unter Rabin, mit den Palästinensern klar zu kommen, aber eine extremistische und rassistische Minderheit religiöser Fanatiker hatte was dagegen, baute erst mit verdeckten Zahlungen die Hamas auf, um die Einheit der Palästinenser zu spalten und brachte dann in einer kaltblütigen Verschwörung Rabin um und riss die Macht in Israel an sich. Diese israelischen Extremisten und Rassisten träumen nach wie vor von einem jüdisch reinrassigen "Großisrael" beiderseits des Jordan, in Grenzen, die eine vollständige Annektion des Libanon und Palästinas bedeuten, den größten Teil Jordaniens und Teile von Ägypten und Syrien besetzen. Und sie sind bereit, diese "heiligen" Gebiete militärisch zu erobern und ethnisch zu säubern.

       

      Aber klar, wer was gegen solche Pläne hat, ist halt ein Antisemit, egal ob westeuropäischer Linker, israelischer Friedensaktivist oder amerikanischer, säkularer Akademiker mit jüdischen Wurzeln. Politiker, Diplomaten, Wissenschaftler, Historiker, Intellektuelle, Friedensbewegte, jeder, der dem aggressiven, antimuslimisch-revisionistischen Zionismus dieser kleinen aber ganz offensichtlich größenwahnsinnigen Clique widerspricht, ist eben ein "Antisemit".

       

      Ohne Zweistaatenlösung wird Israel als demokratischer Staat nicht überleben. Aber daran sind die revisionistischen Zionisten ja auch gar nicht interessiert.

      • @cursed with a brain:

        Ich finde Ihre Ausführungen sehr amüsant. Besonders toll ist das mit den Großisrael-Träumen.

         

        Rabin hat ausweislich seiner letzten Rede vor der Knesset vor seiner Ermordung die Zweistaatenlösung und einen palästinensischen Staat explizit abgelehnt. Die Rede ist in gänze online.

        Das Israel die Hamas aufgebaut/gefördert hat ist reine Propaganda der PLO, die so den neu aufkommenden Gegner diskreditieren wollte.

        Geradezu niedlich aber ist Ihre Sorge um Israel.

      • 7G
        75026 (Profil gelöscht)
        @cursed with a brain:

        Hören Sie bitte einfach mal auf mit dieser widerlichen Hetze gegen Israel?

        Dafür wäre ich Ihnen sehr dankbar.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @yohak yohak:

      Danke. Gut zusammengefasst. Es gibt ja keinen anderen demokratischen, ja nicht einmal einen diktatorischen oder totalitären Staat, der eine derartige Sonderbehandlung erfährt wie Israel.

       

      Israel ist der Jude unter den Staaten und "Israelkritik" ist das geopolitische Äquivalent des Antisemitismus.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Wer "Antisemitismus" partout sehen will, der findet ihn auch überall. Vor allem aber da, wo er nicht ist.

         

        Ist das gleiche Problem, wie mit den "weissen Mäusen".

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @cursed with a brain:

          Ihnen fehlt ein wenig die Übung im argumentieren oberhalb der Gürtellinie.

      • 1G
        1393 (Profil gelöscht)
        @88181 (Profil gelöscht):

        @Hawkins

         

        mit der Sonderbehandlung für Israel liegen Sie sehr richtig. Normalerweise darf man nicht für die Fortsetzung von Menschenrechtsverbrechen werben oder agitieren. Aber wenn man die Kommentare durchliest, kann man sehr leicht feststellen, dass einzig für die Verbrechen Israels gefordert werden darf, diese doch bitte ungestört und ohne Konsequenzen fortsetzen zu dürfen.

         

        Man stelle sich hier mal Kommentare vor, die die IS oder Saudi-Arabische Verbrechen unterstützen, indem für Straffreiheit plädiert wird.

         

        Ist nicht! Zurecht! Aber irgendwann wird man auch in Deutschland sich auseinandersetzen müssen, wieso in Medien und Kommentarbereichen immer wieder Unterstützer der Israelischen Gewaltherrschaft für die Straffreiheit Israelischer Gewalt plädieren dürfen.

         

        Ja, Israel hat da Unterstützer, die hier völlige Narrenfreiheit genießen, bei ihren Forderungen, dass Israel seine Verbrechen konsequenzlos fortsetzen dürfen soll. Sonst darf niemand für straffreie Völkerrechtsverbrechen werben!

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Ich denke schon auch, dass die obsessive Fixierung vieler Leute auf die Schandtaten Israels ziemlich schräg ist. Was ich aber nicht nachvollziehen kann, sind die Vergleiche mit Iran, Syrien, Saudi-Arabien und Co., die ich ziemlich häufig lese und höre. Ich meine, das ist doch kein Maßstab. Nur weil diese Staaten geographisch in der Nähe liegen (und z. T. einen pathologischen Israelhass kultivieren)? Israel ist ein demokratischer und politisch durch und durch westlich orientierter Rechtsstaat, dessen Handeln sich, trotz seiner besonderen Geschichte und besonderen Bedrohungssituation, wenn überhaupt legitimerweise nur am Handeln vergleichbarer Staaten messen lassen sollte. Mit Verweisen auf irgendwelche Halsabschneider-Schurkendiktaturen ließe sich doch jeder Missstand überall relativieren.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @Ruhig Blut:

          Da haben Sie natürlich recht, man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

           

          Dennoch ist es ja so, dass an Israel Dinge kritisiert werden, die zu kritisieren bei keinem anderen Staat auch nur in Erwägung gezogen werden würde.

           

          Nehmen wir das "Pink Washing". Homosexuelle werden in Israel nicht mehr oder weniger benachteiligt oder diskriminiert als in anderen Demokratien.

           

          Und die LQBTQ-Freundlichkeit ist sicher Teil des Tourismusmarketings, was ja in anderen Ländern auch üblich ist.

           

          Israel wird aber in diesem Zusammenhang vorgeworfen, es betreibe eine lieberale Politik in diesem Segment, um von der Unterdrückung der Palästinenser abzulenken.

           

          Wie das bei Juden eben so ist: Es ist nicht wie es scheint.

  • Klar, dass wieder die Antisemitenkeule rausgeholt wird.

    Hört doch mal auf, gleich von Judenhetze zu reden. Klar, in Isreal leben Juden, aber nicht alles, was man gegen Israel sagt ist antisemitisch! "Kauft nicht bei Juden" ist antisemitisch, aber "kauft keine Produkte aus Israel" ist nicht antisemitisch.

    Schön, dass es hier Menschen gibt, die auch der Meinung sind.

     

    Sobald irgendwer (speziell in Deutschland) was gegen Israel sagt, ist er gleich ein Antisemit. Die Gleichung kommt immer und ist fast immer falsch. Es gibt leider viel zu viele Menschen, die das nicht kapieren...

    • @Ted:

      Das muß und kann man auch nicht kapieren wenn die Faktenlage vor Ort betrachtet. Und Fakt ist nun mal, daß den Palästinensern von ihrer Führung der Judenhaß durch Schule und Medien verordnet wird und erfolgreiche Judenmörder mit stattlichen Renten versehen werden.

      Israel hat den Palästinenser mehrfach die Staatlichkeit angeboten. Dies ist aber stets zurückgewiesen worden, weil die Palästinenser keine Garantien für sichere Grenzen und Abkehr von Anschlägen geben konnten oder wollten.

       

      Ehud Barak hat in Camp David in Anwesenheit von Bill Clinton den Palästinensern die Erfüllung aller ihrer Forderungen inklusive der Hälfte von Jerusalem als ihrer Hauptstadt angeboten. Das Angebot wurde abgelehnt und mit einem weiteren Aufstand beantwortet.

       

      Für die Realisierung der Forderungen der norwegischen Gewerkschaft fehlen also sämtliche Voraussetzungen.

       

      Und damit sind solche Forderungen schlicht und einfach nur Hetze gegen den Bevölkerungsteil der in Israel 80% der Einwohner ausmacht. Und für solche Hetze gibt es einen klaren und international bekannten Begriff.

  • Warum eigentlich wird nie gegen zum Boykott saudi-arabischen Öls aufgerufen, obwohl in Saudi-Arabien nicht nur massiv Menschen- und Frauenrechte verletzt werden, sondern Saudi-Arabien zur Zeit auch einen ziemlich brutalen Krieg in Jemen führt?

     

    Zweierlei Maß?

    • @Rojas:

      Vielleicht, weil wir so gut wie kein saudisches Öl importieren?

       

      Und Norwegen sowieso nicht. Die Skandinavier sind selbst Ölproduzent und beliefern zusammen mit den Briten, mit denen sie die Erdölfelder der Nordsee erschlossen haben, viele EU-Staaten. Deutschland deckt knapp 40 % seines Bedarfs zudem mit russischem Öl.

  • Was für ein Gemähre um ein einfaches Problem. Ich kaufe kein israelisches Flugobst. Das ist das eine.

    Dann lest mal von LE MONDE DIPLOMATIQUE die Ausgabe Israel - Palästina.

    Und dann vielleicht noch Prof.Dr. Sumaya Farhat Nasers erstes Buch "Thymian und Steine". Dann fällt vielleicht der Groschen.

    Ich habe jüdische - keine israelischen - Vorfahren. Und darauf bin ich stolz.

    Und auch in Palästina leben Menschen !!!

    Wer anderen das Wasser zum Leben abgräbt, muss sich nicht wundern.

  • Klar, alles völlig ok, wenn Israel völkerrechtswidirg Gebiete besetzt, diese bewirtschaftet und daraus Gewinn erzielen möchte. Und dann "kauft nicht bei Juden". Wie dumm geht es eigentlich noch? Die Leute wollen doch gar keinen vollständigen Boykott und warum sollten sie nicht bei Menschen jüdischen Glaubens etwas einkaufen? Es geht hier um illegal besetze Gebiete nicht um den Glauben der dort lebenden Menschen. Vielleicht mal ein wenig Differenzierung? Und was von Israel verlangt wird?! Hm vielleicht einfach, dass sie sich von illegal besetzem Gebiet zurück ziehen? Aber ist ja nur alles Propaganda der antisemitischen und antizionistischen Agitationswerke, wie dem IGH? http://www.icj-cij.org/docket/files/131/1677.pdf

    Einerseits der Gegenseite Pauschalismus im Sinen von "Israel ist eh schuld" vorwerfen, aber selbst keine gut begründeten und differenzierende Standpunkte einnehmen, sondern den Spieß umdrehen und die Hamas für alles verantwortlich machen. Da würde ich gerne wissen und Belege haben, inwiefern nun die Hamas so entscheidenden Einfluss in diesem Bereich hat. Wie beeinflusst sie konkret die wirtschaftliche Verwertung des besetzten Gebietes durch Israel.

    • @Loreienz:

      Es geht um einen "„ökonomischen, kulturellen und akademischen Boykott Israels,“ d.h. das Land als Ganzes und seine Institutionen wird für die Politik seiner rechten Regierung (die ich durchaus für verwerflich halte) in Sippenhaft genommen. Denken Sie auch, wir sollten keine amerikanischen Gastprofessoren mehr einladen, weil die USA einen völkerrechtswidrigen Drohnenkrieg führen? Sollen wir Kulturprogramme mit Russland, weil das autoritäre Regime dort nach Belieben Dissidenten ermordet und Wahlen in Fremdstaaten zu manipulieren versucht? Vielleicht setzen wir auch Ölimporte aus Saudi-Arabien aus, bis dort Menschenrechte auch für Frauen gelten?

      • @hessebub:

        "Tolle Idee"? Ach nee, doch nur blanker Populismus.

         

        Denn Deutschland und auch das restliche Europa bezieht praktisch kein Öl aus Saudi-Arabien. Fast 40% unserer Ölimporte kommen aus Russland, weitere wichtigte Handelspartner sind Großbritannien (13%), Norwegen (10%), Libyen (9%), Nigeria (7%) und Kasachstan (6%), etwa 3% des Ölbedarfs deckt Deutschland durch eigene Förderung. Unter den restlichen 11% kann sich auch irgendwo noch saudisches Öl verstecken, allerdings war bis zum Krieg Syrien unser wichtigster Öllieferant aus der Region.

         

        Saudi-Arabien ist zwar der weltgrößte Ölproduzent, aber aufgrund des rasant wachsenden Eigenbedarfs exportiert der Wüstenstaat heute weniger Öl, als noch 1980.

         

        Zudem wird das Öl hauptsächlich nach Asien (China, Japan, Südkorea und Indien), Ostafrika und Südamerika geliefert. Sogar die USA importieren einiges an saudischem Öl.

         

        Vielleicht mal bei Trump, dem großen Israel- und Frauenfreund nachfragen, wie er den Spagat hinkriegt?

    • @Loreienz:

      Danke für diesen Beitrag.

      Aber sie werden einer der Rufer in der ideologisierten Kommentatorenwüste bleiben.

  • Apropos, ich sehe gerade, die Gewerkschaften fordern "eine Anerkennung Palästinas als selbstständigen Staat in den Grenzen von 1967"

     

    Das entspricht ja genau dem neuen Hamas-Manifest, das - wie auch die taz loben festhielt - einen Staat in den Grenzen von 1967 fordert.

     

    Die Grenzen sind bei der Hamas dann folgendermassen definiert: von Rosch haNikra an der Grenze zum Libanon bis Eilat am Roten Meer, und von der Mittelmeerküste bis zum Jordan.

     

    Mit anderen Worten, inklusive ganz Israel, das dann aufhört zu exisiteren (erwartungsgemäss inklusive einem Grossteil der dortigen Bevölkerung).

    • @TurboPorter:

      In den "Grenzen von 1967" heißt natürlich bei gegenseitiger Anerkennung der von den UN festgelegten "Grünen Linie", welche bis 1967 Israels Außengrenze war.

       

      Der revisionistische Flügel der Zionisten will das natürlich verhindern, steht es doch dem Plan von "Eretz Israel" entgegen, einem Großisrael, welches vom Wadi-Al-Arish bis an die nordlibanesische Grenze, vom Mittelmeer bis zum Euphrat reicht. Dies gilt es zu Errichten, auch mit militärischen Mitteln, wenn die Araber nicht "freiwillig" gehen.

       

      Palästina hat auf Ihrer Landkarte doch ebensowenig Platz, wie der Libanon, Jordanien, weite Teile Syriens und Ägyptens.

       

      Und die Menschen, die dort leben, auch nicht. Kein Wunder, wenn dort ein gewisses Mißtrauen herrscht.

  • Jetzt also: "Norweger, kauft nicht bei Juden!" von den Linken. Auch ein Ansatz Rechtsextreme. zu bekämpfen - indem man ihre Positionen besetzt. Obwohl, die sind ja jetzt gerne anti-semitisch aber pro-Israel. Versteh' einer noch die Welt.

    • @hessebub:

      Einwandfrei -nicht- politisch korrekt ausgedrückt, -aber richtig.

      • @lulu schlawiner:

        Ist natürlich populistischer Scheissdreck, mit dem da geworfen wird. Denn es geht weder um jüdische Händler in Norwegen, noch um die sonstigen Mitglieder jüdischen Glaubens.

         

        Es geht um Waren aus besetzten Gebieten. Es geht um das Unrecht Land zu besetzen, auf das man kein Anrecht hat. Es geht um die Missachtung internationalen Rechts und die Aussetzung der Menschenrechts-Charta. Es geht um den eklatanten Mangel an Unrechtsbewußtsein der israelischen Politik. Es geht um das "Keinen-Frieden-wollen" der Israelis, weil der permanente Krieg profitabler ist.

        • @cursed with a brain:

          Nein, was die Norweger da treiben ist Gutmenschentum der schlimmsten Sorte. Ich bezweifle, dass Israel für die norwegische Gesellschaft eine essentielle Bedeutung hat, welche erklären würde warum der Gewerkschaftsbund sich ausgerechnet an israelischem Fehlverhalten abarbeiten muss - und zwar, um das nochmal klarzustellen, in Form eines Totalboykotts, von dem auch israelische Kritiker der Netanyahu-Regierung betroffen wären, und völlig apolitische bilaterale Beziehungen z.B. mit Bildungs- und Kulturinstitutionen. Das ist völlig irre und etwas gänzlich anderes, als über einen Boykott von Waren aus nach Völkerrecht widerrechtlich besetzten Gebieten zu reden. Es ist IMO in der Tat Antisemitismus, weil es an Israel an höheren moralischen und rechtlichen Maßstäben misst als andere Länder.

          • @hessebub:

            "Gutemenschentum" ist ein Kampfbegriff der Rechtsextremen. Da ist jede weitere diskussion überflüssig.

        • @cursed with a brain:

          Allein mir fehlt die Phantasie um Ihre Unterstellungen nachzuvollziehen. Sorry. "Permanenter Krieg profitabler" geht es noch? Sie tun so als ob Israels Kriegsindustrie auf hochtouren läuft und jeden Tag 50 Panzer die Werkshallen verlassen. Interessant wäre auch die Frage welches Volumen die Waren aus den "besetzten" Gebieten haben. Tonnen Orangen oder 1000000 Tonnen Tomaten? Ich bin überzeugt , die realen Zahlen werden ernüchtern, viel Nix wegen Garnix.

          • @lulu schlawiner:

            Die USA sind das Land mit dem höchsten Entwicklungshilfe-Etat der Welt. Aber jeder zweite US-Dollar geht nach Israel, das weltweit zu den 16 Ländern mit dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen zählt. Den größten Anteil dieser Unterstützung zahlt Amerika aber nicht in Devisen, sondern in Rüstungsgütern. Israel bracuht also keine Werkshalle, in der "50 Panzer am Tag" fabriziert werden. Das entspräche ja auch gar nicht der aktuellen Kriegsführung, die ja weder schnelle Gebietsgewinne, noch das Niederringen einer technisch hochgerüsteten gegnerischen Armee zur Aufgabe hat.







            Kommentar gekürzt. Bitte bleiben Sie sachlich.

            Die Moderation

  • Man fragt sich welches Konzept da von Israel verlangt wird.

    Israel hat überhaupt keinen demokratisch legitimierten Gesprächspartner und in den Schulen wir Haß auf Israel gelehrt. Dieser materialisiert sich dann ja auch in Form von Terror.

     

    Und bei Verhandlungen mit dem Palästinensern laufen die Israelis immer gegen Wand weil die Gegenseite die Existenz von Israel gar nicht erst akzeptiert. Daran hat sich ja seit Arafat nichts geändert.

     

    Insofern sind die Forderungen der Gewerkschaft völlig frei von der Faktenlage vor Ort. Das ist ja noch nicht mal theoretisch so druchführbar.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Werner W.:

      Es ist ja immer dasselbe bei diesem Konflikt. Man setzt das Ergebnis: Israel ist schuld und bastelt dann den Rest drum herum.

       

      Kein Wort über das diktatorische Regime der Hamas, die nach wie vor Israel vernichten will.

       

      Kein Wort über die Bedrohung durch den Iran.

       

      In der gesamten Region ist die Kacke weiß Gott am Dampfen, Syrien versinkt seit Jahren im Blut. Aber wenn die Antizionisten/Antisemiten in diese Richtung blicken, dann sehen sie nur einen Dämon: Israel.

       

      Zu dem weit hergeholten Aparthheidsquatsch, auf den sich BDS und die restliche Mischpoke berufen, hier ein interessanter Link:

      https://www.iz3w.org/zeitschrift/ausgaben/359_rechtspopulismus/apartheid

       

      Der Vorsitzende der Universitätssektion der ANC-Jugendliga beschreibt hier, warum die Gleichsetzung von Südafrika und Israel schlicht falsch ist.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Solange es in Israel an Kräften nicht mangelt, die zur Errichtung von Eretz Israel bereit sind, in die umliegenden Nachbarländer einzumarschieren und die Bevölkerung dort zu vertreiben, wird sich daran wenig ändern.

         

        Vielleicht sollte man erstmal den eigenen, von religiösem Wahn getriebenen Expansionsgelüsten abschwören, bevor man von anderen irgendetwas fordert.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Und weil Sie Zionisten und Semiten in einen Topf werfen gibt es den Dämon Israel!

  • Hm, der Ölpreis ist wohl immer noch zu hoch, als dass sich die norwegischen Gewerkschaften um wichtige Dinge kümmern müssten.

     

    Da wäre zum Beispiel die gerade anstehende Überprüfung der Norwegischen Entwicklungszusammenarbeit mit Burma - eine gute Gelegenheit, einmal über die Rohingya zu diskutieren, die zu zehntausenden entrechtet, vertrieben und massakriert werden.

     

    Aber darunter könnten dann ja die Studienreisen leiden.

     

    Und dann könnte man gleich auch mal Thailand boykottieren, die die Flüchtlinge in ihren Nusschalenbooten auf's Meer rausschleppten und dort ersaufen liessen. Apropos, Militärregime in Thailand.

     

    Aber wiederum, Thailandboykott - und dann ohne billiges Bier und ohne billige Mädchen im verregneten norwegischen Sommer leben? Nö.

     

    Also bleibt man mal wieder beim einfachen und geht auf Israel. Wie gehabt, sie lernen: nichts.

    • @TurboPorter:

      Die meisten Norweger verbringen ihren Urlaub im eigenen Land, das hat nämlich landschaftlich sehr viel zu bieten. Daneben sind auch die skandinavischen Nachbarn (Schweden, Finnland, Dänemark) ein beliebtes touristisches Ziel.







      Soll es in dn Süden gehen, bevorzugen Norweger Südeuropa (Spanien, Kanaren, Griechenland), einige verschlägt es auch mal in die touristischen Zentren der Türkei oder Nordafrikas. Nur wenige nehmen noch weitere Reisen auf sich (z.B. Südafrika oder USA). Es gibt natürlich auch ein paar Thailand-Touristen, die Zahl ist aber mit z.B. deutschen Urlaubern nicht zu vergleichen.







      Die einzigen, die die Rohingya als "eingesessene, ethnische Minderheit" einstufen, sind wohl sie selber. Myanmar setzt sich aus 135 ethnischen Minderheiten zusammen, wer keine solche ist, hat auch praktisch keinen politischen Einfluß. Das machte aus der Not anscheinend eine Tugend.







      Etwa so, als würden jetzt ein paar ungarische Großfamilien die Donau flußaufwärts ziehen und zwischen Ulm und Passau siedeln, sich einen Phantasienamen ausdenken, ein paar historische Dokumente damit fälschen oder selber welche erfinden, und auf dieser Basis gegenüber dem deutschen Staat den Anspruch auf ein eigenes Bundesland erheben.







      Wieviele UN-Resolutionen wurden eigentlich gegen Thailand verabschiedet? ... Verflixt, so wenige?







      Könnte natürlich darin liegen, dass sie nicht ihren Nachbarn Land und Wasser wegnehmen, deren Städte in Schutt und Asche legen oder planieren, deren Felder anzünden und wilde Siedlungen auf fremdem Territorium errichten.

       

       

      Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

      Die Moderation

    • @TurboPorter:

      "Whataboutism" vom Feinsten.

      Merke: Es gibt keinen Anspruch auf Gleichbehandlung im Unrecht.

      • @Blacky:

        Der Boykott ist also Unrecht?

        • @Age Krüger:

          Ein Boykott als Maßnahme, um auf das Unrecht der Besatzung hinzuweisen, ist auch dann moralisch zu rechtfertigen, wenn irgendwo anders auf der Welt eine vermeintliche oder tatsächliche Minderheit ebenso bedrängt, entrechtet und verfolgt wird, ohne dass dies gleich zu einer Boykottkampagne gegen den entsprechenden Oppressor führt.

        • @Age Krüger:

          Nein, andersrum ;-)

  • Chapeau!

    Ansatz mutig.

    Begründung schlüssig.

    Jetzt hoffe ich auf eine konsequente und damit beispielgebende Durchsetzung.

  • Böse Juden, die sich mit den anliegenden totalitären Systemen nicht einigen wollen. Dabei ist doch die Friedlichkeit der Hamas , der PLO etc. weltweit bekannt. Da schließt man einfach einen Vertrag, wie wir es in Europa gewohnt sind, und jeder hält sich daran. Hat bei uns sogar im Kalten Krieg funktioniert. Also bitte ...

    • 1G
      1393 (Profil gelöscht)
      @lulu schlawiner:

      Sie werdens nicht glauben, aber nachdem die von Ihnen als "böse Juden" bzeichneten Israelischen Landräuber ihre Annektionsabsichten im Sinai aufgeben mussten, konnte es erst Frieden geben. Wenn die internationale Gemeinschaft irgendwann einsieht, dass die Palästinenser auch Menschenrechte haben, die hier in den Gesetzbüchern verankert sind und Israel zwingt, mit seinen Annektions- Menschenrechtsverbrechen in Palästina hinter der Grünen Grenze aufzuhören, wird es auch dort Frieden geben.

       

      Zu erwarten, dass es Frieden geben kann, solange europäische und vor allem US Politiker & Medien Israel bei ihren Verbrechen, Israel also straffrei rauben und Palästinenser ihre Menschenrechte rauben darf, ist bisherig praktitizierter Unsinn. Räuber hören nicht mit ihren Verbrechen auf, wenn es keine Konsequenzen gibt.

      • @1393 (Profil gelöscht):

        Ich verstehe Sie richtig?

         

        Nachdem Sharon den Rückzug aus dem Gazastreifen angeordnet hat, herrscht dort Friede und alle Palästinenser sind glücklich und friedlich und es hat niemals irgendein Raketenangriff auf das israelische Staatsgebiet von dort gegeben?

         

        Toll!

         

        Und was wollen die Spinner vom "Free Gaza Movement" dann, wenn dort doch alles supergut ist? Oder wollen die die Bevölkerung dort von den Hinrichtungen von Schwulen und den Entrechtungen der Frauen befreien?

    • @lulu schlawiner:

      Wer den Staat Israel kritisiert ist nicht per se ein Antisemit. Wer aber per se jede Kritik am Staat Israel mit Antisemitismus gleichsetzt, der behauptet implizit, das Handeln des Staates wäre durch das Judentum bestimmt, schiebt also letztlich die kritikwürdigen Handlungen "den Juden" in die Schuhe und ist damit eigentlich gerade selbst antisemitisch. Im vorliegenden Fall ist aber IMHO nichts antisemitisches an den Norwegern erkennbar. Es geht um den Palestinenser-Konflikt nicht um Sitten und Gebräuche des jüdischen Glaubens -- es wird in keinster Weise behauptet, der Konflikt entstünde durch das Judentum.

    • @lulu schlawiner:

      Immer die gleiche Leier, den Frieden selber NICHT wollen zugunsten von vollständiger Unterwerfung oder Genozid und Vertreibung der "minderwertigen" arabischen Rasse.

       

      Aber Schuld an diesem kruden Weltbild sind dann immer "die anderen".

      • @cursed with a brain:

        "arabische Rasse"? was ist denn bei dir falsch gelaufen?

      • @cursed with a brain:

        Es gibt bei Menschen keine Rassen!

  • Ein interessanter Ansatz der Gewerkschaften! Vielleicht kommt dann etwas Bewegung in den Prozess - vom Status Quo profitiert leider nur Israel, die mit zunehmendem Landraub Fakten schaffen, während alle anderen gesittet zuschauen. Israels Meinung sollte bei dieser Entscheidung nun wirklich nicht interessieren - so wie Israel die Meinung der Weltöffentlichkeit auch nicht interessiert, wenn sie wieder mal neue Siedlungsplanungen freigeben.

    • @Georg Marder:

      Eine Gewerkschaft, eine europäische Nation wird da nicht reichen.

       

      Südafrika konnte sich auch sehr lange halten, die hatten nur einen starken Verbündeten, die USA. Erst als dort ein politisch-moralischer Wandel einsetzte, fiel das Regime zugunsten einer Ordnung, in der jedes menschliche Leben den gleichen Stellenwert hat (Südafrika selbst "verschwand" deshalb aber nicht von der Landkarte, warum auch?).

       

      Es wird Zeit, den rassistisch-orthodoxen Zionismus zu beenden.

      • @cursed with a brain:

        "Erst als dort ein politisch-moralischer Wandel einsetzte, fiel das Regime zugunsten einer Ordnung, in der jedes menschliche Leben den gleichen Stellenwert hat "

         

        Ja, und das sogar schon nach nur gut 300 Jahren nach Beginn der Kolonialisierung durch die Boeren. Da haben wir ja dann noch ein bisschen Zeit im Nahen Osten.

         

        "Südafrika selbst "verschwand" deshalb aber nicht von der Landkarte, warum auch?"

         

        Ja, warum auch? Kein einziger Zulu oder Xhosi hat je sein Land je wieder bekommen, da sitzen immer noch die weißen Briten und Boeren. Die Autochthonen dürfen in den dreckigen und kriminellen Townships und Homelands vor sich hin vegetieren.

         

        Ein Vorbild für den nahen Osten?