Interne Ermittlung im Fall Ofarim: Keine Konsequenzen für Mitarbeiter
Ein Gutachten entlastet den beschuldigten Mitarbeiter des Leipziger Westin Hotels. Ihm war vorgeworfen worden, Sänger Gil Ofarim antisemitisch beleidigt zu haben.
Die Rechtsanwälte hätten das Geschehen in der Lobby des Hotels am 4. Oktober rekonstruiert und alle verfügbaren Beweismittel berücksichtigt. In die Untersuchung sind demnach Interviews mit dem Beschuldigten, anwesenden Mitarbeitern, Gästen und weiteren Zeugen eingeflossen sowie von der Staatsanwaltschaft übermittelte Informationen. Videoaufzeichnungen seien zudem von einem auf Bild- und Videoforensik spezialisierten Sachverständigen ausgewertet worden. Weiteres Datenmaterial stamme beispielsweise aus dem Check-In-System des Hotels.
Wie der Betreiber weiter ausführte, wird der betroffene Mitarbeiter aufgrund von weiterhin „massiven Anfeindungen“ seinen Aufgaben jedoch vorerst nicht wieder in vollem Umfang nachgehen. Weitere Informationen will das Unternehmen bis zum Abschluss der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nicht kommunizieren.
Der Sänger Gil Ofarim, Sohn der israelischen Musiklegende Abi Ofarim (1937-2018), war nach eigener Aussage Anfang Oktober im Leipziger Westin Hotel antisemitisch beleidigt worden, weil er sichtbar einen Davidstern trug. An seiner Darstellung hatte es zuletzt Zweifel gegeben.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Politik für die Zukunft
Warum ist Robert Habecks Politikstil gescheitert?
Vorsitz der UN-Vollversammlung
Und jetzt alle zusammen: Annalena Baerbock for President!
Immer mehr Kirchenaustritte
Die Schäfchen laufen ihnen in Scharen davon
Linksfraktionschefin Heidi Reichinnek
„Ich freue mich darauf, zu nerven“
SPD-Vorsitzende Saskia Esken
Sie ist noch da
Weibliche Körper
Die Pimmeljury ist überall