IT-Störung sorgt weltweit für Probleme: Abgesagte OPs, gestrichene Flüge
In zahlreichen Ländern gibt es massive Computer-Probleme. Der Berliner Flughafen BER musste am Freitagmorgen praktisch dichtmachen.
![Menschen sitzen auf dem Boden, sie sind aus der Vogelperspektive fotografiert Menschen sitzen auf dem Boden, sie sind aus der Vogelperspektive fotografiert](https://taz.de/picture/7129893/14/Computer-Ausfall-1.jpeg)
In den USA und Australien gab es am Vormittag ebenfalls zahlreiche Ausfälle im Flugverkehr. Probleme meldete zudem die Londoner Börse und die Uniklinik Schleswig-Holstein: Das Krankenhaus sagte Operationen ab, die nicht zeitkritisch waren, und schloss ihre Ambulanzen – eine Notversorgung wurde aber aufrechterhalten. Auch der IT-Dienstleister Südwestfalen-IT, der Kommunen in NRW betreut, meldete Probleme. Besonders betroffen von den Auswirkungen des IT-Problems scheint Australien zu sein: Laut dem Sydney Morning Herald berief die Regierung eine Krisensitzung ein.
Jill Slay, Lehrstuhlinhaberin für Cybersicherheit an der University of South Australia sagte gegenüber dem Nachrichtensender CNN, die „globalen Auswirkungen“ des Ausfalls seien „enorm“. Bei der Spurensuche nach der Ursache gerieten schnell zwei Unternehmen ins Visier: Der IT-Konzern Microsoft und der IT-Sicherheitsdienstleiter Crowdstrike.
„Wir sind uns bewusst, dass es ein Problem bezüglich Windows-Geräten gibt, Ursache ist ein Update von einem Drittanbieter“, teilte ein Microsoft-Sprecher auf Anfrage mit. Das Unternehmen gehe davon aus, dass in Kürze eine Lösung gefunden sei.
Offenbar kein Cyber-Angriff
Eine Sprecherin von Crowdstrike stellte gegenüber der taz klar: „Es handelt sich nicht um einen Sicherheitsvorfall oder einen Cyber-Angriff.“ Ursache der Probleme sei ein Fehler in einem Update für Windows. Mac- oder Linux-Hosts seien nicht betroffen. Das Problem sei identifiziert und eine technische Lösung bereitgestellt worden.
Es ist nicht das erste Mal, dass Software-Probleme bei einem Dienstleister für großflächige Ausfälle sorgen. So führte vor drei Jahren eine Cyber-Attacke auf den US-amerikanischen IT-Dienstleister Kaseya zu Problemen in einer Reihe von Unternehmen. In Schweden musste eine Supermarktkette nahezu alle Läden schließen, weil das Kassensystem ausfiel.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Macrons Krisengipfel
Und Trump lacht sich eins
Maßnahmenkatalog vor der Bundestagswahl
Grünen-Spitze will „Bildungswende“
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
USA und Russland besetzen ihre Botschaften wieder regulär
Krisentreffen nach Sicherheitskonferenz
Macron sortiert seine Truppen
Gentrifizierung in Großstädten
Meckern auf hohem Niveau
Die Neuen in der Linkspartei
Jung, links und entschlossen