Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine: Übersetzer*innen gesucht
Ankommende Menschen aus der Ukraine werden in andere Bundesländer gefahren. Die Hilfsangebote veröffentlichen für den Bedarf angepasste Listen.
Seit Sonntag werden ankommende Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine auch in andere Bundesländer gebracht. Dies gelte nur für Geflüchtete ohne konkretes Ziel und sei als freiwilliges Angebot gedacht, so der Senat am Sonntag. Für die am Hauptbahnhof eintreffenden Menschen soll ab Dienstag ein beheiztes Messezelt für 1.000 Personen auf dem Washingtonplatz errichtet werden mit Sanitäranlagen und Sitzplätzen, sagte Sozialsenatorin Katja Kipping bereits am Donnerstag im rbb.
Weiterhin will der Senat die Kapazitäten für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ausbauen: Derzeit gebe es in Berlin bereits rund 100 Plätze, an denen unbegleitete Minderjährige ankämen und „engmaschig sozialpädagogisch betreut“ würden, hieß es. Staatssekretär Aziz Bozkurt (SPD) sei derzeit im Austausch darüber, wie sich die Kapazitäten kurzfristig erhöhen ließen.
Konkrete Hilfen
Helfende Hände und Spenden werden weiterhin gesucht. So hat die Hilfsinitiative „Moabit hilft“ eine fortwährend aktualisierte Bedarfsliste auf ihrer Webseite moabit-hilft.com. Gebraucht werden vor allem Medikamente, SIM-Karten und Gutscheine für den alltäglichen Gebrauch (Stand 6. 3.). Weiterhin gibt es die Webseite adiuto.org. Sie zeigt aktuell an, welche Sachspenden an den Berliner Standorten Südkreuz, Hauptbahnhof und am Zentralen Busbahnhof konkret gebraucht werden.
Bestens aufbereitete und gebündelte Informationen, auch auf Ukrainisch, gibt es auf der Webseite des Flüchtlingsnetzwerks berlin-hilft.com. Weitere Infos, zusätzlich mit Angeboten in den Berliner Bezirken, sind auf der Webseite des Senats berlin.de/ukraine/helfen/ abzurufen. Händeringend gesucht werden in Organisationen wie etwa beim Frauentreff HellMa und in der digitalen Beratungsstelle des Krisenchats ukrainisch- und russischsprachige Psycholog*innen und Unterstützer*innen.
Bei aller Solidarität gilt es trotzdem vorsichtig zu sein. So warnen verschiedene Initiativen und die Polizei vor Menschenhändlern und Zuhältern, die am Hauptbahnhof bereits Kinder angesprochen hätten oder explizit Schlafplätze nur für Frauen mit Kindern angeboten hatten.
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