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HelloFresh-Kochboxen im SelbstversuchKaiserschmarrn aus der Kiste

HelloFresh ist ein echter Pandemiegewinner. Auch unsere Autorin bekommt einmal im Monat mehrere Gerichte nach Hause geliefert – grammgenau.

Alles easy-peasy-lemonsqueezy: Grün, weiß und clean ist das Image von HelloFresh Foto: Ryan Dinham/dpa

Es ist 18.30 Uhr, ich stehe in der Küche und bin enttäuscht. Was für ein Fortschritt, denn früher stand ich oft an selber Stelle und war verzweifelt. Innerlich zerbrochen an der Frage: Was soll es heute bloß zu essen geben? Obwohl ich jede Woche das Rezept aus dem Zeit-Magazin herausreiße, und in meinem Browser jede Menge Kochblog-Tabs offen sind, bin ich am Herd leider völlig uninspiriert und koche doch immer die gleichen zehn Gerichte.

In normalen Zeiten holen wir uns die Abwechslung eben auswärts, beim italienischen Restaurant an der Ecke, im Biergarten oder auf eine schnelle Pho. Als das alles wegen der Pandemie plötzlich wegfiel und jeden Tag neben dem Abendessen für vier noch ein Mittagessen dazukam, haben wir uns aus Gründen seelischer Entlastung für ein Kochbox-Abonnement entschieden. Und aus Gründen der Bequemlichkeit für eines beim Marktführer: HelloFresh.

Seitdem bekommen wir also einmal im Monat mittwochs einen großen Pappkarton geliefert, mit aufs Gramm genau bemessenen Zutaten, um einige Tage gut zu kochen. Die Rezeptkarten sind clean in Weiß und Grün gehalten, die Zitrone im Logo von Hello­Fresh suggeriert: Hier ist alles easy-peasy-lemonsqueezy.

Im Durchschnitt kostet unser HelloFresh-Paket 60 Euro für drei Gerichte, also 5 Euro pro Portion. Sind Fisch und Fleisch dabei, wird es etwas teurer. Drei Gerichte für zwei Personen sind die Mindestgröße, als Single­haushalt kann das schwierig werden.

Und immer die Frage: Was koche ich heute?

Als vierköpfige Familie passen wir hingegen perfekt in die Zielgruppe, und die Kundinnen und Kunden sehen die Kochbox laut Pressestelle als „perfekte, praktische Lösung für das Abendessen“, sie würden es mögen, neue Rezepte auszuprobieren. Ich vermute eher, Zielgruppe sind Leute, bei denen die Frage „Was koche ich heute?“ und die Diskussionen darüber, wer welches Lebensmittel im Kühlschrank hat vergammeln lassen, zu Stunk führen.

Die Gerichte wählen wir vorher online aus, wobei sie drei Kriterien erfüllen müssen: 1. Wir essen das gerne. 2. Da wären wir niemals selbst drauf gekommen. 3. Das hätten wir nicht mit einem Griff ins Rewe-Kühlregal kochen können.

Im Pandemiejahr 2020 konnte HelloFresh seinen Umsatz verdoppeln – und seinen Gewinn mehr als verzehnfachen

Außer wir vergessen diesen Schritt, dann wird uns einfach etwas zugeteilt. Ein Abo ist schließlich ein Abo! Wir nennen das die „Deppenauswahl“, und diesen Monat ist es uns wieder passiert. Und so stehe ich vor den Zutaten für eine Kartoffel-Pastinaken-Suppe (Fail bei Kriterium 1), für Fischcurry mit Spinat (Fail bei 2), und Pilzfiorelli mit Zucchini-Speck-Sahnesoße (Fail bei 3), und meine Vorfreude ist der Enttäuschung gewichen.

Inzwischen bieten auch einige Restaurants Sets zum Zu-Hause-Kochen an. Den Restaurants geht es darum, in der Krise irgendwie zu überleben. HelloFresh ist hingegen ein echter Coronagewinner: Im Jahr 2020 hat das Unternehmen über 600 Millionen Mahlzeiten an über 5 Millionen Kundinnen und Kunden in 14 Ländern ausgeliefert. Der Jahresumsatz hat sich auf 3,75 Milliarden Euro mehr als verdoppelt, der Gewinn vor Steuern auf rund 500 Millionen Euro mehr als verzehnfacht.

Auf dem Weg in den DAX

Dabei wurde HelloFresh erst 2011 gegründet, in Berlin. Rocket Internet (die mit den berüchtigten Samwer-Brüdern) war lange beteiligt, das Wuppertaler Traditionsunternehmen Vorwerk (die mit dem berühmten Thermomix) stieg ein und wieder aus. Inzwischen ist HelloFresh an der Börse und hat gute Chancen, im Herbst in den DAX aufzusteigen.

Schon um 18.33 Uhr habe ich mich von meiner Enttäuschung erholt und suche die Rezeptkarte für die Pilzfiorelli. Vorne ist abgebildet, wie das Gericht am Ende aussehen soll, daneben steht eine Zutatenliste. Auf der Rückseite finde ich eine Schritt-für-Schritt-Anweisung (mit Bildern!) und eine Nährwerttabelle. Bei den meisten Gerichten, die ich bestelle, beginnt der Kochprozess damit, dass ich Süßkartoffeln schäle, kleinschneide und in den vorgeheizten Backofen schiebe. Überhaupt benutze ich den Ofen an Kochboxtagen mehr als sonst.

Und was kochen die anderen? 2020 waren typisch deutsche Gerichte beliebt. „Dauerbrenner sind zum Beispiel Königsberger Klopse und Käsespätzle“, schreibt mir die Pressestelle. Es scheint also Menschen zu geben, die ihre Kantine dolle vermissen. Interessant ist dabei, was momentan nicht passiert: Dass HelloFresh-Kunden die fehlenden Reisen mit Geschmäckern aus aller Welt kompensieren. Außerdem weiß HelloFresh, dass das beliebteste Gemüse bei ihnen Pilze sind, gefolgt von Karotten und Paprika.

Meine Kinder haben sie dazu offenbar nicht befragt. Sie und ihre Freunde trösten sich gegenseitig, wenn es am Abend etwas von HelloFresh gibt. Kinder sind Menschen, die sich im Wechsel von Fischstäbchen und Spinat mit Kartoffelpüree und Pfannkuchen ernähren möchten. Ein Hello­Fresh-Gericht verstößt gegen ihren Geschmack, weil es sichtbare Kräuter enthält, viel Gemüse und, das wiegt am schwersten, Zutaten miteinander vermischt sind, anstatt schön separat auf dem Teller zu liegen. Mitunter sogar zu einer Bowl. Die einzige Bowl, die meine Kinder gerne essen, ist Milchreis.

Viel Verpackung, wenig bio

Ich hingegen bekomme Bauchschmerzen, wenn ich die Minipackungen sehe, die mir geliefert werden: Butter in 20-Gramm-Portionen, 10 Milliliter Sojasoße, eine Handvoll Petersilie. Am Ende wandert mehr in den Müll als bei einem gewöhnlichen Einkauf. Dass die Zutaten eine ordentliche Qualität haben, aber nicht bio sind, nagt mehr an meinem Selbstbild als an meinem Genuss.

Auch kann es passieren, dass ich schon alles verkocht habe, das Essen auf den Tisch stellen will und feststelle, dass eine Zutat in einem winzigen Säckchen auf dem Küchentresen liegt. Das Ikeaschrauben-Problem. Was macht man da? Ich habe mich bislang für Vertuschen entschieden.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk, im praktischen Wochenendabo und rund um die Uhr bei Facebook und Twitter.

Am Ende haben die Pilzfiorelli nicht lange gebraucht. Wir vier haben unsere tägliche Ration Gemüse gegessen und sind satt geworden. Bei allem Unmut erinnere ich mich daran, dass wir auch schon richtig gute HelloFresh-Wochen hatten, in denen wir glücklich am Tisch saßen und uns die Bäuche rieben.

Zufrieden bin ich vor allem, weil die Kochbox ein wenig Komplexität aus meinem Leben nimmt. Sie ist ein bisschen wie früher, als ich den Fernseher einschalten konnte und nur ARD, ZDF oder WDR liefen. Die sendeten viel Quatsch, aber zumindest musste ich nicht aus einem erschlagenden Angebot eine Auswahl treffen und dazu 14.000 Trailer sichten. Klar ist das Abonnement ein Eingeständnis, dass mir trotz der ganzen offenen Kochblogtabs nichts mehr einfällt. Doch das ist in Ordnung. Vor allem in Pandemiezeiten, in denen alles schon zehrend genug ist.

Wer noch nie „Was koche ich heute?“ gegoogelt hat, werfe die erste Karotte!

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27 Kommentare

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  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    "Klar ist das Abonnement ein Eingeständnis, dass mir trotz der ganzen offenen Kochblogtabs nichts mehr einfällt. Doch das ist in Ordnung. Vor allem in Pandemiezeiten, in denen alles schon zehrend genug ist.



    Wer noch nie „Was koche ich heute?“ gegoogelt hat, werfe die erste Karotte!"



    Ok, ich werfe die erste Karotte (polemisch muss es dann aber schon sein):



    Herrschaft wird im Kapitalismus unter anderem dadurch gefestigt, dass Menschen dazu verführt werden, sich gegen das Entscheiden-Müssen zu entscheiden. Um der Übersättigung durch das Überangebot zu entfliehen, wird Hilfe bei der Struktur gesucht, die das Problem hervorgebracht hat. Was gegessen wird, entscheidet dann nicht mehr der Appetit (und die Ethik), sondern der Markt.



    Wie in einer auf Missbrauch beruhenden Beziehung oder einer (Polit-)Sekte folgt auf ein anfängliches Angebot der Geborgenheit (das Warenangebot auf dem Markt und die Vielzahl an Intenetangeboten zur Distinktion durch das Essen) ein negativer Stress (die Überforderung durch das Überangebot).



    In diesem Moment bietet sich die Struktur des Marktes als Lösung an: Die Stunde der Verführung zum Nicht-Entscheiden-Müssen hat geschlagen. Lassen wir doch Alexa, Amazon, Google, Facebook oder HelloFresh entscheiden, was wir an geistiger und leiblicher Kost zu uns nehmen. Lassen wir den Kühlschrank entscheiden, was für Lebensmittel eingekauft werden (was mich an ein Abenteuer von Ijon Tichy erinnert).



    Allerdings verschärft sich das Problem dadurch noch. Denn wenn wir das essen, was uns nach den Regeln des Marktes ins Haus geliefert wird, befriedigen wir wieder nicht unseren Appetit. Wir entfernen uns weiter von ihm.



    Egal, Essen muss schließlich hauptsächlich gesund sein, sagen die Ernährungscoaches im Internet. So nimmt die Entfremdung von den eigenen Bedürfnissen ihren Lauf.



    Aus diesem Kreislauf von Verführung, Stress und Entsagung auszubrechen, braucht radikale Maßnahmen. Nach drei Tagen Fasten sollte sich der Appetit jedoch schon wieder einstellen.

    • @85198 (Profil gelöscht):

      "Ok, ich werfe die erste Karotte "

      Oh erleuchteter! Hab' dank für deinen beitrag. Für die erste karotte kommst du jedoch reichlich spät. Meinereiner, NUTZER und SVEN GÜNTHER haben das bild schon vor dir bemüht.

  • hab seit einem jahr kurzarbeit und viel zeit,seither koche ich viel und gern.die heißen tips bekam ich vom youtubekanal tomas kocht.brot wird echt super.falafel pide vegane braune sosse sehr lecker und bio.bei bekannten gabs mal helldingsda man war das scheiße

  • Über den Artikel haben wir so gelacht! Danke, Natalie Tenberg!

    Wir haben neuerdings ein Biokisten-Abo, das ist toll. Sonst haben wir auch immer dasselbe gekauft im letzten Jahr. Wo die Mitlesenden aber gerade so tolle Rezepte (italienischer Linseneintopf und so etwas) in die Kommentare schreiben - hat jemand einen guten Vorschlag für Topinambur? Wir haben das letzte Mal die Topis 1:1 mit Kartoffeln geraspelt und dann wie Reibeplätzchen...aber da muß es doch noch mehr geben?

  • toll ---

    die eigene kreativität abgewürgt.



    stattdessen die smarte convienence-küche in's haus geholt.

    very easy-peasy-lemonsqueeze !

  • Klingt so, als würde es bei der Autorin 2x am Tag was Warmes zu essen geben. Kenne auch viele Mütter in meinem Bekanntenkreis, die sich diesen Stress antun. Auf sowas hab ich echt keine Lust, maximal mal Pfannkuchen am Abend, ansonsten gibts meist einfach ein Abendbrot. Wurst/Käse/Gemüsestückchen in die Mitte des Tisches und jeder belegt sich sein Brötchen/Brot nach Lust und Laune. Man sitzt gemütlich beieinander, schont Nerven (und den Geldbeutel!) und die Küche ist nicht so ein Saustall wie nach dem Kochen.

  • Es fehlt der Hinweis, dass Hello Fresh inklusiv und divers ist, also woke. War McDonald's jemals woke? Höchstens McCafé, aber whou!

    • @Khaled Chaabouté:

      Was heißt "woke"?

      • 9G
        97760 (Profil gelöscht)
        @Bunte Kuh:

        "woke" gem.Wikipedia, schliesst militantes Eintreten für die Rechte von Minderheiten nicht aus. McDonald ist eben nicht "woke".

      • @Bunte Kuh:

        Das ist eine asiatische Pfanne, in der das Gemüse sehr schnell und schoned erhitzt wird.

        Funktioniert natürlich nur mit einem Gasherd, aber ohne Gasherd macht Kochen sowieso keinen Spaß.

  • „Was koche ich heute?“ googeln?

    habe ich noch nie!

    Ich habe seit einigen Monaten einen Zettel - da stehen immer so 20 Gerichte drauf die ich in den nächsten 2-3 Wochen kochen möchte.

    Dazu kommen noch meine Kochbücher, die ich noch lange nicht durch habe.

  • Für 140+ Tacken (pro Woche!) kammer sich (gebraucht) ungefähr die Hälfte der Kochbücher von Jamie Oliver bestellen und anstatt die HelloFresh&Co.-Listen durchzuklappern, immermal dort mit dem Nachwuchs blättern, der hat mehr als genug einfache und auch schnelle Gerichte, bei denen die Kids ned schreiend wegrennen, die ned "Bowl" sind und wo paarmal pro Woche Süßkartoffeln schälen entbehrlich ist...

    • @Hugo:

      ich mach das so, in den kühlschrank kucken, sehen welches gemüse da ist oder weg muß, dann kochen.



      wenn`s mal was neues sein soll giallozafferano.it hat zu jedem Gemüse zig Rezepte

      • 9G
        97760 (Profil gelöscht)
        @nutzer:

        Der nächste gesellschaftliche Schritt, den die Gesellschaft machen sollte, wäre, wegzukommen von dem Zwang: " ich muss Gemüse essen". Gemüse wird komplett überbewertet.

      • @nutzer:

        Ich rate mal, daß die Kinder von Natalie Tenberg ned italienisch können ;) .



        Hatt mir ein paar Bücher von dem Engländer mal in der Bibliothek ausgeliehen, deswegen die Kinderkompatibilitätsempfehlung. Ich selber hab hier u.a. das Standardwerk von Paul Bocuse: "Die Neue Küche" (auch gebraucht) rumfliegen, da blätter ich immermal, sind halt weitaus weniger Bilder drinne als beim Jamie Oliver.

  • Ich war ja schon beim Bild hart getriggert, das ist so eine Showküche aus der Hölle! Keine Dunstabzugshaube, kein Spritzschutz um die ganzen Cerankochfelder, nach dem Anbraten muss man das alles putzen. Die Arbeitsplatte hinten voller Krempel, Kräuter in den Schatten gestellt, so kocht doch keiner regelmäßig selbst... sry das musste ich zuerst loswerden.

    Klar bin ich auch immer mal wieder am Überlegen, was ich koche, wenn ich Zuhause bin.



    Aber diese Miniverpackungen gehen gar nicht. Ich hab Reis, Butter, Nudeln, Kichererbsen und so weiter sowieso im Schrank, im Gewürzschrank hab ich neulich mal aufgeräumt, da sind über 40 Gewürze drin, da verlieren manche den Geschmack, bevor sie all sind. Fisch, Fleisch und oder Gemüse werden wenn nötig gekauft und ab gehts es.

    "Wer noch nie „Was koche ich heute?“ gegoogelt hat, werfe die erste Karotte!"



    Da es bei uns heute auch Karotten gab, werfe ich eine in die Runde.

    Italienischer Linseneintopf mit Petersilienwurzel

    feinkoch.com/rezep...topf-mit-salsiccia

    Wir machen aber keine Wurst rein, ist trefe ;-)

    • @Sven Günther:

      Natalie Tenberg: "Überhaupt benutze ich den Ofen an Kochboxtagen mehr als sonst."



      Deswegen gibts in der Reklameküche auch zwei davon.



      Linsen und Rotwein ist auch ned kinderkompatibel, deswegen fliegt die Möhre auf Dich zurück ;).



      Eher sowas wie Spinatlasagne; zwei Packen TK-Spinat auftauen lassen, 3-5 Zwiebeln schnibbeln und was zwischen glasig und angebräunt brutzeln, aufgetauten Spinat und nen Becher Creme fraiche, Salz, Pfeffer, (Paprika rosenscharf), Muskat in die Pfanne dazu und dann unter, über und zwischen die 3-4 Lasagneplattenlagen. 200°C vorgeheizter Backofen, Auflaufform auf Grill unterer Einschub, nach ca. 10 min noch Käse drauf, wenn Käse angebräunt, fertig. Optional die Backform mit Butter aussschmieren und mit Semmelbrösel bestreuen, da picht nix an und geht leichter sauber. Is zumindest halal.

    • @Sven Günther:

      Immerhin schafft das Beschäftigungsplätze, ich werde mal versuchen einen Volkshochschulkurs zu halten:

      "SmartHome2021: Heute: Wie benutze ich eine Küchenwaage?"

  • Wer noch nie „Was koche ich heute?“ gegoogelt hat, werfe die erste Karotte!

    Ich würde niemals einen stein auf einen menschen werfen. Dürfte ich schon deswegen nicht, weil: "wer von euch ohne u.s.w." Aber die einladung der autorin, ihr 'ne karotte zuzuwerfen nehme ich gerne an.

    Meine hauptgerichte sind zu annähernd hundert prozent selbstgekocht. Völlig ohne convenience-produkte und weitestgehend ohne fertigsachen. Meistens informiere ich mich zu wochenanfang über die sonderangebote und überlege, worauf ich appetit haben könnte, was ich schon länger nicht gemacht habe. Dementsprechend kaufe ich samstag früh ein. Oder, wenn was dazwischen kommt, schaue ich in den kühlschrank und den vorratsschrank und fange an irgendwas zu zaubern. Klappt eigentlich immer. Und sei es, dass ich die für den gurkensalat herausgekratzten wässerigen kerne nicht wegwerfe sondern in die türkisch inspirierte rote-linsen-suppe gebe und damit ein einzigartiges geschmackserlebnis schaffe. Ich habe soviele lieblingsgerichte, möchte so viele neue sachen kreieren, da hat die woche eher zuwenig tage. Ich mag die schnelle küche - auch milchreis, griessbrei, pfannkuchen, nudelgerichte, couscous, bulgur... - ebenso wie zwei stunden ein gulasch zu schmoren oder drei stunden eine bolognese. Darum, natalie tenberg, viel spass mit der karotte.

    • @hinnerk untiedt:

      und die erste möhre fliegt...

      • @nutzer:

        Wir werfen nicht Lebensmitteln ;-)

  • Es wird kaum auf nachhaltiges Wirtschaften eingegngen.



    Wie sollen sog. "Unverpackt" Läden da noch eine Chance haben, wenn unkritischst mit dem Konzept hello fresh umgegangen wird.

    Ich warte auf den nächsten Jubelartikel über Mc Doof, KFC und BK.

  • Ich kenne das von der Autorin beschriebene Problem gut.

    Daher kriege ich jede Woche eine Kiste bioveganen Gemüses von einer Genossenschaft aus der Region.

    Auch eine Lösung.

    • 7G
      70704 (Profil gelöscht)
      @Toto Barig:

      Nach dem Tipp einer Freundin haben mein Mann und ich eine wöchentliche Bio-Gemüsekiste abonniert. Montags erfährt man per mail, was am Mittwoch drin sein wird, und kann noch Änderungen vornehmen. Am Mittwoch wird die Kiste dann vor unsere Tür gestellt. Anhand des Inhalts denke ich mir den Wochenspeiseplan aus, indem ich das bewährte Kochbuch "Ich helf dir kochen" von Hedwig Stuber zur Hand nehme und passende Rezepte auswähle. 1-2x wöchentlich gehen wir zusätzlich einkaufen und besorgen, was fehlt. Das hat sich sehr bewährt, allerdings haben wir keine Kinder zu bekochen. Ich erinnere mich, dass ich als Kind auch vieles nicht mochte, was meine Eltern gerne aßen.

  • irgendwie frage ich mich, hätte es in der Anfangszeit der Taz einen Verbrauchertestartikel über McDonald`s gegeben?

    • @nutzer:

      Damals nicht. Heute schon.



      Man, 5€(!) pro Essen fürs Selberkochen. Haben die alle im Lotto gewonnen?

      • @Bunte Kuh:

        Relativ gesehen ist selbst gekocht fast immer teurer als fertig gekauft. Zu den günstigen Großhandels- bzw. Großabnehmerpreisen der Gastronomie bzw. Industrie kommt mehr Effektivität bei der Zubereitung in Profiküche oder Lebensmittelindustrie.



        Man braucht noch nicht einmal im Bioladen zu kaufen, auch REWE, EDEKA etc. sind unterm Strich teurer, wenn ehrlich kalkuliert wird, also nicht nur die Karotten, sondern Kräuter, Gewürze, Brühe, womöglich Fleisch, Energie, Equipment und die manchmal knappw eigene Zeit mit einbezogen. Nur eigener Garten oder SoLaWi sind günstiger.

        Mit anderen Worten: In Coronazeiten ruhig mal die lokale Gastronomie unterstützen und sich ab und zu mal etwas vom Abholservice gönnen!