Hamburgs Muslime trennen sich vom IZH: Teherans Niederlassung ist raus
Das umstrittene, vom Iran kontrollierte „Islamische Zentrum“ ist nicht länger Teil des Rats der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg.

Aus Sicht des Landesamts für Verfassungsschutz ist die Einrichtung mit Sitz an der Hamburger Außenalster „ideologisch, organisatorisch und personell ein Außenposten des Teheraner Regimes“. Insbesondere die oppositionelle CDU hat wiederholt verlangt, dass Hamburg den demnächst zehn Jahre alten Staatsvertrag mit der Schura aussetzen solle, solange das IZH dort Mitglied sei. Am Samstag nun hatten sich Hamburgs Grüne, die mit der SPD zusammen regieren, hinter entsprechende Forderungen gestellt. Anfang des Monats war der Vize-Chef des Islamischen Zentrums aus Hamburg ausgereist und damit seiner Ausweisung durch die Innenbehörde nachgekommen.
„Wir haben es uns nicht einfach gemacht und zahlreiche Gespräche geführt, die zu dem Resultat geführt haben, dass das IZH kein Mitglied mehr bei der Schura ist“, teilte am Sonntagabend nun der Schura-Vorsitzende Fatih Yildiz mit. „Gleichzeitig möchten wir bei allem Verständnis für Kritik nochmal deutlich hervorheben, dass Kritik konstruktiv geäußert werden sollte“, so Özlem Nas, stellvertretende Vorsitzende und Antirassismusbeauftragte des Verbandes: In der jüngeren Vergangenheit war es in der „Blauen Moschee“, der das IZH angeschlossen ist, zu mehreren Übergriffen und Sachbeschädigungen gekommen.
Die Schura erklärte, sie wünsche „dem IZH für den weiteren Weg und Orientierung alles Gute“ und stehe mit ihrer Expertise „auch nach dem Austritt geschwisterlich zur Verfügung“.
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