Gruppenvergewaltigung in Indien: Landesweite Empörung
Vier Männer sollen in Indien eine Tierärztin vergewaltigt und ermordet haben. 40.000 Vergewaltigungen werden jährlich angezeigt, die Dunkelziffer liegt höher.
Hyderabad afp | Ein besonders brutaler Fall von Gruppenvergewaltigung hat in Indien erneut landesweit für Empörung gesorgt. Nur mit Mühe konnte die Polizei in Hyderabad am Samstag hunderte wütende Demonstranten vor einer Wache zurückdrängen, in der vier Männer unter dem Verdacht festgehalten wurden, eine 27-jährige Tierärztin vergewaltigt, ermordet und deren Leiche in Brand gesteckt zu haben. Die Beamten mussten Verstärkung anfordern.
Die Männer sollen am vergangenen Mittwoch den Motorroller der jungen Frau beschädigt und ihr dann zum Schein Hilfe bei der Reparatur angeboten haben. Die 27-Jährige konnte gerade noch ihre jüngere Schwester alarmieren und ihr sagen, dass sie Angst habe, dann war ihr Handy ausgeschaltet. Einen Tag später fanden Polizisten die verbrannte Leiche der Tierärztin.
Gewalt gegen Frauen ist in Indien weit verbreitet. Immer wieder kommt es zu schweren Übergriffen. Jährlich werden nach Behördenangaben rund 40.000 Vergewaltigungen angezeigt, doch dürfte die Dunkelziffer deutlich höher liegen.
In einem Krankenhaus der Hauptstadt Neu Delhi erlag am Samstag eine 16-Jährige ihren schweren Verletzungen, nachdem sie zehn Tage zuvor von einem Nachbarn vergewaltigt und anschließend angezündet worden war.
Leser*innenkommentare
DerLetzteLöschtDasLicht
Grausames Verbrechen! Mit der Zahl von 40'000 wird mir eine extreme Gefahr suggeriert. Im Vergleich, in Deutschland werden jährlich (Stand 2018, Faktencheck focus.de Juli 2019) rund 10'000 schwere Sexualdelikte angezeigt - bei grob 1/12 der Einwohnerzahl. Es sind in Deutschland nicht mehrheitlich Asylbewerber, wie vom Rechten Rand gerne behauptet.
Frida Gold
@DerLetzteLöschtDasLicht Ja nee, ist klar. In einem Land werden Frauen von Männergruppen vergewaltigt und ermordet, und das regelmäßig, und die Stimmung ist generell so, dass vergewaltigte Frauen lieber die Klappe halten, damit ihre Familien sie nicht verstoßen oder an den Vergewaltiger verheiraten. Im anderen Land trauen sich immer mehr Frauen, auch "kleinere" Übergriffe anzuzeigen und haben bewirkt, dass die Gesetzeslage sich von patrachalischen "aber sie hat nicht geschrien, also wollte sie es" verabschiedet. Absolut dasselbe Problem.
Ich fühle mich als Frau in Deutschland ziemlich sicher, nicht von Fremden entführt, vergewaltigt, ermordet und dann von den Polizeibehörden vertuscht zu werden.
61321 (Profil gelöscht)
Gast
@DerLetzteLöschtDasLicht .
Dann würde ich Sie gerne bitten zu versuchen zwei Dinge zu klären, nämlich zum Einen, wieviel Täter in Indien mit dem Nachbarn unter dem Stillhalten ganzer Dorfgemeinschaften ein außergerichtliches Agreement treffen, nachdem dessen 14 oder 15 jährige Tochter Opfer sexueller Gewalt wurde und zum Anderen, wieviele Männer in Indien mit Säure und Benzin misogyne Gewalttaten begehen und im Vergleich dazu die Zahl ähnlicher Fälle in Deutschland.
Wer besonders im Hinblick auf Letzteres in Indien und Deutschland vergleichbare Verhältnisse vorzufinden behauptet, verfolgt damit ganz bestimmte Zwecke