Geld vom Staat wegen Coronavirus: Hongkong verteilt „Helikoptergeld“
Jeder Bürger der chinesischen Sonderverwaltungszone erhält einfach so 1.300 US-Dollar. Das soll die schwächelnde Wirtschaft ankurbeln.
Es ist Teil eines 14 Milliarden schweren Konjunkturpakets, das Hongkongs Finanzminister Paul Chan am Mittwoch vorstellte; Steuererleichterungen sollen „Arbeitsplätze sichern“ und „die Belastung der Menschen mindern, um Hongkong über die Schwierigkeiten hinwegzuhelfen“.
Mit den Schwierigkeiten ist nicht nur das Coronavirus gemeint. Hongkong schlitterte schon letzten Herbst in eine Rezession, die sich in einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 1,2 Prozent für das Kalenderjahr bemerkbar machte. Für 2020 prognostiziert Chan im besten Fall ein Wachstum von 0,5 Prozent, möglicherweise könnte am Jahresende auch ein Minus von 1,5 Prozent stehen.
Verantwortlich für die Misere ist vor allem die seit letztem Sommer anhaltende Protestbewegung, die sich gegen den wachsenden Einfluss Festlandchinas auf Hongkong richtet. Die Aktivisten trafen die Finanzmetropole an ihrer Achillesferse – der Wirtschaft. Sie attackierten pekingfreundliche Unternehmen, legten Verkehrsadern zu morgendlichen Pendlerzeiten lahm und besetzten zeitweise den Flughafen.
Der massivste Einbruch betraf den Tourismussektor, da Besucher wegen der gewalttätigen Ausschreitungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften fernblieben. Für die über sieben Millionen Hongkonger dient das Helikoptergeld als Pflaster. Das kränkelnde System mit horrenden Lebenshaltungskosten und überhitztem Immobilienmarkt kann es nicht heilen.
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