Fußball-EM-2025-Berichte in 3 Sätzen: Ohne jeden Zweifel
Spanien zerlegt bemitleidenswerte Portugiesinnen und gewinnt nach einem energiegeladenen Auftritt mit 5:0. Das ganze Spiel in drei Sätzen.
Ein Spiel kann episch sein, kann Geschichten liefern, die ganze Bücher füllen. Es kann spannend, öde, aufregend oder einschläfernd sein. Und doch lässt sich jedes Spiel in drei Sätzen zusammenfassen. Das behaupten wir jedenfalls und erzählen die Geschichte aller Spiele dieser EM der Frauen in würziger Kürze.
Spanien – Portugal 5:0 (4:0)
Es dauert keine 90 Sekunden da liegt der Ball schon im portugiesischen Tor, ein wunderschönes 1:0 von Stürmerin Esther González.
Den Rest des Spiels spielen gefühlt nur noch die Spanierinnen, schnell, präzise, dominant und voller Energie – beim Pfiff zur Halbzeitpause ist eigentlich schon klar, wer gewinnen wird.
Am Ende erreichen die Portugiesinnen nicht einmal ihr Minimalziel für die zweite Hälfte: Schadensbegrenzung, stattdessen fällt im allerletzten Angriff Spaniens auch noch das 5:0 – bitter. (rlf)
Emanzipation kickt! Der Fußballsommer 2025 ist Frauensache: Vom 2. bis zum 27. Juli spielen die 16 besten Teams des Kontinents in Bern, Basel, Zürich, Genf, Luzern, St. Gallen, Sion und Thun um den Titel. Alle Texte und Tabellen zur Europameisterinnenschaft auf taz.de/em2025
Belgien – Italien 0:1 (0:1)
Im belgischen Fernsehen kommentieren Frauen das Länderspiel der Frauen gegen Italien – macht Sinn.
Die Belgierinnen dominieren die ersten 40 Minuten und fangen sich dann ein unnötiges Tor ein – macht keinen Sinn.
Für die belgischen „Red Flames“ hätte ein Punkt gereicht – doch trotz zahlreicher Trinkpausen, die Trainerin Elisabet Gunnarsdottir ganz locker genutzt hat, um ihren Frauen noch ein paar taktische Tipps zu geben, wollte der Ausgleich einfach nicht gelingen. (ebo)
Schweiz – Norwegen 1:2 (1:0)
Dem kleinen Eröffnungsfeierchen in Basel mit viel Silber und bunten Pappen auf den Rängen folgte ein ordentlicher Auftritt der Gastgeberinnen und eine verdiente Führung.
Irgendwie stand es dann nach der Pause plötzlich 1:1, was sich so recht niemand erklären konnte.
Und dann zeigte die Schweiz, welche gute Gastgeberin sie doch ist, und und besorgte das Siegtor für Norwegen durch Julia Stierli höchstselbst. (arue)
Finnland – Island 1:0 (0:0)
Das Spiel vor dem Eröffnungsspiel der EM begann an diesem heißen Tag wohltuend unterkühlt.
Dabei waren die Finninen zunächst viel besser als die vor dem Turnier hochgelobten Töchter Islands und überraschten mit gepflegtem Spielaufbau nicht nur die zahlreichen isländischen Fans („Huh!“) im niedlichen Stadion von Thun.
Dann wird das Spiel doch noch leicht hitzig, Island verliert eine Spielerin nach einer gelb-roten Karte, spielt dann besser, kassiert dann doch ein Tor durch die Finnin Katariina Kosola, das man getrost als schön bezeichnen kann, versucht, sich noch einmal ins Spiel zu beißen, und muss am Ende zusehen, wie die Gegnerinnen über die erste Überraschung im ersten EM-Spiel jubeln. (arue)
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