Fünf-Tage-Streik für das Klima in Köln: Hier sind sehr wohl Profis am Werk

Eine Woche lang will Fridays for Future in Köln jetzt fürs Klima streiken. Dass sie das in der unterrichtsarmen Zeit tun, ist ein Entgegenkommen.

Rucksäcke und Schilder liegen auf dem Boden

Was man so braucht für einen Protest Foto: dpa

KÖLN taz | Seit Montagmorgen haben sich in Köln dutzende Aktivist*innen von Fridays for Future zusammengefunden, um eine Woche lang für das Klima zu streiken. Ihr Motto dabei „Wenn Freitage nicht reichen, streiken wir die ganze Woche!“ Enden soll der Streik mit einem großen Umzug am Freitag.

Warum diese Maßnahme nun erfolgte, begründete eine Pressesprecherin mit der immer noch mangelnden Reaktion der Politik. Es sei nicht vertretbar und hinnehmbar, dass nach sechs Monaten Streik keine Konsequenzen gezogen worden seien, sagt die Frau, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Für die Veranstalter bedeute die Klimakrise zugleich eine Existenzkrise, die direkten Handlungsbedarf einfordere. Sie sehen sich gezwungen, diese gesamte Streikwoche als Signal zu setzen. Dabei setzen sie insbesondere auf mediale Aufmerksamkeit und auf dadurch ausgelösten Druck auf die Politik.

Im Zuge dessen werden die Schüler*inne, Azubis sowie Student*innen tatkräftig unterstützt von Parents for Future sowie Scientist for Future, die beide vor Ort sind. Alle gemeinsam sind sie fest entschlossen, den Streik bis aufs Äußerste auszudehnen, um endlich von der Regierung gehört zu werden. Die Organisatoren hoffen, dass weitere Städte nachziehen, wie das Bremen schon getan hat. Und diese Demonstrationen und Streiks sollen sich auch ins neue Schuljahr ziehen; die Bereitschaft, ohne Kompromiss dafür einzutreten, sei groß.

Die Future-Bewegung begleitet diesen Nachmittag zusätzlich die Kölner Ratssitzung mit Aktionen, denn dann will der Rat den Klimanotstand für Köln ausrufen. In der Nacht zu Mittwoch wollen die Aktivist*innen dann vor dem Kölner Rathaus campieren, mehr als 50 Teilnehmer haben sich dafür gefunden. Die einzige Aussage eines Pressesprechers der Bezirksregierung dazu lautete, dass im Extremfall auch Geldbußen gegen schwänzende Schüler verhängt werden können. Die Schüler haben in der wohl unterrichtsärmsten Woche angefangen zu demonstrieren, um ihre Forderungen durchzubringen, die Zeugnisse sind bereits gedruckt. Aber die Bereitschaft, weitere Schulzeit im Kampf gegen den Klimawandel zu opfern, ist mehr als offensichtlich.

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