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Frühkindliche ErziehungBegrenzte Elternmacht

Forscher haben keine Beweise dafür gefunden, dass elterliche Verhaltensweisen in den ersten drei Jahren die Gehirnentwicklung fördern.

Musik ist immer gut – vorausgesetzt der Spaßfaktor stimmt. Foto: imago/Waldmüller

Kinder gelten als reine, unschuldige und lernwillige Geschöpfe, die nur durch die offenbar verqueren Erziehungsweisen einiger Eltern zu zappeligen Schulkindern, komasaufenden Jugendlichen oder depressiven Hartz-IV-Empfängern werden. Und zwar dann, wenn Eltern ihren Nachwuchs eben nicht bereits im Babybauch mit Mozart beschallen, wenn sie nicht stillen, zu wenig vorlesen, nicht ständig mit dem Kind kommunizieren oder Körperkontakt halten, keine PEKiP- oder musikalische Früherziehungskurse besuchen.

Schließlich werde das kindliche Gehirn in den ersten drei Lebensjahren des Kindes irreversibel geformt, so lauten die Botschaften aus der Hirnforschung. Fehler, die hier gemacht werden, seien nicht mehr auszubügeln – und das schade nicht nur den Kindern selbst, sondern obendrein der Volkswirtschaft.

Spezielle Ratgeber warten schon mit wissenschaftlich basierten Erziehungstipps auf, etwa solle man Babys permanent mit sich herumtragen, auf jedes Signal sofort reagieren oder achtsam mit ihnen kommunizieren.

Wissenschaftlich gesehen sind die Beweise für das sogenannte brain-based parenting jedoch mager, haben britische Wissenschaftlerinnen um Jan Macvarish, Soziologin an der University of Kent, aufgedeckt. Dafür analysierten sie die bis dato vorhandene Studienlage. Demnach wird etwa Müttern gesagt, dass Stress in der Schwangerschaft oder auch postnatale Depressionen dem Gehirn des Babys schadeten.

„Diese fragwürdige Information wird jedoch kaum Stress oder Depressionen verhindern, sondern vielmehr die Ängste der Eltern schüren“, sagt Macvarish. Eltern werden auch dazu angehalten, ihre Kinder zu umarmen und zu knuddeln, mit ihnen zu reden und zu singen, um die Gehirnentwicklung zu fördern.

„Aber diese Dinge tun Eltern sowieso und haben es immer getan, einfach weil sie ihre Babys gern haben.“ Ständiges Schuldzuweisen unterminiere jedoch laut den Autorinnen das elterliche Selbstbewusstsein. „Und das verursacht Stress und Depression, was wiederum nicht förderlich für die Eltern-Kind-Beziehung ist“, so Macvarish.

Prägende Erfahrungen

Fest steht jedoch, dass frühe Erfahrungen sehr wohl prägen können. „Misshandlungen, Missbrauch oder auch Vernachlässigung setzen der Hirnentwicklung und damit auch der kindlichen Seele erheblich zu“, stellt Sabina Pauen, Entwicklungspsychologin an der Universität Heidelberg, klar. Betroffene Personen leiden dann nicht nur häufiger unter Verhaltensauffälligkeiten und psychischen Erkrankungen, sondern können auch somatische Symptome entwickeln.

So hat etwa eine US-amerikanische Studie mit 34.000 Teilnehmern aufgedeckt, dass Schläge krank machen. Je öfter die Eltern handgreiflich wurden, desto höher war das Risiko der Kinder, im Erwachsenenalter an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arthritis oder Adipositas zu leiden.

Das Bucharest Early Intervention Project, eine Langzeitstudie von Charles A. Nelson, Psychologe an der Harvard University, mit rumänischen Waisenkindern zeigt, dass psychisch vernachlässigte Kinder deutlich weniger IQ-Punkte und ein verkümmertes Sprachvermögen aufweisen. Vermutlich stecken epigenetische Prozesse hinter diesen weitreichenden Folgen, weil Gen-Schalter besonders im Stresssystem des Kindes verstellt werden.

Allerdings weiß man aus der sogenannten Resilienzforschung, dass rund ein Drittel der Kinder, die unter widrigen Bedingungen aufwachsen, durchaus zu glücklichen Erwachsenen werden, und zwar dann, wenn die Kinder andere positive Beziehungserfahrungen etwa mit Großeltern oder Krippenerzieherinnen machen – in der rumänischen Studie erholten sich beispielsweise Waisenkinder, die man in Pflegefamilien unterbringen konnte, sehr gut.

Eltern unter Druck

Zudem können frühkindliche Erfahrungen im Negativen wie im Positiven auch nach dem dritten Geburtstag immer wieder überschrieben werden. „Die ersten drei Jahre sind nicht so deterministisch, wie das häufig suggeriert wird“, sagt Macvarish.

Doch mittlerweile geraten auch Eltern unter Druck, die sich schlichtweg nicht ständig um die Optimierung ihrer Kinder bemühen. „Die Gefahr besteht tatsächlich, dass man zu sehr auf die Erkenntnisse der Hirnforschung schaut und dabei das Elternsein von Herzen vergisst“, sagt die Säuglingsforscherin Pauen und teilt in diesem Punkt die Sorge der britischen Wissenschaftlerinnen.

„Es ist gruselig, wenn Eltern nur noch darauf konzentriert sind, dass ihr Kind ein Einstein wird, und sie es darum von Babykurs zu Babykurs schicken.“

Sie vermutet, dass ein Übermaß an Aufmerksamkeit durchaus negative Auswirkungen haben kann. „Wenn Eltern ständig um ihr Kind herumspringen und bei jedem Pieps sofort reagieren, hat es keine Chance zu lernen, wie es sich selbst beruhigen oder beschäftigen kann.“

Eine Kultur der Überwachung

Langeweile und Frustration können diese Kinder dann kaum aushalten – sie erscheinen heute vermehrt in der psychologischen Praxis. Macvarish sieht auch noch eine andere schädliche Folge: „Die Betonung auf die elterliche Intervention produziert eine spezielle Idee des Kindes, das gefährdet ist. Und damit wird eine Kultur der Überwachung des familiären Lebens als gerechtfertigt angesehen“.

Glücklicherweise ist der Umgang der Eltern mit ihren Zöglingen nur zu einem gewissen Teil vom Zeitgeist abhängig. Eine wesentlich größere Rolle spielen die eigenen Erziehungserfahrungen der Eltern, die Persönlichkeit der Eltern, aber auch der Charakter des Kindes und die Gene. Darauf weisen Wissenschaftler der University of Michigan in einer Studie vom vergangenen Jahr hin.

Die Psychologin Alexandra Burt hat 56 Studien mit 20.000 Familien aus Japan, Australien und USA statistisch ausgewertet und schließt daraus: 23 bis 40 Prozent der elterlichen Verhaltensweisen den Kindern gegenüber sind genetisch bedingt. Wie Eltern mit ihrem Nachwuchs umgehen, wird aber auch durch das kindliche Verhalten, durch sein Temperament verändert. „Erziehung ist also keineswegs ein Top-down-Prozess“, sagt Burt.

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57 Kommentare

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  • "Forscher haben keine Beweise dafür gefunden, dass elterliche Verhaltensweisen in den ersten drei Jahren die Gehirnentwicklung fördern."

     

    Manche finden eben und manche nicht (oder halten das Gefundene für mager - also doch kein Genie (Verwertungslogik =Forscherlogik ?))

    http://www.pnas.org/content/109/8/2854.long

     

    Wenn der Hippocampus in solchem Umfang wächst, wie in der Studie behauptet, kann dies ja nur ein Schaden für die Herrschenden sein.

    Denn bekanntlich steht ein größerer Hippocampus für besseres Gedächtnis und größere Empatiefähigkeit.

     

    Will man nicht hier wieder mal den Eltern, die sich gezwungen fühlen sich zwischen Kind und Beruf zu wählen und ein schlechtes Gewissen haben, ihre Entscheidung in Richtung Beruf versüßen ?

     

    Wie wärs mal mit Veränderungen in eine kindergerechteren/menschenfreundlicheren Berufswelt.

    Warum passen wir Eltern und Kinder an die Berufswelt an und nicht die Berufswelt an die Menschen und ihre Bedürfnisse ? Ja, ich weiß ich bin naiv.

     

    Irgendjemand muß eben auch Wissenschaftlerinnen/Redakteurinnen/... bezahlen.

    • @Seifenblase:

      M. Montessoris Satz " Nicht das Kind soll sich der Umgebung anpassen, sondern wir sollten die Umgebung dem Kind anpassen" könnte in dem von Ihnen erwähnten beruflichen Kontext m.M. nach fordernd um die Eltern erweitert werden.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Seifenblase:

      Lieber naiv als unsozial!

  • Klammern tun die Eltern, die selber oft schlimme Erfahrungen gemacht haben und sich vielleicht das erste Mal wirklich geliebt fühlen, nämlich durch das eigenene Kind. Kinder lieben ihre Eltern immer, egal sogar oft, was sie ihnen antun. Es ist sicher eine Mischung aus Liebe (das da keine Liebe vorhanden ist finde ich da etwas zu weit gegriffen) und falsch verstandener Liebe, die eher einer Abhängigkeit entspringt. Abhängigkeit davon, geliebt zu werden, oftmals bei Eltern mit traumatischen Hintergrund auch. Abhängigkeit deshalb, weil sie sich selber nicht annehmen und infolgedessen lieben können. Grenzen setzen fällt dann sehr schwer, weil dann die Angst vor Liebesverlust einsetzen könnte, Missstimmung nicht ertragen werden kann sie in Erlebnisse undGefühlszustände ihrer Kindheit hineingetriggert werden könnten (das verstehen zu lernen ist Teil einer Therapie) können. Das Verhältnis kann sich dann umkehren, was die Kinder überfordert, da sie die Verantwortung dann übernehmen müssen.

    Deshalb finde ich solche Artikel wie folgenden auch äußerst wichtig. Hier der Link dazu, denn Traumatisierungen sind ja eigentlich schon die Spitze eines falschen Umgangs mit sich selbst : http://www.spiegel.de/spiegelwissen/psychologie-denken-und-fuehlen-sich-selber-moegen-a-1042418.html

     

    Beschriebenes muss kein Endzustand bleiben, da kann eine Tharpie wirklich sehr hilfreich sein!

    • @Irene Klar:

      Dieser Kommentar sollte eigentlich eine Antwort auf Klauss Hesse gewesen sein, mit folgendem Inhalt: wer sagt Ihnen, dass Ihre Theorie stimmt? ...eine klammernde Mutter liebt ihr Kind ganz sicher! Sie sollten nicht von Ihrer eigenen Erfahrung auf alle anderen verallgemeinern/generalisieren!

  • "Eltern werden auch dazu angehalten, ihre Kinder zu umarmen und zu knuddeln, mit ihnen zu reden und zu singen, um die Gehirnentwicklung zu fördern.

     

    „Aber diese Dinge tun Eltern sowieso und haben es immer getan, einfach weil sie ihre Babys gern haben.“"

     

    Hm, woher nimmt diese Frau das? Meines Wissens nach (nicht wissenschaftlich erforscht) tun das eben NICHT ALLE Eltern "sowieso", zumindest nicht in ausreichendem und kontstanten Maß.

     

    Selbst Eltern, die das "sowieso" tun, kämpfen ja schon gegen den stressigen Alltag an und haben vielleicht ab und an am Wochenende mal kurz Zeit zum Toben und Knuddeln mit den geliebten Kindern. Und dann noch singen?

    • @Hanne:

      In jedem Elternhaus ist fortan eine Stempeluhr zu installieren, zur Dokumentation der abgeleisteten elterlichen Pflichtkuschelstunden.

       

      Alles muß durchorganisiert und durchstrukturiert werden. Auch das Private gehört der Gesellschaft und die Gesellschaft ist der Staat.

  • 2G
    21405 (Profil gelöscht)

    Les pauvres enfants!

    Sie werden ihre 'helicopter parents' hassen, wenn sie irgendwann die schmerzhafte Erfahrung machen,

    dass die Welt sich NICHT

    ausschließlich um sie dreht...

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @21405 (Profil gelöscht):

      Da ist wohl etwas dran. Manche Eltern haben es auch redlich verdient. Vor allem die, die ihre Kinder zu Ikonen verklärt haben.

  • Gibt es egentlich wissenschaftliche Nachweise, daß eine staatliche Vollzeit-Früherziehung (KITAs) die Kindesentwicklung positiv beeinflußt?

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Braucht man doch gar nicht anzustrengen. Wer sein Kind zu früh in staatl. Obhut zu geben bereit ist , hätte, täte er es nicht, eh nicht viel mit seinem Kind vor, außer die autoritäre Botschaft dem Kind zu vermitteln, dass Arbeit eigentlich gerade viel wichtiger ist.

      • @lions:

        Förderlich für die soziale Entwicklung sind sicherlich gleichaltrige Kinder.

         

        Die Großfamilie gibts leider immer seltener, dafür mehr Einzelkinder. Für letztere kann es durchaus förderlich sein im Hort mit Gleichaltirgen in Kontakt zu kommen...

        • @Grisch:

          Inwiefern förderlich? Damit das Kind frühzeitig richtig funktionieren lernt und später vorbildlich das Hamsterrädchen sausen läßt?

           

          "in this jungle out there some people mek the evil rule dem nature,

          turning life into a rat race"

          • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

            Zitat Epiktet: Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern unsere Sicht der Dinge.

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Grisch:

              Würden Sie das auch zu den Angehörigen der Opfer von Tianjin oder Fukushima sagen?

              • @76530 (Profil gelöscht):

                Der Satz ist wert-offen. Es gibt hochempathische bis antipathische Sichten der Dinge; Insofern ist der philosoph. Grundsatz uneingeschränkt richtig. Wäre er es nicht, würden wir alle im gleichen Maß betroffen sein.

                • 7G
                  76530 (Profil gelöscht)
                  @lions:

                  Das philosophische Denken ist mir nicht gänzlich fremd. Manche Aussagen - wen wundert's - sind mir sympatisch und nahe, andere weniger sympatisch und fern.

                   

                  Was Epiktet angeht: seit der Lektüre von Marcel Prousts 'Auf der Suche nach der verlorenen Zeit' (offenbar in der Tradition von Epiktet) kann mich keine Sicht der Dinge mehr beunruhigen - wohl aber die handfeste Erfahrung mit bestimmten Menschen.

                • @lions:

                  Philosophie ist Theorie: Unterhaltsam für Intellektuelle und solche, die sich dafür halten, aber letztlich bemißt sich der Wert an der Praxis. Binsenweisheiten wie die von Herrn GRISCH zitierte sind hier so hilfreich wie der Wetterbericht vom 14.03.1963.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Schön, dass jetzt das Zauberwort Liebe erwähnt wurde. Aber auch das Geschenk elterlicher Liebe an den eigenen Nachwuchs bietet keine Garantie dafür, dass es nachhaltige Spuren hinterlässt. Insofern kann mich die Kernaussage von der begrenzten Elternmacht weder als Vater noch als Pädagoge besonders überraschen.

     

    Zahllose Menschen, die sich in den letzten Jahren in Selbsthilfegruppen organisiert haben, in denen Eltern emotionale Schadensbegrenzung betreiben, die von ihren erwachsenen Kindern verlassen wurden, können Arien davon singen. Aber keine Liebesarien.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      "Aber auch das Geschenk elterlicher Liebe an den eigenen Nachwuchs bietet keine Garantie dafür, dass es nachhaltige Spuren hinterlässt."

      Richtig verstanden hinterlässt Liebe sicher positiv signifikante Spuren. Eine klammernde Mutter bspw liebt ihr Kind nicht wirklich, denn Liebe heißt auch loslassen; Es nicht zu tun, ist purer Egoismus. Ein umfassend fürs Kind lebensplanender Vater liebt sein Kind nicht wirklich, denn Liebe lässt Freiräume. Alles durchgehen lassen, heißt sich selbst nicht lieben, gleichbedeutend unfähig zu sein, Liebe zu spenden.

      Liebe ist alles und resultiert in die Unabhängikeit des Kindes im Erwachsensein, erwachsen zu sein.

      • @lions:

        wer sagt Ihnen, dass Ihre Theorie stimmt? ...eine klammernde Mutter liebt ihr Kind ganz sicher! Sie sollten nicht von Ihrer eigenen Erfahrung auf alle anderen verallgemeinern/generalisieren!

        • @klaushesse:

          Lesen Sie bitte, was da steht ! Da steht nicht, dass diese ihr Kind nicht liebt. Sie tut es nur aus falschen Motiven und versagt dem Kind die wirkliche, wahre Liebe. In ihrer eigenen Unsicherheit projiziert sie die von deren Eltern wiederum generierten Ängste aus ihrer Kindheit auf das Kind. Das Kind bekommt Angst vor seiner Umwelt. Ist das Liebe, wenn sich die nun Mutter oder Vater den Tatsachen verweigern ? Wahre Liebe ist freilich ein Ideal, ihr negativer Gegenpol ist die Angst. Umso mehr der Charakter von Angst dominiert ist, desto unfähiger ist der Mensch zur wahren Liebe.

           

          Eltern sein/werden sollte die höchste Stufe der Erwachsenheit sein, und in dem Prozess dahin muss Verlustangst und Bindungssucht ad acta gelegt werden.

          Wenn ich mein Kind nicht loslassen kann, behindere ich dieses. Mitgegeben wird dem Kind die Botschaft des schlechten Gewissens bei späterer Abwesenheit, was sich oft darin äußert, das Kinder unter diesem Anspruch der Eltern, das Kind bei sich zu halten, mit einem gespanntes Verhältnis oder den Abbruch der Beziehung reagieren. Sie spüren, dass sie missbraucht werden; mißbraucht zur Besänftigung der Angst vor der elterlichen Einsamkeit.

          Ich empfehle Ihnen dazu E. Fromm " Die Kunst des Liebens"

          • @lions:

            ich kenne E. Fromm, doch nur weil er dieses bekannte Werk geschrieben hat und Sie esa offensichtlich gerade gelesen haben, muss das nicht stimmen, was er schreibt.

            Es wird viel zu schnell generalisiert. Ich empfehle Ihnen mehr Toleranz für andersdenkende und andersfühlende! Nicht alle, die E.Fromm oder Ihrer Meinung nicht folgen sind krank! Es gibt ebensowenig eine Definition für Liebe. noch gibt es ein richtig oder falsch! Schalten Sie Ihren normalen Menschenverstand und Ihr Gefühl ein und plappern sie nicht alte Weisheiten nach! Die Menschen bestehen aus mehr als 2 Typen, jeder ist indivduell in seinem Empfinden.

            • @klaushesse:

              Oh, das Buch habe ich vor fast 20 Jahren gelesen. Was Fromm schreibt, hat sich im Gro seit dem für mich immer wieder bestätigt und ich konnte es menschlich/ beruflich bestens verwerten.

              Bitte nennen Sie mir die Stelle, an dem ich einen krank geheißen habe, der nicht Fromm folgt. Wer allerdings der Liebe nicht folgt, wird oder ist mit Sicherheit krank. E. Fromms Werke sind gewiss nicht meine Bibel. Ich beobachte meine Mitmenschen in diesem Kontext und laß in u.a. Fromm.

               

              Wo war ich intolerant ? Ich schreibe in unpersönlicher Weise und unterlasse persönliche Unterstellungen. Bitte tun Sie es auch und lassen doch eine Buchempfehlung da, wo sie hingehört.

          • @lions:

            „und vor dem ersten Kinderschrein muss ich mich erstmal selbst befrein“ wäre perfekt, steht aber in Kontrast damit, überhaupt Kinder zu bekommen.

            • @Arne Babenhauserheide:

              Die Aussage wäre korrekt, wenn nur das absolute richtig oder falsch zur Entscheidung fürs Kind beitragen dürfte. Das Spektrum dazwischen ist Normalität in Relativität. Der schöne Satz ist eher als Richtung denn als uneingeschränkt annehmbare Forderung anzusehen. Der, der sich dem Optimum an Liebesfähigkeit am weitesten zu nähern vermag, erlebt den dauerhaft inneren Frieden.

              Die nun leider notwendige theoretische Auseinandersetzung mit dem Ideal der wahren Liebe und seinen unbeholfenen schlechten Plagiaten, vor denen niemand sicher ist, verlangt eben doch in der Argumentation das Ideal als dieses zu kennzeichnen, was dem damit Beschäftigten immer wieder als sophistische Rechthaberei und Paralogismus des Selbst-Betroffenen unterstellt wird.

              Ja, Kinder kriegen muss immer drin sein, denn oft ist es erst Elternschaft, durch die die Persönlichkeitsentwicklung in höhere Stufen befördert wird, quasi Reparatur bei laufendem Motor.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @lions:

            Fromm ist sicher gut, aber hier nicht zwingend nötig. Es reicht einfach aus, Mütter und Väter mit ihren Kindern zu erleben. Dann wird sehr deutlich, dass die Crux in kognitiven und/oder emotionalen Defiziten liegt, die zu Unsicherheit und Überforderung führen. Der 'ideale' Nährboden für Fehler.

             

            Ich habe jahrelang mit und ggf. auch gegen Eltern gearbeitet und sie zu schätzen und respektieren gelernt. Schlimm sind für mich nur jene (überwiegend Mütter), die zum angeblichen Wohl ihrer Kinder mit Mitteln der Manipulation und Intrige arbeiten und sich weder auf einen Hauch leiser Kritik noch auf die kleinste Veränderung einlassen.

             

            Darin vermag ich allerdings keine Liebe zu entdecken, höchstens eine krankhaft-übersteigerte oder mangelnde Selbstliebe.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @lions:

        Wirklich schön formuliert und sehr zutreffend. Keine liebende Mutter und kein liebender Vater wird dem widersprechen.

         

        Doch Ihre Sätze gehen an meinen Ausführungen vorbei, die auf (sehr schmerzhaften) persönlichen Erfahrungen beruhen. Dürfen Sie mir glauben.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Ich denke nicht. Ein Kind ist nicht auf der Welt, die Erwartungen seiner Eltern über die Kindheit hinaus zu erfüllen. Erwarten diese von den Kindern nichts, werden jedoch ihre Hoffnungen, wenn sie denn auf Unabhängikeit der Kinder fußen, im Gro erfüllt sein. Erwartungen sind für eine freie Liebesbeziehung Gift.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @lions:

            Ich habe starke Zweifel, dass wir in dieser Frage übereinkommen.

             

            Zum Einen habe ich noch nie einen Menschen ohne Erwartungen kennen gelernt. Wohl aber Menschen, die sich ihrer Erwartungen nicht bewusst waren oder sie verleugnet haben. Das ist jedoch etwas anderes.

             

            Zum Anderen halte ich es damit, dass zum menschlichen Miteinander auch REGELN gehören. Wohin Beliebigkeit führt, kann Tag für Tag an vielen Orten dieser Welt besichtigt werden.

             

            Freiheit allein - oder wie Sie es nennen: Unabhängigkeit - ist ein schlechter Gefährte. Da fehlt noch manches Andere, z. B.: Tugenden.

            • @76530 (Profil gelöscht):

              Gut, dann gehen wir ins Detail. Wie gedenken Sie, ein erwachsenes Kind dazu bewegen, mit den Eltern eine freie Liebesbeziehung wieder herzustellen ? Das pochen auf Regeln und Tugenden wird Ihnen sicher nicht weiter helfen. Aber die wohlwollende Freistellung der Wiederaufnahme, erwartungsfrei und hoffnungsvoll ist der einzige Weg zum Ziel und das auf gleicher Augenhöhe.

              Ich zitiere mich: “Ein Kind ist nicht auf der Welt, die Erwartungen seiner Eltern über die Kindheit hinaus zu erfüllen.” Wovon hierzulande zu oft ausgegangen wird, ist das Kindschaft einem Schuldverhältnis unterliegt. Dafür hat jahrhundertelang die Kirche gesorgt.

              Das Vertrauen, das auf schierer Liebe aufbaut, schließt genau dieses aus, lässt aber die Hoffnungen eher wahr werden, als durch schuldhafte Erwartungen mit dem gleichen Wunsch.

              Soll heißen: Die Freiheit, etwas in Sachen Liebe zu tun zu dürfen, macht das Erhoffte für den Empfänger erst möglich.

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @lions:

                Das war also Ihre Einladung zum Dialog?

                 

                Langsam bekomme ich eine Ahnung, auf welchem Fundament Ihr Denken basiert. Meines hat nichts mit 'Schuld' zu tun und mit der jahrhundertalten Kirche habe ich auch nichts am Hut.

                 

                Für mich ist hier auch nicht der passende Ort, in einem asymetrischen Kontakt (Klarname vs. Pseudonym) öffentlich über hochgradig intime Angelegenheiten zu debattieren. Dies würde ich nur in einem persönlichen Kontakt ... da allerdings gerne.

                 

                Dass ich bei Ihren Positionen keinen Blumentopf, geschweige denn kein Jota Verständnis gewinnen kann, kommt erschwerend dazu. Ich bin kein Masochist, sondern im Alltag ein sehr gefühlvoller Mensch.

                 

                Ihr Focus erscheint mir zu einseitig auf Kinder gerichtet. Eltern kommen nur als Randfiguren vor, die ihren erwachsenen Kindern etwas schenken, (an)bieten, für sie etwas wieder herstellen sollen, nachdem sie ihre Kernaufgabe (Aufzucht) erfüllt haben. Eigene Wünsche sind wohl obsolet.

                 

                Mir sind solche Äußerungen zu einseitig. Kontakt hat zwei Seiten, im vorliegenden Fall: die der Kinder UND die der Eltern. Letztere ist mir für meinen Geschmack bei Ihnen zu kurz gekommen.

                 

                Der Tendenz zur Ikonisierung von Kindern rede ich übrigens nicht das Wort.

                • @76530 (Profil gelöscht):

                  Die Hauptursache für die bestehende Zerrüttung liegt nun mal bei Eltern, den Produzenten eines hohen Anteils an Vermeidungsverhalten im Kind. Was hindert die Eltern also daran, den ersten Schritt zu tun. Diesen zu tun, bedarf es starker Nerven und dort, wo sich Gefühlsbetontheit in Angst vor Zurückweisung, Fehlereingeständnis, und "Statusverlust" zeigt , liegt der Hase im Pfeffer.

                   

                  In zerrütteten Familien ist immer ordentlich Redebedarf und die Furcht davor, dass etwas zutage tritt, das mit einer viel zu schwer wahrgenommenen eigenen Schuld zu tun hat, lässt die Versöhnung nicht zu.

                  Wahre Liebe kennt keine Vorwürfe, aber Verständnis, Nachsicht und Vertrauen.

                   

                  Sehen Sie, in meinen Ausführungen bleibe ich unpersönlich. Tangiert es Sie persönlich, müssen Sie es doch nicht preisgeben.

                  • @lions:

                    Schade, dass Sie so eine Zerrüttung erlebt haben und nun meinen, alle anderen müssten dies so auch erfahren.

                    Es gibt viel mehr bunt, als nur Ihr schwarz-weiß.

                    Es tut mir Leid für Ihre schlechte Kindheitserfahrung, aber glauben Sie mir, es gibt viele andere liebende Eltern, denen dies so nicht vorwerfbar ist. Es war ihre Erfahrung und daher sind Sie leider auf den anderen Augen blind!

                    • @klaushesse:

                      Ich habe sie nicht erlebt, Ich begleite solche Menschen und es mein Job, die Eigenkonfrontation anzuregen, das Mitjammern dagegen wäre Kreisverkehr ohne Ausfahrt.

                      Hinein-Interpretation ist Projektion; Bleiben Sie bitte bei dem, was da steht !

                      • 7G
                        76530 (Profil gelöscht)
                        @lions:

                        Zwischen der Beleuchtung eigener Persönlichkeitsanteile (ich nehme an, das entspricht oder kommt Ihrem Begriff der Eigenkonfrontation nahe) und 'Mitjammern' liegt noch ein weites Feld. Und in diesem Feld geht es um Mitfühlen und Mitschwingen. Dies ist nicht nur für mich erst einmal die Grundvoraussetzung für alles andere. Oder, wie ein Kollege von mir einst formulierte: zuerst stabilisieren, dann konfrontieren.

                         

                        Wohin eine Verwechslung dieser Reihenfolge führen kann, haben frühere Show-Inszenierungen von Bernd Hellinger eindrucksvoll dokumentiert.

                        • @76530 (Profil gelöscht):

                          Unbestritten muss in der Konfrontation eine Steigerung stattfinden, sonst liefen Hilfesuchende bei der ersten Sitzung davon. Hellingers Familienstellen ist primär keine Eigenkonfrontation, sondern m.E. ein verdecktes Analyseverfahren, basierend auf interaktiver Konfrontation. Für den Therapeuten aufschlussreich, jedoch für die Familie selbst die Hölle. Oh nein, nicht Bert Hellinger.

                  • 7G
                    76530 (Profil gelöscht)
                    @lions:

                    Ihren Ausführungen über den hohen Redebedarf in zerrütteten Familien stimme ich vorbehaltlos zu. Vor allem trifft dies auf getrennte Eltern zu, wenn ein Elternteil (samt Entourage) beim Kind gezielt miese Stimmung gegen das andere, abwesende Elternteil macht. Mit solchen Sätzen wie: "Du musst doch langsam wissen, wo Du hingehörst!", garniert mit massiven materiellen 'Anreizen'.

                     

                    Hier wird das Kind zum verlängerten Arm eines Elternteils missbraucht. Es verteilt dann stellvertretend 'Nachschläge' an das andere Elternteil, weil es spürt, dass dies von ihm erwartet wird. Ich spreche hier vom bekannten Delegationsprinzip.

                     

                    So richtig der Appell an Verständnis, Nachsicht und Vertrauen ist, so kurz greift er in diesem Fall. Schliesslich sind wir nicht nur Vernunftwesen, sondern haben unsere emotionalen Schmerzgrenzen.

                     

                    Insbesondere dann, wenn erste und zweite Schritte bereits gegangen und eigene Fehler eingestanden wurden.

                     

                    Je mehr ich über Ihre Worte nachdenke, desto mehr glaube ich, es ist etwas dran an der von Ihnen so formulierten "viel zu schwer wahrgenommenen eigenen Schuld".

  • Eltern haben mehr oder weniger Liebe und Selbstvertrauen von ihren Eltern mitbekommen.

    In diesem Maß schenken diese ihren Kindern Aufmerksamkeit und Obhut in den Momenten, in denen die Kinder es brauchen.

    Bestehen bei Eltern Defizite, sieht es bei denen, die etwas über den Tellerrand blicken können so aus, dass die Aufmerksamkeit einzig der Leistungsfähigkeit des Kindes geschuldet ist, und bei denen, die über den eigenen Horizont nicht hinaus kommen, resultiert pädagogisch Verwahrlosung.

    Angst, wie Wissenschaftler im obigen Artikel zu verbreiten versuchen, lässt die Helicopter-Fraktion sich noch schneller drehen.

    Liebe, nicht falsch verstandene, nicht (verlust)-ängstliche, auch einmal sich hart zeigende Liebe, aber gewaltfreie ist die Grundlage für ein glücksbetontes Leben des Kindes. Ist ein Defizit vorhanden, können Personen im Lebensumfeld des Kindes teilweise kompensieren.

    Ich bin von Theorien abgestoßen, die einen werdenden Menschen mit einer Art Software-Distribution belegen wollen, ohne das Wort Liebe nur einmal zu erwähnen.

    • @lions:

      *Werdenden Menschen - Mensch isser schon. Besser und einfach Kind.

  • Die Hirnforschung hat uns aber auch die Erkenntnis über Spiegelneuronen beschert. Das Wissen um diese führt doch zwingend zu dem Schluss, dass Erziehung keine Einbahnstraße („top-down“) ist.

     

    „23 bis 40 [welch kuriose Spanne] Prozent der elterlichen Verhaltensweisen den Kindern gegenüber sind genetisch bedingt…“ Ein großer Teil der Verhaltensweisen im zwischenmenschlichen Bereich allgemein, nicht nur zwischen Eltern und Kindern, dürfte wohl genetisch bedingt sein. Vieles, was sich bewährt hat, wurde durch die Evolution ins Genom „eingebrannt“. Heute nennt Mensch das „Instinkt“ und/oder „Unterbewusstsein“.

     

    Und ja, das Gen ist überall. Wir kennen:

     

    BedingunGen

    ErfahrunGen

    AuswirkunGen

    herumsprinGen

    beschäftiGen

    MisshandlunGen

    VerlanGen

    PsycholoGen

    ZappeliGen

    herumtraGen

    • @lichtgestalt:

      Ok. Die Hirnforschung hat aber nur bestätigt - was kluge - vor allem körperorientierte auf welchem Gebiet auch immer genau - Tätige längst wußten;) & auch angewandt haben.

       

      Ob´s nun Bobath war - und/oder viele körperorientierte Gestalttherapeuten/Körperarbeiter etc; & klar -

      Mosché Feldenkrais weit vorneweg;

      und davor einer seiner Lehrer

      - Heinrich Jacoby - u.a.

      mit dem hier so passenden Buch-Titel

      "Jenseits von ´Begabt`und `Unbegabt`" ;)

       

      Schließlich im Sport - Gab es -

      wenn ichs recht erinner -

      Schon aus den 50/60er Untersuchungsergebnisse -

      Daß bei den Zuschauern vergleichbare Körperreaktionen bis hin zu changierenden Blutdruck/Herzfrequenzerhöhungen zu beobachten/zu messen waren, wie bei den Sportakteuren selbst.

       

      Es läuft auf das alte - mir noch so gut erinnerliche Lied angesichts zu

      Eysencks Thesen gemachten Hyp

      (er selbst war da sehr viel zurückhaltender) -

      Über die Anteile von `Angeboren`und `Sozialisiert`.

      Mit Verlaub hab ich das Lagerdenken schon damals als Panne empfunden:

      Über die Anteile mögen sich die Fliegenbeinzähler ereifern!

      Klar ist aber -

      ´ohne Sozialisation´is genauso wenig wie -´alles Behave ´.

      EndeGelände. - aber

       

      Genau da fangen - Liebe -Respekt&Verantwortung an -

      Sind sie bestimmend gefragt.

      Wie hier schon mehrfach gesagt.

      • @Lowandorder:

        & by the way - & passend -

         

        "…Schließlich werde das kindliche Gehirn in den ersten drei Lebensjahren des Kindes irreversibel geformt, so lauten die Botschaften aus der Hirnforschung. …"

         

        Thats "irreversibel" - bullshit!;)

        Wo immer Sies herhaben - bereits selber denken - hilft weiter.

         

        Pubität - schon mal gehört¿! - fein.

        Dazu weiß die Hirnforschung -

        was by the way ja jedem wachen Zeitgenossen ebenfalls immer klar war -

        Da wird das Hirn nochmals

        tuto completto umgebaut/neu-gedrahtet.

        (dessenswegen - hab ich auch mal leichtfertig anders gesehen;( ->

        Knaster - nur was für alte Säcke

        (wie früher;) -

        dope - cannsbis spez. verlangsamt, ja stoppt selectiv je nach usus das pubiwachstum des Hirns). - &!!

         

        Irreversibel - in Bezug auf einen lebenden Organismus??? - 's doch vll. mal mit nem nat.w. Abi versuchen;))

        Warum wohl - sind die Hirnis so hinter

        (ehem.)Leistungssportlern - vor allem (alten)konzertanten Musikern hinterher!

        Na - & Bewußtheit & Bewegung -

        Mosché F. - Synapsen um-&neu-Verdrahtung. - lesen!

        (die dt. Ü. - so la la!!)

         

        Last but not least - Reparierung des

        "dreieinhalb Pfund schweren blutgetränkten Schwamm "

        (K.V. - Ü.H.R.;) nach Blutaus jenseits von TIA! (-> Stroke)!

        Nur blöde Kliniker sagen ->

        "…nach zwei Jahren ist aber Schluß!"

        SCHULZ - anything goes! P. - &

        Feyerabend;)

        (ok - jedenfalls -> Ende liegt in uns;)

        Wo auch sonst!

  • Ich vermute, es geht hier indirekt um die Überlegung, ob zu frühe Krippenaufenthalte empfehlenswert und somit staatlich auch gefördert werden sollten, möglicherweise. Wie ich immer öfter zu lesen bekomme, geht die Entwicklung aktuell in die Richtung, schon ab dem dritten Monat, was in meinen Augen nicht verantwortbar ist. Die Idee, dass Kinder gefährdet sind, stimmt heute mehr den je, es ist keine Idee sondern schlimmste Realität! (sexueller Missbrauch, z. B. Odenwaldschule, Sebastian Edathy, oder Misshandlungen usw. ) Sehr junge Kinder haben zudem nicht mal die Möglichkeit sich zu artikulieren oder sich anderweitig auszudrücken. Leichtes Spiel für krankhaft veranlagte Pädophile. Es ist wie die Handtasche im offenen Auto die geklaut wurde, weil sie ja fast zum Diebstah animierte. Krippen sollte als zusätzliches Angebot verstenden werden, zum beispiel für überforderte Familiensysteme, oder Alleinerziehende, aber es sollte auf gar keinen Fall ein sozialer Druck entstehen: "Was du gehst nicht arbeiten, werum gibst du dein Kind nicht in die Krippe!" Es sollte jedem Elternpaar die Gelegenheit gegeben werden, diese wichtige Zeit mit ihrem Kind verbringen zu können und es nicht von Anfang an wegorganisieren zu müssen. Danach sollte sich die Arbeitswelt ausrichten.

  • Khalib Gibran -

    Hat alles dazu gesagt -

    Für Mobilgeräte - Sie kommen durch euch, aber nicht von euch, und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht.……" - &

     

    Irgendwo - von wem ->?

    "Suche ihnen Füße zum Laufen - &

    Flügel zum Fliegen zu geben."

     

    Diese & so hier agähn

    ewig grüßenden Murmeltiere -

    Ob sie nun Skinner Eysenck -

    Oder heute - weiß der Teufel wie

    Heißen - Alles brainwash&wumpe!

     

    Die bildgebenden Verfahren -

    Auch gerade in der Hirnforschung -

    Produzieren elektrischdigitalen Datenmüll - nothing else!

    Der dann wieder analügt - &

    Bedeutugsschwanger - &

    Karoeinfach interpretiert wird.

     

    Alles das nur - um - genau -

    Besser an -

    Forschungsgelder zu kommen.

    So - wird da 'n Paar Stiefel draus.

    Der Rest ist - Schweigen.

    Besser ist das.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      NEIN, Khalil Gibran hat nicht alles dazu gesagt. Vielleicht auch, weil er dieses wunderschöne Gedicht in einer anderen Zeit geschrieben hat. In einer Zeit, in der vieles von dem, was heute Normalität genannt wird, nicht einmal denkbar war.

       

      Er hat niemals davon geschrieben, dass Kinder ein Recht dazu haben, wenn sie erwachsen werden, ihre Eltern wie Volldeppen zu behandeln. Davon habe ich bei Gibran nichts gefunden.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        kurz - wie frauman sich bettet -

        So schallt es heraus.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Erst Ihre Nazidiffamierung, jetzt das: Sie sind einfach nur ein anmaßender und beleidigender Mensch.

          • @76530 (Profil gelöscht):

            sorry - zu schnell -> 2.0

             

            Ersteres - täte mir leid - wenn Sie's so verstanden hätten -

             

            Ich hatte lediglich den Eindruck -

            Sie seien - für mich - zu nachsichtig im

            Hinblick auf Steiner/Waldorf & Co.

            im Mindener Celeure.

             

            Das hier -

            Ihre Betroffenheit in Ehren -

            Aber das was Sie - vermutlich - a eigener Erfahrung - " Volldeppen behandeln" -

            als heutiges Ergebnis von Eltern-Kind-Beziehungen darzustellen belieben ->

             

            Geht mir komplett quer.

            1. als richtig unterstellt -

            fällt derartiges doch nicht vom Himmel!

             

            2. teile ich Ihre Aussage - woanders heißt es - "Ikonen" - in dieser Allgemeinheit schlicht nicht.

            In meiner weitläufigen Familie -

            quer durch die Botanik -

            beobachte ich solches nicht.

             

            3. (1.&2.) - gehören zu solchen -

            von Ihnen insinuierten Beziehungsgeflechten in solcher

            Ausprägung -" immer zwei &" -

             

            kurz - die Verantwortung allein den Kindern zuzuschieben -

            Ist mir - sorry - a weng einfach - & - ja -

            mechanistisch gedacht.

            So halt.

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Lowandorder:

              Sie dürfen gerne den Eindruck haben, ich sei zu nachsichtig. Dass Sie mich deshalb unmittelbar neben den SS-Schergen Priebke gestellt haben, ist - und bleibt - für mich eine Entgleisung.

               

              Ich lehne das nationalsozialistische Gedankengut ab, verharmlose es auch nicht - wie mir fälschlichweise ein anderer Forist unterstellt hat. Ich bin mit Lables nur zurückhaltender, weil ich weiss, was man mit falschem Labeling anstellen kann.

               

              Auf einem Foto vor Jahrzehnten neben Priebke gestanden zu haben, reicht für mich auch nicht aus, um die Entfernung von einer Schule für jemand zu fordern, der unter 'seinen' (Ex-) Schülern, Eltern und Kollegen geachtet ist.

               

              Zur Eltern-Kind-Geschichte habe ich mich im Dialog mit Anamolie ausgelassen. Vielleicht können Sie dort sehen, dass ich gar nicht soooo mechanistisch nicht bin, wie Sie es von mir annehmen.

               

              Wenn Sie in Ihrem Umfeld keine Ikonen erkennen: d' accord. In meinem verhält es sich halt anders.

               

              Was die 'Volldeppen' angeht, behaupte ich natürlich nicht, dass alle (erwachsenen) Kinder ihre Eltern so behandeln. Sondern jene, an die ich beim Schreiben dachte.

               

              Als Generalbefund heutiger Jugend war es nicht gedacht.

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @76530 (Profil gelöscht):

                Der letzte Satz muss richtig heißen:

                 

                Als Generalbefund heutiger Jugend und junger Erwachsener war es nicht gedacht.

  • "So hat etwa eine US-amerikanische Studie mit 34.000 Teilnehmern aufgedeckt, dass Schläge krank machen. Je öfter die Eltern handgreiflich wurden, desto höher war das Risiko der Kinder, im Erwachsenenalter an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arthritis oder Adipositas zu leiden."

     

    Dieser Absatz ist geradezu beispielhaft für die Verbreitung von Unsinn und Halbwahrheiten durch Populärwissenschaft. Was diese Studie belegt, ist dass ein Zusammenhang zwischen Gewalt und Anfälligkeit besteht, Punkt. Das ist aber absolut nicht dasselbe wie Kausalität und darf unter keinen Umständen so behauptet werden. Kein ernstzunehmender Wissenschaftler würde das jemals behaupten, es wird aber häufig so interpretiert und weitergegeben.

  • 2G
    24636 (Profil gelöscht)

    „Es ist gruselig, wenn Eltern nur noch darauf konzentriert sind, dass ihr Kind ein Einstein wird, und sie es darum von Babykurs zu Babykurs schicken.“

     

    In meinen schönsten Kindheitserinnerungen rolle ich endlos auf irgendwelchen Wiesen herum, lasse meinen Kopf in eine Schale mit roter Grütze fallen oder klaue den Campingnachbarn ihre Pfandflaschen vor dem Zelt weg. Meine Mutter erklärte mir ihre Vorstellung von frühkindlicher Erziehung später dann so: Weil du als Baby nachts so laut geschrien hast, haben wir den Laufstall eben in die Küche gestellt und die Tür zu gemacht.

  • Super Artikel, vielen Dank.

     

    Es ist fragwürdig, ob diese Ergebnisse der Meta-Analyse, die recht viel common sense widerspiegelt, die entsprechenden Helikoptereltern erreicht.

     

    Auch hier wird am Ende schön auf das Thema frühstkindliche Überforderung eingegangen: https://www.youtube.com/watch?v=gXQz5OrYTXs

  • Seltsamer Artikel.

     

    Stress hat einen Einfluß auf die Kinder. Aber diese Information an die Eltern ist so gefährlich das die Ängste davor zu einer Dauerbeschäftigung mit den Kleinen führen. Das wiederrum behauptet der Artikel führt zu Kindern die ständig Aufmerksamkeit verlangen:

    "Langeweile und Frustration können diese Kinder dann kaum aushalten – sie erscheinen heute vermehrt in der psychologischen Praxis"

     

    Wo ist die bzw. die wissenschaftlichen Studien die das belegen? Neben "neulich in der Praxis hatten wir wieder so einen Fall".

    Also nur eine Vermutung durch eine andere Ersetzt.

     

    Dann kommt es noch schlimmer. Gerade diese Ideen der Neuzeit "„Die Betonung auf die elterliche Intervention produziert eine spezielle Idee des Kindes, das gefährdet ist. Und damit wird eine Kultur der Überwachung des familiären Lebens als gerechtfertigt angesehen“

     

    Geht es jetzt um mgl. "Schäden" für die Kinder oder Familienstrukturen? Wenn es um die Kinder geht, wiederum wo sind die Belege für diese Vermutung?

    Ich wage die Gegenthese, der Einfluß durch diese sog. "Kultur der Überwachung" ist nicht kleiner oder größer als in den Jahrhunderten zuvor als Sohn/Tochter natürlich in die Fußstapfen der Eltern trat.

    Ganz selbstverständlich ohne gefragt worden zu sein, war halt so, macht man eben etc.

     

    Wie schrecklich es da heute ist Kind zu sein...aber Säuglingsforscher, Psychologen müssen ja ihre Existenz auch berechtigen. Neben Erziehungswissenschaftler, Kultusminsterien, Ratgeberschreibern und und und.

    • @ssommerf:

      "Wie schrecklich es da heute ist Kind zu sein..."

       

      Ja. Man merkt, daß das Kind längst zu einem Spielball verschiedenster Interessen geworden ist, es findet ein regelrechtes Tauziehen statt und am ärgsten zerren derzeit Wirtschaft & Komplize Staat dran rum. Damit künftig auch ja alle funktionieren wie die Ameisen.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        Dies ist nur ein zutreffender Aspekt, den Sie benennen. Ein anderer, nicht zu vernachlässigender: viele Kinder werden heute (weil es so wenige gibt) zu kleinen Ikonen stilisiert. Auch keine besonders gesunde Entwicklung.