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Eskalation im Nahen OstenMehr Krieg führt nicht zum Frieden

Judith Poppe
Kommentar von Judith Poppe

Israel und die Hisbollah beschießen sich nahezu täglich. Eine diplomatische Lösung scheint nicht in Sicht zu sein.

Blick auf das südlibanesische Dorf Taibeh während der bisher heftigsten israelischen Angriffe auf Ziele im Nachbarland in diesem Jahr Foto: Marwan Naamani/ZUMA Wire/imago

E s stimmt, dass die Hisbollah eine ekelhafte Organisation ist, die Israel zerstören will. Genauso stimmt es, dass die Situation, die seit fast einem Jahr im Norden Israels herrscht, kein Normalzustand sein darf, mit immer noch Tausenden Israelis, die von der Grenze zum Libanon evakuiert sind und nicht zurückkehren können. Und mit noch nicht evakuierten Be­woh­ne­r*in­nen von Dörfern und Kibbuzim, die jeden Moment mit Raketenfeuer oder Drohnenangriffen rechnen müssen und aus Angst vor Beschuss ihre Häuser nicht mehr verlassen.

Nun gibt es Stimmen, die sagen: Bei einem Waffenstillstand im Gazastreifen würde Ruhe im Norden Israels einkehren. Und auch das stimmt: Die Hisbollah würde ihren Beschuss wohl beenden. Doch das Argument greift zu kurz. Das grundlegende Problem wäre damit nicht beseitigt. Das grundlegende Problem, das zwar bereits vor dem 7. Oktober 2023 existierte, aber seit dem Tag auf ganz andere Resonanz in Israel fällt: Dass der Iran seine Stellvertretertruppen rund um Israel aufrüstet und zur Vernichtung Israels aufruft, unabhängig von territorialen Konflikten.

Doch wenn all dies gesagt ist, muss auch die folgende Frage gestellt werden: Werden die Bombardierungen des israelischen Militärs im Libanon den An­woh­ne­r*in­nen dem Norden Israels wirklich Frieden bringen? Es darf bezweifelt werden. Eher sieht es danach aus, dass Netanjahu sein Land in einen ausgewachsenen Krieg zieht, um sich selbst an der Macht zu halten – und in Teilen der israelischen Bevölkerung punkten zu können.

Das erklärte Kriegsziel Netanjahus lautet, den Be­woh­ne­r*in­nen im Norden die Rückkehr zu ermöglichen. Soll das wirklich geschehen, indem Israel mehrere Hundert Libanes*innen, unter ihnen zwar zahlreiche Hisbollah-Kämpfer, aber auch Zivilbevölkerung und Kinder, an einem einzigen Tag in Bombardements tötet? Werden sich die Li­ba­ne­s*in­nen so tatsächlich von der Hisbollah abwenden? Was ist mit der Resolution des Sicherheitsrats aus dem Jahr 2006?

Die Resolution, die von der Hisbollah niemals umgesetzt wurde, verlangt von der Organisation, sich hinter den Fluss Litani zurückzuziehen. Damit sollte die Bedrohung durch Kurzstreckenraketen und Mörsergranaten, die schwere Schäden verursachen, verringert werden. Ein Krieg im Libanon wird Israel keinen Frieden bringen. Und eine diplomatische Lösung wird schwer zu finden sein. Doch eine Alternative dazu gibt es nicht.

Denn der Verdacht liegt nahe, dass die Sicherheitslage Israels ohne eine solche Lösung nach einem Krieg dieselbe sein wird wie jetzt. Nur dass Israel und der Libanon weitere Tausende Tote werden betrauern müssen.

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Judith Poppe
Auslandsredakteurin
Jahrgang 1979, Auslandsredakteurin, zuvor von 2019 bis 2023 Korrespondentin für Israel und die palästinensischen Gebiete.
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37 Kommentare

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  • "Mehr Krieg führt nicht zum Frieden"



    Stimmt leider.



    Abrüstung aber auch nicht - Nachzufragen durch die Äonen der Menschheitsgeschichte von Ötzi bis zur Ukraine...



    Homo homini lupus 🐺



    Man hat nur die Wahl im Leben zwischen sich überfallen lassen oder zu kämpfen/sich zu verteidigen.



    Friedliches Miteinander haben wir nicht im Blut - ob wir es jemals schaffen diese Fähigkeit zu erlernen wird sich zeigen

  • Die UN-Resolution 1701 de.wikipedia.org/w...N-Sicherheitsrates gebietet dem Libanon, dafür zu sorgen, dass die Hisbollah sich aus dem Grenzgebiet zu Israel verzieht. Im Gegensatz zu allen israelfeindliche Resolutionen interessiert sich für diese Resolution kein Schwein. Nun greift die Hisbollah auch noch unprovoziert in den Gazakrieg ein. Kann man es Israel verdenken, dass es selbst Anstrengungen unternimmt, die Resolution umzusetzen?

    • @PeterArt:

      Kann man es Israel verdenken, dass es selbst Anstrengungen unternimmt, die Resolution umzusetzen?

      Mit Blick darauf, daß Israel das Völkerrecht mit Füßen tritt, und jegliche Forderungen, die die eigenen Verstöße betritt, ignoriert, kann man das Israel sehr wohl verdenken. Der Verbrecherstaat geriert sich als Opfer, dabei tut er selbst alles in seiner Macht stehende, um die Institution, auf die er sich beruft, zu diffamieren und zu untergraben.

  • "Mehr Krieg führt nicht zum Frieden"

    Beeindruckende Erkenntnis. Leider klingt "wir müssen kriegstüchtig werden" etc. nicht unbedingt danach, dass unsere Regierung das auch so sieht. Auch die Strategie im Ukrainekrieg widerspricht dieser Idee.

    Vielleicht könnte man anfangen mit der Idee, Rüstungskonzerne nicht profitorientiert zu füttern - denn dann ist das Unternehmensziel irgendwie: Krieg! Was könnte man nicht alles an Geld sparen, das man dann für die Ursachen von Krieg und Konflikten einsetzen könnte? Auch innenpolitisch. Die AfD müsste nicht unbedingt 30% Stimmenanteil haben wenn man etwas gegen die sozialen Verwerfungen täte.

    Krieg kostet nicht nur das Leben Unschuldiger, sondern es wird auch enorm viel Geld von armen Menschen auf die Konten der Shareholder transferiert. Das man weit sinnvoller einsetzen könnte.

    • @Jalella:

      Ja toll, "Krieg ist doof". Soweit und so schlau sind wir also schon mal. Lindenberg-Niveau. ("Wozu sind eigentlich Kriege da?") Was aber wollen Sie denn - alternativ zu Selbstverteidigungsmaßnahmen - unternehmen, wenn ein Aggressor sich gewaltsam Ihr Land einverleiben und seinem diktatorischen Regime unterwerfen will? Aus einer Position der Schwäche heraus "verhandeln", also sich unterwerfen? Armselig.

    • @Jalella:

      ""Mehr Krieg führt nicht zum Frieden"

      Beeindruckende Erkenntnis. Leider klingt "wir müssen kriegstüchtig werden" etc. nicht unbedingt danach, dass unsere Regierung das auch so sieht. Auch die Strategie im Ukrainekrieg widerspricht dieser Idee."



      Da gab's neulich nen schönen Spruch, der hier wieder wunderbar passt... stell dir vor es ist Abrüstung, und einer macht nicht mit.

    • @Jalella:

      Danke, da haben Sie vollkommen Recht. Wir in D sind schon massiv auf Aufrüstung und Krieg wieder eingestellt worden, und das von Parteien die eigentlich der Friedensabteilung angehören. Was wird erst los sein mit CDU/CSU oder weiter rechts außen.

      Beim Thema soziale Verwerfungen, sollten wir aber ein wenig gegenhalten, dass zwar die AfD gewählt wird, dort aber jene soziale Verwerfungen ja noch viel krasser und schneller erfolgen sollen. Die Wähler sind somit auch teils selbst verantwortlich, entweder jene Klientelparteien wie CDU/CSU/FDP oder direkt die Faschos, ähm AfD zu wählen. Die dort keine Lösungen haben und das Kapital nur noch weiter vom Rest entkoppeln wollen, und der Rest aber alle "Kosten" tragen sollen. Das war der einzige Punkt den ich noch ergänzen wollte. Danke.

      • @Chris Ehl:

        "Was wird erst los sein mit CDU/CSU oder weiter rechts außen." Rechts außen ist für "Frieden", deren Wort für Unterwerfung unter Russland.

  • Guten Morgen Frau Poppe.



    Danke für Ihren Bericht. Leider enthält er viele Themen gerade NICHT. Was ich sehr schade finde.



    Die von Ihnen benannte UN-Resolution, die auch gerne Israel immer wieder gegen die Hisbollah, aber ebenso gegen die UNIFIL-Truppe anführt, hat mehr als nur den Rückzug der Hisbollah-Kräfte im Kern.



    Sie enthält nämlich ebenso, die Einstellung aller Überflüge oder Grenzverletzungen (in welcher Form auch immer) durch isr. Armeekräfte. Ich weiß, Sie haben diese nur ganz flüchtig vergessen. Aber es war die UNIFIL-Truppe die quasi wenige Tage nach ihrem Einzug in das Grenzgebiet, die UN fragte, wie sie mit dem weiteren Grenzverletzungen durch Israel umgehen soll. Es war die UNIFIL-Truppe, die nach wenigen Wochen eine hartes Mandat abfragte und Boden-Luft-Abwehr anforderte. Zu diesem Zeitpunkt hatte UNIFIL keinerlei Aktionen der Hisbollah, nahe des Grenzgebietes vernommen. Somit wäre es ganz fair gewesen, hier zumindest die zugehörige Resolutionsverletzung der isr. Streitkräfte zumindest mal anzusprechen.



    Eventuell kann der Beitrag diesbezüglich ja ein Update erhalten.

    • @Chris Ehl:

      UN Resolution ist ein guter Punkt. Wenn man an die ganzen UN Resolutionen denkt, die Israel seit Jahrzehnten nicht einhält. Und deren Nichteinhaltung zu einem nicht unerheblichen Teil Schuld an diesem Krieg sind.

      • @Jalella:

        Es wird auch immer wieder gerne unterschlagen, welche Rolle vor allem die westlichen Demokratien bei der Nichteinhaltung der Resolutionen durch Israel oder dessen Völkerrechtsverletzungen spielen. Bei anderen Staaten ist man nur allzu bereit sofort Sanktionen oder Waffenembargos zu veranlassen. Hier muss eben auch deutlich gesagt werden, dass diese Straflosigkeit auf Kosten der Palestinenser erfolgte. Darüber hinaus versucht man dann auch noch jegliche Anstrengung der Palestinenser sich auf rechtlichem ( Beitritt ICC, Gutachten ICJ) oder politischen Weg (Anerkennung des Staates durch andere Staaten/ Staatengemeinschaft) Gerechtigkeit zu verschaffen, zu blockieren.



        Historischer Kontext ist wichtig. Hizbollah ist auch nicht aus einem Vakuum heraus entstanden. Resolutionen des Sicherheitsrates: Israel wird zigfach seit Ende der 60er bis in die 80er für Angriffe auf den Libanon verurteilt. Dann 1982 Invasion Libanons, Belagerung Beiruts und Besatzung Südlibanons. Ehud Barak, isr. PM: "When we entered Lebanon … there was no Hezbollah. We were accepted with perfumed rice and flowers by the Shia in the south. It was our presence there that created Hezbollah."

      • @Jalella:

        Ja, da gebe ich Ihnen natürlich vollkommen Recht. Nur ich wollte hier erstmal bei dem einem Punkt bleiben. Denn beide Seiten übertrumpfen sich ja regelrecht in Verstößen gegen Kriegsrecht, Resolutionen etc.



        Aber ja, die Resolutionen zum Siedlungsbau und -Erweiterung, insbesondere im Kontext von den PA-Gebieten, oder auch jetzt Libanon/Syrien, sollte immer zumindest mit erwähnt werden.



        Danke.

  • Es ist doch letztendlich egal, was Israel tut. Vom ersten Tag an wollten die Nachbarn das „zionistische Gebilde“ platt machen. Jetzt, nach einem dreiviertel Jahrhundert, ist es der Dschihad, der die Vernichtung zwingend vorgibt. Und große Teile der Welt applaudieren. „Sicherheitslage“? Was für ein Witz… Die „Kämpfer“ der Hisbollah, der Hamas, der Huthis, der Taliban, der Boko Haram, des IS usw. wären keine „Kämpfer““, wenn sie nicht immer gegen ihre „Feinde“ kämpfen würden (siehe auch „Mein Kampf“ von Adolf H., immer noch gern gelesener Autor in Nahost).



    Wer vor denjenigen, die sich hier um die Bevölkerung von Gaza usw. so sehr sorgen, engagiert sich denn hierzulande gegen die Verantwortlichen dieser Kriegszüge? Wieso sollen ständig die Israelis die Verantwortung für diese Situation haben? Und wieso wird ständig Netanjahus angebliches Eigeninteresse („Machterhalt“) hervorgehoben?



    Wenn dies alles kein Antisemitismus sein soll (wie so viele öffentlich in offenen Briefen usw. behaupten), ja was denn dann??? Einfach nur unappetitlich oder längst schon ekelhaft?

    • @chrisbee:

      Leider falsch. Abgesehen davon. dass die Nakba aufgearbeitet werden sollte, hätte Israel nach dem (gewonnenen) Sechstagekrieg die Möglichkeit gehabt, als regionale Supermacht Frieden zu schließen, so wie es auch mit Ägypten und Jordanien gelungen ist. Leider gab und gibt es immer nicht nur Hardliner auf arabischer, sondern auch auf israelischer Seite. Und speziell Netanjahu und seine Getreuen haben dafür gesorgt, die palästinensischen Machtgruppen zu spalten und zunehmend ein kolonialistisches Siedlerprojekt umzusetzen. Ohne die Unterstützung der Hamas durch die Netanjahu-Administration und ohne die illegalen Siedlungen wären wir heute nicht an diesem Tiefpunkt.

    • @chrisbee:

      Genau so sieht es aus.

      Im Prinzip ist es egal, wie Israel agiert, in den Augen seiner engagierten Kritiker, die den Konflikt im Nahen Osten über jeden anderen auf dem Planeten stellen, ist es falsch, sich gegen Angriffe zu verteidigen, es ist falsch, sehr gezielt Terroristen auszuschalten, es ist falsch, sich aus Gaza zurückzuziehen, falsch im Westjordanland präsent zu sein.

      Würde sich Israel nach diesen Leuten richten, es wäre in kurzer Zeit vernichtet.

      Das kolonialistische Siedler- und Apartheidsregime würde nicht mehr existieren und die Hamas hätte ein größeres Territorium, auf dem es seine Schreckensherrschaft weiterführen könnte.

      Und Judith Butler wäre froh darüber, dass alle Juden in der Diaspora leben.

      Ach ja die Überschrift. Manchmal führt mehr Krieg zum Frieden. Zum Beispiel der Krieg, den die Alliierten gegen Nazi-Deutschland führten.

      Das wiederum über die Juden so dachte, wie Hamas, Hisbollah und der Iran.

  • Es gibt keine diplomatischen Lösungen mit Terroristen und Antisemiten.

    • @Šarru-kīnu:

      Doch, gibt es natürlich. Mit den Taliban, mit Saudi Arabien, mit den USA und sogar mit der Hamas und sogar mit Israel wird verhandelt. Keine Ahnung, wie Sie darauf kommen, dass es solche Lösungen nicht geben kann. Einfach kontrafaktisch.

    • @Šarru-kīnu:

      Ebenso wenig gibt es diplomatische Lösung mit völkisch-nationalistischen Regimen wie dem Netanjahus, und einem Volk, das diese Regime wiederholt zur Macht verhilft.



      Die verbrecherische Ideologie ist in Israel mehrheitsfähig. Die israelische Bevölkerung muss der Ideologie eines "Groß-Israels vom Fluss bis zum Meer", in dem für die Palästinenser kein Platz ist, eine Absage erteilen und auf den Boden des Völkerrechts zurückkehren, wenn es in der Region jemals einen gerechten Frieden geben soll.

    • @Šarru-kīnu:

      Leider wahr. Leider aber auch die Quelle von Ping.Pong mit Gewaltakten und Rechtsbrüchen.

      • @aujau:

        Ich weiß es ist schmerzhaft zuzugeben, dass es zu unseren Lebzeiten wahrscheinlich keine diplomatische Lösung oder einen Frieden in dem Konflikt geben wird. Dann bliebe ja nur noch Israel in seinem Versuch die Mörderbanden militärisch einzuhegen zu unterstützen. Die Aufrechterhaltung der Fiktion einer diplomatischen Lösung trotz aller Erkenntnisse der Vergangenheit ist wesentlich um Israels Verhalten weiter kritisieren zu können.



        Ist es nicht in Deutschland schon seit RAF-Zeiten eigentlich Staatsdoktrin mit Terroristen auf keinen Fall zu verhandeln?

        • @Šarru-kīnu:

          Man verhandelt in Deutschland sehr wohl mit Terroristen. Sie bekommen sogar gutbezahlte Jobs beim Verfassungsschutz. Man nennt diese Leute auch Neonazis.

    • @Šarru-kīnu:

      Leider wahr. Leider aber auch die Quelle von Ping.Pong mit Gewaltakten und Rechtsbrüchen.

  • "Dass der Iran seine Stellvertretertruppen rund um Israel aufrüstet und zur Vernichtung Israels aufruft, unabhängig von territorialen Konflikten."



    Die Aufrufe des iranischen Regimes mögen unabhängig von Besatzung, Expansionsgelüsten und Entrechtung der Betroffenen sein (territoriale Konflikte ist dafür ein schöner Euphemismus), der Erfolg dieser Aufrufe bei den Menschen in Israels Nachbarländern ist es definitiv nicht.



    Zehntausende Menschen in Gaza in den Tod zu bomben sichert der Hamas, oder einer ähnlichen Gruppe, auf Jahre hin den traumatisierten Nachwuchs, jetzt der Hisbollah den gleichen Gefallen zu tun ist die größte Hilfe, die man dem iranischen Regime und seinen Proxies leisten kann.

    • @Residente:

      Die Aufrufe des iranischen Regimes haben ihren tieferen Grund darin, dass in Israel Juden leben.

      Palästinensischer Staat hin, palästinensischer Staat her. Daran hat ja selbst die Hamas kein Interesse. Das sagt sie ja auch laut:

      www.tagesspiegel.d...rael-10752838.html

      Was wäre denn ihrer Ansicht nach der geeignete Umgang mit Gruppen, deren sehnlichster Wunsch ist, sie und alle ihrer Gruppe zu töten?

      Von diesen vielen Toten in Gaza sind sicher viele Terroristen gewesen. Es gibt nun mal keinen Krieg ohne zivile Opfer.

      Und das ist durchaus im Sinne der Hamas.

      Haniyeh so:

      „Ich habe das zuvor schon gesagt und ich sage es jetzt noch einmal: Das Blut der Frauen, Kinder und Alten – wir sind diejenigen, die dieses Blut brauchen, damit es in uns Entschlossenheit erweckt, damit es in uns den Geist der Herausforderung weckt und uns antreibt, weiterzumachen“

      www.merkur.de/poli...l-zr-92649181.html

      • @Jim Hawkins:

        Auch im Iran leben Juden.

      • @Jim Hawkins:

        "Von diesen vielen Toten in Gaza sind sicher viele Terroristen gewesen." Das finde ich eine ganz schön krasse Aussage, wenn man bedenkt das die IDF selber gesagt hat, dass auf einen toten Terroristen zwei Zivilisten kommen. www.timesofisrael....er-killed-in-gaza/



        Und das ist die Aussage der IDF. Etliche andere Organisationen haben weitaus höhere Prozentsätze unter den Zivilisten gelistet. Und da ist dazu zu sagen, dass die fast alle nur die Opfer in die Berechnung einbeziehen, die höchstwahrscheinlich keine Hamas- Kämpfer sind, weil sie minderjährig, weiblich oder über 60 sind. Deswegen spricht man auch von konservativen Berechnungen, da es ja auch unter den männlichen Erwachsenen Opfer gibt, die nicht zu Hamas gehören. Die London School of Hygiene and Tropical Medicine gab im "The Lancet" 68% Zivilisten an. Der Soziologe Yagil Levy sprach in der Haaretz zwar nur von 61 % sagte aber auch: "Even the conservative figure of 61% is higher than the average civilian death rate in all world conflicts from the Second World War to the 1990s".

        • @Momo Bar:

          Und wie sieht diese Relation zwischen zivilen und militärischen Opfern bei anderen kriegerischen Auseinandersetzungen aus?

          Und welche andere Armee warnt Zivilisten vor Angriffen mit Anrufen, SMS oder Flugblättern und gibt dadurch militärische Vorteile preis?

  • Richtige Stoßrichtung finde ich. Ich glaube sogar, dass es noch schlimmer ist und sich die Sicherheitslage Israels zusehends verschlechtert. Der diplomatische Schaden wird mehrere Generat. benötigen um auch nur teilweise bearbeitet zu werden-es steht sogar zu befürchten, dass langfristig die Bez. zu den USA abkühlen. Vor einem Jahr undenkbar. Milit. glaube ich nicht, dass sich die Sicherheit Isr. so erhöhen lässt: in den Trümmern werden zertrümmerte Menschen groß, die bar jeglicher Perspektive, dafür aber randvoll mit furchtbaren Erfahrungen, erneut falsche Entscheidungen treffen werden. Die Politik der israel. Reg. schadet Isr. und gefährdet die Sicherheit auf Jahrzehnte. Eine milit. Reaktion nach dem 7.10. war unvermeidbar - aber dieses Desaster, was (für Isr.) daraus geworden ist, wäre mAn vermeidbar gewesen. Schlechte Regierungen "können passieren". Schlimm wäre, wenn die israel. Bev. sich dieser Reg. nicht entledigen könnte (wollte?). Leider sieht alles danach aus. Und es sieht danach aus, als liefe es auf Krieg auch mit dem Iran hinaus. Möge dieser Kelch an Israel und der ges. Region vorüber gehen!



    [Das ist nicht was ich mir wünsche, sondern was ich glaube das passiert.]

  • "dass Netanjahu sein Land in einen ausgewachsenen Krieg zieht"

    1. Den Krieg hat die Hamas am 7.10 begonnen - alles andere ist eine Verzerrung.

    2. Wie mehrheitliche Berichte, Bilder und Videos zu belegen scheinen hat die Islamisten Miliz u.a. Raketenstellungen in Dachböden ziviler Wohnhäusern gebaut.



    Dies ist eine bewusste Taktik seitens der Terrormiliz und Artikel wie dieser zeigen, das sie erstaunlich gut aufgeht in Europa und den USA.

    3. Seit 11 Monaten beschießt diese Terrormiliz Israel vom Libanon aus - sie wurden gebeten das zu lassen. Sie lassen es nicht und fordern weiterhin die Vernichtung Israels und seiner Bewohner*innen. (Ein Blick auf deren Trauerfeiern reicht um zu wissen was die noch immer gerne machen wollen.)

    4. Der Jahrestag des 7.10 jährt sich jetzt in ein paar Tages das erste mal- Es wäre schön wenn man sich hier etwas weniger enthemmt geben würde was die Kritik an der Selbstverteidigung unserer israelischen Freund*innen angeht.



    Danke.

    • @Thomas O´Connolly:

      Schön wäre, wenn die über 40 000 toten Palästinenser nicht wie Dreck behandelt werden würden. Ein Jahr nach dem 7.10. ist Gaza komplett vernichtet. Nicht Israel. Die Knesset ist voll von Leuten, die diese Vernichtung vorangetrieben haben.

  • Es wird nur eine militärische Lösung geben, nicht nur in der Ukraine.

    • @Michael84:

      Eine militärische Lösung heißt eingefrorener Krieg mit noch mehr Grund und Hass bald wieder einen Krieg zu führen.

    • @Michael84:

      Da man es seit über 70 Jahren nicht geschafft hat Frieden militärisch zu erzwingen ist der Kommentar ironisch gemeint, oder?



      Um Missverständnisse zu vermeiden, sollte man vielleicht anmerken, wenn Kommentare ironisch gemeint sind.

      • @Alexander Schulz:

        Es war Ariel Sharons größter Lebensfehler, aus Gaza abzuziehen. Seither ist die Region noch unfriedlicher geworden.

      • @Alexander Schulz:

        "Da man es seit über 70 Jahren nicht geschafft hat Frieden militärisch zu erzwingen..."



        Es sei angemerkt, dass es in dieser Zeit auch einige nichtmilitärische Lösungsversuche gegeben hat. Den Erfolg derselben haben wir am 7.10.gesehen.

      • @Alexander Schulz:

        Auf dem Balkan hat man Frieden militärisch erzwungen, gegen den IS hat man Frieden erzwungen. Auf Sri Lanka hat das Militär gegen die Tamilen Frieden erzwungen, daneben gibt es noch eine lange Reihe weiterer Kriege wo eine Seite mit militärischen Mitteln ihren Frieden erzwungen hat und er hält.