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Einschränkungen für UngeimpfteHer mit der Impf-Lotterie!

Gareth Joswig
Kommentar von Gareth Joswig

Die Debatte um Einschränkungen für Ungeimpfte geht in die falsche Richtung. Bevor man zur Peitsche greift, sollte man es mit Zuckerbrot versuchen.

Die Politik sollte Anreize setzen um Ungeimpfte zu überzeugen Foto: Wenmei Zhou/getty images

D ie Debatte um Einschränkungen für Impfunwillige geht derzeit in die falsche Richtung. Zwar ist es sicher wissenschaftlich und auch politisch sinnvoll, langfristig auch auf ein bisschen Druck zu setzen, um das leider rapide sinkende Impftempo wieder anzuheben. Allerdings sorgt diese Diskussion zum jetzigen Zeitpunkt, in dem es bundesweit immer noch über 30 Millionen ungeimpfte Menschen gibt, eher für verhärtete Fronten als Impffortschritt.

Warum dreht man die Debatte nicht einfach um und setzt zunächst auf mehr niedrigschwellige Angebote und – vor allem – Anreize? Ideen dafür gibt es doch genug: Warum etwa gibt es noch keine Impflotterie, wie es sie etwa in einigen Staaten der USA schon länger gibt – mit wöchentlichen Millionengewinnen, die unter allen Geimpften verlost werden?

Zwar ploppte der Vorschlag hier und da auf, aber ernsthaft aufgegriffen wurde er bislang nicht. Bevor man es mit härteren Maßnahmen versucht, wie Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sie vorschlägt, sollte man alle Möglichkeiten für niedrigschwellige Angebote ausreizen. Die Bundesregierung könnte es sich locker leisten, mehrere fette Millionengewinne und Sofortrenten unter allen Geimpften zu verlosen – gerne auch mit viel medialem Tamtam. Wenn schon eine Gratis-Bratwurst zur Impfung in Thüringen für Schlangen vor dem Impfzentrum sorgt, lassen sich sicher deutlich mehr Leute durch die Aussicht auf Millionengewinne locken.

Und vermutlich würde es sich sogar rechnen: der volkswirtschaftliche Schaden durch mehr Covid-19-Erkrankungen und Krankenhausaufnahmen bei einer hoch ausschlagenden vierten Welle dürfte auf lange Sicht größer sein, als ein paar Milliönchen für eine unkomplizierte Lotterie. Ganz zu schweigen von der verschonten Gesundheit der zusätzlich Geimpften.

Gleichzeitig bleibt es natürlich absurd, dass Anreize für die Impfung überhaupt erforderlich sind. Mit hoher Wahrscheinlichkeit gesund zu bleiben müsste eigentlich Anreiz genug sein. Aber angesichts des sinkenden Impftempos müsste doch jede pragmatische Idee und jeder Anreiz willkommen sein. Und wenn alle diese Register gezogen sind, nebst niedrigschwelliger Angebote wie Impfungen in Wohnsiedlungen oder vor Einkaufszentren, könnte man noch immer über Verschärfungen für Impfunwillige diskutieren.

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Gareth Joswig
Redakteur Inland
Arbeitet seit 2016 als Reporter und Redakteur bei der taz. Zunächst in den Lokalredaktionen von Bremen und Berlin, seit 2021 auch im Inland und Parlamentsbüro. Davor Geschichts- und Soziologiestudium in Potsdam. Themenschwerpunkte: extreme Rechte, AfD, soziale Bewegungen, Mietenpolitik, dies, das, verschiedene Dinge.
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28 Kommentare

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  • 1G
    164 (Profil gelöscht)

    Ich habe neulich gelesen, auf dem afrikanischen Kontinent liegt die Impfquote im Schnitt bei unter 2%. Vor dem Hintergrund finde ich sollte man den Impfstoff, wenn den hier keiner will, lieber dahin schicken wo der Grund für schleppenden Impffortschritt nicht Faulheit/Dummheit/Ignoranz ist, sondern schlicht nicht vorhandenes Serum. Dann kann man sich "Impflotterien" und sonen Zirkus schenken. Die Leute sind erwachsen hier und wenn die nicht wollen - anderswo will sicher jemand.

  • Zuckerbrot und oder Peitsche? Back to ancient Rome? Polemik bindet Energien und Ressourcen. Wissenschaft hilft immer noch am besten gegen Ohnmacht. Die besagt: es gibt keine Herdenimmunität mit einem Virus das auch von Geimpften übertragen wird siehe GB und Israel. Aber impfen schützt auch vor Delta zu 90 Prozent vor schwerer, gar tödlicher Erkrankung umd entlastet damit auch solidarisch das Gesundheitssystem. Es ist tragisch wenn Ungeimpfte ihre Nichtimpfentscheidung auf Intensivstation dann bitter bereuen aber man kann und soll niemanden zwingen. Tun wir ja mit Rauchern, Alkoholkonsumenten etc auch nicht. Ebenfalls wissenschaftlich erwiesen ist, dass wir neue Mutationen begünstigen, weil der Impfstoff nur wenigen Laendern zur Verfügung steht. sie entstehen dort wo das Virus nahezu ungehindert grassiert. Also lautet mein Appell an die Geimpften diese Landes: fordert lautstark die Weitergabe der nicht genutzten Impfdosen an all die Impfwilligen weltweit. Wer Solidarität nicht mag kanns aus egoistischen Gründen tun. Denn als Geimpfter will man keine neue Variante gegen die der Imfstoff dann nicht mehr schützt.

    • 7G
      75880 (Profil gelöscht)
      @Nina Janovich:

      Guter Beitrag,Danke.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Nina Janovich:

      "Tun wir ja mit Rauchern, Alkoholkonsumenten etc auch nicht."



      Ja. Ist aber alles nur bedingt ansteckend.

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Mit Delta sind voll Geimpfte, die sich (meist symptomlos) infizieren ebenso ansteckend wie Ungeimpfte. Die Seuchenschutzbehörde der USA (CDC) fand in infizierten Geimpften eine ebenso hohe Virenlast wie in infizierten Ungeimpften. Man schützt also mit der Impfung vor allem sich selbst vor schwerer Erkrankung ebenso wie wenn man es schafft mit Rauchen etc. aufzuhören ;)

    • @Nina Janovich:

      > Die besagt: es gibt keine Herdenimmunität

      Herdenimmunität wird letztlich erreicht, wenn die Reproduktionszahl R unter 1 gedrückt wird. Und die wird durch das Impfen reduziert, hängt aber auch vom Verhalten ab. Also ist Herdenimmunität in gewisser Weise auch verhaltensabhängig.

      Was gemeint ist, ist vielleicht ein Verschwinden des Virus (bedingt durch eine Reproduktionszahl kleiner 1) bei fallen lassen *aller* Hygienemassnahmen. Das ist wahrscheinlich nicht ganz erreichbar. Irgendwelche Maßnahmen wird man noch brauchen.

      Aber es ist auch vorstellbar, dass es in Zukunft bessere Impfungen gibt, die an anderer Stelle (Rachen) ansetzen.

      • @jox:

        Stimmt, Herdenimmunität ist kein klar definierter Begriff. Ich verstehe darunter, dass ein Zahl x Geimpfter die Verbreitung (Ansteckung und Weitergabe des Virus) so stark abbremsen, dass dadurch auch Ungeimpfte mit geschützt sind. Danach sieht es in Israel, GB (hohe Impfquote) und den USA aber leider gar nicht aus:



        www.reuters.com/bu...accine-2021-08-02/

        • @Nina Janovich:

          Ich würde ja gerne die frohe Botschaft überbringen, dass allein die Impfung in Deutschland das Problem löst (und viele Politiker würden solche Statements von den Experten nur zu gerne hören, weil man doch immer auf der Suche nach dem schnellen und billigen technologischen Fix ist).

          Es ist aber so, dass die nationalistisch-konservative Regierung in GB die meisten Hygienemaßnahmen ganz bewusst fallen gelassen hat. In den USA gibt es Staaten mit sehr hoher Impfquote wie New York, und welche mit sehr niedriger wie Florida, Texas und Mississippi - und die Inzidenzzahlen reflektieren das.

          Dazu kommt, dass im Süden der USA die nächsten Wochen temperaturbedingt weniger mit Freizeit im Freien sein wird, die simulieren also schon mal unseren Herbst.

          Israel versucht eher eine (nicht immer konsequente) Unterdrückungsstrategie, das gibt also eventuell einige interessante Hinweise wie man es anders machen kann.

          Wie es so schön heißt, Intelligenz ist die Fähigkeit, aus den Fehlern anderer zu lernen.

  • Einerseits kann man schon sagen, dass an der Zeit ist, eine Lösung zu finden, die gesellschaftlichen Coronaschäden minimiert.



    Andererseits muss auch die Verweildauer des Virus in der Population und somit seine Mutationsmöglichkeiten begrenzt werden.



    Wegen egomaner Coronaenthuisiasten habe ich keine Lust auf fortlaufende Nachimpfungen oder gar eine dauerhafte Einschränkung der Bewegungsfreiheit.



    Deswegen sollten nach dem Stichtag 1.10. alle Maßnahmen beendet werden um alle Infektionsbefürworter möglichst schnell zu durchseuchen.



    Zur Kollateralschadensminimierung müssen Coronafälle ungeimpfter Impffähiger per Verordnung nachrangig aller anderen zu behandeln sein, also keine OPs wegen Coronafreiwilligen verlegt werden. Dies führt bestimmt noch zu einem Abschlussrun auf die Impfungen.



    Als geimpfter Maßnahmenbefürworter meine ich:



    Lieber ein Ende mit Qu(atsch)erdenker Erschrecken als Pandemie-rumwurstel-Schrecken ohne Ende.

    • @Euromeyer:

      Ihr Plan würde sicher gut ins Bild einer Gesellschaft passen, der die Belange von Kindern, für die es gar keine Impfung gibt, egal sind.

      • @Ruediger:

        Für Kinder und andere zur Impfung nicht Fähiger gälte das natürlich nicht. Für die gibt es ja auch weiterhin kostenlose Tests.

  • „Bevor man zur Peitsche greift, sollte man es mit Zuckerbrot versuchen“



    Genau das denkt auch Dietmar Bartsch (Linkspartei): Man möge doch, um die Impfbereitschaft zu fördern, 50,-- € - "Innenstadtgutscheine" an die Betreffenden austeilen. www.deutschlandfun...rn:news_id=1288108



    Wie meistens macht man sich bei den Linken dabei keine Gedanken um Risiken und Nebenwirkungen. Eine davon wäre, dass dann die bereits Geimpften (u. a. ich) aufschreien werden, weil sie dann für sich auch das Recht auf die 50 € sehen.



    Den Linken kann’s nur recht sein. Sie fordern gern kostenpflichtige Wohltaten mit Geld, das sie nicht selbst haben und für das sie nicht selbst geradestehen müssen.

    • 7G
      75880 (Profil gelöscht)
      @Pfanni:

      In den Arztpraxen verfallen Vaczine wegen Nachfragemangel. Wie mit Masken und Tests zuerst zuwenig,dann zuviel bestellt. Die Vaczine wären in der 2.und 3. Welt besser aufgehoben.

    • @Pfanni:

      Ach Gott bin auch schon durchgeimpft und würde mich mit meinen ALG2-Einkommen auch über 50,-€ (gäbe da ein paar Bücher) freuen aber hey, wenns hilft damit noch ein paar mehr geimpft werden ist es ok.



      Inzwischen wurde für kostenlose Tests mehr ausgegeben als fürs Bafög (3,7 Mrd. vs 2,8 Mrd.) da kommst auf die Millionen auch nicht mehr an sind doch gleichzeitig konsumfördernd.

  • 9G
    92293 (Profil gelöscht)

    Sollte der pharmasektor den Bereich der medikamentenproduktion ähnlich beschleunigt haben wie bei der Herstellung des Impfstoffs, dann wird es bald mehrere Varianten an Tabletten geben die die Symptome eindämmen und bekämpfen …… mit Verlaub dieser Staat stört sich nicht daran, wenn Menschen aufgrund chronischer Erkrankungen aus dem System fallen, somit werden die Versprechungen der Fürsorge für Long covid Patienten auch schnell vergessen werden. Ein Grund dafür wird wohl eine weitere nicht ahnbare Krise sein

    • @92293 (Profil gelöscht):

      "Sollte der pharmasektor den Bereich der medikamentenproduktion ähnlich beschleunigt haben wie bei der Herstellung des Impfstoffs"

      vor deren produktion kommt die entwicklung von heilmitteln - und da hakts und das kann auch nicht beliebig beschleunigt werden

    • @92293 (Profil gelöscht):

      Wenn man die Entwicklung bei AIDS betrachtet, dürfte eine wirksame Therapie gegen die reine Symptomatik noch um einiges länger dauern. Es ist - soweit ich informiert bin - deutlich einfacher, das Immunsystem per Impfung so zu aktivieren, dass es selbst mit einem Virus fertig wird, als ohne diese Aktivierung die Folgen der Erkrankung direkt zu bekämpfen.

      • 9G
        92293 (Profil gelöscht)
        @Normalo:

        Man kann sich nur trotz Impfung infizieren und die Erkrankung kann bestimmte Bereich des Körpers deutlicher beeinträchtigen als man es anfangs merkt, hierfür könnten Medikamente begleitend Linderung geben …. Medikamentenentwicklung dauert aber Jahre

  • Hallo Ceridwen, die Anreize würden ja nicht Querdenker*innen und eingefleischte Impfgegner*innnen umstimmen, die ja prinzipiell dagegen sind, sondern eher Menschen die es aus anderen Gründen (bislang) nicht gewagt haben, davon gibt es nicht wenige. Es hat mich von Anfang an genervt, dass Leute die sich da abwartend verhalten oder aus welchen Gründen auch immer Angst haben, in dieser Zeitung und den Kommentaren fast permanent als Idiot*innen, Dumme, Rechte...bezeichnet werden. Auch ich habe meine Zeit gebraucht, bis ich mich umentscheiden habe. Ich habe das Glück ein Umfeld aus Geimpften und Ungeimpften zu haben, die wichtige Entscheidungen nicht dogmatisch treffen und bereit sind, sich mit anderen über die eigenen Gedanken und Zweifel audeinanderzusetzen, so kann mensch sich weiternetwicklen, nicht in einer permanenten Rechtfertigungshaltung. Dialog und Interesse helfen mehr als Beleidigungen.

  • Wir haben jetzt seit 1 ½ Jahren den weltweiten Ausnahmezustand, mal ab von der Tatsache dass die Verteilung des Impfstoffes mehr als ungerecht vonstattengeht verstehe ich nicht, warum man den Impfunwilligen jetzt „aber auch nur ein ganz klein bisschen Druck machen darf“ und stattdessen lieber umwerben und umsorgen soll. Ich habe durch die Krise mein Job verloren, meiner Ersparnisse sind aufgebracht und Göttin sei Dank lebe ich in einem Staat in dem Corona für mich nicht bedeutet, das Dach über den Kopf zu verlieren und den Magen nicht mehr füllen zu können. Mit welchem Recht sollen Leerdenker, die das Impfen verweigern und am besten noch wöchentlich demonstrieren gehen, den Virus verbreiten und mit großer Wahrscheinlichkeit ihren Anteil daran haben, dass sich in Ermangelung der Herdenimmunität weitere Mutanten bilden; Mit welchem Recht also sollen diese Menschen nun mit Geldwerten und Lotterien belohnt werden für ihr fahrlässigen Verhalten, während andere sich artig haben impfen lassen und mit eingeschränkter Gesundheit nicht mehr wissen, wie sie noch die Masken bezahlen sollen, die bei asthmatischer Lunge und sonstigen Risiken weiterhin vor Infektionen schützen.



    Also bei aller Liebe für die Freiheit die da aufhört wo die Freiheit anderer beginnt, aber vielleicht wird Dummheit endlich mal ausgeschaltet und globale Verantwortung auch und gerade den kommenden Generationen gegenüber endlich mal nicht nur propagiert sondern auch gelebt.

  • > "Warum dreht man die Debatte nicht einfach um und setzt zunächst auf mehr niedrigschwellige Angebote und – vor allem – Anreize? "

    Das wurde ja schon probiert und funktioniert zum Teil auch, zum Beispiel die Idee mit der Bratwurst zur Impfung:

    www.augsburger-all...on-id60248141.html

    Und *dass* das funktioniert, hat auch ganz konkrete und respektable Gründe, es ist nicht einfach so, dass die Leute doof sind die das zur Impfung motiviert:

    twitter.com/erik_f...421740088598401028

    > Gleichzeitig bleibt es natürlich absurd, dass Anreize für die Impfung überhaupt erforderlich sind. Mit hoher Wahrscheinlichkeit gesund zu bleiben müsste eigentlich Anreiz genug sein.

    Für viele Leute ist das einfach zu abstrakt. Oder sie haben Angst und gestehen sich das nicht ein, weil Angst zu haben schambesetzt ist. Zum Beispiel bei Aiwanger denke ich, dass der möglicherweise einfach Angst hat. Vielleicht muss man da wenn das so ist, ein bisschen liebevoller mit umgehen? Wir verstehen doch auch, wenn Leute Angst haben vorm Zahnarzt oder einer Operation.

    Aber, dass man solche Anreize nutzt, bedeutet nicht, dass man es den Leuten die keine Impfung wollen es besonders bequem machen muss, oder dass gar Leute mit Impfung wegen der Impfunwilligkeit und des damit erhöhten Risikos Nachteile ertragen sollen. Dafür spricht besonders auch, dass die Strategie von Macron, Bequemlichkeiten zu reduzieren, offensichtlich sehr deutlichen Erfolg hat, denn die Zahl der Impfungen ist in Frankreich sofort deutlich gestiegen. Vielleicht erreicht das nicht jeden, aber wichtig ist, wie man möglichst viele erreicht.

    Und schließlich - wir haben gar nicht so viel Zeit. Eine neue Welle im Herbst ist schon im Anrollen, bei einer weiteren Vervierfachung in vier Wochen sind wir bei Inzidenzen von 100 oder mehr, was auch Kinder treffen wird. Und die zweite Impfung braucht Zeit.

  • Meine persönliche Risiko-Nutzen-Analyse pro/contra Impfung hängt weder von einer Bratwurst noch von einem Amazon Gutschein ab. Ich fühle mich wie ein Kindergarten Kind dem eine Süßigkeit versprocheb wird wenn es nur parriert.

    • @Thomas Werner:

      Dann sind Sie wohl nicht die Zielgruppe der Bratwurst-Impfung. Aber offensichtlich gibt es die. Von daher ist das definitiv eine gute Sache.

    • @Thomas Werner:

      Sehe ich ähnlich. Kinder werden durch Süßigkeiten angespornt, Erwachsene fühlen sich aber nur ernstgenommen, wenn sie bestraft werden. Insofern kann durchaus härter durchgegriffen werden gegen die Pandemieverlängerer.

  • "Die Debatte um Einschränkungen für Impfunwillige geht derzeit in die falsche Richtung"

    ja, schon weil es gar keine "Einschränkungen für Impfunwillige" gibt. es gibt (aus gutem grund) einschränkungen für ALLE, und diese können (aus ebenfalls gutem grund) für geimpfte zum teil aufgehoben werden. niemand wird gezwungen, natürlich darf jeder lieber weiter einschränkungen in kauf nehmen als den pieks

    sollte dann aber bitte nicht jammern und wehklagen, wie unfair und übel ihm doch mitgespielt wird - oder erst eine gratisbratwurst verlangen

    • 7G
      75880 (Profil gelöscht)
      @petronius_arbiter:

      Weil Geimpfte Nicht? ansteckend sind?

  • Es müsste sich doch eigentlich mit demoskopischen Untersuchungen herausfinden lassen:



    - wer die Impfverweigerer sind (Alter, Einkommen, politische Positionen, Region etc.)



    - warum sie sich nicht impfen lassen (Skepsis, Dummheit, Faulheit, Angst, Zeitmangel...)



    - welche Maßnahmen sie dazu bringen würden, sich impfen zu lassen (Druck, Zwang, Belohnungen, (noch) einfacherer Zugang zu Impfungen, mehr Informationen...)



    Mit solchen Daten müsste sich doch relativ schnell feststellen lassen, welche Maßnahmen sinnvoll, machbar und zielführend sind. Da muss man dich wirklich keine wilden Spekulationen drüber anstellen, das muss einfach dringend empirisch untersucht werden.

    • @Ruediger:

      Möglicherweise gar nicht so einfach festzustellen: Die harten Daten, wer geimpft ist und wer nicht, sind selbstverständlich geschützt, können also nicht ausgewertet werden. Und mit Umfragen kommt man im Zweifel nicht weit, weil tendenziell genau die Befragten, an die man heranwill, auch anonymisiert nur ungern zugeben, dass sie zu den "schwarzen Schafen" gehören. Mit breiter Brust herausposaunen tun das eher die, die man eh nicht überzeugt bekommt.