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Männer und Einsamkeit in der GroßstadtEiner von Millionen

Männliche Einsamkeit: Der Soziologe Janosch Schobin und der Autor Anton Weil geben Einblick in die Ursachen und persönliche Bewältigungsstrategien.

Einsam in Berlin? Berlin bietet eine Vielfalt an Menschen wie an Orten, an denen man sich begegnen kann Foto: Sebastian Wells/ostkreuz

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Bianca Nawrath aus Berlin

Berlin, Montagmorgen. Menschen drängen sich in die U-Bahn-Linie 8. Einige klammern sich an ihre Kaffeebecher, andere starren auf ihr Handy und scrollen durch News oder Social-Media-Feeds, die Gesichter sind müde, niemand spricht …

„Man muss in Berlin nur U-Bahn fahren, und wenn man halbwegs sensibel ist, dann ist man eigentlich schon fertig für den Tag“, sagt der Autor und Schauspieler Anton Weil, der selbst in der Hauptstadt lebt und im Zuge des Internationalen Literaturfestivals Berlin zu einem Panel über „Männliche Einsamkeit“ eingeladen war. Menschen leben in der Millionenstadt dicht an dicht, und doch fühlen sich viele isoliert. „Du bekommst viel mit von prekärer Armut, Stress, Drogen, Wut. Damit eben auch: Ey, denen geht es so viel schlechter als mir, wer bin ich denn, mich zu beschweren?“

Die Forschung definiert Einsamkeit als Lücke zwischen dem Bedürfnis nach Nähe und der Qualität der Beziehungen. Man muss also nicht allein sein, um sich einsam zu fühlen. Der Soziologe Janosch Schobin, Autor von „Zeiten der Einsamkeit“ und ebenfalls Teilnehmer des Panels, erklärt: „Einsamkeit tritt in unterschiedlichen Schattierungen auf. Sie kann plötzlich einschlagen, als dumpfes Dauerrauschen bleiben oder episodisch auftreten.“ In jedem Fall erfüllt sie eine wichtige Funktion. „Einsamkeit ist wie Hunger oder Schmerz ein Signal deines Körpers, dass dir etwas fehlt.“

Das Kompetenznetz Einsamkeit (KNE) hat mit dem „Einsamkeitsbarometer 2024“ die Belastung innerhalb der deutschen Bevölkerung gemessen. Frauen waren häufiger betroffen als Männer, beide Gruppen erlebten während der Pandemie einen starken Anstieg. Besonders gefährdet sind Alleinerziehende, Arbeitslose, Geringqualifizierte, chronisch Kranke sowie Menschen mit Migrations- oder Fluchterfahrung. Stadt-Land-Unterschiede lassen sich hingegen kaum feststellen. Doch wichtiger als die Frage nach Quoten ist, wie Menschen ihre Einsamkeit erleben. Welche Rolle spielen männliche und weibliche Sozialisierung? Welche Unterschiede gibt es zwischen Brandenburgs Dörfern und Berlin?

Die Einsamkeit benennen

Genau hier setzt Anton Weil mit seinem Roman „Super einsam“ an. Er erzählt von seinem Helden Vito, der erst begreifen muss, dass er einsam ist, und von einem Roadtrip, der nie wirklich beginnt, weil die eigentliche Reise eine im Inneren des Protagonisten ist.

Der Autor selbst hat eine solche Reise hinter sich

Der Autor selbst hat eine solche Reise hinter sich. Seine Mutter starb, als er 17 Jahre alt war. Zehn Jahre vergingen, bis er erkannte, dass er eine Therapie braucht. Für ihn war entscheidend zu realisieren, dass er in einer Stadt voller Möglichkeiten lebt – aber nicht mal aus dem Bett kommt. „Der Turbokapitalismus kickt in Berlin noch mehr, weil du dich mehr vergleichen kannst und das Gefühl bekommst, wenn du nicht mithältst, dann bist du raus.“

Dass Anton Weil es mittlerweile geschafft hat, die Einsamkeit zu benennen, bedeute nicht, dass er sie überwunden habe. „Ich führe jetzt nicht einen Haufen dieser Freundschaften, wie ich sie gerne hätte. Oder habe im Privaten den Zugang zu meinen Emotionen, wie ich es gerne hätte. Das ist nicht gelöst, nur weil man es erkannt hat.“

Der Schritt, sich Unterstützung zu suchen, war dennoch entscheidend. Dass Weil mit einem Vater aufgewachsen ist, der selbst Psychologe ist und eigene Verletzlichkeit zeigt, half ihm. „Er hat mir eine Kollegin vermittelt, die mir Fragen stellte: Welche Therapieform gibt es? Willst du eher mit einem Mann oder einer Frau sprechen? Das war total schön, da so an die Hand genommen zu werden.“

Doch nicht jeder hat solche Ressourcen. Hier wird sichtbar, dass Einsamkeit auch ökonomische Dimensionen hat. Männer aus ärmeren Verhältnissen haben häufig einen erschwerten Zugang zu Bildung. Sie sind besonders gefährdet von Einsamkeit, weil Arbeit nicht nur Geld bedeutet, sondern auch Anerkennung und die Möglichkeit, am sozialen Leben teilzuhaben.

„Einsamkeit ist ein unangenehmes Gefühl“

Einsame, arme Männer ziehen sich häufiger zurück, greifen eher zu Alkohol oder Drogen. „Einsamkeit ist ein unangenehmes Gefühl. Eine einfache Kompensationsstrategie ist, Gefühle abzudämpfen“, sagt Soziologe Schobin. Oft fehlt eben nicht nur der Zugang zu Arbeit oder Bildung, sondern auch der zu den eigenen Gefühlen.

Und Rollenbilder werden zum Brandbeschleuniger der Einsamkeit: Sie lehren Männer, Stärke zu zeigen, wo Verletzlichkeit gefragt wäre. Männer fürchten, als bedürftig zu gelten und diese Sorge ist nicht unbegründet. Sich von ansozialisierten Rollenmustern zu lösen, ist ein langer Prozess – auch für Frauen. „In feministischen Kreisen wurden Männer, die sich verändern wollten, oft als narzisstisch und bedürftig bezeichnet“, schreibt bell hooks (wir übernehmen ihre Eigenschreibweise – Anm. d. Red.) in „Männer, Männlichkeit und Liebe“: „Einzelne Männer, die ihren Gefühlen Ausdruck verliehen, wurden als Aufmerksamkeitshascher angesehen.“

Dass diese Haltung weit verbreitet ist, bildet sich auch in Social-Media-Trends ab, in denen männliche Emotionen verspottet werden. Memes über den „Performative Male“ gehen viral, wollen den gespielten Feministen mit bunten Nägeln, Buch und Matcha Latte enttarnen. Dieser Trend ist eine vielleicht sogar gesunde Abwehr gegen die toxischen Inhalte, die Influencer à la Andrew Tate verbreiten. Immer noch üben Männer strukturell Macht aus, einige stellen den Feminismus als Feindbild dar und natürlich gibt es Männer, die Gefühle inszenieren. Doch wenn Verwundbarkeit grundsätzlich unter Verdacht steht, gespielt zu sein, schreckt das nicht auch die Männer ab, die es ehrlich meinen?

Wie oft hört man den Satz, dass Männer und Frauen nicht befreundet sein können? Aber das stimmt nicht. Im Gegenteil. „Gerade ab der Pubertät haben Männerfreundschaften viel mit Dominanz und Konkurrenz zu tun, da hat mir oft was gefehlt“, sagt Anton Weil. „Und ich habe gemerkt, es sind eher Frauen, die sich melden, auch wenn man selbst es nicht tut.“

Diversität bei der Suche nach Freund- und Partnerschaften

Janosch Schobin rät dazu, Beziehungen, die nicht auf Augenhöhe stattfinden, zu beenden, um Raum für gesunde Beziehungen zu schaffen: „Den vor Einsamkeit schützenden Effekt von Beziehungen kriegt man nur in relativ gleichberechtigten Partnerschaften.“ Außerdem ist es hilfreich, Diversität bei der Suche nach Freund- und Partnerschaften zuzulassen.

Dabei bezieht er nicht nur auf das Geschlecht: „Wenn man sich anschaut, wie wir via App nach Freun­d*in­nen suchen, fällt auf, dass wir die Altersrange extrem schmal wählen. Wir scheinen Leute zu suchen, die uns ähnlich sind, und Algorithmen verstärken das.“ Doch gerade Vielfalt eröffnet Möglichkeiten, überrascht zu werden.

Überall in der Stadt gibt es Initiativen, die darauf ausgerichtet sind, Menschen in Einsamkeit zu unterstützen

Und Berlin bietet diese Vielfalt an Menschen wie an Orten, an denen man sich begegnen kann. Überall in der Stadt gibt es Initiativen, die darauf ausgerichtet sind, Menschen in Einsamkeit zu unterstützen. Der Kreuzbund Diözesanverband Berlin e.V. bietet Gesprächskreise für Alleinstehende an, im Nachbarschaftsheim Schöneberg werden Stammtische nur für Männer veranstaltet, der Start with a Friend e.V. bringt Menschen in Eins-zu-Eins-Tandems und lokalen Communitys zusammen. Und wer sich schwertut mit dem Erstkontakt in Persona, dem bieten Apps wie „HelpCity“ und „Meet 5“ kostenlosen Austausch mit Menschen in ähnlichen Lebenssituationen sowie die Möglichkeit, sich zu gemeinsamen Freizeitaktivitäten zu verabreden.

Auf struktureller Ebene bräuchte es laut dem Soziologen Janosch Schobin allerdings noch bessere Bedingungen für lokale Gemeinschaften. Den bestehenden Vereinen und Initiativen müsse es leichter gemacht werden, sich zu vernetzen. Außerdem solle weniger projektbezogen finanziert werden: „Ein Mensch, der auf der Suche nach Hilfe ist, um die eigene Einsamkeit zu bekämpfen, braucht eine dauerhafte Anlaufstelle, keine, die nach einem Jahr eingestellt wird, weil die Finanzierung ausläuft.“

Dafür brauche es Reformen und vor allem den politischen Willen, in soziale Strukturen zu investieren. Am Ende geht es nicht um Schuld, sondern um Räume, in den Beziehungen entstehen können, und die Verantwortung, Beziehungen bewusst zu gestalten.

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23 Kommentare

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  • „In feministischen Kreisen wurden Männer, die sich verändern wollten, oft als narzisstisch und bedürftig bezeichnet“, schreibt bell hooks (wir übernehmen ihre Eigenschreibweise – Anm. d. Red.) in „Männer, Männlichkeit und Liebe“: „Einzelne Männer, die ihren Gefühlen Ausdruck verliehen, wurden als Aufmerksamkeitshascher angesehen.“

    Genau das ist der Grund, warum man als Mann m.E. feministische Kreise meiden sollte. Man kann nichts richtig machen, man wird nie akzeptiert, -zumindest nicht als gleichwertiges Leben. Egal, was man tut. Warum soll man sich Frauen, die so über Männer denken, auch aufdrängen? Sollen sie doch in ihrem elitären Zirkel bleiben.

    Wenn man mich fragt: lieber einsam als verachteter Mensch zweiter Klasse in verkrampfter Anbiederung, -das ist doch ekelhaft würdelos.

    • @Hungerboomer:

      Nirgendwo sich aufdrängen. Zuhören kann ja auch so.

      Einigen können wir uns alle auf universales: Alle Menschen sind zwar nicht identisch, aber haben gleiche Rechte, sonst machen wir etwas falsch.

      Wenn das nicht so ist, darf jede und jeder darauf hinweisen. Den Punkt haben Feministinnen leider heute immer noch, oder? Und niemand muss sich da aufdrängen oder den Wurm geben, auch das.

  • Wer im Alter einsam ist, war es auch schon vorher, ist da nur anders mit umgegangen. Familie, Freunde verschwinden doch nicht alle von jetzt auf gleich.

    • @Ahnungsloser:

      Mmmtja, keine Zeit mehr für Freundschaft, der Beruf, die Kinder, Pflege der Eltern, Pendelei, ... von sich oder anderen. Das kann schon schleichend passieren, behaupten Studien hierzu.

      NB: Allein und einsam sind zwei verschiedene Dinge: Nicht alle wollen ständig Halligalli. Doch ganz Eremit in der Seele ist sehr selten.

    • @Ahnungsloser:

      Schon mal alt gewesen?



      Natürlich verschwinden die Menschen um einen herum. Sie sterben, aber sie ziehen auch weg, zum Beispiel

      Mein ältester Freund und Schwager zum Beispiel zieht bald hunderte von km mit seiner Frau an die Küste, Nichte und ihr Mann sind nach Australien gegangen, etc.. Es zerstreut sich.

      Wenn man älter ist, kostet es auch mehr Kraft und Engagement, „ersatzweise“ neue Kontakte zu knüpfen, die zu Freundschaften werden könnten. Man hat aber einfach nicht mehr so viel Zeit, dass diese eine Qualität erreichen könnten, die man mit Menschen hatte, mit denen man sein ganzes, bisheriges Leben oder große Teile davon teilte. Es ist tatsächlich komplexer.

  • Spannender sind wohl tatsächlich Freunde, die auf dem politisch anderen Ufer sind, die viel reicher, viel ärmer sind, die anders aufwuchsen und anders leben. Das öffnet Augen und die Blase.



    Bei Freundschaft ist Augenhöhe und Respekt dabei sehr hilfreich.

    Was ich eigentlich schreiben wollte: "Frauen waren häufiger betroffen als Männer", lese ich. Und dann der ganze Artikel nur über Männer?

    • @Janix:

      Klar! Warum nicht „nur über Männer“? Wir haben ja auch bekanntlich ein „Männerproblem“.



      Sarkasmusmodus aus.

      Ein ganz wichtiger Satz in dem Artikel: „Janosch Schobin rät dazu, Beziehungen, die nicht auf Augenhöhe stattfinden, zu beenden, um Raum für gesunde Beziehungen zu schaffen…“

      Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Genau daran scheitert es nämlich oft. „Oben / unten“, „besser / schlechter“, ist zu oft das Prinzip. Dies sind keine Beziehungen im eigentlichen Sinne und rein menschlich vergeudete Zeit in Einsamkeit.

  • Guter Artikel. Gerade in Großstädten ist die Vereinsamung von Männern sehr schnell Realität. Anonymität und Gleichgültigkeit allerorten. Wir brauchen hier politisch gesellschaftliche Unterstützung in allen Bereichen. Auch Alterseinsamkeit nimmt zu, überall nimmt der Egoismus zu.

    • @KLaus Hartmann:

      "...überall nimmt der Egoismus zu." Der Begriff ist sehr negativ besetzt, und die meisten Personen werden zumindest weit von sich weisen, "egoistisch" zu handeln, wenn sie für die (niemals weniger als) einhundertprozentige Durchsetzung eigener Interessen streiten.



      Treffender ist diese Haltung wohl als ein gesellschaftlich nicht nur tolerierter, sondern gewollter, ideologisierter Individualismus zu bezeichnen, dessen Grenzen nicht, wie mal von Rousseau et al. "angedacht", durch die Freiheit des anderen gezogen ist, sondern durch den (individuellen) Horizont, der bestimmt ist durch eine Welt, in der nur ich der Mittelpunkt bin und hinter dem es es bekanntlich ja immer weiter geht.

  • "Am Ende ... um Räume, in den Beziehungen entstehen können, und die Verantwortung, Beziehungen bewusst zu gestalten."

    Danke für diesen sensiblen, schönen, konstruktiven Artikel.

    Meine Vermutung ist: Wir könnten uns sehr viel von dem Mist (Rechte, Gewalt, Klimawandel, materielles Auseinanderdriften) sparen und hätten viel mehr Vorankommen, wenn es mehr soziale Wärme gäbe. Und gleichzeitig frisst der Mist die soziale Wärme, weil er die Menschen durchschallert und wir nicht alleine leben: Durchgeschallerte Menschen produzieren noch mehr Mist der uns dann begegnet.

  • Wenn man versucht sich in die Gesellschaft einzubringen, z.B. in Hilfsorganisationen, Freiw. Feuerwehr oder z.B. politisch, dann ist es schwer einsam zu sein. Ich seh das Ganze eben nicht aus der Großstädtersicht.

    • @Der Cleo Patra:

      Machen Sie die Schublade kurz wieder zu.



      Schreibt jemand, der von Kaff bis Millionenstadt alles zumindest eine Weile kennenlernte, und alles hat seine Stärke, auch bei diesem Thema. Bezirksbeiräte, Ehrenamt gibt es überall. Die sollten nicht Einsamkeitsbekämpfung als Hauptfunktion haben, aber wer sich da ernsthaft einbringt, fühlt sich automatisch ein wenig besser : )

  • Das Phänomen Einsamkeit hat so viele Gesichter wie Augen in der Höhle der Monaden. Der vorliegende Artikel berührt die intellektuelle Komponente dieses emotionalen Aggregatszustandes, ist wie ein Guss Eiswasser in das hyperthermische Vakuum unschuldiger Brunft.

  • "All about Love: New Visions" von bell hooks zu lesen ist auch hinsichtlich Gesellschaftskritik immer eine gute Idee.



    .



    “There can be no love without justice…abuse and neglect negate love. Care and affirmation, the opposite of abuse and humiliation, are the foundation of love. It is a testimony to the failure of loving practice that abuse is happening in the first place.”



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    Und:“The heart of justice is truth telling, seeing ourselves and the world the way it is rather than the way we want it to be. More than ever before we, as a society, need to renew a commitment to truth telling.”



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    mijente.net/blog/all_about_love/



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    Ob nun Männer oder andere: wegen "needy" "aussortiert" zu werden, überhaupt "aussortiert" zu werden, passt zu einer Gesellschaft, die sehr weitgehend sozialdarwinistisch auf Status, "Dominanz und Konkurrenz", und eben auch nicht auf Gerechtigkeit fixiert ist.

  • Die Digitalisierung fördert die Atominisierung und nun will der autoritäre Staat letzte soziale Orte einsparen? Dabei ringen auch noch welche darum,dass es ein Recht auf analoges Leben geben muss. digitalcourage.de/...-ohne-digitalzwang Nun soll auch noch das Gesundheitwesen millitarisiert werden ? c.org/77Rnn2DsmX Gehts noch? Das Problem mit dem Stadtbild hat wesentlich mit den Kriegsförmigen Entwicklungen zu tun, auch die mit genau solchen Aufrüstungs und Abschiebe Männlichkeiten reagiert wird, www.ippnw.de/aktiv...undheitswesen.html Es sollte ganzanders laufen: Zivile Ziele wie Katastrophenschutz, statt Millitarisierung und zivile Dienste für alle neben Wehrdienst. Wehr und Katastrophenschutz sind Schutzdienste, die sowohl unser aller weibliche als auch männliche Anteile als Potenziale nicht als Drohungen ....... jenseits Genderrollen aufrufen sollten. Entwaffnet ! Keinen Nobel Preis ohne neue nukleare und andere Abrüstungsverträge! Gemeinsam statt einsam stärker werden !

  • Seit dem Tod meiner Frau bin ich nicht nur alleine sondern einsam.



    Keine Familie, keine Verwandten, die meisten Freunde bereits verstorben. Man lernt in dieser Zeit viel über sich selbst. Mir wurde geraten, soziale Kontakte aufzubauen. Was für ein Irrtum. Soziale Kontakte wachsen nicht an den Bäumen. Einsamkeit hat Wurzeln in der Sprachlosigkeit. Mit Kommunikation hat das nichts zu tun. Es ist das gemeinsame Erinnern an eine Vergangenheit, die nur noch in meinem Kopf existiert. Und für einen zweiten Anlauf bin ich zu alt. Und im Ernst, wer will mich denn noch ?

  • Danke für diesen sensiblen und konstruktiven Artikel!

  • Es ist natürlich nicht der einzige Grund aber wir haben nun mal einen erheblichen Männerüberschuss.

    www.destatis.de/DE.../PD23_46_p002.html

    • @Chris McZott:

      Die Natur selbst sorgt bereits für einen natürlichen Männerüberschuss - im Schnitt werden auf 100 Mädchen 105 Jungs geboren.



      In Deutschland ist diese Statistik sogar noch minimal prägnanter, auf 100 Mädchen kommen hierzulande 106 Jungs.



      Der restliche Überschuss aus Ihrer genannten Statistik - bei den 18 bis 29 jährigen kommen 108,6 Männer auf 100 Frauen - dürfte sehr wahrscheinlich auch mit der unkontrollierten Migration zusammenhängen, bei den Neuankommenden herrscht seit jeher ein riesiger Männerüberschuss. Dass das gesamtgesellschaftliche Auswirkungen nach sich zieht ist nur logisch - die Natur bekommt ja nicht mit, wie gerade Migrationsbewegungen verlaufen.

      • @Saskia Brehn:

        Der natürliche Überschuss an Jungen pendelt sich "normalerweise" aber durch deren höhere Sterblichkeit wieder ein...bis er sich dann im Alter umkehrt

        Ja auf die Migration wollte ich hinaus...

  • Großbritannien leistet Pionierarbeit und hat ein Ministerium für Einsamkeit ins Leben gerufen.



    www.deutschlandfun...ierarbeit-100.html

    • @Il_Leopardo:

      "...hier setzt Anton Weil mit seinem Roman „Super einsam“ an. Er erzählt von seinem Helden Vito, der erst begreifen muss, dass er einsam ist,..." u.s.w.. Aus meiner Sicht muss jeder Betroffene selbst aus seiner Situation herauswollen und das Mögliche tun WOLLEN. Wie im Artikel erläutert, bietet die Gesellschaft dafür ausreichend Möglichkeiten. Nicht erwähnt sind z.B. psychotherapeutische Angebote, die von den KK bezahlt werden. Dort etwas zu finden, ist zugegebenermaßen zeitaufwendig und mühsam, aber dann stellt sich die Frage, ob ich etwas in meinem Leben ändern möchte oder nicht.



      Persönliche Probleme zu vergesellschaften, ist leider ein Trend. Einsamkeit ist ein persönliches Problem, das man mit administrativen Maßnahmen wie der Schaffung eines Ministeriums nicht bewältigen kann. Das von Ihnen erwähnte "Ministerium für Einsamkeit" erinnerte mich sofort an Monty Pythons "Ministery of silly Walks", welches ja auch eine Satire auf den sinnlosen Versuch war, persönliche Probleme von oben abstellen zu wollen.

      • @Vigoleis:

        Das Einsamkeitsministerium soll dafür sorgen, dass die Politik der Regierung diejenigen im Auge behält, die besonders gefährdet sind, sich z.B. gegen die Schließung von Jugendclubs stemmt oder die Erhöhung der Preise im Nahverkehr. Ärzte können sogar ein "Spaß verordnen". Nun gut,darüber kann man streiten! Aber ein wichtiges Ziel des Ministeriums ist es wohl auch, für "Barrierefreiheit" zu sorgen, so dass auch Behinderte Zugang zu allen Einrichtungen des sozialen Lebens haben.