Eine Brühe für alle Fälle: Upcycling für Gemüsereste
Champignonstrünke, Selleriewurzeln oder Fenchelstängel – was in der Küche übrigbleibt, kann eine Brühe werden. Und aus der lässt sich vieles machen.
E ine bunte Gemüsebrühe ist nicht nur gesund und kräftigend, sondern auch eine gute Basis für Saucen, Suppen und Fleischgerichte. Natürlich immer unter der Voraussetzung, dass die Brühe selbst gekocht ist. Denn in den fertigen Suppenwürfeln stecken zu viel Salz und jede Menge künstliche Geschmacksverstärker. Gemüse macht dagegen – wenn überhaupt – nur ein paar Gramm des Würfels aus.
Für meine selbst gekochte Variante nehme ich gerne Restl aus der Küche her. Die grünen Blätter von Lauch, die Wurzeln einer Sellerieknolle, Champignonstrünke, Knoblauchschalen oder Fenchelstängel; was immer ich gerade zur Hand habe, kommt in den Topf. Zwiebelschalen oder Rote Bete geben der Suppe eine kräftige Farbe, Karottenreste einen süßlichen Geschmack. Ein Stück verschrumpelter Ingwer sorgt für den zusätzlichen Energieschub und auch grob zerkleinerte Petersilienstängel machen sich gut in der Brühe.
Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.
Gewürzt wird mit einem Lorbeerblättchen, Korianderkörnern und Ajowan. Der sogenannte Königskümmel ist vor allem in Indien beliebt und wird hierzulande selten eingesetzt. Für mich ist er eine wunderbare Ergänzung. Dazu kommen noch ein paar schwarze Pfefferkörner – und dann darf das Ganze eine Stunde köcheln. Die fertige Suppe wird gesiebt und in Gläser gefüllt. Oder auch in Eiswürfelformen, so habe ich die Brühe immer gut portioniert zur Hand.
Aus einer solchen Gemüsebrühe wird zum Beispiel im Handumdrehen eine kräftige Erdäpfel-Lauch-Suppe. Dafür brauche ich nur eine Stange Lauch aus dem Garten, ein bisschen Sellerie und Erdäpfel aus der Vorratskammer. Ich dünste das Gemüse mit Zwiebeln leicht an und gieße dann die frische Gemüsebrühe hinzu. Gewürzt wird mit Salz, Pfeffer aus der Mühle und ein wenig Muskatnuss. Die Suppe darf kurz kochen und kann vor dem Servieren mit gerösteten Haselnüssen bestreut werden.
Wer noch mehr Lebensmittel retten möchte, kann aus altem Brot und frischer Gemüsebrühe auch eine geschichtete Brotsuppe machen. Dafür reibe ich übriggebliebene Brotscheiben mit ein wenig Knoblauch ein und grille sie für fünf Minuten im Ofen. Ich bestreue sie mit etwas Thymian und zerteile sie grob. Dann röste ich ein paar Korianderkörner und lasse sie gemeinsam mit getrockneten Steinpilzen kurz in der frischen Suppe ziehen.
Derweil wasche ich einige Paradeiser, schneide sie klein und entferne die Stielansätze, ehe ich die Steinpilze wieder aus der Brühe herausfische. Brot, Steinpilze und Paradeiser werden in hohe Gläser geschichtet, darüber kommt die heiße Suppe, frisch geriebener Parmesan und Petersilie. Guten Appetit!
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Israelische Drohnen in Gaza
Testlabor des Grauens
Proteste bei Nan Goldin
Logiken des Boykotts
Rekrutierung im Krieg gegen Russland
Von der Straße weg
Bundeskongress der Jusos
Was Scholz von Esken lernen kann
Schwedens Energiepolitik
Blind für die Gefahren
Bündnis Sahra Wagenknecht
Ein Bestsellerautor will in den Bundestag