piwik no script img

„Echo“ für antisemitische RapperVerantwortung? Keine Kategorie

Trotz gewaltverherrlichender und sexistischer Texte von Kollegah und Farid Bang wird ihr Album beim „Echo“ zum „HipHop-Album des Jahres“ gekürt.

Sexistische, antisemitische Texte? Wenn's die Hörer so wollen… Foto: Eventpress Hoensch

Zu einem denkwürdigen Ereignis ist es am Donnerstagabend in den Messehallen unter dem Berliner Funkturm gekommen. Hier wurden die Echos verliehen, die Preise der deutschen Musikindustrie. Wie in jedem Jahr, war es auch diesmal schon vor Verleihung zu einer Debatte um die nominierten Künstler gekommen: Thema war das Album „Jung, brutal und gutaussehend 3“ der Rapper Kollegah und Farid Bang. Es war in zwei Kategorien für den „Echo“ nominiert, unter anderem als „Album des Jahres“, weil es zu den fünf meist verkauften Alben des letzten Jahres in Deutschland gehörte. Aus diesen wählte wiederum eine Jury den Preisträger aus.

Um es gleich zu gestehen: Ich war selbst in der Jury und habe zwar nicht für Kollegah und Farid Bang gestimmt, aber mich über ihre Nominierung auch nicht weiter empört, das war eine Nachlässigkeit. Offen gesagt, hatte ich einfach keine Lust, mir den klanglichen Ausstoß der beiden von vorne bis hinten durchzuhören, sonst wäre mir auch aufgefallen, was nach der Bekanntgabe der Nominierungen zum Thema wurde.

In dem Song „0815“ rappt Farid Bang nämlich: „Deutschen Rap höre ich zum Einschlafen/ Denn er hat mehr Windowshopper als ein Eiswagen, ah/ Und wegen mir sind sie beim Auftritt bewaffnet/ Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen“, das heißt, er hat so wenig Fett auf den Rippen wie sonst nur jemand aus dem KZ. In anderen Songs schwelgen die beiden in heiteren Gewaltfantasien, sie wollen Menschen, die ihnen nicht passen, mit einem „Sprengstoffgürtel“ massakrieren oder mit einem Lkw, „als wärst Du auf dem Weihnachtsmarkt“, oder mit einem Attentat „wie bei Charlie Hebdo“; oder anders gesagt: Sie finden alle Arten von Gewalttaten toll, bei denen Christen und Juden ums Leben kommen.

Warum wird so etwas zum „Album des Jahres“ nominiert, wurden die Veranstalter gefragt. Sie antworteten formal korrekt: Weil die deutschen Popmusikhörer so etwas lieben und es beim „Echo“ um die erfolgreichsten Alben geht – es sei denn, die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften hat das Werk indiziert. Der „Echo“ schaltete dann immerhin seinen eigenen „Ethik-Rat“ ein, der sich von dem fraglichen Text distanzierte, aber kein Veto gegen die Nominierung von Kollegah und Farid Bang und ihren Auftritt einlegte.

Das alles am Holocaust-Gedenktag

Den Echo für des „Album des Jahres“ erhielten sie am Donnerstag zwar nicht, doch wurde ihr Werk zum „HipHop-Album des Jahres“ gekürt, und sie durften zum Abschluss des Abends einen Track daraus vortragen, vor einer Art Reichsparteitagskulisse mit großen, aus dem Bühnenhimmel herabgelassenen Bannern, flankiert von einer Armada vermummter Kämpfer mit Flammenwerfern; am Donnerstag wurde in Israel übrigens der Holocaust-Gedenktag begangen.

Jens Balzer

Jens Balzer ist Autor der Wochenzeitung Die Zeit. Zuletzt erschien sein Buch „Pop. Ein Panorama der Gegenwart“ (Rowohlt Berlin).

Die Echo-Veranstalter hatten vorab beteuert, die Debatte über Kollegah und Farid Bang „in die Show hineinzutragen“. Von ihnen selber war allerdings nichts zu hören. Lediglich Tote-Hosen-Sänger Campino sprach das Thema in der Dankesrede für seinen eigenen Echo an: Er sei selber stets ein Freund der popmusikalischen Provokation gewesen, aber man müsse wissen, wo die moralische Grenze verläuft, „und die Grenze ist überschritten, wenn es sexistisch ist, homophob, rechtsextrem, antisemitisch“.

Wer so redet, verfehlt freilich das Thema. Denn es geht Kollegah und Farid Bang nicht um Provokation, sie brauchen keinen Eklat, um ihre Musik unter die Leute zu bringen. Ihr Album wurde seit Dezember 200.000 Mal verkauft und über 30 Millionen Mal gestreamt, ohne dass es irgendeine nennenswerte Debatte über antisemitische oder sonstwie reaktionäre Textzeilen gegeben hätte. Die Wahrheit ist also noch viel trister: Die Hörer von Kollegah und Farid Bang, deren Zahl in diesem Land in die Millionen geht, stoßen sich nicht im Geringsten an Auschwitz-Witzen – und auch nicht an der atemberaubend abstoßenden sexistischen Sprache, die diese beiden Reimkünstler pflegen.

Zum Vergleich: Wir haben in Berlin gerade monatelang über die Frage diskutiert, ob ein Gedicht an einer Hauswand stehen darf, in dem Frauen mit Blumen verglichen werden, oder ob das sexistisch ist und deswegen dringend übermalt werden muss. Kollegah rappt in dem Song „Ave Maria“, ebenfalls auf dem Echo-nominierten Album: „Dein Chick ist ’ne Broke-Ass-Bitch, denn ich fick’ sie, bis ihr Steißbein bricht.“ Bin ich der einzige, dem das irgendwie sexistischer vorkommt, als Frauen mit Blumen zu vergleichen? Aber hier: keine Debatte im Feuilleton, keine Debatte in der Öffentlichkeit, nichts.

Bin ich der einzige, dem Broke-Ass-Bitch irgendwie sexistischer vorkommt, als Frauen mit Blumen zu vergleichen?

Auf sonderbare Weise steht hierzulande noch der widerwärtigste Scheiß unter dem Gesinnungsschutz der vermeintlichen Kunstfreiheit, wenn er von Gangstarappern mit Migrationshintergrund kommt, das konnte man schon früher in vergleichbaren Fällen von Bushido bis Haftbefehl beobachten. Wozu das führt, kann man zum Beispiel auf Berliner Schulhöfen studieren, wo die Zahl der antisemitischen Vorfälle steigt. Abgesehen von wenigen, ihrerseits jüdischen Rappern schweigt die deutsche HipHop-Szene dazu, die Zunahme des antisemitischen Hasses ist ihr egal. Und das liegt nicht einmal daran, dass alle Beteiligten antisemitische Einstellungen pflegen. Es ist ihnen generell völlig egal, was sie mit ihren Texten – sagen wir mal – in den Köpfen von acht- oder zehnjährigen Grundschulkindern anrichten oder in der Gesellschaft im Ganzen.

Es ist ein Irrtum zu glauben, dass man mit Typen wie Kollegah eine ernsthafte politische Diskussion führen könnte. Im Zweifel fällt alles, was er rappt, in das Gehege der Kunstfreiheit oder es ist eben – die beliebteste Ausrede unter den Gangstarappern und ihren Apologeten – alles nicht so gemeint, wie es sich anhört. „Verantwortung“ ist für jemanden wie Kollegah keine Kategorie. Er ist lediglich ein zynischer Mensch, der auf seinen Zynismus sehr stolz ist.

tazze (taz-Logo)
taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Unverständlich bleibt aber, warum die versammelte deutsche Popkünstlerschaft dieser Sache so völlig gleichgültig gegenübersteht. Vor fünf Jahren, als die rechte Band Freiwild zum „Echo“ eingeladen war, gab es allseits Proteste. Nun kann man von Freiwild halten, was man will, aber Antisemiten sind sie jedenfalls nicht, und man wird in ihrem Werk keine Textzeilen finden, die auch nur annähernd so sexistisch sind. Der Protest gegen Freiwild war fraglos berechtigt, aber ein Protest gegen Kollegah und Farid Bang wäre mindestens so berechtigt gewesen. Warum ist er ausgeblieben?

Das Problem sind die hunderttausend Hörer

Es ist jedenfalls zu einfach, jetzt mit dem Finger auf die „Echo“-Veranstalter zu zeigen und ihnen die Nominierung von Kollegah und Farid Bang vorzuwerfen. Natürlich hätte man die beiden ausschließen können, aber das hätte ihnen nur wieder dabei geholfen, sich als Opfer zu inszenieren. Wichtiger wäre zunächst, sich in Erinnerung zu rufen, warum sie überhaupt für den „Echo“ in Frage kamen: Weil mehrere hunderttausend Menschen ihre Platte gekauft und Millionen von Menschen sie gern gehört haben. Dass das so ist, ist ein Problem, über das man nicht – wie bisher – milde hinwegsehen kann. Wir alle müssen da genauer hinsehen und hinhören. Auch wenn das Hören nun wirklich keinen Spaß macht.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

37 Kommentare

 / 
  • Ich verstehe in keiner Weise, was an einer Kritik an antisemitischen Texten rassistisch sein soll.

    Antisemitismus ist weder Kunstfreiheit noch Meinungsfreiheit. Antisemitismus ist ein Verbrechen – in meinen Augen. Und das muss in den kleinsten Anfängen bekämpft, verfolgt und bestraft werden.

     

    Hinter dem Scheinargument Antisemit*innen mit Migrationshintergrund könnten sich rassistisch behandelt fühlen, steckt m. E. eine schlecht versteckte Zustimmung zu diesem Antisemitismus. Das ist jämmerlich und schlicht inakzeptabel.

     

    Eine Antisemit*in ist eine Antisemit*in – egal welcher Hautfarbe, welchen Geschlechts, welchen Hintergrunds. Ein A…loch ist ein A…loch.

     

    Die gesamte Echo-Nummer ist ein populistischer, kapitalistischer Witz. Das ist unüberprüft GEFÄHRLICH, Herr Balzer, falls Sie der Schule aufgepasst haben.

    Und jetzt schaffen es die Veranstalter und Jurymitglieder nicht einmal die Gesetze einzuhalten? Was ist das denn für ein Witz?!

    „Der Protest gegen Freiwild war fraglos berechtigt, aber ein Protest gegen Kollegah und Farid Bang wäre mindestens so berechtigt gewesen. Warum ist er ausgeblieben?“

     

    Und

     

    „Ich war selbst in der Jury und habe zwar nicht für Kollegah und Farid Bang gestimmt, aber mich über ihre Nominierung auch nicht weiter empört, das war eine Nachlässigkeit. Offen gesagt, hatte ich einfach keine Lust, mir den klanglichen Ausstoß der beiden von vorne bis hinten durchzuhören, sonst wäre mir auch aufgefallen, was nach der Bekanntgabe der Nominierungen zum Thema wurde.“

     

    Sie fragen warum der Protest ausgeblieben ist? Das fragt jmd. der sagt „…hatte ich einfach keine Lust, mir den klanglichen Ausstoß der beiden von vorne bis hinten durchzuhören,…“?????

     

    Was machen Sie in so einer Jury, wenn Sie keine Lust haben, die Arbeit dafür zu leisten? Wie verkommen ist diese Branche inzwischen?

     

    „…,das war eine Nachlässigkeit.“ Eine Nachlässigkeit? Nein, das lasse ich Ihnen nicht nach! Wie m. E. relativierend und selbstgefällig sind Sie denn drauf?!

  • Das hammse jetzt von ihrer Deutschquote im Funk und Fernsehen.

    Als man vor Jahren aus CDU/CSU-Kreisen jammerte, dass deutsche Künstler kaum stattfinden, hätten sie wohl nicht gedacht, dass so ne Hirniemusik mal nen Echo gewinnt.

  • Es geht bei Gangsterrap doch in erster Linie um Selbstermächtigung von unten. Ob jetzt 2live crew, tupac, advanced chemistry, MoR oder Farid Bang. Und je schwächer, dümmer oder selbst diskriminierter man ist, umso schwerer fällt es, die strukturelle Gewalt zu entlarven, weil das auch die Reflexion der eigenen, liebgewonnen Privilegien bedeuten würde. Dann funktioniert die Selbstaufwertung eben über die Hegemoniedividende anstelle von Emanzipation. Migrantische Rapper assimilieren sich in den deutschen Stammtisch. Sie sind vor allem ein Symptom der rassistischen Mehrheitsgesellschaft, aber als Migranten auch ihre Opfer. So suchen sie den Schulterschluss über den gemeinsamen Feind, zB die zionistische Weltverschwörung oder emanzipierte Menschen.

    Das ist auch der wesentliche Unterschied zu zB Freiwild, deren Mitglieder zT in rechtsradikalen Parteien organisiert waren und die mit explizit extremistischen Bands auftreten und in ihren Texten die Struktur der Gewalt vermitteln, ohne explizit werden zu müssen, sich also intensiv mit der Reproduktion strafrechtlich verfolgter Ideologie beschäftigt haben.

    Das macht es natürlich nicht besser, aber nachvollziehbar und erklärt vielleicht auch die Faszination, die macher Gangster- oder Battlerap auf Linke ausübt.

  • “Zum Vergleich: Wir haben in Berlin gerade monatelang über die Frage diskutiert, ob ein Gedicht an einer Hauswand stehen darf, in dem Frauen mit Blumen verglichen werden, oder ob das sexistisch ist und deswegen dringend übermalt werden muss.”

     

    Ja für diesen Effekt fehlt eigentlich noch ein Name. Am übelsten werden diejenigen von Vorwürfen des Rassismus / Sexismus / *ismus gebeutelt, die es am wenigsten verdient haben und je weniger *ismus es tatsächlich gibt, desto mehr *ismus-Vorwürfe kommen auf. In der Endstufe sind diese dann so abstrakt das man sie ohne intensivste Beschäftigung mit dem Thema garnicht erkennen würde.

    Das dabei jede Unterscheidung zwischen *ismus und Dingen die man nur mit größter Mühe zu *ismus uminterpretieren könnte verloren geht ist besonders bitter.

    • @Januß:

      Allerdings!

    • @Januß:

      Gutes Beispiel!

       

      Wie wäre es mit "unausgegorenen Diskreditismus" ?

  • Ein bisschen sonderbar ist das schon, wieso jemand darauf kommt, dass diese Texte tatsächlich einen Einfluß auf ihre Hörer haben könnten.

    Ich kann mich nicht entsinnen, dass die Schlagerfuzzis der 70er wie Roy Black oder Chris Roberts eine großartige politische Bewegung ausgelöst hätten.

    Als jemand, der sich mit Jugendlichen beschäftigen muss, die auch Kollegah hören, möchte ich mal darauf hinweisen, dass da ein Unterschied zu "Freiwild" besteht. Deren Hörer könnten schon ein Minimum an Nachdenkmöglichkeiten besitzen. Die Hörer von Kollegah und Co. sind schon überfordert, wenn sie "Antisemitismus" buchstabieren müssten. Die gehen auch auf Anti-Nazi-Demos, wenn da Stimmung aufkommt und machen auch schwul rum, wenn sie nix anderes bekommen. Die Mucke ist eben wirklich nur hirnlose Unterhaltung, die eben mal in ist und deshalb gehört wird, weil die Peergroup das auch hört.

     

    Ihr müsst Euch mal abschminken, dass sowas wirklich die Meinung prägen könnte. Es gibt schon lange eine Gruppe von Menschen in unserer Gesellschaft, die einer solchen Debatte intellektuell gar nicht gewachsen ist. Und die erreicht Kollegah genausowenig wie es Lehrer oder gutgemeinte Gegenkampagnen tun. Da müsst Ihr schon selbst Euch mit diesen Menschen beschäftigen.

     

    Die Echo-Veranstaltungen sollten grundsätzlich von Jan Böhmermann moderiert werden, denn letztendlich wird da wahrscheinlich zu 90% immer nur gehaltlose Mucke mit noch gehaltloseren Texten präsentiert.

    Dem Scheiß auch nur den Ansatz eines Anspruchs oder sogar Auswirkungen zu unterstellen, überbewertet das Ganze.

     

    Es gilt immer noch:

    Nicht einmal ignorieren sollte man das.

    Um die Vergessenen, die nicht mal verstehen, über was wir uns hier aufregen, sollte man sich kümmern.

    • @Age Krüger:

      Mit Jugendlichen habe ich auch zu tun und kann Ihnen nur komplett widersprechen.

      Allerdings ist solche Musik meinungs- und stimmungsbildend, gerade weil bestimmte Jugendliche sich kaum anderweitig orientieren und sie hier ihre Frustration vermeintlich artikuliert hören.

      • @cazzimma:

        Inwiefern können Sie mir nur komplett widersprechen?

         

        Meinen Sie also, dass diese Jugendlichen, die sowas hören alle aus guten bürgerlichen Häusern stammen und dass die nur einfach ganz dumme Arschlöcher sind, um die man sich nicht zu kümmern braucht, weil die sicherlich alles genau abgecheckt haben und jedes Wort der Texte eine kritischen Interpretation unterzogen haben?

         

        Vielleicht sollte ich etwas konkreter werden. Ich habe nicht nur mit Jugendlichen zu tun, sondern lebe jeweils mit einem auffälligen in einer sog. sozpädagogischen Wohngemeinschaft nach §35 SGB VIII zusammen und habe daher die Möglichkeit eben auch zu den Menschen, die so leben müssen, eine persönliche Bindung aufzubauen, um deren Leben nachzuvollziehen. Das sind idR selten Jugendliche aus bürgerlichen Kreisen und selten die geistigen Überflieger.

        Das sind eben Menschen, um die man sich kümmern muss.

        Und das ist sinnvoller (aber auch teurer) wie einfach irgendeine Mucke zu verbieten.

    • 8G
      83492 (Profil gelöscht)
      @Age Krüger:

      Ist für Sie das Publikum von Bands wie vormals Störkraft oder was sonst noch so unter https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Rechtsrock-Band zu finden auch nur ein Haufen harmloser Hirnloser oder sehen Sie da eine andere Qualität?

      • @83492 (Profil gelöscht):

        Natürlich sind das Hirnlose, oder meinen Sie, die Typen wären extrem intellektuell?

         

        Unterschied ist hier aber, dass bereits eine Peer-Group existiert, die für eine bestimmte politische Richtung mit entsprechendem Verhalten steht.

        Das ist bei den HipHop-Fuzzis so nach meinen Erfahrungen nicht der Fall-

        Ich will aber auch nicht ausschließen, dass sich der Mist als identitätsstiftend auswirken kann.

        Das ist dann aber wieder das Problem, dass sich niemand um die Menschen kümmert und nicht das Problem von stumpfsinnigen Texten.

        • 8G
          83492 (Profil gelöscht)
          @Age Krüger:

          Ok, danke. (Dass typische Kraftdurchfreude-Hörer Intellekutelle sind, wäre mir nicht in den Sinn gekommen. Den Einfluss der Peer-Groups konnte ich nicht einschätzen :-)

    • @Age Krüger:

      Die Schlagerfuzzis a la Heintje waren eingebettet in die reaktionäre Nachkriegskultur der BRD. "Großartig" war deren Bewegung wohl nicht, groß und bewusstseinsbildend schon. Dass einfache, hasserfüllte Texte auf bildungsferne, womöglich oft wenige r intelligente junge Menschen keinen Einfluss haben sollen, ist grenzenlos naiv. Dem Idol wird eher geglaubt als dem Sozialarbeiter.Wegen solcher Leute werden Worte wie "schwul" oder "jüdisch" immernoch / wieder diskriminierend gebraucht. Und das rechtfertigen Sie hier. Hat homophober jamaicanischer Dancehall auch keinerlei Auswirkungen auf die jamaicanische Gesellschaft? Wie verhält es sich denn mit Sexismus in solchen Milieus? ...

  • 8G
    82732 (Profil gelöscht)

    A)

    Danke, Herr Balzer, für diesen Artikel.

    Die Lage ist leider in Ihrem folgenden Zitat umfassend zudammengefasst:

    "Auf sonderbare Weise steht hierzulande noch der widerwärtigste Scheiß unter dem Gesinnungsschutz [...], wenn er von [Leuten] mit Migrationshintergrund kommt, [...]"

     

    Es scheint: "Der Feind (das Angriffsziel) meines Feindes, ist mein Freund." Und dem muss sich alles unterordnen.

     

    B)

    Aber Sie waren sogar Jury-Mitglied!?

    Da haben Sie eine grobe und unentschuldbare Fehlleistung hingelegt, die es erfordert Konsequenzen zu ziehen.

    Ein förmlicher Rücktritt mit Stellungnahme zu dieser unsäglichen Preisverleihung ist angezeigt!

    Jetzt.

  • Hört/kauft dem sein Krempel irgendeine*r und geht auf die Konzerte, der die 20 überschritten hat?

    Leute, die in HipHop mehr sehen als irgendeine Popmusikrichtung nehmen solche Gestalten doch nicht ernst?!?

    Da muß auch der Berufspunker Campino ned rumschwurbeln sondern seinen eigenen Echo symbolisch dem Typen gegen die Platte hauen! Nen Anwalt wird der sich wohl leisten können, der ihm das

    als Provo (Kunscht!) und nicht als versuchte KV hinbiegt...

  • 8G
    83492 (Profil gelöscht)

    "Der Protest gegen Freiwild war fraglos berechtigt, aber ein Protest gegen Kollegah und Farid Bang wäre mindestens so berechtigt gewesen. Warum ist er ausgeblieben?"

     

    Gute Frage. Kann nur raten: vielleicht weil einer der Herren kein privilegierter weißer Mann ist und Kritiker sich leicht dem Rassismusvorwurf ausgesetzt sehen würden? Bin aber ratlos.

     

    In jedem Fall finde ich es zum K*tz*n, dass nur Herr Frege es schaffte, den Mund aufzumachen.

  • Warum wird ein solcher Vorfall - dass zwei Typen, die Hass verbreiten gegen alle Menschen, die nicht männlich, nicht hetero, tendenziell deutscher Herkunft sind - einen fetten Preis gewinnen, weil die Verkaufszahlen es halt so wollen, nicht von der taz auf ganz andere Art besprochen?

    Warum versteht die taz dies nicht als Symptom einer Entwicklung, die in erster Linie gesellschaftlich bedenklich ist?

    Warum hinterfragt die gesamte Linke in diesem Land nicht, soweit es sie überhaupt noch gibt, ihre Werte?

    Wenn man an einer Sekundarschule in Neukölln arbeitet, wie ich es tue, hat man wahrscheinlich mehr zu tun mit allen möglichen Bevölkerungsgruppen in Berlin, als ein(e) taz-Reporter(in).

     

    Man macht so seine Erfahrungen, aber sie tauchen in den Medien kaum auf.

     

    Pegida, AfD etc. sind grauenhaft, aber sie sind eben auch ein Symptom einer Gesellschaft und eines Journalismus, die und der harte Debatten, die geführt werden müssen, nicht will.

     

    Und das führt dann zu einer Gesellschaft wie der gegenwärtigen, in der Leute, die sich doch eigentlich als die Guten fühlen, sich mit bestimmten Themen nicht konfrontieren wollen; es entsteht eine große Verlogenheit.

     

    Das ist der Zustand zur Zeit und schon länger. Und wenn die Linke hier und überall, wo es nötig ist, dazu keine Haltung entwickeln kann, dann gibt's den kapitalistisch- faschistischen Overkill.

    • @cazzimma:

      Ihrem Kommentar ist nichts hinzuzufügen - Sie treffen den Nagel voll auf den Kopf!

  • "Unverständlich bleibt aber, warum die versammelte deutsche Popkünstlerschaft dieser Sache so völlig gleichgültig gegenübersteht."

     

    Und dazu mal Ihre Worte, Herr Balzer:

    "Offen gesagt, hatte ich einfach keine Lust, mir den klanglichen Ausstoß der beiden von vorne bis hinten durchzuhören..."

     

    Keine Lust, daher vielleicht die Gleichgültigkeit..?! Für jemanden, der in der Jury saß, gehen Sie erstaunlich gelassen, ja fast schin ignorant mit dem musikalischen Output dieser beiden um. Wie können Sie sich erdreisten, sich jetzt darüber zu beschweren, dass das vorher nicht thematisiert wurde? Von Leuten, deren Job (nicht Hobby) es war, Musik zu hören und zu bewerten/rezensieren.

    Fällt der Groschen??

    • @Ano Nym:

      Kann nur zustimmen. Was für eine widerwärtig unangebracht lässige Haltung allerseits.

      Es passt aber leider ins Bild, da die Linke seit Jahren andere Maßstäbe anlegt, wenn Menschenverachtendes von Typen nichtdeutscher Herkunft kommt. Dann ist das irgendwie "kulturell" mitgegeben und daher heilig oder eben Kunst, denn die Jungs müsen ja den Frust über Alltagsrassismus irgendwie abarbeiten. Das zu kritisieren, wäre rassistisch, egal wie viele Frauen in Grund und Boden gefickt werden sollen in den Texten oder Juden vernichtet.

      Ich weiß nicht, wie weit die Verblenduung noch gehen wird; das ist einfach nur schizo.

      Und es geht in diesen Fragen auch nicht um Muslime, sondern um Wichsertum als verblödete, selbstherrliche und dabei extrem aggressive Ideologie.

  • Regt sich jetzt wirklich die taz über den Echo auf?

    Einer Veranstaltung die schlicht eine abgefilmte Top-Ten Liste der Charts ist?

    Hier werden nicht innovative Künstler geehrt, sondern komerziell erfolgreiche.

     

    Zum Thema Deutsch-Rap, lass ich mich jetzt nicht aus, da haben die ärzte einen besseren Text geliefert:

     

    "Das haut jeden von den Socken.

    die ärzte mit dem tierischen Rap-Schocker.

    Den ganzen Tag von früh bis spät,

    rappen wir so schlecht es geht.

    Wir sind Schlagerfuzzis und keine Neger,

    doch rappen kann ein Förster und auch ein Jäger (Haha)."

    • @derSchreiber:

      Das ist auch Unsinn. Es gibt ziemlich talentierte und gute deutschsprachige Rapper*innen. Aber das ist vermutlich auch eine Frage des (guten ;)) Musikgeschmacks...

  • Das Problem heißt "Deutschland"... das ist in viel zu vielen Köpfen fest verankert. (und ja, die Anführungszeichen sind nicht umsonst da)

    • @Neinjetztnicht:

      Sorry, ich verstehe Deine Aussage nicht - was hat das mit "Deutschland" zu tun? Dasselbe Problem - gewaltverherrlichende, frauenverachtende und antisemitische Texte von Rappern mit Migrationshintergrund, die sich niemand zu kritisieren getraut, weil das ja rassistisch wäre - gibts in ganz Europa. Das hat mit der Nationalstaatsdenke nichts zu tun - meiner Meinung nach.

  • Im Gegenteil: Hinter all der mehr und manchmal weniger angebrachten Kritik und Empörung angesichts "radikaler" Inhalte steht im Falle des Deutschraps seit zwei Jahrzehnten dieselbe wertekonservative Hysterie und Angst vor dem Fremden und Befremdlichen der Subkultur (na, das sowas auch im politisch linken Spektrum anzufinden wäre, wer hätte das glauben können?!), die nicht grundlegend anders ist, als alles was im gesamten letzten Jahrundert gegenüber solchen Phänomenen zum Ausdruck gekommen ist.

    Denn was ist hier wieder einmal der Auslöser? Expliziter (oder meinetwegen impliziter) Antisemitismus, ein offensichtliches Interesse an der Diffamierung und Ausgrenzung ethnischer Gruppen oder etwa doch nur eine Liedzeile wie so unzählig viele andere, deren humoristischer Gehalt den meisten Menschen nicht zugänglich ist und den sie schlichtweg grenzwertig oder geschmacklos finden.

     

    Nebenbei: "Das alles am Holocaust-Gedenktag" ...was für eine überflüssige Anmerkung. Was hat der Tag der Echo-Verleihung mit der Musik oder der ganzen Debatte zu tun? Wenn man als Schreiber wie als Leser sonst wenig Belege oder generell Ahnung von der Materie hat, genügt das sicherlich zur Ausrichtung der eigenen Meinung.

     

    - Teil 2/2

  • Der Artikel trieft von Unverständnis und Ignoranz gegenüber der Subkultur, ihren Ausdrucksformen und den beiden hier thematisierten, individuellen Vertretern. Die zelebrierte Provokation und Grenzüberschreitung ist inhärenter Teil des (Gangsta) Raps. Dessen Fans wollen sich nicht mit jenen konformistischen, scheinheiligen Trotteln assoziieren müssen, die ansonsten derartige Preisverleihungen und den Mainstream-Feuilleton bevölkern sowie die leider weitgehend affektierte Kultur, die sie repräsentieren und die sie selbst nicht in geringem Maße ausschließt - und die Funktion des Humors in diesen Texten und ihr lyrischer Exzess gegen "unsere etablierten" Normvorstellungen beegründet sich daher aus sich selbst heraus.

    Und nein, ich möchte nicht im geringsten leugnen, dass im deutschen Hip Hop anti-jüdisches und anderweitig radikales Gedankengut zirkuliert. Das tut es, aber Farid Bangs Zeile in 0815 ist ein völlig absurdes Beispiel dafür; Kolles Verschwörungstheoriezeielen und -tracks wären schon gehaltvoller für Kritik, aber daran stört sich seit Jahren niemand - und das zurecht kann man sich fragen?

    Die Natur dieser Debatte, die das besagte popkulturelle Establishment (Achtung, populistisches Triggerwort!) hier schürt, scheint daher nicht im geringsten geeignet für eine ernsthafte Aufarbeitung des Themas.

    Dieser Beitrag (https://www.freitag.de/.../der-freitag/schmocktransformation) im Freitag weist rudimentär erntszunehmende Ansätze dazu auf, hat aber auch seine Überheblichkeit gegenüber den 'Betroffenen' nicht überwunden.

    Zuletzt scheinen mir jene Empörten, die in den Kommentarspalten am lautesten Schreien gerade diejenigen zu sein, die diese Musik ohnehin mis- und verachten und keinerlei Verständnis für ihre Themen und Höhrer haben oder irgendwie bereit wären aufzubringen.

    Was für eine Form der Debattengrundlage soll das bitte sein?

     

    - Teil 1/2

  • Für die Echo-Veranstalter ist es mehr als peinlich, daß sie sich hinter dem Totehosen-Frontmann Campino verstecken. Damit charakterisieren sich die Echo-Veranstalter öffentlich selbst als standpunktlos.

    • @Jürgen Gojny:

      Von dieser Veranstaltung einen Standpunkt zu erwarten, idie ja den Verkaufszahlen geschuldet ist, ist sinnlos.

      Es hätte aber von allen möhlichen anderen Seiten eine klare Reaktion geben müssen.

      War aber nicht, und jetzt haben diese beiden Hetzer halt den Preis bekommen. Deutschland im Jahre 2018.

  • "Abgesehen von wenigen, ihrerseits jüdischen Rappern schweigt die deutsche HipHop-Szene dazu, die Zunahme des antisemitischen Hasses ist ihr egal."

    Nicht egal, durch die Kunstfreiheit gedenkt.

    "Der jüdische Rapper Spongebozz ist neben Kollegah und Farid Bang in der Kategorie Hip-Hop/Urban National nominiert. Er findet die Entscheidung des Beirates nach eigenen Worten richtig. Die kritisierte Zeile sei "geschmacklos - aber nicht antisemitisch", sagte der Musiker, der auch unter dem Namen Sun Diego bekannt ist. "Deswegen muss ich als Rapper sagen, dass ein Ausschluss Zensur wäre", erklärte er. Spongebozz hatte sich vor einigen Monaten zu seinem jüdischen Glauben bekannt. Er sieht ein gesamtgesellschaftliches Antisemitismus-Problem, das nicht auf die Rap-Szene beschränkt sei."

    //http://www.rp-online.de/panorama/echo-2018-debatte-um-rapper-text-von-kollegah-und-farid-bang-dominiert-die-verleihung-aid-1.7504369

  • Das sind die selben Mechanismen wegen derer auch die taz bei Facebook ist.

    Reichweite ist eben alles.

  • Ich vermute, dieser Artikel qualifiziert Herrn Balzer in den Augen eines gewissen linkidentitären Typus bereits als islamophob und rasisstisch. Weil, wenn Sexismus und Antisemitismus zur Kultur von anderweitig Diskriminierten gehört, dann isses halt Teil von Diversity und Diversity ist gut (außer Zionisten, die sind bäh). Darum geht es doch bei linker Politik, nicht um Kapitalismus und ökonomische Ungleichheit?

    • @hessebub:

      Genau darum geht es. "Diversity" als inzwischen sinnentleerter Markenname darf alles. Wenn dann Typen mit weniger deutschem Hintergrund Hass predigen, ist das dann auch gefälligst als kulturelle Bereicherung zu werten.

    • @hessebub:

      Nein, geht es nicht.

  • Wow, um der Wahrheit die Ehre zu geben, habe ich nicht damit gerechnet, den besten Kommentar zu diesem Thema in der taz zu lesen. Hut ab. Von Kraftwerk, Jennifer Rostock oder MIA, die in 2013 noch kräftig Boykottdrohungen wegen der Nominierung von Frei.Wild ausgesprochen haben, habe ich jetzt seltsamerweise gar nichts gehört.

    Antisemitismus muss bekämpft werden, egal von wem er kommt.

  • Zitat: „Ich war selbst in der Jury und habe zwar nicht für Kollegah und Farid Bang gestimmt, aber mich über ihre Nominierung auch nicht weiter empört, das war eine Nachlässigkeit.“

     

    Eklig, so was! Da, wo ich herkomme, sagt man dazu „mit den Wölfen heulen“. Wenn alle draufhauen, macht man besser mit. Man macht sich sonst verdächtig. Und dann ist man vielleicht der Nächste…

     

    Kollegah und Farid Bang stilisieren sich als Böse Buben. Genau dafür werden sie bezahlt von ihren Fans. Die wären auch gern welche, trauen sich aber nicht. Sie schwärmen Stellvertreter an. Die Meute tut ihnen nun den Gefallen, all diese Trottel in ihrer Rolle anzuerkennen. Eine bessere Werbung hätten die Beiden nicht wünschen, einen größeren Ansporn hätten ihre Fans nicht kriegen können vom sogenannten Mainstream.

     

    Und der? Die schämt sich nicht mal für seine Dämlichkeit. Dabei kann man jeden Straßenköter konditionieren. Iwan Petrowitsch Pawlow wäre vermutlich stolz auf die Echo-Jury und ihre Fähigkeit, bei bloßer Nennung einer einzelnen Vokabel jeden vernünftigen Gedanken fallen zu lassen und Laut zu geben. Wahrscheinlich erhoffen die Jury sich ja nun ein Leckerli.

     

    Oh ja, man ist „definiert[]“, wenn man das A-Wort anders als in einem angemessen betroffenen Kontext verwendet. Aber muss man deswegen gleich Nazi genannt werden? Kann man nicht auch einfach ein Trottel und ein Arschloch sein? Schließlich: Wenn man die Nazis verharmlost, nutzt das keinem Auschwitz-Überlebenden. Es nützt nur den (bewusst-stolzen) Nazis.

     

    Unabhängig davon sollten die Jury-Schlaumeier bei Gelegenheit mal fragen, ob eine Preis für die meisten Verkäufe überhaupt sinnvoll ist. Leute, die (zu) viele Platten verkaufen, haben schließlich schon das Geld. Das kann ihnen genügen. Die Ehre sollte man besser Leuten zukommen lassen, die sich nicht jedem Dödel in die Arme werfen für Geld. Aber die, nicht wahr, können wohl auch auf solche Jury-Preise pfeifen. Die sind immerhin ganz bei sich und ihrer Sache und fühlen sich da wohl.

    • @mowgli:

      Volle Zustimmung!

  • "Nun kann man von Freiwild halten, was man will, aber Antisemiten sind sie jedenfalls nicht"

    Auch bei Freiwild finden sich Texte und Aussagen, die die Shoah relativieren, so zum Beispiel in "Wir reiten in den Untergang":

    "Nichts als Richter, nichts als Henker

    Keine Gnade und im Zweifel nicht für dich

    Heut gibt es den Stempel, keinen Stern mehr" http://songs.frei-wild.net/song/wir-reiten-in-den-untergang

     

    Von FW-Sänger Burger stammt auch folgende Aussage:

    "Ich kann mich nicht erinnern, dass sich Italiener, Russen, Amerikaner oder zum Beispiel auch Chinesen ihrer Herkunft geschämt hätten, obwohl deren Diktatoren und Regime gleich viele und um viele Millionen Menschen mehr auf dem Gewissen haben, als es unter Scheiß-Hitler-Deutschland der Fall gewesen ist. […] Auch macht man Vergangenes nicht ungeschehen, indem man schon seit Jahrzehnten davon finanziell Profitierende, lechzend nach einer Daseinsberechtigung für ihr klägliches Dasein, weiter unterstützt und ihre Meinung blind unterstreicht, nur um ja nicht dagegen zu pissen.“ https://publikative.org/2012/10/26/kein-frei-wild/comment-page-4/#comments