EU-Kommission über Recht auf Reparatur: Smartphones kostenlos reparieren
Verbraucher in der EU geben jährlich Milliarden für neue Geräte aus, dabei ließe sich vieles noch reparieren. EU-Parlamentarier wollen das ändern.
Brüssel dpa | Der Binnenmarktausschuss des Europäischen Parlaments hat sich für ein sogenanntes Recht auf Reparatur für Geräte wie Waschmaschinen oder Smartphones ausgesprochen. So sollen Hersteller etwa verpflichtet werden, bestimmte Produkte wie Waschmaschinen, Staubsauger, Smartphones oder Fahrräder auch dann zu reparieren, wenn sie nicht unter die gesetzliche Garantie fallen, wie das EU-Parlament am Mittwoch in Brüssel mitteilte.
Innerhalb der gesetzlichen Garantiezeit sollen die Hersteller zu einer kostenlosen Reparatur verpflichtet werden – „es sei denn, sie ist teurer als ein Austausch, sie ist faktisch unmöglich oder sie ist für den Verbraucher unbequem“, hieß es. Die Reparaturen sollen nach dem Willen der Abgeordneten in einem „angemessenem Zeitraum“ gemacht und dem Verbraucher ein Ersatzgerät geliehen werden. Könne etwas nicht repariert werden, könnten die Hersteller nach dem Willen der Parlamentarier stattdessen ein überholtes Gerät anbieten.
Bevor die neuen Regeln in Kraft treten können, muss noch im Plenum abgestimmt werden. Im Anschluss muss das Parlament mit den EU-Ländern verhandeln.
Für Verbraucher solle es attraktiver gemacht werden, reparieren zu lassen statt neu zu kaufen – etwa durch die Verlängerung der Garantie für reparierte Produkte. Nach dem Willen der Parlamentarier sollen die EU-Länder weiterhin die Reparatur durch finanzielle Anreize wie Gutscheine fördern.
Grundlage für die neuen Regeln ist ein Vorschlag der Europäischen Kommission vom März. Nach Angaben der Brüsseler Behörde verlieren Verbraucher nicht nur viel Geld, wenn sie sich für einen Austausch statt für eine Reparatur entscheiden. Darüber hinaus verursache die vorzeitige Entsorgung noch gebrauchsfähiger Produkte hohe Treibhausgasemissionen und einen hohen Ressourcenverbrauch.
Leser*innenkommentare
Thomas Sauer
Und das wichtigste vergessen, die hochbezahlten politischen Spitzenkräfte.
Habe gestern ein neues Handy von Motorola für 399 Euro kaufen müssen, weil mein in 2015 gekauftes von Samsung für über 500 keine Onlineüberweisungen mehr macht über die VR Secure App, da das Android Betriebssystem nach 8 Jahren nicht mehr dafür geeignet ist.
Die Alternative wäre wie früher gewesen, 6 km für jede Rechnungsbezahlung zur Bank zu fahren und dazu noch viel Geld zu blechen.
Habe heute vor 3 Stunden den neuen Freischaltcode angefordert.
casio
Das ist ganz wichtig! ich nutze heute noch 30 Jahre alte Elektrogeräte. Es muss Schluss sein mit der Wegwerf-Kultur
fly
@casio Sehr sinnvoll.
Aber kostenlos ist nix. Wenn die Regelung kommt, wird die Waschmaschine natürlich doppelt so teuer in der Anschaffung werden, weil selbst die Beste mal einen Schaden haben wird. Die Reparatur wird dann vorher eingepreist.