Drohende Abschiebung in Chemnitz: Familie darf vorerst bleiben
Pham Phi Son, seine Frau und seine Tochter sollten aus Deutschland ausreisen. Nach öffentlichen Protest soll nun die Chemnitzer Ausländerbehörde entscheiden.
Die Chemnitzer Stadtverwaltung erklärte, nach der Entscheidung der Härtefallkommission liege der Fall jetzt wieder bei der Ausländerbehörde der Stadt. Diese werde Kontakt zur Familie und deren Anwältin aufnehmen und das weitere Vorgehen abstimmen. Dabei solle es etwa darum gehen, wie und in welchem Zeitraum die noch fehlenden Nachweise der nachhaltig wirtschaftlichen und sprachlichen Integration von Herrn Pham und Frau Nguyen erbracht werden können. Hierbei werde die Familie von der Ausländerbehörde unterstützt.
Die Härtefallkommission hatte am 10. Februar zum zweiten Mal gegen ein Bleiberecht für die Familie entschieden. Bereits im August 2022 hatten mehrere Zehntausend Menschen eine Online-Petition zur Unterstützung des Mannes unterzeichnet. Für Freitag hatte der Sächsische Flüchtlingsrat zu einer Demonstration aufgerufen.
Der betroffene Familienvater Pham Phi Son kam laut Flüchtlingsrat 1987 als DDR-Vertragsarbeiter nach Deutschland. Laut Flüchtlingsrat droht dem Mann die Abschiebung, weil er im Jahr 2016 für mehr als sechs Monate zu einer ärztlichen Behandlung in Vietnam war. Laut Gesetz führen solche langen Aufenthalte zum Wegfall des Aufenthaltsrechts.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Trump und die Ukraine
Europa hat die Ukraine verraten
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche
Gerhart Baum ist tot
Die FDP verliert ihr sozialliberales Gewissen
Krieg und Rüstung
Klingelnde Kassen
Trump und Putin
Bei Anruf Frieden