Algerien, Sudan, Libanon, Irak: Auch zehn Jahre nach Beginn des „Arabischen Frühlings“ reißen die Massenproteste in der Region nicht ab. Was 2010 mit der Selbstverbrennung eines Gemüsehändlers in Tunesien begann, ist zu einem ganzen Jahrzehnt der „Arabellion“ ausgewachsen, einer Zeit des Aufbegehrens gegen autoritäre Herrschaft vom Maghreb über Nordafrika bis zur arabischen Halbinsel im nahen Osten.
In einem Schwerpunkt berichten taz-Korrespondent*innen und Gastautor*innen aus den Umbruchsländern über eine Region, die stürmische Jahre hinter sich hat – und genauso unruhige Zeiten noch vor sich.
Libyen versorgt das einstige Vorzeigeland Tunesien mit Lebensmitteln. Präsident Saied sorgt sich derweil vor allem um Wahlergebnisse.
Das Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe zeigte Kunst des „Arabischen Frühlings“. Die Ausstellung verdeutlicht, welche Kraft Street-Art entfesselt.
Die hohen Treibstoffpreise waren nur Auslöser der Proteste in Jordanien. Dahinter steckt ein tiefes Bedürfnis nach gesellschaftlichem Wandel.
Präsident Kais Saied wollte Tunesien aus der Krise führen. Die jüngste Wahl zeigt: Sein Kurs ist gescheitert, das Vertrauen ist weg.
Die Tunesier*innen haben gewählt, doch das Parlament in dem nordafrikanischen Land hat kaum noch Macht. Entsprechend niedrig war die Beteiligung.
Der Wagenbach-Verlag und die Böll-Stiftung sorgen sich um den Regimekritiker Alaa Abd el-Fattah. Der beschreibt seine Gefangenschaft in einem Buch.
Tunesiens Präsident Saied baut seine Macht aus. Die geringe Beteiligung am Volksentscheid zeigt aber, dass sein Rückhalt in der Bevölkerung sinkt.
Tunesien galt als demokratische Hoffnung der arabischen Welt. Jetzt kümmert uns nicht, dass dort ein Despot dem Parlament die Macht entreißt.
Zwei Monate nach dem Putsch gehen die Gegner des Militärs erneut auf die Straße. Die Armee hat das Internet gekappt und reagiert mit dem Einsatz von Tränengas.
Nach dem Sturz Ben Alis sollte Moncef Marzouki Tunesiens Übergang zu einer Demokratie leiten. Nun wurde er in Abwesenheit verurteilt.
Tunesiens Putschpräsident kündigt für 2022 Neuwahlen und ein offenes Referendum für eine neue Verfassung an. Die Zivilgesellschaft bleibt skeptisch.
Die sinnlichen Formen langer Teigschlangen: Maryam Touzanis Spielfilm „Adam“ erzählt von zweier im Unglück verbundenen Frauen in Casablanca.
In Sudan ist es am Samstag zu massiven Protesten gegen die Militärs gekommen. Dabei sollen Sicherheitskräfte mindestens zwei Menschen erschossen haben.
Sudans Generäle agieren wie zuvor ihre mächtigen Freunde in Ägypten. Sie haben die Bevölkerung und wichtige internationale Partner gegen sich.
Putschpräsident Kais Saied beauftragt die Professorin Najla Bouden Romdhan mit der Regierungsbildung. Damit scheint er Kritiker beruhigen zu wollen.
Tunesiens Präsident Saied will trotz Protesten weiter nur mittels umstrittener Präsidialdekreten regieren. Er weiß die Mehrheit der Tunesier hinter sich.
Al-Qaida ist im politischen Abseits, der IS militärisch besiegt. Aber in den Gefängnissen der Region manifestiert sich neuer militanter Islamismus.
Präsident Saied will Tunesien reformieren – und suspendiert das Parlament. Die EU sollte jetzt die Zivilgesellschaft stützen.
Tunesiens Präsident Saied verlängert die Suspendierung des Parlaments, die eigentlich auslaufen sollte. Eine Rückkehr zu Demokratie ist nicht in Sicht.
Was will Tunesiens Präsident Kais Saied? Mit seinem „Putsch von oben“ weckt er im Land Hoffnungen. Doch es gibt auch kritische Stimmen.