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Demo in Dresden nach Angriff auf EckeDemokraten vereint nach Anschlag

Nach dem dem Angriff auf den SPD-Politiker Matthias Ecke machte eine Spontandemo in Dresden Hoffnung. Diese war leidenschaftlich wie selten.

Kundgebung in Dresden, nachdem der SPD-Politiker Matthias Ecke beim Plakate krankenhausreif geprügelt wurde Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Dresden taz | Auf dem Weg zum Pohlandplatz in Dresden-Striesen fährt man seit einer Woche an zahlreichen Plakaten zur Kommunalwahl am 9. Juni vorbei. Am Ort der Demonstration trifft man dann viele, die solche Sichtwerbung entweder selbst aufgehängt haben oder von ihren Kindern berichten: „Das hätte Freitagabend auch uns treffen können!“, ist man sich auf der spontanen Kundgebung in Dresden nach dem brutalen Angriff auf den SPD-EU-Abgeordneten Matthias Ecke einig, der derweil im Krankenhaus liegt.

Das veranstaltende Bündnis schätzt die Teilnehmerzahl auf 3.000 Menschen, die spontan im Laufe des Sonntags mobilisiert werden konnten. Unter ihnen zahlreiche gegenwärtige und ehemalige Amtsträger verschiedenster Parteien, am bekanntesten vielleicht der frühere sächsische und Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU). Vertreter der Stadt waren nicht zu entdecken.

„Wir sind mehr!“, lautete der von Rednern am häufigsten gebrauchte Ausruf, verbunden mit einem Appell an gemeinsame Verteidigung der Demokratie. Denn eine solche brutale Attacke wie auf Ecke, den SPD-Spitzenkandidaten zur Europawahl, nannte Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) eine massive „Beeinträchtigung freier Wahlen“. Ecke war in der Freitagnacht von einer Gruppe Jugendlicher beim Aufhängen von Wahlplakaten zusammengeschlagen worden. Es ist der vorerst traurige Höhepunkt einer Reihe von Angriffen auf Wahlkämpfer in den letzten Wochen.

Von „Schlägen ins Gesicht, die auch die Herzen getroffen haben“, sprach Sachsens SPD-Wirtschaftsminister Martin Dulig und erinnerte an viele durch Terror verängstigte Kommunalpolitiker. Er mahnte eine „Kultur des Widerspruchs“ an. Im gleichen Sinn schwärmte Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt von den Bündnisgrünen von der Vorstellung, „der andere könne auch recht haben“, die allein Basis eines konstruktiven Dialogs sei. Sachsens Justizministerin Katja Meier (Grüne) kündigte für den bevorstehenden Dienstag den Beschluss eines Gesetzentwurfs durch das Regierungskabinett an, der über den Bundesrat bundesweit politisches Stalking von Amts- und Mandatsträgern verfolgen soll.

Demonstrationen gegen rechte Gewalt

In Dresden und Berlin demonstrierten zahlreiche Menschen für Demokratie und gegen Gewalt.

Nach der Attacke in Dresden stellte sich ein 17-Jähriger der Polizei. Er habe in der Nacht zu Sonntag die Polizei aufgesucht und angegeben, der Täter zu sein, teilte das Landeskriminalamt (LKA) mit. Die Hintergründe der von vier jungen Männern am Freitagabend verübten Attacken auf Ecke und zuvor bereits auf einen Wahlkampfhelfer der Grünen waren am Wochenende noch unklar – die Ermittlungen dauerten an.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier appellierte an alle, die politische Auseinandersetzung friedlich und mit Respekt zu führen. Zwei Bündnisse hatten für Sonntagnachmittag zu Demonstrationen in Berlin und Dresden aufgerufen – das Motto: „Gewalt hat keinen Platz in unserer Demokratie!“. In der sächsischen Landeshauptstadt kamen nach Angaben von Polizei und Veranstaltern rund 3000 Menschen zusammen, darunter etwa Bundestagsvizepräsidentin Katrin-Göring-Eckardt (Grüne) und die Bundesvorsitzende der SPD, Saskia Esken. In Berlin versammelten sich nach Angaben der Polizei rund 1000 Demonstranten am Brandenburger Tor. Darunter waren die Grünen-Vorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour, SPD-Chef Lars Klingbeil sowie die Ministerpräsidenten von Sachsen und Nordrhein-Westfalen, Michael Kretschmer und Hendrik Wüst (beide CDU).

Unter dem Motto „Bis hierhin und nicht weiter“ haben sich Politiker fast aller großen Parteien gemeinsam gegen Gewalt in der politischen Auseinandersetzung gewandt und sich gegenseitigen Respekt zugesagt. Bis Sonntagnachmittag hatten weit mehr als 100 Abgeordnete diverser Parlamente die sogenannte Striesener Erklärung unterschrieben, darunter die Vorsitzenden von SPD, Grünen und Linken sowie Abgeordnete der Union. Die Erklärung wendet sich gegen „die immer weiter eskalierende Gewalt gegen politisch engagierte Menschen im öffentlichen Raum“.

Bund und Länder wollen am Dienstag über mögliche Konsequenzen aus der Gewalt beraten. Das kündigte der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Brandenburgs Ressortchef Michael Stübgen (CDU), an: „Ich werde meinen Länderkollegen den kommenden Dienstag als Termin für ein informelles Treffen auf Ebene der Innenministerkonferenz vorschlagen.“ (dpa)

„Die Saat der AfD geht auf“

SPD-Bundesvorsitzende Saskia Esken erhielt viel Beifall, als sie Nazis und Rechtspopulisten eine Mitschuld am aggressiven Klima im Land gab. „Die Saat der AfD geht auf“, bezog sie sich auf die konkrete Gewalttat. Sachsens Innenminister Schuster berichtete, dass die Polizei schon länger Eskalationen befürchtet habe und wie intensiv nun ermittelt werde. Verschiedenste Parteien und Organisationen, ausgenommen die AfD und das BSW, veröffentlichten am Sonntag eine „Striesener Erklärung“.

Inzwischen hat sich in der Nacht zum Sonntag nach Angaben des Landeskriminalamtes Sachsen ein 17-jähriger Jugendlicher der Polizei gestellt und den Angriff auf den SPD-Politiker Ecke gestanden. Gegen ein Uhr erschien er gemeinsam mit seiner Mutter auf dem Polizeirevier Dresden-Süd im Plattenbau-Stadtteil Prohlis. Angaben zum Motiv und zu seinen wahrscheinlich drei flüchtigen Mittätern machte er nicht. Sie sollen zur Zeit des Angriffs schwarz gekleidet gewesen sein und werden von Beobachtern der rechten Szene zugerechnet. Auch einen Wahlkampfhelfer der Grünen hatten sie körperlich attackiert.

Die Polizei bat in der Umgebung des Tatortes Einwohner mittels einer Postwurfsendung um Mithilfe. Der Tatverdächtige war der Polizei bislang nicht bekannt. Er wurde unter Auflagen wieder nach Hause entlassen. Das 2017 im Landeskriminalamt eingerichtete Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum vernimmt ihn weiterhin.

Matthias Ecke will seinen Wahlkampf fortsetzen

Der Polizeidirektion Dresden wurden am Wochenende weitere Übergriffe gemeldet, die möglicherweise im Zusammenhang mit den Attacken vom Freitagabend stehen. Im selben Stadtteil Striesen beschädigten in der Nacht zum Sonntag etwa 20 Jugendliche offenbar wahllos Wahlplakate der AfD, der FDP, der CDU und der Linken. Einen 17-Jährigen konnte die Polizei stellen.

Im Szeneviertel Äußere Neustadt wurde unterdessen ein Infostand der AfD, deren Aufsteller und Plakate beschädigt. Auch hier konnte die Polizei zwei weibliche und einen männlichen Angreifer im Alter von 23 und 28 Jahren stellen.

Der schwer am Kopf verletzte SPD-Spitzenkandidat Matthias Ecke wurde am Sonntag operiert. Nach seiner Genesung will er der SPD-Landeszentrale zufolge den Wahlkampf fortsetzen. Durch seinen Parteifreund und Wirtschaftsminister Martin Dulig ließ er den Demonstranten einen Dank für die Solidarität ausrichten.

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38 Kommentare

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  • Sehr geehrter Herr Matthias Ecke.



    Mein tiefes Mitgefühl zu diesem ruchlosen Angriff und Ihre schwere Verletzung: auch von mir die besten Genesungswünsche.

    unterm—- btw but not only —but dess:



    “Der schwer am Kopf verletzte SPD-Spitzenkandidat Matthias Ecke wurde am Sonntag operiert. Nach seiner Genesung will er der SPD-Landeszentrale zufolge den Wahlkampf fortsetzen.“



    Bitte ich Sie dringend nochmals zu überdenken! Und angesichts des ja nicht nur körperlich wirksamen Angriffs von mehreren und den schweren daraus resultierenden Verletzungen - nach äußerer Heilung und innerer Gefaßheit - ohne falschen Ergeiz neu zu überdenken - zu überprüfen und erst dann - en famille - zu entscheiden!



    Mit B. B. - “Weh dem Land - das Helden nötig hat.“

  • Gewalt ist durch nichts zu Rechtfertigen.

    Es ist dennoch sehr interessant, wie jetzt auch Politiker für Demokratie auf die Straßen gehen - sind gerade die es doch, die - demokratisch Gewählten - die eine demokratische Politik für die Wähler, hätten umsetzen sollen. Jahrzehnte lange verfehlte Politik - am Bürger vorbei regiert - Stichworte - ganz schlechtes Bildungssystem, mangelhafte Integrations Politik, verrottete Infrastrukturen im Land, große soziale Ungleichheit, um nur einige Points zu benennen.



    LIeber für Wirtschaft & Industrie regiert



    - mit den Lobbyisten auf Du & Du !



    Wie sagte noch ein Kanzler " Was hinten rauskommt zählt " - was da rauskommt , wenn die demokratischen Wähler, Jahrzehnte lang, nicht ernst genommen wurden, sonder als Wähler mißbraucht wurden - sieht man jetzt.



    Eine Partei " Ales für Doofies " wäre garantiert nicht gegründet worden, wäre nach demokratischen Werten regiert worden !



    Ja - Politker - mischt euch nur unter die Demonstranten - aber bittet auch bei den Wählern um Vergebung - was ihr den Wählern Jahrzehntelang vorgegaukelt habt und macht euch ehrlich - wenn es dafür nicht zu spät ist.



    Die Ursache für die Lage in Deutschland seid ihr - ihr die Entscheidungen und Wählerschaft Willen nicht umgesetzt habt - ja, geht hin auf die Straßen und zeigt euch...

    • @Alex_der_Wunderer:

      Treffsicher auf den Punkt gebracht.!

    • @Alex_der_Wunderer:

      Was Sie schreiben ist verantwortungsloser Plunder. Demokratie ist ein Modus und Ausdruck der verschiedenen Interessen und Weltanschauungen unserer Gesellschaft. Und nicht des Populismus.



      Interessen verschiedener Gruppen sind zwischen Vernunftbegriffen / Allgemeinheit und Einzelinteressen / Individuen auf Legitimität hin zu argumentieren.

      • @ferry:

        Verantwortungslos ist auch sich hinzustellen und als nahezu einzige mögliche Erklärung für den Aufstieg der AFD zu haben, dass man die Politik welche man macht einfach besser erklären müsste.



        Wenn 81 Prozent unzufrieden sind mit der Politik und nur 1 Prozent sehr zufrieden könnte man auch mal reflektieren, ob man vllt wirklich so toll ist wie man meint.

        Ich persönlich hab jahrelang diskutiert mit Menschen die AFD wählen wollen oder unzufrieden waren mit CDU und SPD.

        Die Hoffnung war SPD/Grüne/Linke und ich bin so unzufrieden, hab das Gefühl die unteren Schichten werden mehr oder weniger verspottet, sodass als eines der wenigen Argumente gegen die AFD ist, dass sie gegen Migration sind, welche wir brauchen und ich das bunte Deutschland liebe.

        Meine Wahlalternative ist jetzt Die Partei... Das ist schon verdammt traurig in meinen Augen.

        Und deswegen halte ich das Verhalten der Regierungungsparteien als unverantwortlicher Plunder bzw. aller demokratischen Parteien. Entweder sehen sie es nicht oder sie wollen es nicht sehen oder ist es den Parteien egal. Ich weiß es nicht aber ich Blicke nicht positiv auf die nächsten Wahlen.

        Bezüglich des Populismus, da sie die Demokratischen Parteien auch super drin... Sich aus der Mindestlohndebatte raushalten um ein paar Wochen später zu sagen er ist zu niedrig... Jetzt kommen die Grünen um die Ecke wegen der hohen Mieten... Ein ganz neues Problem.... Ich merke ich bin schon wieder zu aufgewühlt. Durchatmen/sich vllt für Politik nicht mehr interessieren und einfach dran denken, dass auch wenn die Stimmung so negativ ist, Deutschland immer noch eines der besten Länder zum Leben ist.

        Ist gleich viel besser :)

        • @Hitchhiker:

          Aber wie soll man es den Enttäuschten rechtmachen? Für SIE ist die AfD unwählbar, für an die 30% der übrigen Wähler hingegen "die" Alternative - und zwar augenscheinlich aus denselben Gründen. Dabei stimmt doch eigentlich, was Sie am Schluss sagen: So furchtbar viel läuft gar nicht falsch, sonst wäre Deutschland (und auch größtenteils der Rest von Europa) nicht so "gut zum Leben". Aber Sie finden Alles furchtbar und sehen nur ungelöste Probleme und Politiker, die die nicht einfach wegmachen können oder wollen.

          Wenn ich je ein Kommunikationsproblem gesehen habe, dann in genau DIESER Lagebeschreibung.

          • @Normalo:

            Ich möchte noch etwas zu meiner Antwort an Ihnen hinzufügen, warum mir das ebenfalls wichtig ist. Durch die Verschärfung der Lebenssituation in den unteren soziökonomische Schichten kommt es zu irrationalen Verteilungskämpfen, welche dann wie Rassismus aussehen, aber aus Egoismus und Schutz des sozialen nahfeld entstehen. Dies führt zur Ausgrenzung von Menschen die nicht dem gleichen ethnokulturellem Muster entsprechen, teils mit dramatischen Folgen. Aus der älteren und neueren Geschichte gibt es genug Beispiele die solche Zusammenhänge zeigen.



            Mit diesem einen Beispiel habe ich mehr Probleme und Punkte zum ansetzen aufgezeigt, um eine Lösung zu finden als unsere Regierungsparteien, die einfach davon ausgehen ihre Politik besser erklären zu müssen.

            (diese Antwort Teil 2,macht evtl nur Sinn, wenn Teil 1 durchkommt.)

          • @Normalo:

            Keine Sorge ich finde nicht alles furchtbar und jeden stört was anderes.

            Mir geht es hauptsächlich um das Soziale. Ich mag CDU und FDP nicht und habe sie nie gewählt, aber bei ihnen weiß ich das sie für Unternehmen und die Oberschicht sind. Das kommunizieren sie und orientieren sich daran.



            Bei SPD und Grünen erzählt wie man sich für soziales engagiert und wie wichtig es ihnen ist und hier ist mein Frust zu finden. In meinen Augen machen sie für die gleiche soziökonomische Klasse Politik wie CDU und FDP, aber sie kommentieren immer wieder wie soziales für sie wichtig ist. Teilweise nimmt das absurde Züge an, sodass die unteren Schichten weniger haben und man erzählt ihnen sie hätten mehr. (ich bin immer noch geschockt über so viel Dreistigkeit)

            Ich könnte mal wieder viele Beispiele schreiben, welche ich schon häufig, zu häufig geschrieben habe und die sind alle unabhängig vom den 16 Jahren davor. Die Lage verschärft sich nicht nur in Deutschland immer weiter, insbesondere für untere soziökonomische Schichten. Das zeigt sich sowohl in der Reallohnentwicklung als auch in der Vermögensverteilung. Bezüglich der Klimatransformation werden die unteren Schichten prozentual mehr belastet als die oberen Schichten. Noch dazu kommt eine Umverteilung von zig Milliarden Euro von unten nach oben unter dem Deckmantel der Transformation.



            Wenn die Grünen nicht die sozial ökologische transformation ausgerufen hätten sondern nur die Klimatransformation, wäre ich zwar dennoch teilweise nicht glücklich mit der Umsetzung, aber ich persönlich glaube ihnen dass die Klimawende ihnen wichtig.

            Und natürlich lösen sie Probleme, aber anscheinend nicht von Millionen armen Menschen in Deutschland. Die Gruppe von Menschen ist nur im Wahlkampf relevant. Seit Jahrzehnten höre ich immer die gleichen Slogans. Alleinerziehenden muss geholfen werden, das Bildungsystem verbessert, Armut bekämpfen,... Danach ist es vergessen und es wird schlechter als zuvor. Davor war die CDU schuld, jetzt die FDP.

      • @ferry:

        Huch - vllt versuchens nochmals mit ner anderen Fähre ⛴️ - hm?!

        unterm——-servíce ——



        Eine Fähre ist ein Verkehrsmittel, das dem Übersetzverkehr über ein Gewässer dient. Bei Fähren steht der Transportaspekt im Vordergrund, d. h. die Fährfahrt selbst dient in erster Linie dem Erreichen des anderen Ufers des Gewässers. Dabei können mehrere Anlegestellen angefahren werden oder wiederholt das gleiche Ufer.



        Wikipedia



        Das kann schon mal verwirren und -



        Nicht vergessen - bauartlich => mit Neigung zum Kentern! Woll



        Also immer schön zwei Handbreit Wasser unterm Kiel! Besser is das!



        always at your servíce - 🙀🌊🥳 -

    • @Alex_der_Wunderer:

      anschließe mich - als ich de Misêre las - hatte ich den ☕️ echt auf! Woll

      unterm——servíce—-lesens =>



      de.wikipedia.org/w...s_de_Maizi%C3%A8re



      “Politische Positionen, Kontroversen und Kritik…ff - ein Brechmittel -

      • @Lowandorder:

        ...starker Tobak - danke für den link

        Es kommt mir immer öfter wieder in den Sinn :



        " Was auch immer geschieht:



        Nie dürft ihr so tief sinken,



        von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken "



        - Erich Kästner -

        • @Alex_der_Wunderer:

          Kästner ist aktuell in der jetzigen Zeit!



          Auch seine Gedichte zum Krieg!



          Es scheint, sich nichts zu ändern. Das ist sehr beängstigend!

  • Ich verstehe nicht, warum man den Mann gleich wieder laufen lässt (wenn auch "unter Auflagen"). Es geht hier immerhin um schwere Körperverletzung und ein wahrscheinlich politisch motiviertes Hassverbrechen. Das Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum ist involviert. Wie brutal muss man zuschlagen, um nicht sofort wieder auf freien Fuß gesetzt zu werden?

    • @Winnetaz:

      Wir reden hier wohl eher von "gefährlicher" Körperverletzung (§ 224 StGB) als von "schwerer" (§ 226 StGB - vereinfacht ausgedrückt meint die nur solche Taten, die _bleibende_ Schäden von erheblicher Schwere anrichten, was hoffentlich bei Herrn Ecke nicht der Fall sein wird). Daneben ist ein Geständnis noch keine rechtskräftige Verurteilung.

      Steht keine schwere KV im Raum, darf man nicht Verurteilte nicht einfach einbuchten. U-Haft ist dann selbst bei dringend verdächtigen Erwachsenen nur zulässig, wenn neben dem Tatverdacht AUCH konkrete Hinweise auf eine Flucht- oder Verdunkelungsgefahr vorliegen. Für Jugendliche gibt es weitere Einschränkungen. "Präventivhaft", wie sie z. B. in Bayern gegen unentwegte LG-Aktivisten verhängt wurde, bedarf einer sehr konkret belegbaren Wiederholungsgefahr. Gehen Sie mal davon aus, dass all das bei einem geständigen jugendlichen Täter, den seine Mutter aufs Revier begleitet hat, schwer zu begründen wäre...

    • @Winnetaz:

      Nur mal vorab: Er ist 17 und - kam mit seiner Mutter - und ist geständig. Get it? Fein.

    • @Winnetaz:

      Bei dem ganzen Geschwafel über Punkt und ! könnte man glauben, viele Politiker und Juristen hätten nichts besseres zu tun, als Haare zu spalten.



      Natürlich ist Interpunktion wichtig, sollte aber in Fällen wie diesem nicht als Strohmann herhalten.

      Bitte verbietet endlich die AfD ohne Punkt und Komma!

    • @Winnetaz:

      Der junge "Mann" ist 17, noch nicht rechtskräftig verurteilt und es besteht keine Fluchtgefahr. Wir sind noch nicht wieder bei politischen Prozessen angelangt. Also wird er behandelt wie jeder andere Straftäter auch. Da hier ganz sicher Jugendstrafrecht zur Anwendung komen wird und ihm bei einer gemeinschaftlich begangenen Tat einzelne Tatbeiträge wahrscheinlich nur schwer zuzurechnen sein werden, wird es hier wahrscheinlich sowieso mit einem vergleichsweise lächerlichen Urteil enden. Wenn es mit Sozialstunden ausgeht, wäre ich bei Kenntnis der sächsischen Justiz nicht wirklich überrascht.



      Dafür den Betreffenden länger medienwirksam ohne Verurteilung zu inhaftieren, wirkt etwas unverhältnismäßig.

  • Ich finde die Worte >Nazis töten< einfach nur klar. Weil Nazis töten und zum töten aufrufen. Nazis sind gefährlich. Und das ist auch eine Warnung für mich. Es geht gegen Verharmlosung. Es muss klar sein. Ich fand es schon gut auf dem Wahlplakat von Die Partei. Es hing hier in der Nähe und ich war richtig froh drüber. Ich weiß, auch schräg aber die Wahrheit muss sichtbar sein. Oder gemacht werden.

    • @earthgirl:

      Da es sich um einen Slogan der PARTEI handelt, darf man wohl unterstellen, dass die sich des möglichen Doppelsinnes bewusst war. Der Punkt am Ende macht die Aussage zwar eindeutig zu KEINEM Aufruf; aber bis man diese eher subtile Klarstellung zur Kenntnis genommen hat, ist erst mal der Phantasie des Lesers überlassen, ob er die "Nazis" in diesem Zweiwortsatz als Subjekt oder als Akkusativ-Objekt versteht. Typischer Titanic-Humor ist das.

      • @Normalo:

        Der Punkt ist nicht subtil sondern ein Punkt. Ein klarer Punkt.

        • @earthgirl:

          Klar ja, aber auch klein, und das wissen Sie auch. Wir sind nicht alle Deutschlehrer, die immer zuerst auf die Satzzeichen schauen.

          Also ist - wie ich schrob - die IN dem Punkt eindeutig verbaute KLARSTELLUNG eher subtil und springt vielleicht erst beim zweiten Lesen ins Bewusstsein. Diesen Unterschied ("Punkt"="eindeutig" vs. "Klarstellung"="subtil") in meinem Posting haben Sie ziemlich nonchalant untergepflügt. Wie wollen Sie da unterstellen, dass Andere bei "Nazis töten." zwangsläufig den kleinen Punkt am Ende sofort zur Kenntnis nehmen und richtig lesen?

  • Das ist kein Aufruf zum Töten, sondern eine Feststellung. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass du das auch weißt.

  • Unglückliches Bild über einem Artikel, in welchem über eine Demo aufgrund eines schweren tätlichen Angriffs berichtet wird, wenn dort auf einem Transparent Demonstrierender "Nazis töten" zu lesen ist. Grade für eine solche Demo auch nicht zielführend, so ein Aufruf zum Töten, wie ich meine.

    • @HopeDrone:

      Seit Jahren bekannt durch die Partei Die Partei...und immer wieder gibt es welche die es entweder ganz bewusst anders lesen wollen, oder ihren freunden zu Seite stehen wollen. Als die Galgen in Dresden getragen wurden, da regte sich kaum jemand auf...aber wehe das Bild dreht sich, zumindest wenn man selbst nicht in der Lage ist es zu verstehen.

      • @Chris Ehl:

        Ok, nachdem ich in der ersten Antwort von Ciro gestern/Sonntag um 21:55 bereits verstanden habe und danach nochmal häufig berichtigt bis tendenziell belehrt wurde, taucht bei Ihrem Kommentar die Möglichkeit eines Missverständisses erst gar nicht auf. Da hat die Partei gute Arbeit geleistet, denn denen war die unterschiedliche Lesart im Gegensatz zu vielen anderen sicherlich bewusst, inklusive meinem Missverständis.



        Und zur Beruhigung: Ich fand und finde Galgenbilder und sonstso Widerlichkeiten sehr verachtenswert, und nein: ich habe es nicht "bewusst anders" gelesen und wenn Sie mit "ihren freunden zur Seite stehen" sagen möchten, dass ich in meinem Kommentar den Rechten zur Seite stehen möchte, liegen Sie ganz gewaltig falsch und ich bitte Sie, künftig mit solchen Unterstellungen sparsamer zu sein. Auch das kann wiederum Gewalt beförden.







        Schönen Abend!

    • @HopeDrone:

      Ein Aufruf hat ein Ausrufezeichen. Das von Ihnen kritisierte Plakat hat einen Punkt.

    • @HopeDrone:

      Wenn man genauer hinschaut, sieht man, dass auf Interpunktion großen Wert gelegt wurde. Es ist eine Aussage, keine Aufforderung.

    • @HopeDrone:

      Ist vielleicht etwas unglücklich gwählt, aber eine Art Wortspiel. Es bedeutet, dass Nazis töten.

      • @Ciro:

        Das ist kein Wortspiel! Das ist ein Appell endlich zu bemerken, dass Nazis töten, seit Jahren und regelmäßig. Das ist eine Binse, die einfach öffentlich nicht wahrgenommen wird und deshalb so platt einfach thematisiert werden muß.



        Dass das vielen nicht bewußt ist, zeigt die Interpretation von HOPEDRONE, anscheinend ist der Gedanke dass Nazis tatsächlich töten so fremd, dass nur die Interpretation als Mordaufruf an Nazis als erstes in den Sinn kommt.



        Das ist das Niveau auf dem die Diskussion über Nazis immer wieder stattfindet, völlige Unkenntnis wie gefährlich diese Menschen sind. Stattdessen, "ist doch nur eine andere Meinung"....

        • @nutzer:

          P.S. das steht auch auf dem Plakat rechts unten deutlich (wenn auch juristisch) ausgedrückt:



          Tatsachendarstellung, keine Aufforderung zu Straftaten

          • @nutzer:

            und @ciro



            Ok, das war mir nicht bewusst, dass es als Tatsachenbeschreibung gemeint ist, die mir im übrigen sehr wohl bekannt und bewusst ist. Da hätte man vielleicht um "Nazis töten Menschen" ergänzen müssen, damit es wirklich eindeutig ist. Das Kleingedruckt kann ich hier leider nicht erkennen.

          • @nutzer:

            Als Ergänzung:



            Klar töten Nazis. Außerdem führen sie Mordlisten und schüchtern Menschen ein. Mit Walter Lübcke traf es 2019 auch einen Politiker.



            "Bis Dezember 2020 erkannte die Bundesregierung 113 seit 1990 in Deutschland getötete Personen als Opfer von rechtsextrem motivierten Tötungsdelikten an.[2] Verschiedene unabhängige Recherchen fanden jedoch ab 1990 kontinuierlich weit mehr solche Todesopfer. Die Gesamtzahlen reichen von mindestens 187 (bis Ende September 2020)[3] über 219 (bis Ende 2021)[4] oder 251 (bis Oktober 2020; 315 seit 1970)[5] bis hin zu 311 (bis 2022). Hinzu kommen bis zu 102 Verdachtsfälle[6] und eine hohe Dunkelziffer von möglichen rechtsextremen Tötungen."



            de.m.wikipedia.org...publik_Deutschland

    • @HopeDrone:

      Es ist ja kein Aufruf, sondern eine Tatsache. Dass Nazis eben töten.

    • @HopeDrone:

      Der Spruch ist missverständlich, er ruft ja nicht dazu auf, Nazis zu töten, sondern besagt, dass Nazis andere Menschen töten.

    • @HopeDrone:

      Töten ist etwas, was Nazis tun.



      So rum verständlich @Hopedrone?

      • @Ha-Jo:

        Und Sie sind sicher, dass da keine "Wortspielabsicht" besteht?

    • @HopeDrone:

      ...und ich lese auf dem Transparent die ,meiner Meinung nach, nicht zu bestreitende Aussage, dass Nazis töten. Wie geschehen in der Vergangenheit und in der Gegenwart.

    • @HopeDrone:

      Nazis töten nun mal. Hätte auch den SPD-Europaabgeordneten erwischt.