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Debatte US-Außenpolitik unter TrumpPräsidiale Atombombe

Bernd Pickert
Kommentar von Bernd Pickert

Man sollte Donald Trumps potenzielle Außenpolitik nicht verharmlosen: Er redet vom Dritten Weltkrieg und vom Einsatz der Bombe.

Auch Clinton ist gewiss kein Engel Foto: dpa

E s sind in Europa, in Deutschland zumal, gar nicht so wenige, die – wie jüngst Jakob Augstein in seiner Spiegel-Online-Kolumne – allen Ernstes die Auffassung vertreten, im Sinne des Weltfriedens sei die Wahl des republikanischen Kandidaten Donald Trumps der Demokratin Hillary Clintons vorzuziehen. Der Grund: Sie sei eine Falkin, eine Hardlinerin und entschiedene Befürworterin US-amerikanischer Militärinventionen. Trump hingegen „will Amerika aus den Händeln der Welt eher heraushalten, es keinesfalls tiefer verwickeln“, schreibt Augstein.

Lassen wir einmal dahingestellt, ob ein Rückzug der USA wirklich so uneingeschränkt positiv für den Weltfrieden wäre. Schließlich gibt es gute Gründe für die Analyse, gerade der unter Barack Obama eingeleitete Rückzug der USA aus dem Nahen und Mittleren Osten etwa habe jenes Vakuum geschaffen, das andere so erfolgreich und mit bekanntem Ausgang besetzen konnten.

Viel wichtiger aber: Nichts spricht dafür, dass ein Präsident Trump die US-Außenpolitik friedfertiger gestalten würde. Allein die Tatsache, dass er von nahezu keinem einzigen außenpolitischen Bereich auch nur den Hauch einer Ahnung zu haben scheint, ist ja kein Garant für militärische Zurückhaltung – im Gegenteil.

Im Klartext: Trump spricht seit Monaten davon, das US-Militär sei unterfinanziert und unter Obama zur Lachnummer verkommen. Er will den Militäretat signifikant aufstocken, will die Zahl der Soldaten im aktiven Dienst von 490.000 auf 540.000, die der Kriegsschiffe von 270 auf 350 und die der Kampfjets von 1.100 auf 1.200 erhöhen. Alles nur zur Landesverteidigung im Angriffsfall?

Kenntnisstand eines Siebtklässlers

Warum sollte irgendjemand glauben, ein Kandidat, der seinen Wahlkampf darauf aufbaut, „Amerika wieder groß“ zu machen und Obama als „schwachen“ Präsidenten geißelt, weil der aufgrund seiner zögerlichen Haltung den Respekt der Welt verloren habe, werde die US-Militärmacht nicht rücksichtslos benutzen?

Mehr als jeder andere US-Präsident würde Trump außenpolitisch von Beratern abhängen

Man muss gar nicht auf jene furchterregende Anekdote zurückgreifen, Trump habe während eines seiner ersten Sicherheitsbriefings im Sommer mehrmals nachgefragt, warum die USA ihre Atomwaffen denn nicht einsetzten, wenn sie schon mal welche hätten. Es genügt eigentlich schon zu wissen, dass er auf dem außen- und sicherheitspolitischen Kenntnisstand eines Siebtklässlers ist, um die Gefahr zu erkennen. Denn selbst wenn man überzeugt ist, Trumps werde als Präsident schon nicht aus einer Laune heraus militärischen Unsinn anstellen: Mehr als jeder seiner Vorgänger würde Trump von Beratern abhängen.

Die allermeisten republikanischen Verteidigungs- und Außenpolitikexperten haben sich längst mit Grausen von ihm abgewandt. Nur einer hält weiter zu ihm, auch wenn er offiziell nicht zu Trumps Beraterstab gehört: Newt Gingrich. Neben Chris Christie und Rudy Giuliani ist der ehemalige Sprecher des Repräsentantenhauses das größte politische Schwergewicht an Trumps Seite – und ein Kriegstreiber, dem George W. Bush zu zurückhaltend war. Will man so jemanden wirklich in einflussreicher Position sehen?

Im Übrigen: Trump wettert gegen den Nukleardeal mit dem Iran, er will China wegen Wechselkursbetrug verklagen, er hält den Klimawandel für eine Erfindung und will aus dem Pariser Abkommen wieder heraus; er will die Öffnung zu Kuba rückgängig machen, die Folter im Kampf gegen den Terror wieder einführen, das Gefangenenlager Guantánamo offenhalten und womöglich erweitern – wie engstirnig muss man denken, um zu glauben, der Frieden wäre mit Trump sicherer?

Angeblicher Dritter Weltkrieg

Das Hauptargument: Clinton. Als Senatorin stimmte sie für den Irakkrieg, als Außenministerin für die Intervention in Libyen. Sie war gegen Obamas Truppenrückzug aus Irak und Afghanistan, warb für die Bewaffnung von Rebellen in Syrien – und ja, sie ist dort für Flugverbotszonen und für eine härtere Gangart gegenüber Russland.

Mit Ausnahme von Letzterem ist Trump in diesen Punkten mit ihr völlig einer Meinung – oder war es jedenfalls, wenn gefragt wurde. Noch vor ein paar Monaten wollte er mit Bodentruppen in Syrien gegen das Assad-Regime kämpfen und sich anschließend der Bedrohung durch den „Islamischen Staat“ (IS) annehmen – inzwischen will er mit Russland und Assad gegen den IS kämpfen.

Nach dem Anschlag von Nizza redete er auf dem Sender Fox News dem konservativen Moderator Bill O’Reilly nach dem Mund und erklärte, man befinde sich im Dritten Weltkrieg, jetzt müsse die Nato den Verteidigungsfall ausrufen und der Präsident solle vom Kongress eine Kriegserklärung verlangen. Man kann froh sein, dass O’Reilly auf die Frage verzichtete, ob nicht auch der Einsatz von Atombomben angebracht sei. Trump hätte wohl ja gesagt.

Die US-Bevölkerung, das zeigen konstant alle Befragungen seit rund zehn Jahren, ist kriegsmüde.

Hillary Clinton ist tief in der bisherigen Außen- und Militärpolitik der USA verwurzelt. Ja, sie setzt auf Kontinuität, sowohl in den Bündnissen als auch in der Art des Einsatzes militärischer Gewalt. Aber: Die US-Bevölkerung, das zeigen konstant alle Befragungen seit rund zehn Jahren, ist kriegsmüde. Eine Präsidentin, die wiedergewählt werden will, wird das bedenken – zumal Clinton den Ruf als Hardlinerin bereits hat, sie muss kein Extratestosteron vorzeigen, um sich als erste weibliche Oberkommandierende Respekt zu verschaffen.

Druck der Bernie-Sanders-Linken

Auf ihrer Agenda stehen gerade in der ersten Amtszeit vor allem innenpolitische Themen. Das war noch bei Barack Obama anders: Er hatte seinen Wahlkampf 2008 nicht zuletzt mit dem Ärger der US-Amerikaner über den Irakkrieg gewonnen. Osama Bin Laden fangen und die US-Truppen nach Hause zu holen – das hatten für ihn Priorität. Für Clinton steht anderes an, und dafür wird nicht zuletzt der Druck der Bernie-Sanders-Linken sorgen: Migrationsreform, Bildungsreform, Infrastrukturinvestitionen.

Allerdings stimmt freilich auch, dass sie das syrische Drama als Konfliktfeld erben wird. Wie sie sich dazu verhält, wird ihre Amtszeit außenpolitisch definieren. Obamas Hin und Her hat mit zur Eskalation in Nahost beigetragen. Clintons Nachteil: Die Lage ist verfahren. Ihr Vorteil: Sie kann es kaum schlechter machen.

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Bernd Pickert
Auslandsredakteur
Jahrgang 1965, seit 1994 in der taz-Auslandsredaktion. Spezialgebiete USA, Lateinamerika, Menschenrechte. 2000 bis 2012 Mitglied im Vorstand der taz-Genossenschaft, seit Juli 2023 im Moderationsteam des taz-Podcasts Bundestalk. In seiner Freizeit aktiv bei www.geschichte-hat-zukunft.org
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38 Kommentare

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  • Dass ein Politiker ein Argument nutzt, um seinen Gegner zu diskreditieren, bedeutet nicht zwangsläufig, dass diese Argument falsch ist. Trump als polternden Dilettanten darzustellen, der sein Mütchen auch gerne mal ohne Rücksicht auf Verluste kühlt, ist halt nicht so weit von der erlebbaren Realität entfernt.

     

    Ansonsten hat der Präsident sicher nicht so viel Macht, wie z. B. idealistische Obama-Fans 2008 glaubten und in ihrer messianischen Verehrung zum Ausdruck brachten. Aber wäre genauso "naiv" (weil VTen bedingungslos glaubend), die exekutive Entscheidungsgewalt in den USA ausschließlich bei irgendwelchen Dunkelmännern zu verorten. Das mag so sein, wenn der Präsident so ein von Papis Netzwerk ins Amt gehobenes Hohlbrot ist, wie das Viele von Bush jr. glauben, und auch ein Obama und eine Clinton unterliegen als "Entscheidungsgeneratoren" unweigerlich dem GIGO-Phänomen. Aber in diesen Grenzen ist ein Präsident nur in dem Maße eine Marionette, in dem er es sein WILL. Bei dem, was es an Grips, Willen, Zeit und Energie kostet, Präsident zu WERDEN, sollte klar sein, dass das niemand auf sich nimmt, um dann nur Galionsfigur zu spielen. So jemand weiß, wer bei aller Abhängigkeit von Beratern das letzte Wort hat, und das will er auch behalten.

     

    Was Trump nun von Bush unterscheidet, ist dass er bei ähnlicher fachlicher Unbedarftheit NICHT die effektiven "Präsidentenmanager" hat, die den verbalen Blödsinn von den letztlichen Taten trennen (nicht dass die nicht auch großteils ziemlicher Blödsinn waren...). Denn Trump ist um Einiges selbstherrlicher als Bush jr.. Wenn ihm ein Berater versucht "Vorschriften zu machen", die seinen Vorstellungen zuwider laufen, dann feuert er ihn und tut, was er für richtig hält - also im Zweifel auch wild (rote) Knöpfe drücken. Das mit dem Atomkrieg ist dabei sicher ein wenig Panikmache, aber es sollte klar sein, dass NIEMAND den Präsidenten bei solchen Entscheidungen "überstimmen" kann.

  • Clinton hat neben einer "Flugverbotszone" in Syrien ihren "Sponsoren" auch den Krieg gegen den Iran versprochen. SOLLTE es Clinton nicht bewusst auf einen neuen Grosskrieg im Auftrage des US MIK anlegen dann versucht sie eine Poker- bzw "shock and awe Taktik" bei der sie davor ausgeht das Russland den "Schwanz" einkneifen wird um den Frieden zu retten. Nur kann man davon ausgehen daß nicht zuletzt aus der Erfahrung des 2 WK Russland, nicht seiner Vernichtung tatenlos zusehen wird. Die USA haben als einziges Land der Welt den präventiven Atomschlag, also den Erst- oder Enthauptungsschlag in ihrer "Verteidigungsdoktrin" und bereits 2 mal Atomwaffen gegen Zivilisten eingesetzt. Russland kann davon ausgehen das sie es skrupellos wieder tun und wird dementsprechend handeln. Es sind bereits Zivil Verteidigungsübungen mit 40 Millionen !!! Bürger Russlands durchgeführt worden, Es ist 5 vor 12. Clinton meint entweder die Welt verzocken zu können oder denkt wohl auf dem Niveau eines Computerkids - aber es gibt kein RESPAWN oder RELOAD! Und auch erwähnt werden muss das nach Plänen der US Militärführung der Krieg natürlich WIEDER fernab des amerikanischen Homelands in Europa stattfinden SOLL -wenn sie sich dabei DIESMAL nicht IRREN.

    • @TO_PAs:

      Weil Russland Verteidigungsübungen mit 40 Millionen Bürgern durchführt, will Clinton Krieg? Was ist das denn für eine Logik? Dieses ganze Säbelrasseln ist doch einfach Innenpolitik. Russland steht kurz vor dem Kollaps (und erheblich kürzer als die USA), da muss man natürlich Feinde außen aufpumpen.

       

      Was würden Sie eigentlich sagen, wenn Clinton mal wieder einen Diktator dabei unterstützen würde, seine Bevölkerung zu bombardieren, wie Russland es mit Assad macht? Wäre das dann immer noch toll, oder auf einmal ganz böse, weil es nicht Russland sondern die USA tun?

       

      Mir geht diese ganze besoffene Parteilichkeit einfach nur noch auf die Nerven.

      • @Mustardman:

        "wenn Clinton mal wieder einen Diktator dabei unterstützen würde, seine Bevölkerung zu bombardieren, wie Russland es mit Assad macht"

         

        Jemen und Irak? - Sie bekommen nicht viel mit, scheint mir.

        • @MontNimba:

          Und ist es jetzt richtig oder falsch, wenn man einem Diktator dabei hilft, seine Bevölkerung zu bombardieren? Oder ist das nur richtig, wenn Russland das macht? Deshalb frage ich ja, ob die Leute, die es richtig finden, wenn Russland Assad unterstützt, das auch so sehen würden, wenn die USA es täten. Offenbar nicht...

      • @Mustardman:

        Solch Diktatoren wie in Saudiarabien? Bahrein? VAE? Katar? Kuweit?

      • @Mustardman:

        "Weil Russland Verteidigungsübungen mit 40 Millionen Bürgern durchführt, will Clinton Krieg?"

         

        Sie sind im falschen Land. Clinton will in Syrien auf russische Flugzeuge schießen. Aber keine Angst. Die USA und Russland können rund um den Globus ballern. Da fallen für uns auch ein paar Bomben ab...

    • @TO_PAs:

      Es ist doch Trump, der die Abkommen mit dem Iran wieder aufkündigen möchte. Und der mit Putin gerne Assad an der Macht halten möchte, damit die Lage bestenfalls wieder so wird, wie sie vor den Aufständen gegen Assad war, also Diktatur mit Geheimgefängnissen und zehntausenden Verschleppten. Und dann wird alles wieder gut?

      • @Mustardman:

        "...damit die Lage bestenfalls wieder so wird, wie sie vor den Aufständen gegen Assad war..."

         

        Das wäre zwar nicht der Idealzustand, aber besser, als das, was wir jetzt haben. Z.B. würden keine Terroristen mehr nach Europa geschickt.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Besser für wen? Und was heißt dann werden keine Terroristen mehr geschickt? Die muss man nicht schicken - wenn die nicht mehr in Syrien bleiben können, gehen sie halt anderswo hin.

           

          Nach ihrer Logik müsste man dann in Europa am besten auch so eine Diktatur errichten, dann ist hier auch Ruhe.

           

          Aber ja, das hat eh Zukunft. Trump, Putin, Erdogan, Assad, Duterte... wen nehmen wir eigentlich? In Deutschland sind solche Typen ja nur als Hitler-Karikatur möglich.

          • @Mustardman:

            "Besser für wen?"

            Naja, schonmal für alle die, die dann nicht sterben.

          • @Mustardman:

            Was für ein Stuss.

             

            Richtig ist aber, dass in den zerstörten Staaten Räume entstanden sind, in denen sich Terrorgruppen frei entfalten können und in denen sie Leute ausbilden, die den Krieg dann auch bis zu uns tragen. Diese Freiräume für Terroristen zu beseitigen, indem sie wieder von einem funktionierenden Staat kontrolliert werden, würde schon weiter helfen.

             

            Und bevor Sie noch einmal die bekannten Sünden Assads aufzählen. In den Gebieten, in denen die Terroristen herrschen, ist jeder Freiwild, der nicht als strenger Sunnit durch die Gegend läuft. Inklusive Kopf abschneiden und Frauenverkauf.

  • Es ist schon bemerkenswert, wie sich Trump als Projektionsfläche für alle möglichen Hoffnungen andient. Sogar als Friedensengel kann er herhalten, und das, obwohl er faktisch in seiner Karriere das genaue Gegenteil war und Konfrontation sein Markenzeichen ist. Und obwohl er aufrüsten will. Und obwohl er wiederholt vom Einsatz von Nuklearwaffen schwafelt.

     

    "Wenn man das tollste Land der Welt ist, kann man mit anderen Ländern alles machen. Man muss gar nicht erst fragen. Man fasst ihnen einfach zwischen die Beine".

     

    Der Kerl ein typischer Rattenfänger. Dass Leute sich danach sehnen, dass einfach jemand daherkommt und für sie wieder alles in Ordnung bringt, ist offensichtlich. Er sagt jedem das, was er hören will, der Militärindustrie verspricht er Aufrüstung, der Bevölkerung Frieden, den Armen Arbeit, den Reichen Steuersenkungen...

     

    Glaubt wirklich jemand, dass ein Präsident Trump lange fackeln würde, wenn irgendein Land sich US-Interessen widersetzt? "America first!" halt.

    • @Mustardman:

      Trump ist bei deutschen Rechten so beliebt, seit dem Tag, als er seine unsäglichen Äusserungen über Mexikaner und Latinos absonderte. Eine kleine Prise Ausländerfeindlichkeit reicht heutzutage in gewissen Kreisen, um begeisterte Anhänger zu produzieren.

      Bei Teilen der Linken war es vermutlich die von Trump geäusserte Bewunderung für Putin. Wobei ich letzteres nicht begründen kann.

      • 1G
        10236 (Profil gelöscht)
        @Kaboom:

        "Bei Teilen der Linken war es vermutlich die von Trump geäusserte Bewunderung für Putin. Wobei ich letzteres nicht begründen kann."

         

        Ich bezweifle, dass Trump bei den Linken beliebt ist. Er wird (auch wg. Putin) als kleineres Übel gesehen - letztendlich der gleiche Grund, der viele für HRC stimmen läßt.

      • @Kaboom:

        Wie kommen Sie eigentlich darauf, dass Linke Putin bewundern? Er ist eher als rechtskonservativ einzuordnen.

         

        Nur weil jemand keine Lust hat gegen Russland in den Krieg zu ziehen und sich um eine objektive Beurteilung bemüht, muss er nicht gleich Putinfan sein.

      • @Kaboom:

        Jaja, immer die gleiche Leier.... sorry Leute aber 90% aller Kommentare hier inkl. des Ausgangskommentars zielen auf das gute alte Spielchen "Wer nicht für Clinton ist, muss für Trumph sein" und "Wer Clinton kritisiert muss in Trumph einen Friedensengel sehen" ab. Reine Meinungsmanipulation um die Gegenseite ins Lächerliche zu ziehen. Es ist auch total sinnlos darauf einzugehen, weil einen Tag später schlicht das Selbe einfach wieder behauptet zu werden. Wie gesagt, außer vielleicht ein paar Faschos hat noch nie jemanden Trumph als Friedensengel bezeichnet oder ihn als friedfertig bezeichnet. Die wird einfach grundlos denjenigen untergeschoben, die auf die Aussagen und Taten von Clinton verweisen (z.B. über Snowden "Kann man den nicht einfach wegdrohnen?")

        Aber klar, alle Linken bewundern ja auch Putin, nicht wahr?

        • @Cypher:

          Die Sache ist einfach die, dass entweder Trump oder Clinton Präsident/in wird. Beides ist Mist, aber die Frage ist ob man berechenbaren Mist oder unberechenbaren Mist will. Mit Clinton bleibt es beim Üblichen (was sicher nicht toll ist), mit Trump kann alles passieren, bis hin zu einer völligen Destabilisierung der USA und der Weltpolitik und -Wirtschaft.

           

          Die, die immer sagen "schlimmer kann es ja nicht werden", werden sich vielleicht noch wundern, wie schlimm es noch werden kann.

          • 1G
            10236 (Profil gelöscht)
            @Mustardman:

            Ich glaube an keinen Atomkrieg. Weder unter Clinton, noch unter Trump. Nicht mal die Inder und Pakistani sind so verrückt, obwohl sie als direkte NAchbarn jeden Tag die Gelegenheit haben, ihren Hass zu schüren.

             

            HRC wird allerdings mehr zu diesen geopolitischen Spielchen neigen, die dann (vorwiegend im Europas Vorhof) in lokalen aber langwierigen (Bürger)kriegen münden mit sämtlichen dazugehörigen Folgen.

            Dass sie ökonomisch die Welt (nur ihre Hemisphäre?) als grenzenlosen Markt für Menschen und Waren (wohl ohne einen wirklichen Unterschied) sieht, das hat sie hiter geschlossenen Türen auch schon gesagt.

            • @10236 (Profil gelöscht):

              Trump dagegen will sämtliche Abkommen aufkündigen, die USA überall herausziehen und dann allen die neuen Bedingungen diktieren und wenn ein Land nicht mitmachen will, gibt es was auf die Fresse. Aber selbst das geht natürlich gar nicht, denn dass China und den Saudis die halbe USA gehören, hat er noch nicht gemerkt.

               

              Da ist mir ganz ehrlich ein grenzenloser globaler Markt für Menschen und Waren noch erheblich lieber. Trump will noch nicht einmal einen Markt, er will ein Monopol.

               

              Ach, egal. Sollen die Idioten doch auch mal ran. Als nächstes lassen wir dann die ganzen Stammtischler Gesetze machen und die Baustellen-Rumsteher die Statik von Hochhäusern berechnen. Die wissen ja eh alles besser.

      • @Kaboom:

        Die größten Putin-Fans findet man hierzulande aber nicht bei den Linken. Die größten Putin-Fans stecken in der AfD.

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    In dem Artikel wird bzgl. der künftigen Friedfertigkeit für Trump ein Worst-Case-Scenario, für Hillary Clinton dagegen ein Best-Case-Scenario angenommen.

    So viel zur Objektivität.

    • @10236 (Profil gelöscht):

      Nunja der Unterschied zwischen Trump und Hillary ist ganz einfach: Putin.

       

      Hillary und Putin, wissen das sie keine Atombomben einsetzen können.

       

      Trump hingegen hat seine Meinung schon so oft geändert. Wer weiß was passiert, wenn Putin den harten gegenüber Amerika demonstrieren (muss), da wird Trumpo sicher nicht die Hände hochheben und meinen, nö nicht mit mir.

      • 1G
        10236 (Profil gelöscht)
        @Sascha:

        Trump wird immer von beharrlichen, unparteiischen Journalisten so lange ausgequetscht, bis er gezwungen wird auf essentielle Fragen "ja" oder "nein" zu sagen. Er sagt dann das, was alle anderen US-Präsidenten denken, gedacht haben, aber in dem Fall immer eine durch political corectness diktierte Antwort geben würde. Zum anderen - keiner wäre je auf den Gedanken gekommen, sie so was zu fragen.

         

        Trump zu Atomwaffen:

        http://www.politifact.com/truth-o-meter/statements/2016/aug/12/hillary-clinton/has-donald-trump-talked-about-using-nukes-against-/

         

        Seine erste Antwort zeigt, dass er weiß worum es hier geht.

        • @10236 (Profil gelöscht):

          Trump wiederholt nur marionettenhaft, er wolle sich alle Optionen erhalten (Original: "never gonna take off any of my cards from the table"). Das haben ihm wohl seine Wahlkampfstrategen eingebläut, mit eigenen Worten kann er diese Haltung nicht erläutern.

           

          Zumindest seine Berater glauben also offensichtlich felsenfest an die irre Logik der sogenannten "atomaren Abschreckung". Trump selbst stellt dazu zumindest fest, dass Obama ja durch seine Abrüstungsverträge begonnen habe, diese "Option" aufzulösen. Und er sieht darin eine substantielle Verschlechterung der amerikanischen Position.

           

          Aber, wer droht, muss auch bereit sein, zuzuschlagen. Und zwar als Erster, in der vagen Hoffnung, den Gegner zu paralysieren und nuklear kampfunfähig zu machen. Das Dumme an der Sache ist nur, beiden Seiten ist dies bewußt, und beide Seiten wissen auch, dass der Erste am Abzug lediglich der Zweite beim Krepieren, letzteres aber unausweichlich ist.

           

          Die Logik der Bekloppten und Bescheuerten (© Dietmar Wischmeier) hat in den achtziger Jahren des letzen Jahrhunderts zweimal nur um Haaresbreite die Finalisierung des Themas "Menschheit" verpasst. Wir sollten unser Glück nicht weiter auf die Probe stellen. Trump zum Präsidenten zu machen bedeutet, einen Schimpansen an den "roten Knopf" zu setzen.

          • 1G
            10236 (Profil gelöscht)
            @cursed with a brain:

            "Don't judge the book by the cover".

             

            HRC als kompetente, sachkundige, bekümmerte Kandidatin gegen den "Schimpansen"? Da kann natürlich der Schimpanse nur mehr Unheil anrichten. Manche vergessen, dass es z.B. der Sonnyboy-Ich-bin-ein-Berliner-JFK war, der persönlich den Einsatz von Napalm und Agent Orange im Vietnam autorisierte. Die Anzahl der Toten und Spätfolgen kann man überall nachschlagen.

             

            Trotzdem - für Demokraten und 74% der Amerikaner immer noch ein hervorragender Präsident: https://zcomm.org/zblogs/jfks-chemical-terror-strategic-hamlets-and-militarism/

        • @10236 (Profil gelöscht):

          Die tatsächliche Weltpolitik wird ihn auch solange ausquetschen, bis er gezwungen sein wird, "ja" oder "nein" zu sagen. Dagegen sind Journalisten Waisenkinder. Und dann werden politisch inkorrekte Antworten nicht mehr nur Schenkelklopfer sein, sondern dann knallt es halt, wenn er als Präsident so bullyhaft ist wie in seinem ganzen Leben. Er verklagt Zeitungen, will HC ins Gefängnis werfen... was wird er tun, wenn ihm ein Land nicht in den Kram passt und er Präsident ist? Wie kann man davor die Augen verschließen?

           

          Dass einem als Privatmensch "political correctness" als zu umständlich erscheint, kann ich ja noch verstehen. Als Politiker kann man sich das aber so wenig leisten, wie ein Ingenieur es sich leisten kann, nicht technisch korrekt zu sein. Es ist leicht, über Experten zu meckern, aber Brücken sollen dann doch richtig berechnet sein. Und Politiker nicht einfach aus dem Bauch reden und handeln.

           

          Die Welt ist nicht nur eine konsequenzenlose Fernsehshow oder ein Stammtisch.

    • @10236 (Profil gelöscht):

      Sehe ich anders: Das Best-Case-Szenario bei Trump und der Worst Case bei Clinton werden sehr wohl auch betrachtet - und Argumente genannt, warum sie unrealistisch sind: Trump ist nunmal von Wesen und Agenda her alles andere als eine Friedenstaube (Wann war "America" jemals "Great", ohne dabei auch militärisch aufzutrumpfen??), und Clinton ist bei aller Nähe zur "Fortsetzung der Diplomatie mit anderen Mitteln" eine vergleichsweise berechenbare Realpolitikerin.

       

      Gefährlich sind Präsidenten wie Bush jr. (aber in Grenzen auch z. B. JFK), die dem Irrglauben anhängen, mit militärischer Gewalt die Welt nach ihren Vorstellungen FORMEN zu können. Clinton hat genug davon aus nächster Nähe erlebt, was die mächtigste Militärmacht der Welt kann und vor allem auch, was sie NICHT kann, um sich da keinen Illusionen hinzugeben, und das merkt man auch an ihren Positionen. Trump dagegen macht - wie übrigens auch Gingrich, der es besser wissen müsste - nicht im Geringsten den Eindruck, sich dieser Grenzen bewusst zu sein.

  • Herr Pickert,

     

    man kann natürlich darüber spekulieren, wie sich Trump vielleicht in Zukunft irgendwann mal verhalten wird.

    Wir wissen aber, dass Clinton als Außenministerin mit der Welt wie ein Kleinkind mit den Förmchen im Sandkasten gespielt hat. Und wir wissen, dass sie nichts gelernt hat und die militärische Konfrontation mit einer Atommacht sucht.

    Und da es leider nur 2 schlechte Möglichkeiten gibt, ist nach derzeitigem Kenntnisstand Clinton die Schlechtere.

     

    PS: Clinton setzt auf Kontinuität? Nach 16 Jahren chaotischer Interventionspolitik ist das letzte das wir brauchen, Kontinuität.

  • Dass ein erfahrener Falke letztlich weniger Flurschaden anrichtet als ein tendenziell jähzorniger, auf Revierbehauptung getrimmter Bulle, sollte eigentlich keine Frage sein, über die ernsthaft diskutiert wird. Wenn Augstein das trotzdem tut, liegt es wahrscheinlich eher daran, dass er seine Kolumne nicht abgenommen bekommt, wenn sie nicht kontrovers genug ausfällt.

     

    Insofern danke für differenzierte Betrachtung der außenpolitischen Potenziale der US-Präsidentschaftskandidaten, aber das Ergebnis war eigentlich von vornherein klar: Trump als Friedensengel darzustellen - auch im Vergleich zu Hillary Clinton - ist schlicht absurd.

    • @Normalo:

      Sehen Sie, deswegen bezeichnet auch niemand Trumph als Friedensengel.

      Diese Taktik, dem Gegner einfach Statements unterzuschieben um sich dann über diese zu empören scheint mittlerweile ja gang und gäbe zu sein. Und Begriffe wie langjährige, erfahrene Falken in der Taz lesen zu müssen, stimmt mich nur noch traurig und das das dann auch noch positiv sein soll, langjährige Erfahrung im Kriegstrommeln zu haben, noch viel mehr.

      • @Cypher:

        1. Wenn Trump nicht mal IM VERGLEICH zu Clinton zum Friedensengel taugt, sehe ich keinen Vorteil in seiner Amtsübernahme.

        Davon abgesehen ist es eben deshalb absurd, weil Trump nicht nur kein Engel, sondern das genaue Gegenteil eines friedliebenden Menschen ist.

         

        2. Wenn Sie das mit dem Falken schon traurig stimmt, müssten Sie sich eigentlich mit Selbstmordgedanken tragen, wenn Sie lesen, wie hier auch noch Leute einem rechtpopulistischen Rassisten und Sexisten das Wort reden. Aber nee - das sind ja Sie selbst...

         

        Im Übrigen bin ich nicht "die taz" und wehre mich entschieden dagegen, dass Sie ihr meine Argumente und Begrifflichkeiten zuordnen. Clinton ist ein (moderater) Falke, ja. Das muss man nicht gut finden, aber aus Sicht eines Friedensbewegten ist die Wahl in den USA halt eine zwischen Pest und Cholera. Da zählt dann halt auch mal, ob jemand im Detail weniger schlimm ist als der andere. Und was Falken anbelangt, hat die republikanische Partei weit Schlimmeres zu bieten als HC - zum Beispiel Newt Gingrich.

  • Wow, da hat die Propaganda von Hillary gut geklappt: Trump als Vollpfosten und unwählbaren Trottel im republikanischem Lager zu installieren, damit die als wählbare Alternative darsteht.

     

    Kontinuität in der Aussenpolitk der USA ist wünschenswert? Länder ohne Mandat anzugreifen, verbrannte Erde zurücklassen, nachdem man sich die Rohstoffe gesichert hat?

     

    Terrormilizen können nur Staat machen, wenn der bisherige Apparat verschwindet. Ob der nur durch Korruption oder militärische Intervention zerstört und ausgehöhlt wird ist zweitrangig.

     

    Selbstverständlich wird Hillary den Krieg gegen Russland weiterführen. Und höchtswahrscheinlich wird er auf europäischen Boden ausgetragen.

    • @LastHope:

      Sie glauben nicht ernsthaft, dass ein Donald sich um solche ethischen Kullertränen scheren würde, wenn "America's Greatness" auf dem Spiel steht, oder?

       

      Es geht hier nicht darum, ob Clinton für eine wünschenswerte Außenpolitik steht, sondern darum, ob Trump eine aus europäischer Sicht attraktive Alternative darstellt. Es geht durchaus noch wesentlich schlimmer als Clinton, und Trump hat durch sein Temperament, seine Unerfahrenheit und seine alles andere als auf Zurückhaltung getrimmte Hauptagenda ("Make America Great Again") absolut das Zeug dazu, das in tragischer Wese unter Beweis zu stellen.

       

      Davon ab: Wer führt denn "Krieg gegen Russland"? Meines Wissens treffen russische Streitkräfte derzeit - wenn überhaupt - AUSSCHLIESSLICH dort auf Widerstand, wo sie selbst exterritorial unterwegs sind und Krieg gegen irgendwen führen...

      • @Normalo:

        Nein, ich glaube nicht, dass Trump eine gute Alternative ist, ich finds nur verblüffend, dass die Argumentation des Artikels der Wahkampfstraegie der Demokraten auf den Leim gegangen ist (zumindest klingt es so).

         

        Ausserdem glaube ich nicht, dass der Präsident der USA wirklich viel Macht hat, das sind und bleiben die Personen im Apparat, die nicht gewählt werden, sondern leise im HIntergrund die Fäden ziehen. Bei Bush junior spielte es kaum ne Rolle, dass er nur Blödsinn redete, die Welt dreht sich weiter.

         

        Daher kann ruhig Trump gewinnen, der kann auch keinen Atomkrieg beginnen.

      • @Normalo:

        "Es geht hier nicht darum, ob Clinton für eine wünschenswerte Außenpolitik steht, sondern darum, ob Trump eine aus europäischer Sicht attraktive Alternative darstellt. "

         

        Über diesen Satz und seine Suggestionen lohnt es sich einmal nachzudenken.

        "Die Frage ist nicht, ob A gut ist, sondern ob B toll ist." - Na super.

         

        Machen wir doch mal die Probe:

        "Es geht hier nicht darum, ob Trump für eine wünschenswerte Außenpolitik steht, sondern darum, ob Clinton eine aus europäischer Sicht attraktive Alternative darstellt."

         

        -> Nein, aber unfair gefragt? Richtig!

        • @MontNimba:

          Wortklauberei. Es gibt nunmal nur die Beiden, also die weniger unangenehmere Alternative "attraktiv". ICH würde Ihre umgedrehte Frage jedenfalls deutlich mit "Ja." beantworten - nicht weil ich Clintons Außenpolitik mag sondern weil ich weiß, dass ich mir keinen anderen Kandidaten backen kann.

  • natürlich sollte man das ernst nehmen - sehr ernst!

    genauso ernst wie clinton, die dieselben dinge angehen wird, nur anders drüber spricht. da geht es dann nicht um den einsatz der bombe und um den dritten weltkrieg, sondern um einen präventiv- bzw. selbstverteidigungsfall gegen russland beispielsweise - an dessen westgrenze ja bereits eine gute runde zahl us-soldaten die verteidigungshelfer vor ort gegen einen angriff von russland seite her wappnet.

     

    ob clinton oder trump - der krieg scheint im schlimmstfalle nur eine frage der zeit. es wäre naiv anzunehmen, dass eine eiskalte strategin wie clinton anders handeln würde als clinton - wie gesagt - nur die sprache der politik wäre eine andere.

     

    ich bevorzuge keinen der beiden kandidaten und vermisse in der presse die ebenso auseinandersetzung mit clinton.

     

    in diesem fall gibt es kein kleineres übel - beide kandidaten sind ziemlich übel.