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Debatte PKK-Verbot in DeutschlandAus einer anderen Zeit

Christian Jakob
Kommentar von Christian Jakob

Das Verbot der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) in Deutschland muss weg. Es bedeutet eine ständige Bedrohung für hier lebende Kurden.

Grund für eine Abschiebung? Öcalan-Transpi auf einer Demo. Bild: reuters

J etzt werden die Kurden also Waffen aus Deutschland bekommen, um gegen die Islamisten im Irak zu kämpfen. Seit Wochen stand die Frage im Raum, ob nur die irakischen Peschmerga oder auch die türkische PKK davon profitieren soll. Die Bundesregierung hat dies zwar verneint, nimmt aber hin, dass die Peschmerga einen Teil der Lieferung an die PKK weiterreichen könnten.

Dass diese Frage überhaupt auf die Agenda drängte, zeigt: Die Kurden haben sich als einer der vernünftigsten Akteure in dieser völlig destabilisierten Region erwiesen. Das Verbot der aus der PKK hervorgegangenen KCK (Koma Civakên Kurdistan, „Union der Gemeinschaften Kurdistans“) in Deutschland ist da schlechterdings nicht mehr haltbar.

Seit November 1993 gilt für die Organisation in Deutschland ein sogenanntes Betätigungsverbot, erlassen vom damaligen Innenminister Manfred Kanther. In den letzten Tagen hat das Bundesinnenministerium erklärt, daran festhalten zu wollen. Das Verhältnis der PKK zur Gewalt sei „taktisch motiviert“, das Verbot diene der Abwehr „schwerwiegender Gefahren für die Sicherheit Deutschlands“. Auch das ist nicht haltbar.

Ja, es gab politische Morde. Ja, die PKK hat Menschen auf dem Gewissen und wurde mit stalinistischen Methoden geführt. Doch das ist lange her. Und die Türkei hatte sich damals die Vernichtung der kurdischen Rebellen zum Ziel gesetzt.

Autonomie statt eigenem Staat

Und heute? In Syrien sind die Kurden mit der autonomen Region Rojava einen dritten Weg gegangen: Sie haben gegen Assad gekämpft, aber gleichzeitig Abstand gehalten zu der zunächst völlig zerstrittenen und bald von Islamisten übernommenen Opposition. Und nach allem, was man weiß, ist der von den „Volksverteidigungskräften“ YPG, der syrischen kurdischen Miliz, kontrollierte Teil des Landes deshalb der einzige, der nicht komplett im Chaos versinkt. Ähnliches gilt für die kurdische Regionalregierung des Nordirak, die auch von der Bundesregierung für zuverlässig gehalten und deshalb nun mit Waffen versorgt wird.

Die PKK hat sich gewandelt. Seitdem ihr Anführer Abdullah Öcalan den „demokratischen Konföderalismus“ als Leitideologie vorgegeben hat, strebt die Partei nach eigenem Bekunden keinen kurdischen Staat mehr an, sondern regionale Autonomie und eine engere Verflechtung mit den Kurden in Syrien und dem Irak. Belege dafür, dass dies nicht stimmen könnte und es ihr tatsächlich um die gewaltsame Abspaltung von der Türkei gehe, gibt es nicht. Nicht zu vergessen: Es war der bewaffnete Arm der KCK, der sich dem IS entgegengestellt und die bedrängten Jesiden aus dem Sindschar-Gebirge gerettet hat.

Das Verbot in Deutschland war eine Ergebenheitsgeste gegenüber dem Nato-Partner Türkei, der seinerzeit Krieg gegen die Kurden geführt hat – und aus Deutschland Waffen für diesen Krieg bekommen hat. Gründe, bis heute an dieser Loyalität festzuhalten, liefert selbst Ankara nicht. Die türkische Regierung warnt zwar vor einer „Aufwertung“ der PKK durch den Westen. Gleichzeitig hat sie selbst den ganz harten Konfrontationskurs verlassen. Seit immerhin 2013 gibt es Friedensgespräche, es herrscht Waffenruhe.

Stigmatisierung von Kurden

Der wichtigste Grund für ein Ende des Verbots aber ist nicht außenpolitischer Art. Es sind die Lebensbedingungen der in Deutschland lebenden Kurdinnen und Kurden. Das Verbot hat sie zwei Jahrzehnte lang derartig stigmatisiert, dass das Wort „Kurde“ zeitweise fast automatisch mit Terrorismus in Verbindung gebracht wurde.

Praktisch jeder Versuch, sich für die Rechte der Kurden einzusetzen, kann als Propaganda für die PKK gewertet werden. Dann droht nicht nur Strafverfolgung, sondern ein ganzer Katalog zusätzlicher, ausländerrechtlicher Sanktionen. Wem vorgeworfen wird, in Verbindung zur PKK zu stehen oder für sie zu werben, dem kann die Verlängerung der Aufenthaltserlaubnis verweigert werden: Dann droht die Ausweisung. Bereits gewährtes Asyl kann nachträglich aberkannt werden.

Letzteres ist insofern besonders problematisch, als bei Kurden in der Regel die politische Arbeit in kurdischen Organisationen Ursache der Flucht und somit Grundlage der Asylgewährung ist. Aber auch Kurden mit vergleichsweise festen Aufenthaltstiteln müssen deren Verlust fürchten: Wer sich politisch betätigt, dem droht ebenfalls die Ausweisung, auch wenn er oder sie schon lange hier lebt. Vor allem Bayern und Baden-Württemberg machen hiervon Gebrauch.

Politik als Propaganda

US-Petition

In den USA gilt die ebenfalls PKK als terroristische Orgsanisation. Auf der Webseite des Weißen Hauses wurde in diesen Tagen eine Onlinepetition zur Streichung der PKK von der Terrorliste begonnen. Wenn die erforderlichen 100.000 Unterschriften zusammenkommen, wird die US-Regierung dazu Stellung nehmen müssen.

Die Einbürgerung kann mit Verweis auf „Sicherheitsbedenken“ verwehrt werden, sobald ein Anwärter auf den deutschen Pass irgendwie mit der PKK in Verbindung gebracht wird. Familiennachzug, für Einwanderer ein wichtiger Anspruch, ist bei Kurden stark erschwert. Sobald die Behörden politische Betätigung feststellen, kann sie als Propaganda gewertet werden. Auch dann werden „Sicherheitsbedenken“ geltend gemacht – und der Ehepartner bleibt draußen.

Das PKK-Verbot prekarisiert aber nicht nur das Aufenthaltsrecht Zehntausender Kurden, sondern kriminalisierte viele von ihnen: Es hatte die Schließung von Kultureinrichtungen, Vereinen, kurdischen Medien, Hausdurchsuchungen und Terrorprozesse zur Folge. Die Sicherheit der Bundesrepublik sieht der Staat offenbar selbst durch das Zeigen von Öcalan-Bildern oder das Rufen von Parolen wie „Freiheit für unseren Führer Abdullah Öcalan“ bedroht – all dies kann als Propagandadelikt gewertet und entsprechend bestraft werden.

Seitdem klar ist, dass die Kurden im Irak nicht nur zu den Leidtragenden des Einmarsches der Dschihadisten zählen, sondern wohl die einzigen sind, die sie möglicherweise aufhalten können, ist wieder Kritik am PKK-Verbot in Deutschland zu hören. Und zwar nicht nur von der Opposition: Auch in der SPD melden sich Stimmen, die eine Neubewertung fordern. Die müsste juristisch nachvollziehen, was außenpolitisch offenbar geworden ist: dass die Kurden und ihre Organisationen ein legitimer Akteur in der Region sind. Das Verbot aufzuheben hieße, dies anzuerkennen. Und damit auch die Kurden in Deutschland vom Generalverdacht des Terrorismus zu befreien.

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Christian Jakob
Reportage & Recherche
Seit 2006 bei der taz, zuerst bei der taz Nord in Bremen, seit 2014 im Ressort Reportage und Recherche. Im Ch. Links Verlag erschien von ihm im September 2023 "Endzeit. Die neue Angst vor dem Untergang und der Kampf um unsere Zukunft". 2022 und 2019 gab er den Atlas der Migration der Rosa-Luxemburg-Stiftung mit heraus. Zuvor schrieb er "Die Bleibenden", eine Geschichte der Flüchtlingsbewegung, "Diktatoren als Türsteher" (mit Simone Schlindwein) und "Angriff auf Europa" (mit M. Gürgen, P. Hecht. S. am Orde und N. Horaczek); alle erschienen im Ch. Links Verlag. Seit 2018 ist er Autor des Atlas der Zivilgesellschaft von Brot für die Welt. 2020/'21 war er als Stipendiat am Max Planck Institut für Völkerrecht in Heidelberg. Auf Bluesky: chrjkb.bsky.social
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16 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Liebe TAZ,

    ja, es ist alles schon gesagt, nur vielleicht noch nicht von allen. Aber im Ernst: ich möchte heftige Kritik am Artikel von Christian Jakob äußern.

    Wenn in ungefähr 1000 Wörtern zum Thema die möglichen Einwände/Bedenken zur Beurteilung der PKK mit folgender Formulierung nur "gestreift" werden (vgl. zum Begriff "Streifen" ein beliebiges Handbuch der Rhetorik ungefähr seit Aristoteles):

    "Ja, es gab politische Morde. Ja, die PKK hat Menschen auf dem Gewissen und wurde mit stalinistischen Methoden geführt.", dann ist das Propaganda und nicht Journalismus, ganz unabhängig davon, wie man zu den Einwänden steht. Diese Form von Journalismus suche ich - als Genosse - bei der TAZ gerade nicht.

    Herzliche Grüße

  • dieser artikel ist lustig.

    ich entsinne mich, dass es in den 90ern genügte, seine pkk-mitgliedschaft zu beweisen (ausweis), um hier asyl zu erhalten. ich weiß das aus erster hand.

    zudem durfte die pkk zu dieser zeit ganz offen werbung für ihren völkischen kampf auf dem gebiet eines nato-partners machen, bspw. mit einem eigenen sender in dänemark. also alles zu einer zeit, in der die pkk anschläge auf zivile ziele mit toten verübte. man stelle sich mal ähnliches mit der usa vor.

    diese schutzgeldeintreibungen und dergleichen sind auch keine märchen, habe ich mehrfach aus erster hand bestätigt bekommen. und jener herr der drogen und menschenhandel kleinredet, sollte sich mal die dimensionen dieses verbrechens für einen "guten zweck" vor augen führen

  • Türkisch:

     

    http://goo.gl/aNLVwh

     

    Englisch:

    http://goo.gl/P9bSD4

  • Lieber Christian Jakob,

    liebe taz-Redaktion,

     

    wäre es nicht toll, wenn solche Artikel gleich auf Kurdisch, Türkisch oder zumindest in englischer Sprache vorlägen?

     

    Denn nicht jeder versteht unsere Sprache.

     

    Just sayin’!

     

    Tim

  • Klar, Verbot der PKK aufheben, Verurteilte rehabilitieren und entschädigen - sonst läuft die linke Kritik an ihr ins Leere bzw. ist sehr asymetrisch. Dass wurde uns als gruppe demontage des öfteren um die Ohren gehauen, weil wir die PKK 1998 in unserem Buch "Postfordistische Guerrilla" als völkisch kritisiert haben. Kritik am Personenkult der PKK gilt wohl immer noch, aber bei aller Kritik gilt es, die Aufhebung des PKK-Verbotes zu fördern, dass ja nach volksgemeinschaftlich-germanischen Kriterien verhängt wurde – „die sollen mal Ruhe geben, die Türken-Kurden-was-auch-immer“ - nicht wegen deren volkstümelnder Programmatik, völkischer Agitation oder der Liquidierung von Mitgliedern von als Konkurrenz angesehenen radikalen linken Gruppen wie TIKKO, TKP/ML etc. Nicht zu vergessen die Ermordung des Genossen Kürsat Timuroglu von Devrimci Yol (Revolutionärer Weg) durch ein von Apo Öcalan beauftragtes Mitglied der PKK in Hamburg am 25. Februar 1986, der mich damals geschockt hat.

  • Die Moderation: Kommentar bis auf Weiteres entfernt. Ohne Belege verstoßen derlei Behauptungen gegen die Netiquette.
    • @Sebi Roger:

      PKK als Dealerorganisation: So viele Drogen kannst Du gar nicht genommen haben, dass Du das genau weisst. Was soll diese Behauptung? Und der Bürgerkieg im Osten ist vorbei. Fahr mal da hin, dann wirst Du es sehen.

  • PKK-Verbot hin oder her, dass ist nicht der grundlegende und interessante Punkt an diesem Artikel.

     

    Viel interessanter ist doch, was das Verbot bewirkt und wie hier "schöndeutsch" alle KurdInnen zu TerroristInnen gemacht werden.

     

    Nicht alle KurdInnen, befürworten die PKK und nicht alle stehen ihr kritisch gegenüber... aber alle werden über einen Kamm gezogen.

     

    Und zu den politischen Morden, den Steuern für den Kampf und ähnlichen... zunächst sollte hier geschaut werden, was ist nur hören sagen und was ist tatsächlich bewiesen und dann sollte mal in die eingene Geschicht geschaut werden...

     

    Da ist keiner politische Organsation, die schon länger existiert frei von historschen Verbrechen... wer hat den zum Niederschlag der Revolultion, die rechten Freikorp losgeschickt, waren das nicht die Genossen der Spezialdemokratie?

     

    Dann sollte auch geschaut werden, was das kurdische Volk bereits erlitten hat - Türkisierung der kursichen Gebiete in der Türkei -

     

    Dagegen hat sich ein Befreiungskampf entwickelt - es wurde mit Gewalt auf Gewalt geantwortet - das kann mensch kritisieren, muss aber auch nicht sein.

     

    Ja und ein solcher Kampf kostet Geld, das auch irgendwie besorgt werden muss, notfalls halt mit Drogenhandel, wenn keine anderen Einnahmequellen da sind.

     

    Zum Schluss bleibt nur zusagen, dass es immer eine Frage des Blickwinkels ist ob Kämpfer nun Freiheitskämpfer oder Terrorist sind.

     

    Und ich glaube die kurdischen KämpferInnen, kämpfen für Freiheit, Selbstbestimmung und eine gerechtere Gesellschaft... macht euch schlau und urteilt nicht auf Grund polemischer Vorwürfe...

  • Der wichtigste Satz: "Ja, es gab politische Morde".

     

    Daher war das Verbot in Deutschland nicht eine Ergebenheitsgeste gegenüber dem Nato-Partner Türkei - sondern berechtigt. Eine Organisation, die für politische Morde verantwortlich ist, hat schlechterdings nichts anderes zu erwarten als ein Verbot. Von zahlreichen anderen Verbrechen zur Finanzierung des Kampfes gar nicht zu reden.

     

    Es ist sehr leicht, eine Kurdenorganisation auf legaler Grundlage mit legitimen Zielen zu grünen. Wer aber in der Tradition der PKK stehen will, der erbt mit der Tradition auch die begangenen Verbrechen. Und selbstverständlich muss das Verbot der PKK selbst natürlich bleiben, eine Verbrecherorganisation wird an ihren Verbrechen zu messen sein.

    • @Dr. McSchreck:

      Ich stimme dem zu, dass organisationen die politische Morde durchführen oder unterstützen, verboten sein sollten. Allerdings muss man hierbei dann auch einen Wandel innerhalb einer Organisation berücksichtigen und eine Einschätzung gegebenenfalls wieder anpassen. Ich denke, die PKK der 90er Jahre hat nur noch wenig mit der heutigen PKK zu tun.

       

      Außerdem bleibt natürlich festzustellen, dass auch eine völlige Loslösung und die Gründung eines kurdischen Staates möglich sein sollte und die Verweigerung der Türkie dagegen ebenfalls illegal ist. Schließlich gibt es ein Selbstbestimmungsrecht der Völker und die Kurden sind das größte Volk der Erde ohne eigenen Staat. Natürlich sollte eine Staatengründung nciht über Nacht passieren, aber die Türkei versucht dies natürlich systematisch zu unterdrücken. Hier sollte man klar den Weg der Autonomie verfolgen, allerdings mit der Option, dass sich darauf aufbauen dann ein Kurdistan (aus welchen Gebieten genau bestehend müsste man dann schauen) bilden kann.

      • @Dubiosos:

        "Allerdings muss man hierbei dann auch einen Wandel innerhalb einer Organisation berücksichtigen und eine Einschätzung gegebenenfalls wieder anpassen."

         

        Hier ein Bericht aus der SZ , 7.06.2014

        "Sie wollen Frieden - und ihre Kinder zurück" http://www.sueddeutsche.de/politik/kurdische-eltern-sie-wollen-frieden-und-ihre-kinder-zurueck-1.1989514

         

        Was hat sich also geändert? Die PKK raubt Eltern kleine Kinder wie vor 20 Jahren und bildet sie zu kämpfern aus.

         

        Die PKK betreibt weiterhin Drogenhandel auch über Deutschland.

         

        Weiterhin verübt die PKK Anschläge auf unschuldige Zivilisten. Im US "Country Reports on Terrorism 2012" ist die PKK die "tödlichste Organisation Europas" http://www.deutsch-tuerkische-nachrichten.de/2013/06/477284/usa-bezeichnen-pkk-als-toetlichste-organisation-europas/

         

        Das ist eben keine Stigmatisierung der Kurden. Im Gegenteil: Sehr viele Kurden sind gegen die PKK, da die PKK ihnen auch das Leben schwer macht.

         

        Die permanenten Unkenrufe nach einer Legalisierung der PKK kann ich nicht nachvollziehen. Neulich wollten sie eine Statue eines ihrer Gründer mit Kalaschnikow in der rechten aufstellen...

         

        Übermorgen dann Legalisierung der Al Quaida?

        • @fornax [alias flex/alias flux]:

          Das Bild oben zeigt: Führerkult für einen Massenmörder. Das ist krank.

      • @Dubiosos:

        mit Ihrer Antwort bin ich völlig einverstanden, was den 2. Absatz betrifft.

        Aber einen "Wandel in einer Organisation" würde ich dennoch nicht berücksichtigen wollen, wenn sie nun mal durch Morde aufgefallen ist. Ob NSDAP; NSU oder RAF und ETA, es würde niemand auf die Idee kommen, diese wieder zu erlauben, weil es ja "einen Wandel" gegeben habe.

         

        Kommentar bearbeitet. Bitte halten Sie sich an unsere Netiquette.

        • @Dr. McSchreck:

          Da würde ich Jamal durchaus zustimmen. Ich denke eine organisation kann durchaus sich so wandeln, dass sie tragbar ist. Um bei der deutschen Geschichte zu bleiben: Die Linkspartei ist auch nur eine Umbenennung der SED, der Partei der Mauertoten und eines diktatorischen Systems. Ohne das verharmlosen zu wollen oder gar gutzuheißen (und ich sehe den Umgang der Linken mit ihrer eigenen Geschichte sehr, sehr kritisch), so ist ja totzdem die heutige Linkspartei nicht mit der SED direkt gleichzusetzen.

           

          Ich bin aber persönlich der Meinung, dass ich auch klare Schnitte bevorzugen würde und daher eine neue Organisation begrüßen würde. Aber ich kann die Realitäten ja nicht ändern, dass die PKK immer noch eine dominierende Kraft der Kurdenbewegung ist.

           

          Im Übrigen (@Fornax) wollte ich auch nicht ausdrücken, dass die PKK speziell sich jetzt tatsächlich gewandelt hat und ein Verbot aufgehoben werden sollte. Das maße ich mir nicht an, da ich die genauen Vorgänge und Hintergründe zu schlecht kenne. Mein Punkt war vielmehr, dass man die Lage trotzdem stets neu bewerten muss und sich nicht einfach auf den Standpunkt zurückziehen kann, dass eine Organisation verboten bleiben sollte, weil sie halt schon verboten ist.

        • @Dr. McSchreck:

          naja, so einfach ist das nun nicht mal.. die plo oder anc hat auch politische morde begangen: und nachher haben ihre führer den friedennobelpreis erhalten. oder würden sie diese immer noch als terroristen ansehen? zynisch, die pkk mit raf, nsu etc. zu vergleichen... fakt ist, dass die pkk und ihr politischer arm (bdp etc.) trotz masssiver benachteiligung und verfolgung eine breite mehrheit unter der kurdischen bevölkerung genießen..

          • @jamal ayyub:

            das behaupten Sie. Ich kenne durchaus Kurden - aber hier in Deutschland - die mit dem Verbot der PKK sehr einverstanden sind und noch einverstandener wären sie, wenn sie nicht mehr von der PKK gezwungen würden, "Steuern" für deren Kampf zu entrichten.