Covid-19-Mutation in Großbritannien: Der Ärmelkanal ist abgeriegelt
Frankreich hat den gesamten Verkehr nach Großbritannien gesperrt. 20 Prozent des britischen Warentransports von und nach Europa sind stillgelegt.
Damit sind laut Verkehrsminister Grant Shapps etwa 20 Prozent des britischen Warentransports von und nach Europa stillgelegt. Während die übrigen 80 Prozent über andere Häfen gehen, oft in Containern ohne Personenbegleitung, ist nun die Hauptverkehrsstrecke über beziehungsweise unter dem Ärmelkanal – 10.000 Lastwagen pro Tag zwischen Calais und Dover – in Richtung Frankreich gesperrt.
In Richtung Großbritannien bleibt sie offen, doch der Einzelhandelsverband British Retail Consortium glaubt, dass sich Spediteure zurückhalten werden, wenn unklar ist, ob ein auf die Insel entsandter Lkw wieder zurückkommt.
Rod McKenzie vom Spediteursverband Road Haulage Association hat wenig Verständnis. Bei der ersten Welle der Pandemie habe sich erwiesen, dass Lkw-Fahrer*innen sich nur geringfügig infizierten – es gehöre zum Job, alleine zu arbeiten. Ihm zufolge sind von den Sperrungen vor allem leicht verderbliche Frischwaren betroffen, auch Fische. Der britische Lebensmittel- und Getränkeverband sagte, es gebe keinen Anlass zur Panik: Aufgrund der Weihnachtszeit seien die Lager voll.
Lkws stauen sich auf Feldern
Am Montag wurde berichtet, Frankreich werde seine Maßnahmen zugunsten einer europäischen Regelung zurücknehmen, doch vor Ort änderte sich nichts. Im Laufe des Tages trafen sich sowohl Vertreter*innen der 27 EU-Staaten als auch der Krisenstab der britischen Regierung. Eine Möglichkeit: Virustests für alle Lkw-Fahrer*innen. Das EU-Treffen blieb jedoch ohne konkrete Ergebnisse.
Derweil stauen sich die Brummis in langen Reihen auf beiden Seiten der Autobahn um Dover und auf Feldern. Der Bau neuer Lkw-Großparkplätze wegen der ab 2021 fälligen Zollkontrollen wird erst im Februar fertig sein. McKenzie bezeichnete die Unterbringung als „schlechter als für Tiere“. Verkehrsminister Shapps hofft, dass es schnell zu einer Lösung kommt, da viele der Fahrer*innen aus EU-Ländern stammen.
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