Bundeskanzlerin Angela Merkel: Die Verwandlung
Angela Merkel setzte lange pragmatisch auf Machterhalt. Vor einem Jahr entwickelte sie sich zur entscheidungsstarken Kanzlerin.
Angela Merkel ist vielen Deutschen fremd geworden. Dieses Gefühl teilen nicht nur CSU-Wähler oder hasserfüllte Pegidisten, die „Volksverräterin“ brüllend durch Dresdens Innenstadt ziehen.
Nein, die Entfremdung geht tiefer. Sie zieht sich hinein bis in das aufgeklärte Bürgertum. Viele konservativ grundierte Menschen, aber auch WählerInnen von SPD oder Linkspartei verstehen diese Kanzlerin nicht mehr.
Wie groß der Unterschied zwischen früher und heute ist, lässt sich an den Vorwürfen festmachen, die der alten Merkel von Leitartiklern und der Opposition gemacht wurden. Merkel sei entscheidungsschwach, hieß es früher, sie lasse die Dinge gerne laufen, ohne sich auf eine Seite zu schlagen. Sie sei eine Mechanikerin der Macht, kühl und pragmatisch, aber ohne Vision fürs große Ganze. Außerdem richte sich Merkel im Zweifel sowieso nach der Mehrheitsmeinung, ob es nun um die Eurokrise, um ihre Zustimmung zum Mindestlohn oder zum Atomausstieg gehe.
Dieses Merkel-Bild wirkt heute wie aus der Zeit gefallen. Fast ein Jahr ist es her, dass die Kanzlerin Tausende Flüchtlinge aus Ungarn nach Deutschland holte. Seither gibt es eine neue Merkel zu besichtigen, eine, die sich nicht mehr damit zufrieden gibt, den Status Quo zu verwalten. Die den verwöhnten Deutschen echte Veränderungen zumutet. Eine Merkel, die plötzlich emotional argumentiert. Und die einen offensiven Humanismus vertritt, der mit kühlem Pragmatismus nicht mehr viel zu tun hat.
Alles bleibt so wie es ist
Merkels Erfolg beruhte immer auch darauf, dass sie der zufriedenen, gut gestellten Mittelschicht in Deutschland suggerierte, es könne alles so bleiben, wie es ist. Mochten Banken wanken, EU-Staaten in die Verschuldung rutschen und die Jugendarbeitslosigkeit in Europa hochschießen, uns betraf das nicht – oder höchstens mittelbar, wenn es um Hilfsprogramme und Rettungsschirme ging. Deutschland wirkte wie ein beschaulicher Luftkurort in einer unsicherer werdenden Welt, und Merkel war die Bürgermeisterin.
Wie erfolgreich das Versprechen auf Nicht-Veränderung sein kann, bewies die Kanzlerin bei der Bundestagswahl 2013. Ihr Programm: keine Steuererhöhungen, dafür ein bisschen mehr Rente für einige wenige Mütter – damit errang sie fast die absolute Mehrheit. Merkel, das war der personifizierte Ruhepol, authentisch und sympathisch präsentiert, und damit konnte die im Großen und Ganzen sorgenfreie bürgerliche Mitte wirklich gut leben.
In diese Stimmungslage platzte die sogenannte Flüchtlingskrise, die eine Krise für die Geflüchteten ist, aber ganz sicher keine für dieses Land – und zwar als maximale Irritation. Das Elend der Welt stand plötzlich auf dem Bahnsteig des Münchner Hauptbahnhofs. Und Merkel entpuppte sich für viele als Ehefrau, neben der man jahrelang aufgewacht ist und die eines Morgens bekannt gibt, mit dem Yogalehrer um die Welt zu reisen. Sie offenbarte Seiten ihres Charakters, die bisher keinem aufgefallen waren.
„Flüchtlingskrise“: eine Krise fürdie Geflüchteten, aber ganz sicher keine für dieses Land
Und ein Merkmal gehörte nicht dazu: Entscheidungsschwäche. In rasendem Tempo traf Merkel damals eine historische Entscheidung, unter Druck gesetzt von den Zwängen des 4. September 2015: Etwa 2.000 Flüchtlinge, die bis dahin unter katastrophalen Bedingungen im Untergeschoss des Budapester Ostbahnhofs kampiert haben, marschieren einfach los. Sie wollen zu Fuß zur Grenze nach Österreich, die allermeisten dann weiter nach Deutschland.
Orbáns Coup
Da ersinnt Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán einen schlauen Coup. Am Abend lässt er die Flüchtlinge mit Bussen zur Grenze fahren. So schafft er sich das Problem vom Hals und macht es zu dem Österreichs und Deutschlands .
Innerhalb weniger Stunden muss Merkel entscheiden: Entlastet sie Österreich, indem sie zusagt, Menschen aufzunehmen? Oder plädiert sie dafür, die Geflüchteten zu stoppen, notfalls mit Gewalt? Ihren Entschluss fällt sie zwar umgeben von ihren Beratern, aber doch allein – SPD-Chef Sigmar Gabriel unterrichtet sie lediglich in einem Telefonat, den CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer, der in seinem Ferienhaus weilt, erreicht sie überhaupt nicht.
Was wäre passiert, hätte Merkel dem Nachbarn Österreich Hilfe verweigert? Die denkbaren Varianten sind unschön bis fürchterlich. Hätte Österreich den Geflüchteten die Einreise verweigert, hätten Tausende an der Grenze in Regen und Schlamm festgesteckt. Ungarns Polizei war schon zuvor mit Wasserwerfern und Knüppeln gegen Geflüchtete vorgegangen. Wahrscheinlich hätten wütende Flüchtlinge versucht, illegal über die grüne Grenze zu kommen, rennend, überforderte Grenzer hinterher. Wahrscheinlich wäre es zu Gewalt gekommen.
Jagdszenen vor laufender Kamera, diese Bilder fürchtete man im Kanzleramt. Ähnlich unerfreulich wäre es gewesen, hätte Österreich die Menschen in Richtung Deutschland weitergeschickt. Die Einreise verweigern? Dann hätte sich Ähnliches an der bayerischen Grenze abgespielt. Wasserwerfer und gepanzerte Hundertschaften gegen übernächtigte und verzweifelte Menschen, meist Männer, aber auch ein paar Frauen und Kinder.
Wie hätte die Welt über ein solches Deutschland geurteilt? Merkel beantwortete die Fragen für sich – und bewies echte Führung.
Ins Offene und Ungewisse
Dadurch erschien sie plötzlich in einem neuen Licht. Das Tastende, Suchende, das ihre Kanzlerschaft prägte, war angesichts des Ansturms der Verzweifelten keine Option. Auch der wohltemperierte Kompromiss, für den Merkel immer auch stand, hatte sich erledigt. Es ging nur: entweder – oder. Merkel wählte zwischen dem chaotischen, aber menschenfreundlichen Zustand, den das Außerkraftsetzen der Dublin-Regelung bedeutete – und dem düsteren Chaos der Abschottung. Sie traf die richtige Entscheidung.
Sie bleibt bei dieser Linie, auch dann, als in Sonderzügen immer mehr Menschen in München ankommen, mehr als 20.000 allein am 5. und 6. September. Merkel lässt die Tür nach Deutschland offen.
Die kühle Pragmatik, die Merkel bis dahin unterstellt wurde, ist wie weggeblasen. Merkel, die gerne Sachverhalte vom Ende her denkt, geht ins Offene und Ungewisse, auch weil sie nicht anders kann. Auch etwas anderes ist zu beobachten. Plötzlich zeigte die Kanzlerin auf nie da gewesene Art und Weise Emotionen, immer wieder.
Dem palästinensischen Mädchen Reem Sawihl erklärte sie im Juli 2015 bei einer Bürgerdiskussion noch, Deutschland könne nicht alle Flüchtlinge aufnehmen. Reem fing an zu weinen. 2016 klingt Merkel ganz anders. Das berühmte Zitat „Wir schaffen das“ wurde zum Slogan ihrer Kanzlerschaft.
Da war aber zum Beispiel auch ein Satz, den sie Mitte September ihren Kritikern sagte: „Wenn wir anfangen, uns jetzt noch zu entschuldigen dafür, dass wir in Notsituationen ein freundliches Gesicht zeigen, dann ist das nicht mein Land.“ Emotional klang das, aufgewühlt, fast störrisch. Die Kanzlerin, die sich stets als Kanzlerin aller Deutschen beschreibt, definierte plötzlich, welchem Deutschland sie sich verpflichtet fühlt.
Funken im Ozean
In der Gefühlswelt Merkels, sonst ein still ruhender Ozean, blitzten plötzlich ab und zu Funken auf, wie Sonnenstrahlen auf einer Welle. Zum Beispiel auf dem CDU-Parteitag in Karlsruhe, da war es gerade drei Wochen her, dass Horst Seehofer sie auf offener Bühne bei der CSU gedemütigt hatte. Merkel packte ihre Partei bei ihren christdemokratischen Wurzeln und begründete ihre liberale Linie in der Flüchtlingspolitik mit der „von Gott geschenkten Würde jedes einzelnen Menschen“. Solches Pathos war Merkel eigentlich fremd.
Auch eine letzte, sehr beliebte Vermutung über Merkel wurde im vergangenen Jahr widerlegt. Merkel passe ihre Politik der Mehrheitsmeinung an, siehe Mindestlohn oder Atomausstieg. In der Flüchtlingspolitik jedenfalls ist das nicht der Fall.
Bei aller berechtigten Kritik an dem EU-Türkei-Abkommen, das brüchig ist und humanitären Ansprüchen Hohn spricht: Merkel hielt sehr lange einen liberalen Kurs durch – trotz der wachsenden Skepsis in der Bevölkerung, trotz populistischer Angriffe von allen Seiten. Auch nach den sexuellen Attacken in der Kölner Silvesternacht ließ sie sich nicht dazu verleiten, die Straftaten Einzelner auf ganze Völker zu übertragen.
Die traurige Wahrheit ist, dass die neue Merkel bei den meisten Deutschen schlechter ankommt als die alte. Ihre Beliebtheitswerte sind abgerutscht, in der CSU ist sie verhasst, ihre eigene Partei zerrissen. Das Absurde an den oft gehörten Rufen, Politiker müssten Haltung zeigen, ist, dass Merkel sich genau dadurch viele Feinde schafft.
Leser*innenkommentare
Nikolaj Nikitin
So wie Merkel kann sich nur jemand aufspielen, der glaubt Herr über Europa zu sein. Ein kluger Regierungschef hätte seine Flüchtlingspolitik vorher abgestimmt und seine europäischen Partner mitgenommen. Merkel dagegen hat sie mit ihren eigenwilligen Alleingängen vor's Schienbein getreten. Nun steht sie in der Flüchtlingsfrage isoliert in Europa da wie selbst Birne Kohl es nie war. http://www.nytimes.com/2016/01/22/world/europe/stance-on-migrants-leaves-merkel-isolated-at-home-and-in-europe.html?_r=0
Rainer B.
@Nikolaj Nikitin Man darf schon davon ausgehen, dass es vorher zahlreiche Abstimmungsversuche gegeben hat, die aber durchgängig nicht zu humanitär vertretbaren, rechtlich haltbaren und wirklichkeitsnahen Ergebnissen führten. Bekanntestes Beispiel ist doch das Dublin II Rumgeeiere.
Nikolaj Nikitin
@Rainer B. Na, dann gehen Sie mal davon aus.
Rainer B.
@Nikolaj Nikitin Mach ich! Überwiegend wird in den europäischen Staaten leider immer noch so getan, als könne man weiter auf gesamteuropäische Lösungen verzichten und die Mittelmeerländer mit dem Flüchtlingsproblem allein lassen. Das wird mit Sicherheit nicht funktionieren.
Nikolaj Nikitin
@Rainer B. So ist es. Doch gilt es immer noch zu unterscheiden, wie hier schon so häufig besprochen, wer nach Europa zu uns ausschließlich des Wohlstands wegens kommt und wer wirklich vor Krieg flieht und/oder politisch verfolgt ist. Dies ist nicht immer leicht und funktioniert auch noch nicht durchgängig.
Rainer B.
@Nikolaj Nikitin Wenn man sich nur mal klar macht, dass Kriege bevorzugt da auftreten, wo es Armut durch Verteilungsungerechtigkeit gibt, dann wird deutlich, dass alle Versuche, Kriegsflüchtlinge gegen Wirtschaftsflüchtlinge auszuspielen, komplett am Ding vorbeigehen. Dann könnte man auch wissen, wo derzeit die nächsten Kriegsschauplätze angelegt werden.
Nikolaj Nikitin
@Rainer B. Armut alleine ist bis dato von keinem Land dieser Erde als Fluchtgrund anerkannt. Auch ist Armut weder der Hauptgrund für den Afghanistan-, noch für den Syrienkrieg.
Rainer B.
Die ungleiche Verteilung von Resourcen, Geld und Macht lag und liegt allen Kriegen zugrunde. Allzu große Machtkonzentrationen halten das Rüstungsgeschäft in Gang, weil die bloße Angst vor Machtverlust die Nachfrage nach Rüstungsgütern schürt. Nur, weil einige wenige den vielen vorenthalten, was ihnen eigentlich zusteht, kann der Finanzbedarf für Aufrüstung - zumindest eine Zeitlang - aufgebracht werden.
Armut ist ein existenzieller Fluchtgrund, der überhaupt keiner staatlichen Anerkennung bedarf. Sie ist im übrigen meist erst das Ergebnis staatlichen Versagens.
Khaled Chaabouté
Vielleicht ist es hilfreich, einzusehen, dass unser relativer Wohlstand nicht einfach so vom Himmel gefallen ist, geschweige denn durch harte Arbeit sauer verdient wurde, sondern dass die Flüchtlingsströme genau der Preis für das weltweite "Engagement" unserer westlichen Wertegemeinschaft sind.
Für das Aussprechen dieser Wahrheit sind schon Bundespräsidenten gegangen worden und selbst die Grünen, die sich hierzulande in Sachen Verbalwillkommenskultur nichts vormachen lassen, sparen den Themenkomplex Fluchtursachen sorgfältig aus.
Es ist nun mal so, dass manche europäischen Länder sich weniger am "Engagement" in den betroffenen Ländern, sei das nun Unterstützung bestimmter sogenannter Rebellengruppen (=schüren von Bürgerkriegen) oder wirtschaftlicher Einfluss durch Agrar- oder Rohstoffkonzerne bzw. Zerstörung einheimischer Märkte und Produktionsbedingungen durch billige EU-Subventionslebensmittel, beteiligt haben als Deutschland und deshalb auch anteilg weniger von den Folgen dieses "Wohlstandes" in Form von Geflüchteten tragen wollen als Deutschland.
Es sind nun mal nicht die Tschechen, die Waffen und Geld an Bürgerkriegsmilizen schicken oder mit billigen Milch- und Fleischprodukten afrikanische Bauern in den Ruin treiben, sondern überwiegend die Deutschen.
Wer sich jetzt über mangelnde Grenzkontrollen und die sozialen Folgen der massenhaften unkontrollierten Einreise beklagt, hätte lieber schon vor Jahren klagen sollen, als von der rot-grünen Regierung die Weichen für die soziale Marginalisierung, die Neid- und Angstkultur gestellt wurden.
Kommentator16
Absurd ist es zu behaupten, 80% Prozent der Migranten hätten ihren Pass verbummelt, um sich dann "ins Ungewisse" aufzumachen, um sich dann zu weigern in Spanien oder Portugal "Zuflucht" zu finden. Ebenso ist es absurd zu glauben, Deutschland sei allen anderen Staaten moralisch und intellektuell überlegen.
Rainer B.
@Kommentator16 Ihr letzter Satz findet meine uneingeschränkte Zustimmung. Der Rest besteht aus absurden Behauptungen, die Sie selbst hier aufgestellt haben, beziehungsweise nur ungeprüft nachplappern.
Kommentator16
Natürlich gibt es Kontrollen Aber die Einreise wird wie gesagt auch Menschen gestattet die keine Ausweispapiere dabei haben (70-%80%) und deren Angaben nur auf deren Selbstangaben beruhen. Das ist doch absurd.
Rainer B.
@Kommentator16 "Absurd" sind vor allem Kriege und Not, die Menschen seit jeher zum Aufbruch ins Ungewisse getrieben haben. Ausweispapiere und Grenzzäune sind vielleicht was für Leute, die auch glauben, man könnte sich im Fall einer Nuklearkatastrophe unter eine Bild-Zeitung retten, sich aber ansonsten immer für große "Realisten" halten.
Kommentator16
Dieses Gequatsche über die Alternativlosigkeit kann man doch nicht ernstnehmen. Alle anderen Staaten kontrollieren doch auch ihre Grenzen, an sensiblen Stellen mit Zäunen. Norwegen baut deswegen gerade auch einen Zaun zu Russland. Natürlich kann man das hier machen, wenn man wollte. Dazu kann man Menschen welche die Einreisevoraussetzungen nicht erfüllen (Pass vergessen usw.) an der Grenze zurückweisen. Außerdem beseitigt man finanzielle Anreize nach einem illegalem Grenzübertritt.
Der Alleswisser
@Kommentator16 ...dieser Kommentar ist alternativlos. Da hilft auch keine AfD!
Rainer B.
@Kommentator16 Sie tun ja geradezu so, als ob es hier keine Grenzkontrollen gäbe. Sowas kann doch nur jemand behaupten, der sich seit Jahren nie mehr als 50 Meter von seinem Gartenzaun mit Selbstschussanlage entfernt hat.
Der Alleswisser
...vielleicht sollte gerade die TAZ daran erinnern, dass Merkels flüchtlingspolitisches "Wir schaffen das!" vom 31.8.2015 vor allem eine innenpolitische Machtdemonstration innerhalb der Regierungskoalition war. Merkel war im ersten Halbjahr 2015 gegenüber Sigmar Gabriel (!) medial massiv in die Defensive geraten. Man hätte 2015 nicht gedacht dass das kleine Heidenau in Sachsen einmal für eine flüchtlingspolitische Wende in der Weltpolitik der Frau Merkel steht. Aber so war's! Denn schon vergessen (?!): Im Sommer 2015 war ganz Deutschland FÜR Flüchtlinge.
Rainer B.
@Der Alleswisser Zur Erinnerung: O-Ton-Merkel im Juli 2015 "Nicht alle können bleiben".
Der Alleswisser
@Rainer B. ...es gibt genügend Flüchtlinge, die Deutschland freiwillig verlassen möchten. Aber: sie können nicht weggehen, weil die zuständige Ausländerbehörde deren Pässe nicht mehr findet....
Lowandorder
Eigentlich irgendswie auch wieder
Schööön - für Herrn Ulrich Schulte!
Newahr!
Kriegt ja nicht ein Dscheden -
So viel feines Gebinde -
Für seine dreisteMärchenstunde! - gell!
Pascht scho!;))
klar - Das ist getzt auch mal ne
Traurige Wahrheit!
34970 (Profil gelöscht)
Gast
Bei allem Optimismus auf eine geläuterte Königin Angela, Freundin aller Linken und Armen, von konservativen Geblüt sie ist und war sich stets selber treu darin bin ich mir sicher. Denke Machtpolitische interessen werden da nach wie vor ein wichtige/die wichtigste Rolle spielen. Auch in der Frage der Flüchtlingskrise. Schließlich konnte sie so viele Erz-Konservative Gegner ihrer merkelschen Mitte/links Politik in den eigenen Reihen an die Wand drücken mit dem überparteilichen breiten Zuspruch den sie bekam. Und je nachdem was morgen ist ändert sie ihre Politk und Ansichten um 180° Hauptsache Machterhalt. Die CDU mit ihr kann also keine wirkliche Alternative sein auch wenn es für eine Weile so schien.
nzuli sana
Na, haben Sie heute schon Ihr Vermögen gesichert?
Oder durch den Flüchtlingstodessturm ihr Vermögen verloren?
34970 (Profil gelöscht)
Gast
@nzuli sana Um Geld geht es denen doch nicht wirklich. Das ist nur ein Vorwand mit dem man "politisch korrekt" argumentieren kann. In Wahrheit möchte man aus unterschiedlichsten Gründen ein homogenes Volk nach Vorbild von 1936. Und leider nicht nur in der AfD.
Kaboom
Tschuldigung. Letztes Jahr im September entsprach die Entscheidung Merkels selbstverständlich der Mehrheitsmeinung, wie Umfragen belegen. Es gab ein paar lärmende Rechte in Ossiland und die AfD war klinisch tot.
Das ganze globale Ausmaß der Aussenwirkung dieser Entscheidung sowie des Auftrittes der Kanzlerin in der Flüchtlingsunterkunft wurde von Merkel schlicht nicht mal in Ansätzen erkannt. Die Frau war und ist schlicht überfordert in dem Job, wenn sie entscheiden muss, statt zu moderieren.
Achja: Sollte die TAZ nicht eine Grundmenge kritische Distanz gegenüber der Kanzlerin bewahren? Ich find das hier inzwischen ziemlich klebrig, wenns um Merkel geht.
Mustardman
Wer bitte schön wäre in dieser Situation denn nicht überfordert? Und wahrscheinlich mit katastrophaleren Folgen? Ich garantiere Ihnen, dass eine "Schließung" der Grenzen (als ob da eine Mauer wäre, in der man eine Tür schließen könnte) und die ersten mit Waffengewalt gestoppten unbewaffneten Menschen hier etwas ausgelöst hätten, gegen das die aktuellen Problemchen so harmlos erscheinen, wie sie nüchtern betrachtet ja auch sind.
Ja, dieses Reden von der Alternativlosigkeit ist beängstigend, aber wer die Alternativen nicht rational ausbuchstabieren will, dem sollte man auch sonst nicht zuhören.
Das ist das aktuelle Problem der deutschen Politik: Was sie nicht wollen, wissen viele. Was sie stattdessen wollen, und wie man das erreicht, ohne das tun zu müssen, was noch viel weniger wollen, das weiß keiner.
"Keine Flüchtlinge!" ist leicht gesagt. Aber die lösen sich ja nicht einfach von allein in Luft auf.
Motzkopf
Danke,
Ihr Kommentar ist ein kleiner Lichtblick in einem Meer aus pseudolinker Besserwisserei. Man kann ihr ja vorhalten, dass sie allein gegen alle anderen europäischen Staaten entschieden hat. Aber wie schmählich haben denn auch sogenannte linke Regierungen wie z.b. die französiche Frau Merkel stehen lassen, als es darum ging, eine Menge Flüchtlinge unterzubringen, die es in die EU geschafft hatten und die nunmal irgendwo bleiben mussten.
Frau Merkel ist wahrlich keine Heilige, aber mir ist kein Staatenlenker in der EU aufgefallen, der sich in der damaligen Situation besser verhalten hätte. 2 Million Flüchtlinge, gerecht verteilt auf die gesamte EU, wären ein Klacks gewesen und für jedes Land zu stemmen. Mir ist der Verein seitdem sehr viel suspekter, als Frau Merkel.
Khaled Chaabouté
Solange hinter ihr von den Nachfolgeaspiranten bereits fleißig die Messer gewetzt werden, können wir froh sein, wenigstens diesen im Grunde ja auch erbärmlichen Status beibehalten zu können.
Wer sollte denn mehr Vertrauen genießen? Grüne à la Göring-Eckardt oder Kretschmann? Etwa die SPD???
ulf hansen
Aha,Merkel ist jetzt Mutter Theresa dann wird ja alles gut.
Nach den ganzen Lügereien und falsch Information in ihrer Amtszeit kommt nun dir Erleuchtung.
Lowandorder
Klaus Theweleit hat schon vor Jahren -
Die fortschreitende Diekmannisierung der taz festgestellt.
Dieses Teil hier stammt ganz offensichtlich aus der mehr als
Schwer verdaulichen Turbo-Kiste!
Rein tonn katolsch warrn!
(Pressesprecherbewerbungsschreiben!;()
Kommentator16
Selbst wenn die damalige Entscheidung in einer Notsituation kurzfristig richtig gewesen sein sollte, ist die wirklich interessante Frage doch, warum die Grenze im Widerspruch zum Grundgesetz einfach offen bleibt. Das ist keine Entscheidungsstärke, sondern eine verantwortungslose Sturheit seitens der Kanzlerin.
Tom Farmer
Wenn Merkel von der TAZ gelobhudelt wird ist es an der Zeit extrem misstrauisch zu werden.
Wo in Budapest war am Bahnhof im Sommer 2015 welche Katastrophe? Schlimmer als die in Idomeni im Winter?
Was ist Führungsstärke, wenn man seine europäischen Partner nicht vorher sondern hinterher einbindet und sich dann bei Orban eine bluige Nase sich holt?
Was ist Führungsstärke wegen eines Erdbebens in Japan die (DE) Atomkraft halsüberkopf zu kippen und gleichzeitig nicht mit europäischen Parnern einen Stiillegekonsens herbeizuführen?
Führungsstärke ist das alles nicht!
Nein, Frau Merkel macht nix... so lange bis kein Ausweg mehr da zu sein scheint und entscheidet dann mit dem Argument "was hätte ich denn sonst tun sollen" .... alternativlos eben.
Jegliches andere brisante Thema ist ebenfalls ungelöst: Genrationengerechtigkeit in DE, Rente, Finanzmarktkrise, Eurokrise, Südländer, EEG.....erst wenn wieder bei jedem Thema alles an der Wand steht... dann wird sie wieder alternativlos entscheiden.
Ja genau, weil sie vorher nix getan hat!!
Wenn ich im Straßenverkehr ständig nicht aufpasse fliegt mir halt immer mein Airbag um die Ohren! Ist das dann Fahrkunst weil ich mich nie verletzt habe? Und der andere Verkehrsteilnehmer (Südländer, Zeitarbeitler,...) hat halt Pech gehabt!?
24636 (Profil gelöscht)
Gast
Es wird langsam Zeit, Herr Schulte.
Der Alleswisser
@24636 (Profil gelöscht) ...gut beobachtet : - ))
Lowandorder
Die AfuS - Alternative für Ulrich Schulte -
Geb ich gerne weiter -
" Ihm steht " Die Welt" offen.;))
Ulrich Frank
Dieser Artikel aus der Feder des Herrn Schulte ist leider von derselben Natur der Einfälle wie sie die Kanzlerin Merkel selber hat, und auch, analytisch gesehen, von der Natur der "Einfälle" wie sie Hannah Arendt den deutschen Intellektuellen angesichts des Diktators zusprach: zu "ihm" fiel diesen Intellektuellen, laut Arendt, immer etwas ein.
Herr Schulte jagt hier, wie viele deutsche JournalistInnen bzw. KanzerinversteherInnen einem Einhorn hinterher. Wo Helmut Kohl Recht hatte da hat er Recht: Frau Merkel lungert bis dato nur herum und macht Pseudo-Politik, basierend auf Einfällen. Nichts da mit "Entscheidungsstärke". Griechenland durfte über die Klinge springen - jetzt gibt sie die Menschliche, und läßt nebenbei Waffen in Massen ausliefern. "Politik" macht sie auf der Basis von okkasionellen grandiloquenten Sprüchen welche in der Praxis kaum einlösbar und deren Motive trübe sind. Jede Diktatur unterstützt frau wenn es konveniert, den Atomausstieg (den Rot-Grünen) hat sie vermurkst, "die Existenz des Staates Israel ist Bestandteil der Staatsraison der BRD", "Stuttgart 21 ist alternativlos für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands", usw - Politik auf der Basis von Plapperphrasen - im übrigen sonst alles ausweichend. Es läuft alles so vor sich hin, und die Medien schlecken es auf. Klimakanzlerin war auch mal, eine nachhaltige Sozialpolitik gibt es sowieso nicht.
Geht's noch? Das ist ein erbaulicher FAZ-Artikel, oder ein ZEIT-Poem.
Grisch
Es ist immer wieder faszinierend was man sich in Rückschau so zusammenreimen kann.
Hier mal aktuelle Umfrageergebnisse zur Flüchlingskrise: http://www.forschungsgruppe.de/Aktuelles/Politbarometer/
Übrigens: Wenn eine Mehrheit die aktuelle Flüchtlingspolitik ablehnt so liegt das aktuell wohl offensichtlich daran, dass vielen Bürgern diese Politik zu liberal ist aber eben auch vielen Bürgern diese Politik zu repressiv ist - mir übrigens auch. Wenn man dann sieht, dass nach wie vor 44% die Flüchtlingspolitik für gut befinden, weiß man wo die Mehrheit steht: auf jeden Fall viel eher bei Merkel als bei Seehofer! - und zwar immer noch, auch im August 2016
Fazit es hat sich nichts geändert, Merkel positioniert sich so gut sie kann in Richtung Mehrheit. Eigene Vorstellungen, Rückrat, Führungsstärke... um Himmels Willen wo denn?
Führung bedeutet im 21. Jahrhundert übrigens, Probleme anzugehen, eine mehrheitsfähige Entscheidung herbeizuführen und andere Mitzunehmen. Ein "Basta" alla Gerhard Schröder ist doch keine Führungsstärke, das ist mangelnde Führungskompetenz. Dass dies einem "Leiter Parlamentsbüro" offensichtlich nicht bekannt ist macht mir Sorgen.
Fazit: Verwandlung Fehlanzeige. Diagnose: Fortgesetzter Dilettantismus.
Rainer B.
Mir war sie auch schon fremd, als sie offiziell noch für gar nix stand. Da hat sie immerhin noch versucht, die notwendigen Personalwechsel vorzunehmen, wenn auch immer erst auf reichlich Druck der Medien. Mittlerweile hat sich jedoch herausgestellt, dass das gesamte Unions-Personal komplett unbrauchbar ist, weshalb auch die Medien den erforderlichen Druck gar nicht erst mehr aufbauen.
35381 (Profil gelöscht)
Gast
Geliebte TAZ, wohin bist du entschwunden?
Ein Lob auf Merkel? Unfassbar!
Ist es völlig an Ihnen vorbeigegangen, Herr Schulte, dass diese Kanzlerin im Alleingang, ohne Einbeziehung des Parlamentes, Entscheidungen getroffen hat mit großer Tragweite?
Ist dies demokratisches Handeln? Sie mögen in diesem Fall die Entscheidung gut heissen, was ich nicht tue, was ist aber, wenn sich dies in anderen Dingen wiederholt? Dann können wir gleich zur Monarchie übergehen.
produster
Böseste Lobhudelei auf die Unperson Merkel! Als kalte Technokratin hat sie die Staatsdoktrin Euro bis zur destruktiven Zerrüttung Europas voran gepusht, als gefühlsduselige Mutter Theresa eine Entwicklung in D. angestossen, deren Konsequenzen den "verwöhnten Deutschen" berechtigterweise aufstossen muss. Diese Frau ist bereit, für knallharte Wirtschaftsinteressen und krude bunte Schwärmereien die Gesellschaft der Gegenwart verkommen zu lassen, in der Hoffnung, das die Zukunft gülden werden mag. Dass ist keine Politik, dass ist Abenteuerurlaub, und dass man sie dafür nicht liebt, ist mehr als verständlich.
Joel Klein
"Angela Merkel setzte lange pragmatisch auf Machterhalt.
Vor einem Jahr entwickelte sie sich zur entscheidungsstarken Kanzlerin"
Ach tatsächlich? Wenn man eine Mischung aus Bockmist bauen und A..kriechen bei südländischen Despoten, um ersteres so gut es geht zu vertuschen, als Entscheidunsstärke deutet, dann schon...
Irgendwie wird hier Lethargie mit Strategie verwechselt.
Unterm Strich *re*agiert sie nur - und das unter Druck ziemlich irrational und unprofessionell!
Pfarrerstochter eben...
Oberst
Das aufgeklärte Bürgertum? Gibt's das noch?
Es gibt die Spitzen- und Gutverdiener, mithin die Mittelschicht.
Dann bleibt noch: Arbeiter und Leistungsempfänger. Die Mehrheit!
Frau Merkel hat doch längst wieder angefangen, zurück zu rudern. Der Mehrheit wegen!!!
Aber welches Kalkül hinter "Wir schaffen das" steckt, keine Ahnung?
Aura und Friendenspreise zum Abgang (was bleibt ihr noch?)?
Oder vielleicht 2017 die absolute Mehrheit?
Das war beides estmal nix!!!
Urmel
"Bei aller berechtigten Kritik an dem EU-Türkei-Abkommen, das brüchig ist und humanitären Ansprüchen Hohn spricht: Merkel hielt sehr lange einen liberalen Kurs durch".
Bedeutet das, dass diese humanitäre Episode alle weiteren Grausamkeiten dieser Dame übertüncht? Unter anderem auch so eine „Lappalie“ wie die erschossenen Flüchtlinge an der syrisch-türkischen Grenze, über die Frau Merkel bisher kein Wort verloren hat, obwohl die türkischen Sicherheitskräfte u. a. dort im Auftrag der Kanzlerin „die EU-Außengrenzen sichern“?
A. Müllermilch
"Die traurige Wahrheit ist, dass die neue Merkel bei den meisten Deutschen schlechter ankommt als die alte."
Ist doch ganz einfach, die Regierung braucht ein anderes Volk, nicht diese dummen Rechtpopulisten/Rassisten.
cursed with a brain
@A. Müllermilch Nicht, dass das bürgerlich-konservative Lager die eigene Wohlstandsverwahrlosung jahrzehntelang nach Kräften gefördert hätte...
Lowandorder
"Die Verwandlung
Angela Merkel setzte lange pragmatisch auf Machterhalt.
Vor einem Jahr entwickelte sie sich zur entscheidungsstarken Kanzlerin."
Lassemer das mit Kafka Franz so stehen - &
Wer wollte da den ersten Apfel werfen!
Aber - wenigstens die - eklatant - eine Fehlstelle der hier a weng flott
Handlungsstarke Lady - apostrophierten;)
Sei denn doch angemerkt:
Keine Traute - die erpresserische Zero noir
Rauszukicken!
(Mit brutalen Folgen für Europa!)
Nur zur Erinnerung - Angie ist Kanzlerin!
(ps Danke für das Fotto - Mützenmänners!
Gruppenbild - mit FDJ-Winkelement!
Mehr als tausend Worte!;()
Pascht scho!;)
Lowandorder
ok - denn nochens -
"… Das Absurde an den oft gehörten Rufen, Politiker müssten Haltung zeigen, ist, dass Merkel sich genau dadurch viele Feinde schafft."
Lassen wir mal den Plopp-Flunder &
Eifel-Else als Kellner beiseite - so
Ist doch zu konstatieren -
Daß sich in ihrer GroßKotzAnsammlung
Drei heftige Rechtsausleger von brutalem Kaliber sich - öh tummeln!
Das - werter Herr Schulte -
Ist die handlungsstarke -
Brutale Wahrheit!
Wer solche nunja christlichen Freunde hat -
Braucht sich doch vor seinen Feinden -
Keinen Deut fürchten!
So geht das!