Brexit führt zu Regierungskrise: Außenminister Johnson tritt zurück
Der Streit um den Brexit rüttelt die britische Regierung durch. Nach Brexit-Minister Davis tritt nun auch Außenminister Boris Johnson zurück.

Bye bye Johnson: Der britische Außenminister tritt zurück Foto: dpa
LONDON ap/dpa | Im Zuge des Streits über die Brexit-Strategie der britischen Regierung ist auch Außenminister Boris Johnson zurückgetreten. Das teilte das Büro von Premierministerin Theresa May am Montag mit. May habe den Rücktritt akzeptiert, ein Nachfolger werde in Kürze bekanntgegeben. Vor Johnson hatte bereits Brexit-Minister David Davis seinen Rückzug erklärt.
Johnson hatte sich vor dem Brexit-Referendum im Juni 2016 vehement dafür eingesetzt, dass Großbritannien die Europäische Union verlässt. Als einer der vordersten Brexit-Befürworter stand er nach dem Rücktritt von Davis unter Druck, selbst zu handeln.
Davis hatte am Sonntagabend das Handtuch geworfen und das damit begründet, Mays Brexit-Pläne nicht mittragen zu können. Nachfolger von ihm soll ein anderer entschiedener Brexit-Befürworter, Dominic Raab, werden.
May hatte ihr Kabinett am Freitag zu einer zwölfstündigen Marathonsitzung auf den Landsitz Chequers nordwestlich von London beordert. Die Minister mussten während der Klausurtagung sogar ihre Smartphones abgeben. Am Abend verkündete May, die Regierung habe sich auf eine neue Strategie für den EU-Austritt verständigt. Doch die Einigung kam nur unter großem Druck zustande.
Leser*innenkommentare
Spitzbube
Ein britischer Seehofer?
81622 (Profil gelöscht)
Gast
Na endlich ist der Stinkstiefel weg.
60440 (Profil gelöscht)
Gast
Der Brexit, er kommt
nicht.
warum_denkt_keiner_nach?
@60440 (Profil gelöscht) So sicher?
Rainer B.
Typisch für diese Sorte „EU-Kritiker“ - wenn die Kacke erstmal richtig dampft, verpissen sie sich reihenweise wieder.
warum_denkt_keiner_nach?
@Rainer B. Komisch. Das konnte man schon kurz nach der Abstimmung lesen. Und dann wurde J. Außenkasper...
Rainer B.
@warum_denkt_keiner_nach? Ja, das konnte man u.a. auch bei mir lesen, aber ich hab Boris Johnson auch nicht zum Außenminister ernannt und Theresa May liest anscheinend meine Kommentare nicht.
warum_denkt_keiner_nach?
@Rainer B. J. hat sich eben nicht "verpisst". Er hat an seiner Karriere gearbeitet. Der Zweck seines Rücktritts wird sich auch erst noch enthüllen. Also am besten abwarten und auf voreilige Schüsse verzichten...
Rainer B.
@warum_denkt_keiner_nach? Ei sicher doch. Da verwechseln Sie was. Cameron, der das Brexit Referendum völlig ohne Not einfach mal so aus dem Hut zauberte, nur um seine schwache Position als Premierminister irgendwie doch noch zu verstärken, hat sich dabei gründlich verzockt.
Nach Camerons unvermeidlichem Rücktritt war Johnson ja d e r Favorit auf Camerons Sessel schlechthin. Er verpisste sich aber lieber wieder und ließ May den Platz, wohlwissend, dass die ganze Scheiße, an der er ja tüchtig mit gequirlt hatte, ungenießbar ist.
warum_denkt_keiner_nach?
@Rainer B. "Nach Camerons unvermeidlichem Rücktritt war Johnson ja d e r Favorit auf Camerons Sessel schlechthin."
Nur in den (deutschen) Medien. Bei den Torys und nur darauf kam es wegen der Parlamentsmehrheit an, hatte er nicht genug Rückhalt, um PM zu werden. Er hat deshalb im Hintergrund gemauschelt, um wenigstens Außenkasper zu werden. Die Berichterstattung war damals schon etwas schräg. Es ist aber mittlerweile schon normal, dass Gegner unterschätzt werden.
Rainer B.
@warum_denkt_keiner_nach? „Es ist aber mittlerweile schon normal, dass Gegner unterschätzt werden.“
„Gegner unterschätzt“? Nöö - es ist nur mittlerweile schon üblich geworden, dass Regierungsmitglieder sich wie Gegener aufführen.
lions
Die Ratten verlassen das sinkende Schiff.
warum_denkt_keiner_nach?
@lions Sieht eher nach einem Versuch aus, die Kapitänsmütze neu zu vergeben.
lions
@warum_denkt_keiner_nach? Ja, kann schon sein, doch auch Nachfolger werden ihren Instinkten folgen.
warum_denkt_keiner_nach?
@lions Das hängt vom inneren Kräfteverhältnis bei den Torys ab.
lions
@warum_denkt_keiner_nach? Ich habe das Gefühl, der Ball dafür liegt in Brüssel.
Sven Günther
Johnson ist ja nichts anderes übrig geblieben, er hat keine Ahnung was sein Brexit Plan mit der britischen Wirtschaft anstellen wird und er kann kein tragfähiges Konzept dagegen präsentieren.
Was kann ihm besseres passieren als mit einem plausiblen Grund zurückzutreten.
xxxLCxxx
Was kommt zuerst - BER oder Brexit?
Es sollte geprüft werden, ob der Volkswagenkonzern nicht einstweilen seine Autos auf der Insel parken kann. ;-)