Berlins neue Tierschutzbeauftragte: Gegen alle Tierversuche
Kathrin Herrmann ist Berlins neue Tierschutzbeauftragte. Sie will Tierversuche abschaffen und sie durch alternative Forschungsmethoden ersetzen.
Die Tierschutzbeauftragte ist Ansprechpartnerin für Bürger*innen und Tierschutzorganisationen und berät den Senat in Sachen Tierschutz. Kathrin Herrmann hat sich vorgenommen, Tierversuche in Berlin stark einzuschränken und durch tierfreie Forschungsmethoden zu ersetzen. Fast 223.000 Tiere wurden 2018 in Berlin für wissenschaftliche Versuche eingesetzt, darunter Mäuse, Ratten, Fische, Hunde und Katzen. „Solche Versuche fügen Tieren großes Leid zu und sind aus wissenschaftlicher Sicht nicht begründbar“, sagt Herrmann. Denn die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den Menschen sei gering.
„Chronische Krankheiten wie Krebs oder Alzheimer kann man nicht am Tier nachstellen – trotzdem machen es Forscher*innen“, sagt Herrmann. Viel sinnvoller seien etwa sogenannte Biochips, auf denen menschliche Organe nachgebildet und Abläufe des Körpers simuliert werden können.
Darüber hinaus fordert Herrmann die Politik dazu auf, Wildtiere im Zirkus zu verbieten und stärker gegen Qualzucht und illegalen Welpenhandel vorzugehen. Wer sich einen Hund anschaffen wolle, solle nicht zu Züchter*innen gehen, sondern ins Tierheim. Sie selbst habe kein Haustier. „Dafür bin ich zu viel unterwegs, das wäre Tierquälerei“, sagt Herrmann. Sie lebt vegan: „Wer Tierschutz ernst nimmt, kann keine tierischen Produkte zu sich nehmen.“
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