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Ausstieg bei den EvangelikalenDas Tor zurück zur Welt

Frau Minze war über zwanzig Jahre lang Mitglied in einer evangelikalen Freikirche. Dank Twitter ist ihr der Ausstieg gelungen.

Die Aussteigerin Frau Minze Foto: Miriam Stanke

Die Coronapandemie war ein Segen. Dank ihr führt Frau Minze heute eine glückliche Beziehung, statt in einer freudlosen Ehe festzusitzen. Dank ihr redet sie mit Freun­d:in­nen über politische Themen, die sie bewegen, statt über die Gnade Gottes. Frau Minze bereitet sich nicht mehr in einer Bibelgruppe auf das Jenseits vor. Ausgerechnet in einer Pandemie lebt sie zum ersten Mal einfach ihr Leben.

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Frau Minze war über zwanzig Jahre Mitglied in einer Freikirche. In diesem Text wird sie wie ihr Twitter-Profil heißen, ihren echten Namen möchte sie zum Schutz ihrer Familie nicht veröffentlicht sehen. In ihrem früheren Leben hatte Frau Minze kaum Kontakte außerhalb der Gemeinde; bis vor fünf Jahren, als Twitter ihr Tor zur Welt wurde: „So habe ich schnell ganz viele neue Weltbilder für mich kennengelernt.“ Neben der katholischen und der evangelischen Kirche gibt es in Deutschland eine Vielzahl christlicher Freikirchen. Viele von ihnen möchten ihren Glauben einfach anders leben als die Landeskirchen. Andere propagieren ein dualistisches Weltbild, in dem sie die Auserwählten Gottes sind und alles andere Satans Werk ist.

Frau Minzes Freikirche ist evangelikal geprägt und nennt sich Freie evangelische Gemeinde. Das Wort „evangelikal“ meint heute ein bibeltreues Christentum, das sich von liberalen Auslegungen der Religion abgrenzt. Laut Theologe Martin Fritz, wissenschaftlicher Referent der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW), spielt die persönliche Bekehrung oder „Wiedergeburt“ eine maßgebliche Rolle bei Gemeinden wie der von Frau Minze. Menschen, die in besonders konservativen Gemeinschaften aufwachsen, sind oft von der Außenwelt isoliert. Inzwischen sprechen Aus­stei­ge­r:in­nen in den sozialen Medien darüber, wie sie ihren Glauben Stück für Stück hinterfragt haben. Wie so eine Abkoppelung mithilfe des Internets aussehen kann, zeigt der Fall von Frau Minze.

Im Jahr 2003, im Alter von 24 Jahren, ging Frau Minze auf Missionsreise. Ein Jahr blieb sie in Südafrika, dann bereiste sie mit einer evangelikalen Organisation namens „Operation Mobilisation“ über 30 Länder, von Istanbul aus über das Mittelmeer, die Ostküste Afrikas herab. „Es war spannend, alle zwei Wochen ein neues Land zu sehen – und gleichzeitig noch Gottes Werk zu tun.“

„Mit fundamentalistischen Scheuklappen“

Frau Minze wusste über die Geschichte der Missionierung Bescheid: Christliche Mis­sio­na­r:in­nen haben den Weg der Kolonialmächte bereitet, vor allem in Afrika. Frau Minze war aber überzeugt, alle müssten von Gottes Heilsplan erfahren. „Es tut mir im Nachhinein sehr leid, dass ich mit fundamentalistischen Scheuklappen auf den Augen vielen Menschen ein sehr eindimensionales Bild von Gott und Glauben vermittelt habe.“

Laut Martin Fritz von der EZW zeichnet evangelikale Gemeinden vor allem eines aus: der klare Missionsauftrag. Dazuzugehören bedeute ein intensives Frömmigkeitsleben, das häufig viel Zeit und Einsatz fordert. Aus dem Selbstverständnis, die Gemeinschaft der „wahren“ Gläubigen zu sein, leite sich die Aufgabe ab, auch andere zu dem „richtigen“ Glauben zu bekehren. „Mit der missionarischen Wendung nach außen geht eine innere Abwendung von der Außenwelt einher.“ Wie viele Menschen sich genau in freikirchlichen Gemeinden engagieren, ist laut Fritz nur schwer feststellbar.

Sie müsse sich vom Freund trennen

Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen ist eine der beiden großen freikirchlichen Zusammenschlüsse. Laut einer Statistik der evangelischen Kirche liegt die Mitgliederzahl ihrer Gemeinden bei 297.000 Menschen: ein Bruchteil der über 40 Millionen Menschen, die in Deutschland auf dem Papier evangelisch oder katholisch sind.

Die SektenInfo Berlin ist eine staatliche Beratungsstelle, die Hilferufe und Anfragen aus den verschiedensten Kontexten erhält: „Lebenshilfe“, Verschwörungsideologien, Scientology. Aus dem letzten Jahresbericht der Stelle geht hervor, dass aber die meisten Anfragen Bezug auf, unter anderem, evangelikal geprägte Freikirchen nehmen. Bevor Frau Minze auf Missionsreise ging, stellte die Gemeinde ihr eine Bedingung: Um wirklich Mitglied sein zu dürfen, müsse sie sich von ihrem Freund trennen, weil er kein Christ war. „In der Bibel steht, dass man sich nicht an jemanden binden soll, der ungläubig ist“, sagt sie.

„Unzüchtige“ Klamotten aussortiert

Zu dem Zeitpunkt war sie seit sieben Jahren in einer glücklichen Partnerschaft. Der Pastor prophezeite ihr, dass Gott ihr einen Partner schenken würde, der besser zu ihr und ihrem neu gewonnenen Glauben passen würde. Nach Monaten gab sie nach: „Ich habe mich für Gott entschieden und meinen Freund verlassen, obwohl ich ihn noch geliebt habe. Das war wirklich schwer.“

Martin Fritz kennt Ähnliches: Eine Gebetskreisleiterin bestimmte zum Beispiel, wen eine junge Frau treffen durfte und wen nicht. Sie löschte Fotos von ihrem Handy und sortierte „unzüchtige“ Klamotten aus. „Es kann zu einem großen Druck kommen, den Maßstäben dieser Gemeinde der Frommen zu entsprechen, weil man sonst im Extremfall auch ausgeschlossen werden kann“, sagt Fritz. Nach der Trennung blieb Frau Minze acht Jahre lang Single. Dann lernte sie in der Gemeinde einen Mann kennen. In den Augen der Freikirche die perfekte Beziehung: Er war gläubig, und sie warteten mit dem Sex bis nach der Hochzeit: „Und dann haben wir in der Hochzeitsnacht festgestellt, dass unsere sexuellen Vorlieben null miteinander harmonieren.“

Ehefrau und Mutter

Eine Trennung sei keine Option gewesen. Die Ehe zwischen Mann und Frau gilt als heilig. Nur innerhalb dieses Bündnisses ist Sex erlaubt. Mädchen lernen, dass sie ihren Körper verstecken müssen, um Männer nicht zu schlechten Gedanken zu verleiten. „Ehefrau und Mutter sein – das ist deine Berufung als Frau“, sagt Frau Minze. Sie gründete eine Familie, so, wie es für sie vorgesehen war. „Ich war Mutter von zwei kleinen Kindern in einer unglücklichen Ehe und habe gemerkt, dass ich depressiv werde.“

Als Evangelikale verbringt man 90 Prozent der Zeit mit anderen Christen

Frau Minze

Gott hatte seine Verheißung nicht wahr gemacht, dachte sie immer häufiger. „Das hat mich über die Jahre immer weiter vom Glauben entfremdet. Bei den Evangelikalen“, sagt Frau Minze rückblickend, „geht es immer wieder darum, dass man seinem Herzen nicht trauen darf.“ Man lerne, permanent, die eigenen Gedanken in Frage zu stellen, weil durch sie der Teufel versuchen könnte, einen von Gott und seinen Plänen abzubringen.

Fast nur bei anderen Christen

„Als Evangelikale verbringt man 90 Prozent seiner Zeit mit anderen Christen“, sagt Frau Minze, „also mit Menschen, die genau dasselbe denken wie man selbst. Auf einer Geburtstagsfeier lernte sie jemanden kennen, der ihr von Twitter erzählte. Sie legte sich einen Account an. „Ich habe dann immer mehr festgestellt, dass die Themen, die mir wichtig geworden sind, in der Gemeinde keinen Platz hatten.“ Vor allem solche wie Umweltschutz: „Die Bibel sagt: Gott wird einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, daher ist Klimaschutz nicht wichtig.“

Dann kam Corona. Die Gottesdienste fanden nur noch per Zoom statt. Martin Fritz kann sich vorstellen, dass Bindungswirkungen, die in geschlossenen Gemeinden stattfinden, durch Corona ausgehebelt wurden. „Plötzlich merkt man, dass das Leben ohne diese Gruppierung auch ganz okay ist oder vielleicht sogar freier.“ Zeitgleich hörte Frau Minze einen Podcast, in dem eine Frau von ihrem Ausstieg aus einer Freikirche erzählte.

Dekonstruktion des Glaubens

„Ihre Geschichte war so sehr ähnlich wie meine, ich konnte es gar nicht fassen, dass es noch andere gibt.“ Sie schrieb der Frau eine Nachricht auf Instagram, woraufhin sie antwortete: Es gebe ein großes Netzwerk von Menschen, die ihren Glauben „dekonstruieren“. „Dekonstruktion“ nennt man in Kreisen von Freikirchen-Aussteiger:innen die Aufarbeitung der eigenen Glaubensmuster. Unter Hashtags wie #exevangelical, #deconstruction oder #purityculture sprechen Menschen auf Social-Media-Kanälen über ihre Erfahrungen in repressiven christlichen Gemeinden. In Deutschland gibt es zum Beispiel das Netzwerk Freikirchen-Ausstieg.

Es analysiert übliche Motive mancher Kirchen, von Gewalt gegen Minderjährige („Wer sein Kind liebt, der züchtigt es“) bis zu Schuldgefühlen beim Ausstieg („Habe ich Gott den Rücken gekehrt?“). Die Online-Community hat Frau Minze auf ihrem Weg geholfen. Heute glaubt sie nicht mehr an Gott, ihre „Dekonstruktion“ teilt sie auf Instagram. Aber sie gibt auch Einblicke in ihr Familienleben. Von ihrem Mann hat sich Frau Minze getrennt. Dennoch lebt sie mit ihm und den Kindern seit einem Jahr in einer WG. Manchmal wollen Frau Minzes Kinder noch beten. Dann betet sie mit ihnen. „Sie sind halt so geprägt. Und das ändert sich ja nicht von heute auf morgen.“

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43 Kommentare

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  • Ist es nicht einfach so das alle Religionen unendliche Leid unter die Völker gebracht haben. Fast alle Kriege wurden im Namen Gottes geführt, katholische und envangelische Pfaffen segneten Kanonen und Haubitzen damit Ihnen viele Leben zum Opfer fielen.Sie waren schuld am größten Elend in dieser Welt.Wenn Christenheit aus Kriegen und Pfaffen besteht die Kinder vergewaltigen habe ich keinen Bedarf daran.Ich denkme mal es waren einige Gestalten die erschufen den Glauben weil man damit ganze Völker knechten kann, ansonsten herrlich und in Freuden von den Gläubigen leben kann ohne je gearbeitet zu haben. Anstand und Ehre sieht für mich anders aus!

    • 6G
      68514 (Profil gelöscht)
      @Rolf Turboheizer:

      Sie sprechen letztlich von Religions- und Machtmissbrauch. Ja dieser fand im Christentum statt und hat zu den Auswüchsen geführt, die Sie andeuten. Aber dem Weltbild, das die Geschichten im AT und NT vermitteln, entspricht dies nicht im Geringsten.In den Geschichten haben sich die Menschen damals überlegt, was der Ursprung der Welt ist, wie alles sich entwickelt haben könnte. Und sie haben ein völlig anderes Weltbild der damals vorherrschenden Gesellschaftsordnung entgegengesetzt. Dass später das Christentum dem Machterhalt der herrschenden Klassen gute Dienste leistete liegt nicht im Charakter des Christentums sondern an den Menschen, die dies zugelassen haben. Es ist aus meiner Sicht auch nicht einfach, gegen einen solchen Trend aubzukämpfen, aber versuchen muss man es, wenn man erkennt, dass etwas grundsätzlich falsch läuft. Das erforder jedoch eine Menge Mut, denn Aufmüpfige wurden z.B. als ketzer hingerichtet. Aber es wurde immer wieder versucht, auch erfolgreich. Martin Luther und Dietrich Bonhoeffer sind nur zwei Beispiele. Aber alles auf einmal umkrempeln schafft letztlich keiner. Dazu sind viele menschen und viel Zeit nötig, dies zu erkennen und umzusetzen. Ergo, es hängt letztlich am Menschen selber, wofür er sich entscheidet. Das Christentum hat sicher nicht die Wahrheit für sich alleine gepachtet, aber gute Ansätze für eine bessere Welt. Handeln muss aber der Mensch selber.

      • @68514 (Profil gelöscht):

        "dem Weltbild, das die Geschichten im AT und NT vermitteln, entspricht dies nicht im Geringsten"

        da haben sie aber eine sehr selektive lese- und verstehensweise...

        z.b. vermitteln viele geschichten im at genau das: daß andersglaubende zu massakrieren sind, und zwar zur höheren weihe und auf ausdrücklichen wunsch des eigenen gottes

        • 6G
          68514 (Profil gelöscht)
          @petronius_arbiter:

          Deswegen weise ich nochmal darauf hin, dass die Bibel im Gesamtkontext gelesen werden muss, um zu verstehen, was sich im Laufe der Zeit die Menschen damals gedacht haben. Da ist eine Entwicklung des Gottesbildes zu sehen. Und genau das ist der Knackpunkt. Ich habe mal den treffenden Spruch gehört: Wer die Bibel wörtlich nimmt, ist zu faul zum Denken.

  • Selbstverständlich ist das was Frau Minze gelebt und erlebt hat keine Ausnahme und kein Extrem, sondern methodisch konsequent:



    die methodische Lebensführung genannt "Heiligung des Lebens",



    der Kampf gegen die Abweichler,



    die Fernhaltung von den Sünden,



    keine Rockmusik hören,



    und eben vor allem die Lebenszeit: 90% mit Leuten im gleichen Stall, und kaum intensive Kontakte zu anderen Leuten -



    das ist der Unterschied zu 50% anderen Christen - die sich auf dem evangelischen oder katholischen Kirchentag treffen und verschiedene Formen des Austauschs betreiben: von der Bibelarbeit bis zur politischen Diskussion.



    Erinnert sei an die Tradition des christlichen Sozialismus mit Karl Barth, einem Zeitgenosse Dietrich Bonhoeffers.

  • Nicht zu unterschätzen ist in diesem Zusammenhang die Bedeutung und Wirkung der öffentlich-rechtlichen Schulen.



    Freikirchen und Libertarians fordern ja seit Anbeginn der Moderne in Reaktion auf die Aufklärung ihre Form der Privatschulen.



    Wer aus diesen stark himmlischen Milieus kommt, weiß, wie die Lehrer/innen und die Lehrpläne täglich dazu beitragen, die religiösen Habitus-Elemente zu überschreiben und neue, allgemein-gesellschaftliche, säkulare, plurale und demokratische Habitus-Elemente auszuprägen.



    Von daher denke ich nicht, dass "Dank Twitter" diese o.g. Person sich von diesen Milieus gelöst hat, sondern durch mehrere intensive Konflikte und die Art wie diese im Kopf ausgetragen werden.

  • Das was Frau Minze erlebt hat ist bedauerlich und mitnichten die Basis der christlichen Definition. Es geht dem christlichen Glaube darum Menschen zu helfen, nicht sie zusätzlich zu belasten. Letzteres kommt aber leider immer wieder vor, weil die Grundlagen nicht oder eben mißverstanden werden. Glaube ist eine persönliche Beziehung des Glaubenden zu Gott. Dies betrifft den Mitmenschen in der Art und Weise wie wir ihm begegnen und nicht darin was wir von ihm fordern. Das Frau Minze ihren Glauben - und somit ihre persönliche Betziehung zu Gott - verloren hat, ist mehr als nur bedauerlich und zeigt, wieviel Schaden Menschen und Gemeinden durch unreflektiertes Handel beim einzelnen anrichten können. Das Spektrum an freien Gemeinden ist riesig, was mich nur wundert, das es sich hier um eine "Freie evangelische Gemeinde" handelt. Der Begriff ist zwar nicht 'geschützt', steht aber bei Gemeinden im "Bund FeG" eher für eine den Menschen zugewandte biblische Sichtweise.

    • @Peter Guthörl:

      eine "den Menschen zugewandte Sichtweise", und sei es auch eine "biblische", habe ich noch bei keiner freikirche erlebt

  • Evt. ähnliche Podcasts zum Thema "Dekonstruktion": HossaTalk, Worthaus, Remix, Ausgeglaubt, The Liturgists.

  • Leider gibt es solche Gemeinden... aber dies kann man doch nicht auf alle Frei Evangelischen übertragen? Sind alle deutschen Nazis weil es tatsächlich welche gibt? Diese sprechen doch nicht für die breite Masse....

    Dermaßend polarisierend zu berichten ist sehr schade. Ich bin 25, gehe in eine frei evangelsiche Gemeinde und bin Glücklich. Ich hab Freunde aus alles Schichten und Kulturen, mag Gin&Bier, Investiere genau so viel von mir in die Gemeinde wie ich für mich richtig halte, und noch nie wurde ich verurteilt oder mir wurde etwas Vorgeschrieben....

    In meiner Beziehung zu Gott ist es wie in der Beziehung zu meiner Frau. Ich tue die Dinge aus liebe, aus treue .... und nicht weil irgendwo steht oder mir jemand sagt was ich zu tun hab.

    Was dieser Frau wiederfahren ist sollte keiner erleben... aber das verlörpert in keinster Weise den Christlichen Glauben.

    • @Dani Pro:

      "dies kann man doch nicht auf alle Frei Evangelischen übertragen?"

      auf ALLE wohl nicht, aber so stellen sich nun mal wohl die meisten dar - zumindest entspricht das meiner persönlichen erfahrung

      "Dermaßend polarisierend zu berichten ist sehr schade"

      probleme mit der realität?

    • 6G
      68514 (Profil gelöscht)
      @Dani Pro:

      "Was dieser Frau wiederfahren ist sollte keiner erleben... aber das verlörpert in keinster Weise den Christlichen Glauben." ... ja, da stimme ich voll und ganz zu. Mit christlichem Glauben hat das Verhalten der im Artikel erwähnten Gemeinde nichts zu tun. Wieso berufen solche Gemeinden sich überhaupt auf den christlichen Glauben? Immerhin hat Jesus mit allen Menschen am Tisch gesessen, geredet usw. Zu einer engstirnigen Welt bzw. zu einer Welt mit Vorurteilen passt das nicht.

    • @Dani Pro:

      Das problem ist ja nicht wie du deinen Glauben auslebst. Oder wie du beschreiben würdest was der christliche Glaube einem Menschen sagt. Die Gemeinden fragen ja schließlich nicht dich wie ein Christ richtig leben sollte. Sie fragen erstmal jemanden den sie Gott nennen. Dann behaupten sie dass sie ihre Antworten von Gott in der Bibel bekommen. Und dort entsteht das Problem! Die Bibel sagt dir bestimmt nicht so zu leben wie du lebst und dein Pastor sagt dir das bestimmt auch nicht. Es wird vielleicht geduldet oder gar nicht erst zur Kenntnis genommen.

      Wenn du mal anfangst die Bibel als Maaßstab für dein alltägliches Leben zu nehmen (du kannst das zwar behaupten, das tust du aber nach deinem Zeugnis nicht) dann wirst du ein anderes Leben führen. Und nicht nur das, sondern du wirst das auch für alle anderen um dich herum für das Richtige halten (es ist ja schließlich "Gottes" Wille und der weiß es ja besser als du und auch besser als der für den du es dann für Richtig hältst).

      Jeder mag da einen anderen Ansatz haben wie er das vermittelt, aber es bleibt dasselbe; wissen was für andere Menschen besser ist. Hier kommen die Probleme, weil Menschen die überzeugt sind von einer Meinung auch schon immer Probleme damit hatten, dass jemand eine andere Meinung hat.

      Beantworte mal eine Frage für dich selbst: Wo kommen die Menschen hin die bis zum letzten Atemzug nicht an Jesus glauben? (was sagt die Bibel dazu?)

      Wenn du dir hierauf eine aufrichtige Antwort geben kannst, dann weist du warum diese Weltanschauung so problematisch ist. Du hast die Wahl; entweder kümmerst du dich um das Schicksal der Menschen um dich herum und versuchst mit aller Dringlichkeit jeden auf den richtigen Weg zu bringen, weil sonst schreckliche auf diese Menschen wartet. Oder du ignorierst die Dringlichkeit dieser Botschaft und stehst damit im unversöhnbaren Konflikt zu deinem eigenen Glaubensbekenntnis.

      Ich verstehe dass man diese Dinge für wahr halten möchte wenn man sie nicht aufrichtig durchdenkt.

  • Welchen Nachteil besitzen evangelische Freikirchen? Er besteht darin, dass es keine theologische Supervision gibt, wie sie die Landeskirchen und EKD mit ihren Synoden anbieten. Selbst die Landeskirchen sind ja nicht frei von Sektierern in ihren Tarnorganisationen wie "landeskirchliche Gemeinschaften", "Jugendbund EC (hauptsächlich aus Mitgliedern der Seniorenunion bestehend), "SMD", letztere ist nicht die "Sowjetische Militäradministration" sondern die Studentenvereinigung der Evangelikalstalinisten.

    Doch können innerhalb der Landeskirchen eher regulierende Eingriffe vorgenommen werden, wenn eine Gemeinde aus dem Ruder zu laufen droht. Auch wenn man ehrlicherweise zugeben muss, dass die sektiererischen Ausreißer der St. Martini-Gemeinde in Bremen mit typisch evangelischen pastoralen Samtpfötchen der Landeskirche angefasst wurden. Doch da ist der Hintergrund die Vermeidung von Kirchenaustritten und den damit verbundenen Verlusten an Kirchensteuer.

    In Freikirchen dagegen darf nach Herzenslust die Bibel ins Gegenteil verkehrt werden, wenn jemand eine Eingebung oder ein Bekehrungserlebnis hatte. Hier sammeln sich unsichere Menschen, die den festen Halt durch Zwang und dem Versprechen auf Belohnung bei Duldsamkeit und Gehorsam brauchen. Psychologisch gesehen finden diese Menschen dort eine Bestätigung ihrer Ängste und werden nur in ihrem Verhalten seelisch unterstützt, damit ihre Scheinwelt ja nicht zusammen stürzt. Das ist aber bei einer solchen Konditionierung kontraproduktiv und verschlimmert das Leiden des Einzelnen.

    Es sind Sekten. Sekte kommt von Sector, -oris.m. und bedeutet Ausschnitt. So werden altes und neues Testament zerschnitten und die Schnipsel zusammengefügt bis sie mit dem furiosen Drohszenarium



    der Offenbarung eine wundersame Gängelung der Menschen ergibt.

    Bezeichnend die Überbetonung der Offenbarung wie auch der Apokryphen, welche eigentlich gar nicht zum Kanon der heiligen Schriften gehören.

    Es gilt daher: lieber Sekt als Sekte

    • @achterhoeker:

      nach deiner Definition muss man die katholische Kirche als Sekte bezeichnen, weil sie der Bibel ihre Traditionen hinzufügt. Auch die evangelische hat demnach sektiererische Tendenzen, da hier (zumindest von vielen) bestimmte Teile der Bibel nicht für voll genommen werden.



      Ich glaube, mit dieser vereinfachten polemischen Definition kommst du nicht weit und wirst der Sache nicht gerecht.

  • Bei denen, die hier kommentieren scheint erstaunlicherweise keine Person zu sein, die sich fragt, wie ein vom Alter her erwachsener Mensch sich religiösen Organisationen anschließen und überhaupt einem Gott-/Götterglauben anhängen kann und damit religiöse menschen- u.v.a. frauenfeindliche Instititionen weltweit unterstützt.

    • @RELIGIONSFREI:

      Doch im Alter... ich über 60!



      Mir fielt im Nu z. Bsp. das Biografie von dem Mathematiker, Physiker und Philosoph Blaise Pascal lesen, vor allem die letzten 3 Jahren vor seinem Tod.



      Als Zusatzlektion gerne dazu noch die "Pascalsche Wette" von seinen philosophischen Überlegungen

    • 6G
      68514 (Profil gelöscht)
      @RELIGIONSFREI:

      Warum sind Religionen entstanden? Dahinter stehen doch immer die Fragen: Wer sind wir? Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Nach bestem Wissen und Gewissen versucht man nun diese Fragen zu beantworten. Es entstehen Weltbilder, mit Regeln, Normen. Im besten Falle unterliegen diese keinem Missbrauch. Ich kann voll verstehen, dass jemand einen Sinn in seinem Leben sucht und sich Anderen anschließt. Wir sind nun mal keine Einzelkämpfer sondern soziale Wesen. Wer die Anderen dann sind, naja, das muss man sich immer wieder neu ansehen, gegebenenfalls hinterfragen und sein eigenes Handeln dann überlegen. Dabei muss aber jeder Kritik anbringen dürfen und mit Kritik umgehen können. Und genau hier fängt die Schwierigkeit an.

    • @RELIGIONSFREI:

      Na das ist ja herrlich undifferenziert. Schade, dass Sie in Religion nur das sehen, was an ihr (oder bestimmten Vertretern) zu recht als zweifelhaft oder tilgenswert anzusehen ist. Aber leider nicht die große Dimension und Leistung, die sich sehr wohl auch dahinter verbirgt. Deswegen sagt "IRMIRSCHLECHT" wohl auch, "schade dass sie ihren Glauben verloren hat".

      Ihnen als Atheisten wäre es doch wohl auch nicht recht, wenn man Ihren Atheismus mit der NSdAP-Ideologie oder irgendwelchen Staatssozialismen gleichsetzen würde, nur weil die auch die Kirchen abschaffen wollten?

      • @Robert Dietrich:

        Ich finde es eher schade, dass Sie hinter der so "großen ... Leistung" der Religion nicht den Menschen sehen! Wenn es je eine große Lestung gegeben hat, dann stand immer ein Mensch dahinter und nicht seine Religion. In der tat handelten diese Menschen, selbst wenn sie religiös waren, sehr oft im Wiederspruch zum Konsens der Religion ihrer Zeit. Diese Menschen haben jedesmal auch die Religion ihrer Zeit etwas mehr geöffnet und verändert! Die Religion des Mittelalters ist nicht gleich geblieben bis heute, das war die Leistung dieser Menschen, deren Leistung Sie der Religion zuschreiben wollen.



        Ja diese Menschen haben ihre eigene Leistung nach ihrer Religion gedeutet, aber die Grundlage war ihre Menschlichkeit. Sie konnten die unmenschlichkeit der Religion ihrer Zeit so nicht akzeptieren und haben entgegengesetzt gehandelt. Das bekannteste Beispiel hierfür ist das Zeugnis über einen Mann namens Jesus!

        Wenn Sie sagen wollten, dass diese Menschen aufgrund ihres Glaubens an Gott den Mut und die Hoffnung gefasst haben um zu tun was sie getan haben, könnte man dem noch zustimmen, aber den Geist zu leugnen und dem Kadaver die Ehre zu zu sprechen, das ist nur ein weiteres Zeugnis für den blinden Fundamentalismus der, wie Sie sagen "zurecht ... tilgenswert anzusehen ist".

    • @RELIGIONSFREI:

      Wieso sollte ich mich das auch Fragen? Ich habe diese Erfahrung nicht gemacht. Meine Frau und ich sind mitte 20 und in allen Belangen glücklich in unserem Christlichen glauben, in keiner Hinsicht gibt es da Frauenfeindlichkeit, Unterdrückung o.ä. Wir unterstützen z.B A21. nur weil extremisten gibt spricht dass nicht für alle =)

    • @RELIGIONSFREI:

      Naja, aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass dabei ähnlich Umstände führen wie in anderen Länder Junge (auch bereits erwachsene) Leute für terroristische Gemeinschaften geworben werden. In der Tat sind die Freikirchen nichts anderes als Bewustseins-Terroristen. Menschen denen aufgrund von Umweltfaktoren einfach eine klare Orientierung im Leben fehlt, sind oft, selbst wenn sie bereits erwachsen sind, sehr zugänglich für solche Gruppen. Diese Gruppen versprchen einen Lebenssinn und einen klaren "Plan Gottes" für ihr leben.

      Hier spielen natürlich noch viele weitere Faktoren eine Rolle, aber ich bin mir sehr sicher, dass dies einer der fundamentalsten Gründe für solche Entwicklungen ist. Das kann ich auch aus meiner Umgebung bestätigen. Da haben sich sehr viele zu dieser Religionsgemeinschaft bekehrt. Und die aller meisten als junge Erwachsene.



      Naja ich hätte noch vieles dazu zu sagen, aber ich schätze das ist nicht der geeignete Ort hierfür.

    • @RELIGIONSFREI:

      Und was wäre Deine Antwort ?



      (Die Frage ist ja gut, aber kann man sie denn so allgemein beantworten ?)

      • @Tz-B:

        Natürlich kann man das nicht. Genau so wie man solch eine Aussage nicht allgemein machen kann, leider tun es dennoch genügend.

    • @RELIGIONSFREI:

      Die kennen das halt so und nicht anders von klein auf. Ein gläubiger Mensch fragt sich, wie es andere Menschen geben kann, die *nicht* an ein höheres Wesen glauben, das alles weise lenkt und leitet.

      Ich bin in einem atheistischen Haushalt aufgewachsen, aber die Geschichten in der Bibel fand ich als Kind spannend und tief beeindruckend.

      Als ich 7 oder 8 Jahre alt war, also vor über 50 Jahren, musste ich auch als "Ungläubige" am Reli-Unterricht teilnehmen. Ich durfte nur aussuchen, bei welcher Konfession. Ich wählte die Katholiken, weil die im Gottesdienst die bessere Show hatten mit dem Geräucher und Geklingel und den bunten Kutten.



      Damals fragte ich in der Schule im Reli-Unterricht den Pfaffen, ob Vögel auch eine Seele hätten.



      Nein, Tiere hätten keine Seele. Von da an war für mich die christliche Religion gestorben. Erst als ich von den Quäkern erfuhr, wurde ich damit wieder etwas versöhnt.

      Außerdem würde ohne den künstlerischen Ausdruck von (christlicher) Religiosität besonders in der Musik der Welt etwas Schönes fehlen: Bachs Orgelwerke, Händels Oratorien, Mozarts Requiem, das orthodoxe Agni Parthene, Gregorianik z:B. von Hildegard von Bingen, viele schöne Weihnachtslieder....

  • Heftig, was dieser Frau widerfahren ist und ich persönlich finde es Schade, dass sie ihren Glauben komplett verloren hat.



    Leider ließt sich der Artikel so, als wären fast alle evangelischen Freikirchen evangelikal. Da hätte ich mir mehr journalistische Qualität gewünscht. Natürlich möchte jede christliche Gemeinschaft missionarisch tätig sein und die frohe Botschaft allen zugänglich machen, jedoch die wenigsten davon sind radikal, oder evangelikal.



    Freie Radikale bilden sich überall, wo es um Meinungen, Glauben, oder Ziele geht. Zu Behaupten, alle freien evangelischen Gemeinden wären evangelikal wäre genauso, wenn man behaupten würde, die meisten CDU-Mitglieder würden Steuern hinterziehen, nur weil ein Herr Sch**ble mal einen Aktenkoffer voller Geld in die Schweiz gebracht hat.

    • @Izmirschlecht:

      Das sie Ihren Glauben komplett verloren hat wird aus dem Artikel nicht sichtbar.

      Nur weil man nicht mehr in der Freikirche etc. ist, heisst das ja nicht das man nicht an Gott glaubt.

      • @FelixW27:

        Man kann auch ohne Glauben an das Gute im Menschen glauben. Das ist viel wichtiger als jede Religion.

    • @Izmirschlecht:

      Ob man das jetzt an dem Begriff "evangelikal" fest macht ist ja eigentlich unbedeutend. Der Begriff ist ja nur ein Sammelbegriff für Gruppen die aus der Protestantischen Bewegung, also der Evangelischen Kirche heraus entstanden sind. In diesem Sinn würde ich sagen, dass es sich tatsächlich so verhält, wenn man das Glaubensbekenntnis dieser Kirchen als Maaßstab heranzieht.

      Aber Radikal sind sie in der Tat! Radikal bedeutet einfach, dass sich jemand zurück zu den Wurzeln besinnt und seinen Glauben so versucht auszuleben wie es "ursprünglich" von den Gründern gelebt und geglaubt wurde. Eine Freikirche entspricht diesem Muster ja schon aufgrund ihrer Existenz, sonst hätten sie ja alle einfach in eine evangelische oder Katholische Kirche gehen können, statt eine neue Bewegung zu gründen. Dazu kommt natürlich noch der fundamentalistische Charakter der diesen Kirchen anhaftet. Das Glaubensbekenntnis dieser Kirchen bezeugt in der Regel immer dass die Bibel das unfehlbares Wort Gottes (Gott nach der Definition dieses Buches) sei und buchstäblich zu deuten sei (buchstäblich wird selbstverständlich in jeder Freikirche gemäß den eigenen Lehren verstanden).



      Daher ist das einfach eine Tatsache, dass die Freikirchen einfach evangelikale sind. Vielleicht störst du dich an der negativen Konotation mit dem Begriff "Evangelikal" (insbesondere darüber was man so aus den Staaten kennt und hört), aber das sind eben Variationen derselben Bewegung. Da gibt es die Brüder Bewegung (geschlossene und offene), dann gibt es die Charismatische Bewegung und noch einige mehr, die ich dazu zählen würde (leider ist das immer wieder Gegenstand von Diskussionen) Aber im Grunde genommen kommen die alle aus derselben Entwicklung heraus und haben historisch oft ähnliche Entstehungsbedingungen, Entstehungsorte und Entstehungszeiten.Das die Gruppen sich untereinander uneinig sind, soweit dass sie sogar die übrigen Gruppen nicht als Gläubige anerkennen bedeutet nicht dass sie dennoch dieselbe Wurzel haben

  • Interessanter Artikel! Und vergleichsweise differenziert (was bei Artikeln zu Evangelikalismus und Freikirchen häufig nicht der Fall ist). Nur vielleicht noch ein paar fehlende Zusatzinformationen: Zu "den Evangelikalen" zählen auch Gemeinden oder Kreise innerhalb der Landeskirchen. Andersherum gibt es auch Freikirchen, die nicht (mehr) so eindeutig evangelikal sind. Und neben Leuten, die sich vom christlichen Glauben ganz abwenden ("Exevangelikale"), wie anscheinend Frau Minze, gibt es auch viele, die christlich bleiben, und lediglich mit der Enge des Evangelikalismus brechen ("Postevangelikale").

    Über einen Link zum erwähnten Podcast würde ich mich ebenfalls freuen!

  • Das ist das Problem mit "Bibeltreuen": wer die Bibel mit Gewalt wörtlich nehmen will, muss sich nämlich entscheiden, WELCHE Teile der Bibel man dann gezielt ignoriert. Sonst widersprechen sich die Texte oft fundamental...



    Evangelikale Christen in den USA haben schon wegen Ketzerei eine Pfarrerin aus der Kirche gejagt, weil sie statt Predigt einfach nur aus dem neuen Testamentvorgelesen hat: die Bergpredigt.



    So viel zum Thema bibeltreu.

  • Ich freue mich, dass minze der ausstieg aus einem unglücklichen leben gelungen ist. Erstsunlich das twitter dazu beigetragen hat, dachte das würde nur für Schlamm-Schlachten und gewinnspiele für retweeds genutzt.

  • Ist ihr Mann denn dann ebenfalls ausgestiegen ?

  • "Er war gläubig, und sie warteten mit dem Sex bis nach der Ehe" heißt es im Artikel. Das wäre ein bisschen zu lange gewartet.

  • ich frage mich, warum dieser sog. Gott den Menschen denn einen Verstand gegeben hat..? Diesen Gott Jaweh aus dem AT möchte ich niemals kennenlernen- ein grausamer alter Mann, zornig, eifersüchtig und rachsüchtig. So gar nicht ein Gott der Liebe..

    • @Rasmuss:

      Gott hat den Menschen den Verstand gegeben, damit sie verstehen. Und damit ist auch gemeint, dass da in der Bibel Geschichten stehen, deren inhaltliche Aussage relevant ist und nicht jedes einzelne Wort - wörtlich landet man eh nur ständig in Wiedersprüchen.



      Viel schlimmer als der Verstand ist aber Gottes Gabe der freien Entscheidung. Denn Liebe kann man nur freiwillig geben. Alles Andere mag aus Not gegebener Kadavergehorsam sein oder unter das Helsinki-Syndrom fallen. Aber wirkliche Liebe ist es nicht. Die freie Entscheidung ist also absolut notwendig, wenn echte Liebe möglich sein soll! Dumm nur, dass die Entscheidung gar nicht mehr frei ist, wenn Gott bei jeder unangenehmen Entscheidung eingreifen würde.



      Gott hat also die Wahl: entweder, er ermöglicht uns die Liebe, oder er verhindert negative Entscheidungen. Beides gleichzeitig geht nicht. Und da Liebe sein oberstes Gebot ist...

      • @Mainzerin:

        "Dumm nur, dass die Entscheidung gar nicht mehr frei ist, wenn Gott bei jeder unangenehmen Entscheidung eingreifen würde"

        noch viel dümmer, daß einen dieser gott mit ewigen höllenqualen straft, wenn man das mit der freien entscheidung ernst nimmt und sich anders entscheidet, als er vorschreibt...

        auf diese art liebe pfeif ich

    • @Rasmuss:

      Es ist übrigens höchst problematisch, "Diesen Gott Jahweh aus dem AT" einseitig so negativ darzustellen. Wenn man das AT wirklich mal liest, finden sich darin ganz unterschiedliche Seiten dieses Gottes, und, wie @Josan schon andeutete, auch eine gewisse Entwicklung. Ohne diese Entwicklung wäre man überhaupt nicht bei so Ideen wie etwa einem "Gott der Liebe" angelangt. Übrigens kommt die verallgemeinernde Rede vom bösen Gott des ATs und vergleichsweise lieben Gott des NTs aus einer ganz klar christlich-antijudaistischen Tradition, die dann im Antisemitismus mündete. Die Deutschen Christen unter den Nazis wollten auch unter anderem das AT abschaffen. Mal abgesehen davon, dass es beim Thema des Artikels – nämlich Evangelikalismus – gar nicht ums AT oder Jahwe, sondern um eine moderne religiöse Strömung geht.

    • 6G
      68514 (Profil gelöscht)
      @Rasmuss:

      Naja, die Geschichten in der Bibel muss man immer im Kontext der damaligen Zeit sehen. Vom zürnenden Gott ist nur in den alten Geschichten des Alten Testaments zu lesen. In den jüngsten geschichten, die ja letztlich im Neuen Testament zu finden sind, ist davon keine Rede mehr. Und wenn man mal den ganzen ausschmückenden Ballast in den Geschichten über Bord wirft, bleibt zwar nicht viel übrig, aber was übrig bleibt lohnt sich näher betrachtet zu werden. Da ist von einem sozialen, gerechten Weltbild die Rede. Und Gott hin oder her, er wird heutzutage doch garnicht mehr gebraucht, um dieses Weltbild bekannt zu machen.

      • 9G
        97627 (Profil gelöscht)
        @68514 (Profil gelöscht):

        Das mit dem netten NT nenne ich mal ein Gerücht. Besser nochmal lesen.

        • 6G
          68514 (Profil gelöscht)
          @97627 (Profil gelöscht):

          Wir dürfen aber nicht alles wörtlich nehmen, was damals in der Bibel und anderen Geschichten niedergeschrieben wurde. Die Erzählweise damals war augenscheinlich eine völlig andere als heutzutage. Man hat sehr viel ausgeschmückt, auch mit drastischen Mitteln. Da wird gerne auch mal übertrieben, um etwas hervorzuheben. Heutzutage haben wir die elektronischen Medien, mit genau der gleichen Herangehensweise. Das Herausfiltern der Essenz bleibt der Erfahrung und dem Geschick des Medienkonsumenten überlassen.

        • 6G
          68514 (Profil gelöscht)
          @97627 (Profil gelöscht):

          Über manche Stellen können wir uns gerne streiten. Letztlich sind dies Geschichten, die von Menschenhand vor langer Zeit aufgeschrieben wurden. Wer diese heutzutage noch wörtlich nimmt, ist zu faul zum Denken und verkennt die Gesamtaussage.

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