piwik no script img

+++ Nachrichten im Nahost-Konflikt +++Massive Luftangriffe im Libanon

Israel greift nach eigenen Angaben die Finanzstruktur der Hisbollah an, dabei kommt es zu schweren Bränden. Außenminister Katz äußert sich zufrieden.

Eine Filiale von Al-Qard Al-Hassan nach israelischem Luftangriff Foto: Mohamed Azakir/reuters

Israels Außenminister Katz: „Beirut in Flammen“

Israel hat nach Worten seines Außenministers mit den jüngsten Luftangriffen im Libanon die Hauptstadt Beirut „in Flammen“ gesetzt. Ziel der großen Offensive des israelischen Militärs sei die Finanzstruktur der proiranischen Hisbollah in Beirut und anderen Landesteilen gewesen, schrieb Minister Israel Katz auf der Plattform X. Es seien „massive Brände“ zu sehen gewesen, nachdem mehr als 15 Gebäude angegriffen worden seien.

Bewohner habe man zuvor zur Evakuierung aufgerufen, erklärte Katz. Vom israelischen Militär veröffentlichte Videos der Angriffe zeigten unter anderem einen Luftangriff, der zwei mehrstöckige Häuser zum Einstürzen brachte.

„Die Hisbollah hat einen hohen Preis für ihre Angriffe auf den Norden Israels und ihre Raketenangriffe gezahlt und wird dies weiter tun“, schrieb Katz. „Wir werden den iranischen Helfershelfer angreifen, bis er zusammenbricht.“ (dpa)

Angriffe auf Filialen eines Islamischen Bankunternehmens

Die israelische Luftwaffe hat nach libanesischen Medienberichten Angriffe auf Büros der mutmaßlichen Finanzvertretung der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon geflogen. Die amtliche Nachrichtenagentur NNA meldete am Sonntagabend Angriffe unter anderem im Süden Beiruts und in der Bekaa-Ebene. Der israelische Armeesprecher Avichay Adraee hatte zuvor im Onlinedienst X erklärt, alle Menschen, die in der Nähe von Al-Qard Al-Hassan-Büros lebten, sollten sich in Sicherheit bringen.

Laut NNA flog die israelische Luftwaffe auch Angriffe in der Nähe des einzigen Flughafens des Landes. In südlichen Vororten der Hauptstadt zählte die Nachrichtenagentur mindestens elf Angriffe. Weitere Angriffe meldete NNA aus Hermel, Rijak und Baalbek in der Bekaa-Ebene im Osten des Landes.

Das Unternehmen Al-Qard Al-Hassan sei „an der Finanzierung der terroristischen Einsätze der Hisbollah gegen Israel beteiligt“, teilte Armeesprecher Adraee mit. Er gab die Lage von mehreren Gebäuden im Süden der Hauptstadt Beirut sowie in der Bekaa-Ebene bekannt, die Ziele seien.

Nach Angaben des US-Finanzministeriums wird Al-Qard Al-Hassan von der Hisbollah als Deckmantel benutzt, um finanzielle Aktivitäten zu verschleiern und Zugang zum internationalen Finanzsystem zu erhalten. Ein hochrangiger Beamter des israelischen Geheimdienstes beschrieb die Firma als integralen Bestandteil des Finanznetzwerks der Hisbollah, das zur Finanzierung ihrer Einsätze und zur Zahlung von Gehältern an die Kämpfer beitrage. „Al-Qard Al-Hassan“ ist per se ein Teil des islamischen Bankwesens und vergibt zinslose Kredite. (afp)

Israelische Soldaten im Libanon getötet

Die israelische Armee hat den Tod eines Brigadekommandeurs bei Kämpfen im Gazastreifen und fünf weiterer Militärs im Südlibanon mitgeteilt. Oberst Ehsan Daxa sei bei Gefechten in Dschabalia im Norden des Gazastreifens gefallen, teilte die Armee weiter mit.

Die Zeitung Times of Israel schrieb, der 41-Jährige sei einer der ranghöchsten israelischen Offiziere, die im Gaza-Krieg getötet worden seien. Sein Panzer sei von einem Geschoss getroffen worden. Israels Präsident Izchak Herzog würdigte den Offizier als „Helden Israels“ und drückte seiner Familie sein Mitgefühl aus.

Bereits am Mittwoch seien im Südlibanon fünf israelische Offiziere und Soldaten getötet worden, als sie an einem Gefecht in einem der von der Schiitenmiliz angelegten Tunnel teilnahmen, teilte die Armee weiter mit. Es ist eine der höchsten Verlustzahlen der israelischen Armee an einem Tag bisher. Bis dato starben 749 Offiziere und Soldaten im Krieg seit dem 7. Oktober. (dpa)

USA übermitteln Bedingungen für diplomatische Lösung

Israel hat einem Medienbericht zufolge den USA seine Bedingungen für eine diplomatische Lösung zur Beendigung des Krieges im Libanon übermittelt. Dazu gehöre, dass dem israelischen Militär eingeräumt werde, „aktive Gewalt“ einzusetzen, um sicherzustellen, dass die Hisbollah nicht aufrüstet und ihre militärische Infrastruktur im Süden an der Grenze zu Israel wieder aufbaut, berichtet das Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf Regierungsvertreter aus Israel und den USA.

Israel fordere zudem, dass seine Luftwaffe im libanesischen Luftraum Handlungsfreiheit habe. Es sei höchst unwahrscheinlich, dass die USA den Bedingungen Israels zustimme, sagt einer der US-Regierungsvertreter. Beim US-Präsidialamt sowie beim US-Außenministerium waren zunächst keine Stellungnahmen zu erhalten. (rtr)

Buch von Rabbinerin: Israels versehrter Körper

Die Rabbinerin Delphine Horvilleur hat ein Buch über jüdisches Leben nach dem 7. Oktober geschrieben. Es ist humorvoll, lehrreich und berührend, schreibt taz-Redakteur Jens Uthoff.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

19 Kommentare

 / 
  • Meine schlichte Frage an die Foristen, die Zeter und Mordio schreien, zum Teil genozidales Treiben erkennen und jedes Mal, wenn Israel anfängt sich zu wehren, wie jetzt im Fall der Hisbollah, die seit dem 7. Oktober 2023 über 9.000 Raketen auf Israel abgefeuert hat, mit dem Völkerrecht fuchteln und das Handels Israels in der Regel komplett infrage stellen, wäre die, was denn die Alternative wäre?

    Die Alternative dazu, Hamas und Hisbollah, deren erklärtes Ziel die Zerstörung Israels, wenn nicht zu zerschlagen, dann doch in so einen Zustand zu versetzen, dass sie keine große Gefahr mehr darstellen und den Mastermind des Ganzen, die islamistische Diktatur Iran so weit in Schach zu halten, dass die Mullahs nicht auf dumme Gedanken kommt.

    Ein runder Tisch?

    Wie schließt man Frieden mit Leuten, deren oberstes Ziel es ist, einen zu töten?

    • @Jim Hawkins:

      Mit Extremisten die einem Land die Existenzberechtigung absprechen ist nur schwerlich ein Friedensschluss möglich.

      Der Staat ist für den Schutz der Bevölkerung verantwortlich, dass bedeutet auch oberste Pflicht der Regierung wäre gewesen zuerst die Geiseln zu retten. Das erreicht man aber nur über Verhandlungen. Dabei wäre Israel eine große Unterstützung der Weltgemeinschaft gewiss gewesen und dementsprechend hätte auch Druck ausgeübt werden können.

      Aber die Geiseln hatten nie Priorität bei der Regierung, die hat von Anfang an eigene Ziele verfolgt. Das zeigt schon die Strategie der Bombardements. Wenn auf dicht besiedelten Gebieten 30.000 Hamas Terroristen unter 2 Millionen Zivilisten leben, kann sich jeder ausrechnen, dass Bombardements nicht nur die Zielpersonen treffen. Da hilft es auch nicht darauf zu setzen das jemand vorher die Flugblätter liest.

      Das ist der eigentliche Ansatz der Kritik, nicht das Israel die Hisbollah oder Hamas bekämpft. Derartige Opferzahlen wären nur bei einer anderen Kriegsführung, z. B. Bodentruppen zu vermeiden gewesen.

      Israel hat aber die Taktik der absoluten Minimierung von Eigenverlusten gewählt und Zerstörung und zivile Opfer einkalkuliert.

    • @Jim Hawkins:

      Mit anderen Worten: die Weltgemeinschaft bedeutet gar nichts, internationale Rechtsnormen sind nur für Weicheier, bedeuten auch nix, Menschenrechte sind purer Luxus. Wenn diese Maximen von Hamas und Hizbolla verfolgt werden, gelten die zu Recht als Terroristen. Wenn sie von den Extremisten in der israelischen Regierung angewandt werden, dann ist das Selbstverteidigung. Nun ja, an diese Logik muss man sich erst mal gewöhnen.

    • @Jim Hawkins:

      "Wie schließt man Frieden mit Leuten, deren oberstes Ziel es ist, einen zu töten?"

      Fangen wir damit an, dass die Siedler aufhören, mit staatlicher Unterstützung Land zu rauben...

    • @Jim Hawkins:

      Ich fühl mich nicht angesprochen, antworte aber trotzdem mal. Wenn ich die Kommentare so durchlese, gibts nur sehr wenige die "die Zeter und Mordio schreien, wenn Israel sich anfängt zu wehren". Und es gibt auch kaum Stimmen, die wollen, dass man sich mit Terroristen an einen runden Tisch setzt und verhandelt. Das ist einfach nur polemisch.



      Ich zum Beipiel, hab lange komplett auf Seiten Israels gestanden, unterstütze nach wie vor den Einsatz gegen den Terror und finde einen Großteil der öffentlichen Pro-Palestina Proteste völlig daneben.



      Und trotzdem seh ich militärisches Vorgehen, dass längst die Grenzen überschritten hat und höre gleichzeitig Stimmen von verantwortlichen Politikern, die denen der Islamisten in kaum etwas nachstehen. Ich sehe das aus "begrenzten Operationen" flächendeckende Zerstörung wird, dass man selbst die Kritik der nahestehendsten Verbündeten harsch wegbügelt, dass Hildsorganistionen zu Antisemiten verklärt werden, dass Un Truppen unter Beschuss geraten und humanitäre Hilfe behindert wird.



      Und ich sehe auch Kommentatoren, die all das pauschal wegbügeln und polemisch in eine Ecke schieben wollen. Für mich nicht besser als pauschale Israelkritik.

    • @Jim Hawkins:

      Präventiv hätte man den Palästinensern eine Perspektive geben können. Damit sich nicht so viele gegen Israel stellen. Das Westjordanland nicht weiter besetzen, Gaza weniger als Gefängnis und so.



      Dann hätte man den Anschlag wahrscheinlich verhindern können, da es viele Hinweise darauf gab.



      Weiter hätte man den "Krieg" nach dem ersten Abkommen beenden können um auch den Rest der Geiseln zu befreien.

      Es ist halt ein Unterschied zwischen sich wehren und ganze Regionen, ohne Rücksicht auf Verluste, dem Erdboden gleichzumachen. Nach einem Jahr Krieg ist die Hamas nicht besiegt und fast keine Geiseln befreit worden. Es ist nur Rache eine rechten Regierung. Hamas und Hisbollah werden auch in Zukunft nicht besiegt werden können. Wie man die Taliban nach 20 Jahren und 1000 Mrd.$ Kosten nicht besiegen konnte. Die Terroristen werden nur noch mehr Zulauf bekommen. Israel ist nicht sicherer als vor dem 7.10..

    • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin
      @Jim Hawkins:

      Wer zur Intifada aufruft, fordert gemäß Art. 7 der Hamas-Gründungs-Charta die Vernichtung Israels und nimmt somit einen erneuten Völkermord am Judentum in Kauf. Treibkraft hier ist der Hass, nicht irgendwelche Ansätze zur geopolitischen Ausgleich.

      Ginge es der Free-Palestine-Bewegung wirklich um Gerechtigkeit, würde sie Anforderungen zur Demokratisierung der palästinensischen Gesellschaft entwicklen, debattieren und bekanntgeben. Warum gabe es in den 18 ununterbrochenen Jahren unter der Alleinherrschaft der Hamas in Gaza keine Wahlen? Keine Frauenrechte? Eine drakonische Verfolgung der LGBTQ-Community?

      Antworten sind längst fällig. Aber nichts davon, wirklich null Komma nichts davon wird gemacht. Weder bei den höchsten Diplomaten noch auf Graswurzelebene. Gerade die vermeintlich auf Dekolonialisierung bedachte Generation Z ist offenbar nicht daran interessiert, sich mit der Herausforderung des islamistischen Imperialismus zu befassen.

      Ich pflege es „Hamasturbation“ zu nennen. Es ist eine Art Cosplay mit Kufiya. Man geilt sich auf, Israel-Bashing bis zum geht nicht mehr zu betreiben, bleibt aber in dem eigenen Rausch kleben.

  • Seit einem Jahr übt Israel unverhältnismäßige Gewalt aus - mit deutscher Hilfe. Das heißt, an allem, was dort passiert, ist Deutschland direkt beteiligt. Ich schäme mich.

    • @Ertugrul Gazi:

      Ich schäme mich nicht - ich bin stolz darauf, dass wir Israel im Kampf gegen feige Mörder und Terroristen und gegen deren krude Ideen von einer Gesellschaft unterstützen. Ich bezweifle, dass man mit diesen Leuten einen Frieden schliessen kann. Erst wenn diese Terrorarganisationen, inklusive den TerrorMullahs im Iran komplett eliminiert sind könnten sich neue Wege aufzeigen. Bis dahin muss Israel mit aller Härte vorgehen - um schlichtweg zu Überleben.

    • @Ertugrul Gazi:

      Israel wurde von den Iran-Proxys Hamas und Hizbollah angegriffen. Diese werden Israel zerstören, wenn sich Israel nicht verteidigt.

      Iran ist seit Khomeini auf dem Judenhass-Trip und wird nicht aufhören Israel anzugreifen. Bis 2040 wollen die Mullahs den Job erledigt haben.

      In altbekanntem Muster verstecken sich die Terroristen hinter Frauen und Kindern, Schulen, Krankenhäusern, Schutzzonen etc.

      Was soll Israel tun? Sich ausmerzen lassen?

      Israel warnt die Zivilbevölkerung vor Angriffen, versucht die Opfer so gering wie möglich zu halten, im Gegensatz zu Hamas/Hizbollah, die sie in die Höhe treiben möchten.

      Seit März hat Israel keine Waffenlieferungen mehr aus Deutschland bekommen, obwohl der jüdische Staat dringend Waffen oder Ersatzteile, etwa für Panzer und Hubschrauber, benötigt.

      Ein stillscheigendes Waffenembargo.

      • @shantivanille:

        Da Sie fragen "Was sollte Israel tun", antworte ich wie folgt

        Nach dem Massaker vom 7. Oktober hätte Israel fast die ganze Welt hinter sich gehabt, wenn es nicht brutal zugeschlagen, sondern die Verantwortlichen und nur die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen, im Idealfall verhaftet und vor Gericht gestellt hätte. Die Mittel und Möglichkeiten dazu hat der Westen (Militär, Geheimdienste etc.).



        Wenn Sie schreiben, Israel würde schonend vorgehen, dann kann das nur zynisch gemeint sein. 50.000 Unschuldige sind tot. Das ist eine Schande.

      • @shantivanille:

        Es ist unsäglich zynisch, die israelische Kriegsführung so zu verharmlosen, obwohl der exzessive und rücksichtslose Einsatz von Gewalt hinreichend dokumentiert ist (inzwischen haben sich auch europäische Regierungen der südafrikanischen Klage angeschlossen - das sollte eigentlich ein Denkanstoß sein). Darüber hinaus ist die Begründung "Iran ist schuld" schlichtweg falsch: der NO-Konflikt ist älter als die Islamische Republik, und Hamas eine genuin palästinensische Organisation. Wenn Sie den israelisch-palaestinensischen Konflikt verstehen wollen, müssen Sie ihn auch als solchen betrachten, statt sich an externen Akteuren als Feindbild abzuarbeiten - ein Anfang wäre es, die Rolle der israelischen Besatzungspolitik mitzureflektieren. Israel kann und muss diesen Konflikt so lösen wie Andere auch: mit Verhandlungen, nicht mit enthemmter Gewalt. Und solange es dazu nicht Willens ist, sollte man es auch nicht mit Waffen unterstützen (mit denen inzwischen sogar Blauhelme beschossen werden!!!).

      • @shantivanille:

        "Seit März hat Israel keine Waffenlieferungen mehr aus Deutschland bekommen, obwohl der jüdische Staat dringend Waffen oder Ersatzteile, etwa für Panzer und Hubschrauber, benötigt."

        Das ist richtig. Allerdings ist auch richtig, dass Israel der neuntgrößte Waffenexporteur der Welt ist und die israelischen Militärausgaben in 2023 27,5 Milliarden US$ betrugen (Quelle: Statista) Bei ca. 10 Mio. Einwohnern ist das eine ganze Menge.



        Zu Beginn des Krieges haben sich die deutschen Rüstungsexporte an Israel im Vergleich zu 2022 verzehnfacht, ein Großteil davon seit Beginn des Krieges. (Quelle: Tagesschau)



        So zu tun, als hätte Israel einen Mangel an Waffen kommt mir da ein wenig überzogen vor.



        Und um es noch einmal zu betonen: Natürlich hat Israel wie jedes andere angegriffene Land auch das Recht, sich zu verteidigen. Nur hat die israelische Regierung jedes Maß verloren und keinerlei Plan für die Zeit nach dem Krieg. Und das sagen nicht nur "Israelkritiker", sondern auch so unverdächtige Leute wie Moshe Zuckermann oder die ehemaligen israelischen Botschafter in Deutschland Avi Primor und Schimon Stein.

  • Ein Großteil seiner Kohle bekommt die Hizbollah über ihren Auftraggeber, den Iran. Der Zieht es wiederum der hungernden Bevölkerung Irans ab.

    Die Hizbollah unterstützt ja auch Assad, der dafür vielleicht auch noch bezahlt.

    Die auch in Form von Drogen kommen könnte:



    Wirtschaftswoche: "Außerdem sei die Hisbollah in den organisierten Drogenhandel mit Lateinamerika verwickelt, die Zusammenarbeit mit Drogenkartellen ist lukrativ für die Organisation. Eine wichtige Einnahmequelle sei zudem der Handel mit dem Amphetamin Captagon. Captagon wurde ursprünglich als Medikament gegen ADHS entwickelt, mittlerweile gehören die aufputschenden Tabletten zu den meistgenutzten synthetischen Drogen im Nahen Osten."

    www.wiwo.de/politi...geld/29456242.html

    Und "zinslose Kredite"? Die Zinsen nennt man dann Gebühren.

    • @shantivanille:

      Die "hungernden Menschen im Iran"? Iran hat sicher mit Armut zu kämpfen, auch durch das westliche Sanktionsregiment, die Lebensmittelversorgung ist aber gewährleistet. Auch im Falle Irans sollte man sich auf seriöse Quellen stützen, statt sich an einem propagandistisch überformten Zerrbild abzuarbeiten.

    • @shantivanille:

      Und "zinslose Kredite"? Die Zinsen nennt man dann Gebühren.

      Das ist allerdings keine Erfindung der Hisbollah, sondern meines Wissens nach im muslimischen Kulturraum generell verbreitet, und geht auf ein Zinsverbot im Islam zurück. Kredite für Sachkäufe sind dann auch häufig als eine Art Leasing-Geschäft aufgesetzt, bei dem die Bank quasi das gewünschte Gut kauft und auf Raten ohne "formalen" Zins an den "Kreditnehmer" weiterverkauft. In meinen Augen im Hinblick auf die religiösen Regeln eine Form von Selbstbetrug, aber Menschen sind bei sowas einfach kreativ.

  • Da auch nach über einem Jahr in der westlichen Welt - allen voran natürlich Deutschland - niemand etwas gegen die völlig aus den Fugen geratenen Marrodeure im rechtsextremistischen Israel unternimmt, frage ich mich, wann die arabische Welt auf die Idee kommt, dass der Westen als Ganzes im Prinzp Krieg gegen sie führt.

    Israel könnte arabischen Staaten wie die militärische Speerspitze der westlichen Welt vorkommen. Aber ich bin sicher, dass wir alle dann über die Zunahme islamistischen Terrors erstaunt sein werden.

    Wenn schon die Menschlichkeit nicht gebietet, dort endlich einzugreifen, und unseren israelischen Freunden in den Waffenarm zu fallen, sollten wir vielleicht wenigstens aus Selbstschutz etwas unternehmen, dass und das Pulverfass nicht um die Ohren fliegt, um das die israelische Regierung mit brennender Lunte herumtanzt.

    Schalom!



    (Bitte für eine Übersetzung nachschlagen)

    • @Jalella:

      "frage ich mich, wann die arabische Welt auf die Idee kommt, dass der Westen als Ganzes im Prinzp Krieg gegen sie führt."



      1970er oder 80er Jahre, würde ich vermuten. Diese Idee (mit dem Satan persönlich in Gestalt der USA) ist nun wirklich nichts neues.



      Und sagt überhaupt nichts über den Wahrheitsgehalt dieser Behauptung aus.

      Dass eine Vielzahl islamistischer Anschläge in der Welt den von Ihnen prognostizierten Krieg der Muslime gegen 'den Westen' bereits seit langem in die Realität getragen haben, lassen Sie ebenfalls aus.



      Und an allem ist das 'rechtsextremistische Israel' Schuld?

  • Israel greift hier eindeutig nicht-militärische Ziele an. Wir sind Zeugen von schweren Kriegsverbrechen. Das Terrorregime Netanjahus darf nicht weiter unterstützt werden. Wer diesen Verbrechern weiterhin hilft, macht sich mitschuldig. Keiner der Apologeten Israels kann behaupten, er hätte nichts gewusst.



    Der Westen muss Israel endlich sanktionieren und isolieren, wenn Völker- und Menschenrechte noch irgendeine Bedeutung behalten sollen. Israel hat sich längst aus dem Kreis der zivilisierten Nationen verabschiedet.