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Ausbau von Wind- und Sonnenkraft Jobmotor Energiewende

In diesem Jahr kommt mehr als die Hälfte des verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien. Die Branche hat massenhaft neue Jobs geschaffen.

Der Ausbau erneuerbarer Energien ist nicht nur gut fürs Klima, sondern schafft auch in großem Stil neue Arbeitsplätze Foto: imago

BERLIN taz | In den ersten neun Monaten dieses Jahres stammte mehr als jede zweite verbrauchte Kilowattstunde Strom aus erneuerbaren Energien. Der Anteil lag jeden Monat zwischen 53 und 59 Prozent, insgesamt 4 Prozentpunkte mehr als in den ersten drei Quartalen 2023. Das teilte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am Dienstag mit.

Im vergangenen Vierteljahrhundert ist der Ausbau der erneuerbaren Energien rasant vorangegangen: Im Jahr 2000 lag ihr Anteil am verbrauchten Strom bei nur 6,3 Prozent, im Jahr 2020 waren es bereits 45,3 Prozent. Ziel der Bundesregierung ist, dass bis zum Jahr 2030 mindestens 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Der Ausbau der Solarenergie liegt deutlich über den festgelegten Zielen. Auch die Kapazitäten der Windkraft steigen stark, bislang aber nicht im vorgesehenen Maße.

Der Ausbau der Erneuerbaren ist nicht nur gut fürs Klima, weil durch ihn fossile Kraftwerke ersetzt werden. Er schafft auch in großem Stil neue Arbeitsplätze. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Jobs in diesem Bereich weltweit so stark an wie noch nie. Zu diesem Ergebnis kommt ein von der UN-Organisation für Arbeit (ILO) und der Internationalen Organisation für erneuerbare Energien (Irena) am Dienstag veröffentlichter Bericht. Insgesamt steigt die Zahl der Arbeitsplätze in diesem Sektor gegenüber dem Jahr 2022 auf mindestens 16,2 Millionen. Das waren 18 Prozent mehr. 46 Prozent der Stellen entfallen allein auf China. Das Land hat nach Angaben der Organisationen von 2014 bis 2023 fast dreimal so viel Geld in erneuerbare Energien investiert wie die USA und doppelt so viel wie Europa, insgesamt 1,4 Billionen Euro.

In der EU sorgen erneuerbaren Energien für 1,8 Millionen Stellen. Deutschland liegt dem Bericht zufolge bei der Windkraft mit 109.000 Jobs in der EU an erster Stelle – im Jahr 2016 waren es allerdings schon einmal 167.600. Die Zahl der Arbeitsplätze in der deutschen Solarbranche hat sich 2023 mit knapp 155.000 im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. „Unter den EU-27-Ländern verfügt Deutschland über die größte kumulierte Solar-PV-Kapazität“, heißt es in dem Bericht.

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7 Kommentare

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  • In der Nachwendezeit hatten wir aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit viele arbeitslose Ingenieure.



    Da wäre es schön gewesen, Technologien zu bekommen, die viele Arbeitsplätze schaffen.



    Mittlerweile haben wir aber einen Fachkräftemangel. Müsste man dann nicht heutzutage eine Technologie aus volkswirtschaftlicher Sicht danach bewerten, wenig und nicht wie viel menschliche Ressourcen sie benötigt?

  • Na das ist doch die "Chance" für unseren neuen Kanzler Merz dem ein Ende zu bereiten und die Branche mal wieder zu zerstören. Wie hat es Kanzlerin Merkel so zynisch formuliert „Die Photovoltaik braucht eine gewisse Atempause“

  • "Jobmotor Energiewende"

    ...dafür schmiert die Gesamtwirtschaft wegen der überhöhten Energiepreise ab und Deutschland steht vor einer Rezession und ist Letzer im Ranking der Industrienationen .

  • Was unerwähnt blieb - die Solarenergie ist auch Systemrelevant. Sollte Putin doch noch seine Angriffe auf unser Land ausdehnen, dann reicht es eben nicht den Gashahn abzudrehen oder etwa wenige zentrale Kraftwerke anzugreifen, um unsere Versorgung zu stören, so wie es in der Ukraine Kriegsstrategie ist. Gleichfalls werden wir durch die Solarenergie finanziell unabhängiger von den politisch überwiegend nicht demokratisch geführten Staaten, die uns aktuell noch fossile Energien verkaufen. Auch die Energiepreise werden grundsätzlich günstiger und langfristig stabiler. Somit ein Gewinn für unsere Wirtschaft.



    Ob wir unsere historische technische Leaderschaft im Bereich Solarenergie gegenüber China wieder zurückerlangen steht in den Sternen. Leider haben die Regierungen der vergangenen 20 Jahre mehr den fossilen Technologieberatern (-lobbies) vertraut und damit einen Pull-Effekt für Putin bereitet und ihn ermuntert mit dem "Gashahn" ein politisches Spiel zu treiben und die Energiekriese bereitet, auch das über lange Jahre erarbeitete Know How und die damit verbundenen Investitonen (auch Steuergelder) wurden damit leichtfertig vernichtet.

  • Im Klartext, China produziert und Deutschland montiert.



    Gegenzurechnen sind die Arbeitsplatzverlust durch die wesentlich höheren Energiepreise, von örtlichen Betrieben, über die Chemische Industrie, bis zur Bauwirtschaft.



    Wenn das als Erfolg anzusehen ist, wie sieht eine Niederlage aus.

    Aus dem ILO Bericht.



    "Regarding manufacturing, China accounted for 96% of the global wafer capacity and 88% of the global cell capacity in 2023.

    China’s dominance is also noticeable in the inverter segment of the PV supply chain.



    ... global PV inverter shipments grew 56% to 536 GW in 2023, with the top ten producers (of which nine are based in China) commanding an 81% market share.

    China also remains at the helm in the manufacture of wind power components. The share is about 60% in blade manufacturing. For generators, China commands a 65% share. For gearboxes, China’s position is even stronger, at 75%, "



    www.ilo.org/public...annual-review-2024

    • @Octarine:

      Dazu gerne an die CDU FDP und SPD wenden die vorsätzlich und ohne Not die im Aufschwung begriffene Energiewende zwischen 2013 und 2030 ausgebremst haben um ein paar Lobbykumpel glücklich zu machen. Dasselbe passiert gerade im Bereich der Antriebswende im Verkehrssektor. Zickzackkurs und gebrochene Versprechen zerstören den Wirtschaftsstandort Deutschland, dabei hätte man einfach nur den eingeschlagenen Weg weiter verfolgen müssen.

  • Natürlich erfreulich. Auf der negativen Seite muss man aber erwähnen, dass Deutschland die eigene Industrie für die Herstellung von PV-Modulen hat kaputt gehen lassen. Sehr schade. Aus der Abhängigkeit von Russland nichts gelernt - jetzt sind wir halt von China abhängig und Arbeitsplätze in D sind auch futsch.