Neue ARD-Doku über Merkel: Die schwer Greifbare
Das ARD-Großporträt anlässlich Angela Merkels 70. Geburtstags fragt: Kannten wir sie wirklich?
„Sie kennen mich.“ Die drei Worte, mit denen Angela Merkel 2013 für ihre Wiederwahl warb, kommen wie eine Phrase daher. Sie, die Kanzlerin, die für Stabilität steht. Merkel hatte kein Programm. Kontinuität war das Programm. So stand ihr Satz dafür, weiterhin zuzusehen, dass alles so bleibt, wie es ist. Das ist Merkel. Wir kennen sie. Oder doch nicht?
Um diese Frage kreist die fünfteilige ARD-Doku von Tim Evers, die auf Merkels über 30 Jahre in der Politik zurückblickt. Die Autorin Samira El Ouassil glaubt, kein Mensch kenne die Altkanzlerin. Doch genau das schwer Greifbare habe sie mehrheitsfähig gemacht, analysiert Marina Weisband, eine ihrer Kritiker*innen in der Doku.
„Jeder hat sich so seine eigene Angela Merkel zurechtprojiziert“, sagt sie. Beide bereichern mit ihren klugen Gedanken den Cast der unterschiedlichen Zeitgenoss*innen von Journalist*innen, Weggefährt*innen und Kontrahent*innen, die befragt wurden.
Boss-Girl Angela Merkel
Dass man sie nicht ganz kannte, zeigt ihre ungewöhnlich emotionale Ansprache zum Tag der Deutschen Einheit am Ende ihrer Amtszeit. Darin erzählte sie von ihren Verletzungen als Ostdeutsche, wenn von ihnen als „angelernte Bundesbürger“ gesprochen wurde. Da blitzte etwas durch, das sonst 16 Jahre lang oft verborgen blieb.
In der Doku läuft ihre ostdeutsche Perspektive konstant mit. So nähert man sich Angela Merkel an und einem komplexeren Bild von ihr. Mit all ihren Fehlern. Die Doku schaut auf das „Boss-Girl“, wie Marina Weisband sie nennt, die sich zwischen den Chauvis durchsetzen musste.
Sie blickt kritisch auf ihren Umgang mit Wladimir Putin, mit Russland und der Ukraine. Sie schaut auf Merkels „Wir schaffen das“ und ihren nachlässigen Umgang mit der AfD und der Klimakrise. Zuletzt ist die Reihe auch ein Blick auf eine Politik der Zumutungslosigkeit, die heute ausgebügelt werden muss.
Leser*innenkommentare
Lowandorder
Angie. Ach gottchen leevs lottchen.
Hab sie nie gemocht. Immer mit Kalkül - Zu verschlagen •
& remember =>
Wer mal im ArbeiterundBauernStaat -
“Während ihrer Tätigkeit für die Akademie der Wissenschaften engagierte sie sich in einer FDJ-Gruppe. Nach eigenen Angaben war Merkel dort als Kulturreferentin tätig. Zeitzeugen – die der Merkel-Biograf Gerd Langguth befragt hat – sprachen davon, sie sei (Däh) für „Agitation und Propaganda“ zuständig gewesen.“ Newahr.
Der braucht bei mir nicht auffem Klo 🚽 💦 trinken kommen.
Gleichviel gilt auch für sie dennoch “Ich - ein anderer!“ - 🙀🥳🧐 -
Normal
unterm——
de.wikipedia.org/wiki/Angela_Merkel
www.deutschlandfun...n-anderer-100.html
„Ich – ein anderer“ Imre Kerzész
de.wikipedia.org/wiki/Imre_Kert%C3%A9sz
Normalo
@Lowandorder Ich verstehe nicht, was die ständige Insinuierung einer verschleierten DDR-Systemkonformität soll. Man kann Merkel viel vorwerfen, aber nicht dass sie eine in der Wolle gefärbte Altsozialistin wäre oder dass sie der Machtgeilheit der SED-Bonzen nacheiferte. Ersters hat sie mit ihrem Leipziger Programm, letzteres spätestens mit ihrem Abgang widerlegt.
Ich wüsste jetzt auch nicht, wo in der DDR der große Unterschied zwischen Kultur- und Propagandareferat gelegen hätte, insofern finde ich die Selbstauskunft nicht irreführend. Und wenn man studieren wollte und noch dazu einen Vater hatte, der auf der Shitlist der Partei stand, dann nahm man eben den FDJ-Job, den man kriegen konnte. Wie hätte sie SONST in der DDR Physik studieren und promovieren können sollen?
Lowandorder
@Normalo Setzense ehra Fielmann mal ab. But.
Mir geht es ums abgefeimte auf beiden Schultern tragen und hinterher tun wie 🌷! Get it? Fein.
(Davon gibt’s die Latte unendlich:
Gauck Stolpe etc usw usf ! Gelle
Hab bis 51 dort gelebt - die Anfänge wurden - teilweise am Küchentisch (“die drücken uns an die Wand) bekakelt - & immer n scharfes Auge drauf gehabt! ( Bonmot: Paddeltour der unfrisierten Richter post Wende. Einem brachte ich’s bei: am Ende: “Das haben wir uns - oft wutentbrannt immer gedacht. Daß du was mit der DDR zu tun haben mußtest!
Wenn du uns - völlig zu recht - messerscharf unser „realsozialistisches“ Geschwurbel um die Ohren gehauen hast! Danke fürs paddeln!“;)) & 🍻 🍻🍻
always at your servíce
Jim Hawkins
@Lowandorder Schau mal einer an.
Ich habe sie eigentlich immer gemocht.
So verschieden kann es eben sein im menschlichen Leben.
Immerhin hat sie sich souverän gegen die ganzen Flitzpiepen wie Koch (den sie, wie in der Doku zu sehen ist, auf einem Parteitag Roland "Kotz, äh Koch" nennt) und Merz durchgesetzt und olle Kohl in die Wüste geschickt.
Die Doku ist ganz gelungen, bis auf die fast schon manische Verwendung von Splitscreens bis zum Abwinken.
Hallo? Wir haben 2024 und nicht 1974.
Willi Müller alias Jupp Schmitz
@Jim Hawkins Ich habe sie eigentlich nie gemocht, ausser
WIR SCHAFFEN DAS