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Konservative Regionalchefin MadridsDie spanische Trump

Reiner Wandler
Kommentar von Reiner Wandler

Es gibt immer mehr Gründe für einen Rücktritt der PP-Politikerin Isabel Díaz Ayuso. Ihr Aufstieg ist unmittelbar mit Korruption verknüpft.

Forderung nach einem Rücktritt von Ayuso in Madrid Foto: David Canales/imago

A lles ist erlaubt, wenn es denn nützt. Das scheint das Motto der konservativen Chefin der Regierung der Hauptstadtregion Madrid, Isabel Díaz Ayuso, zu sein. Je mehr sie in Bedrängnis gerät, umso mehr schlägt sie um sich, ohne den geringsten Respekt vor der Demokratie und deren Institutionen.

Natürlich ist Ayuso nicht direkt für den massiven Steuerbetrug ihres Lebenspartners verantwortlich. Aber sie hat versucht, die Ermittlungen des Finanzamts und der Staatsanwaltschaft als Versuch des Staates darzustellen, ihr zu schaden, indem sie ihm schaden. Und das ist mehr als Grund genug, ihren Rücktritt zu fordern.

Vor allem wenn es eine lange Vorgeschichte gibt. Ayuso hat alte Menschen im Altenheim an Covid sterben lassen, ohne dass sie nur die Möglichkeit hatten, in ein Krankenhaus verlegt zu werden. Sie begünstigte Verwandte und Freunde und beleidigt politische Gegner.

Ayuso hat für alles einen Spruch auf Lager. Die Alten wären „so oder so gestorben“, Spaniens Regierungschef sei ein „Verräter“. Und sie lässt Fake News verbreiten. So etwa die Behauptung, zwei Journalisten hätten versucht, vermummt in ihre Wohnung einzudringen. Alles Terroristen, Feinde der Demokratie und Spaniens – nur die Rechte nicht, denn die verteidigt die Freiheit, lautet die Botschaft, die bereitwillig von vielen rechten Nachrichtenseiten im Internet aufgegriffen wird.

Diesen ist eines gemein. Sie entstanden dank des Geldregens der Partido Popular (PP), der auch Ayuso angehört. Zum Teil kam das Geld aus den Schwarzgeldkassen der Korruption, zum anderen aus der „institutionellen Werbung“; absurde Kampagnen, die das Ziel haben, diese Newsportale zu finanzieren, die dann das politische Klima vergiften, um von der politische Verantwortung Ayusos für die Skandale abzulenken.

Gäbe es einen Wettbewerb zwischen Isabel Díaz Ayuso und Donald Trump, es wäre nicht ausgemacht, wer ihn gewinnt.

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Reiner Wandler
Auslandskorrespondent Spanien
Reiner Wandler wurde 1963 in Haueneberstein, einem Dorf, das heute zum heilen Weltstädtchen Baden-Baden gehört, geboren. Dort machte er während der Gymnasialzeit seine ersten Gehversuche im Journalismus als Redakteur einer alternativen Stadtzeitung, sowie als freier Autor verschiedener alternativen Publikationen. Nach dem Abitur zog es ihn in eine rauere aber auch ehrlichere Stadt, nach Mannheim. Hier machte er eine Lehre als Maschinenschlosser, bevor er ein Studium in Spanisch und Politikwissenschaften aufnahm. 1992 kam er mit einem Stipendium nach Madrid. Ein halbes Jahr später schickte er seinen ersten Korrespondentenbericht nach Berlin. 1996 weitete sich das Berichtsgebiet auf die Länder Nordafrikas sowie Richtung Portugal aus.
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3 Kommentare

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  • Die Gleichberechtigung ist nicht mehr aufzuhalten. Das ist gut so.



    Frauen sind auch keine besseren Menschen. Das war auch nicht zu erwarten, aber ich hatte es irgendwie gehofft.

  • Korruption ist keine Exklusivität von rechts. Und wir sollten nie die Welt der (demokratischen) Parteien in ein Wir-oder-die verludern lassen. Wir können mit "Bimbes"- und "Amigo"-Erfahrung keinen Finger gen Spanien weisen.



    Gleichwohl ist zu hoffen, dass gewisse Auswüchse dort rasch stoppen.

    • @Janix:

      Wo steht denn in dem Text, dass Korruption eine Exclusivität von rechts wäre? Thema ist doch eine ganz konkrete Politikerin, die nun mal rechts ist, und der Mittel derer sie sich bedient. Darauf mit "die Linken aber auch" zu reagieren, verstehe ich nicht.