piwik no script img

Israelisches System Arrow 3Raketenabwehr-Deal besiegelt

Die Bundesregierung hat eine Vereinbarung über den Kauf des israelischen Defensivsystems Arrow 3 unterzeichnet. Veranschlagt sind Kosten von 3,3 Milliarden Euro.

Kauf vereinbart: Verteidigungsminister Boris Pistorius und sein israelischer Kollege Joav Galant Foto: Britta Pedersen/dpa

Berlin afp | Deutschland und Israel haben am Donnerstag eine Vereinbarung über den Verkauf des israelischen Raketenschutzschirms Arrow 3 an Berlin besiegelt. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und sein israelischer Kollege Joav Gallant unterschrieben in Berlin eine entsprechende Absichtserklärung. Das Arrow-3-System soll Deutschland künftig besser vor Luftangriffen schützen.

Das mobile Luftabwehrsystem ist in der Lage, ballistische Raketen oberhalb der Atmosphäre abzufangen, die aus einer Entfernung von bis zu 2.400 Kilometern abgefeuert wurden. Auf israelischen Luftwaffenstützpunkten kommt das System seit 2017 zum Einsatz. Es wurde vom Unternehmen Israel Aerospace Industries (IAI) in Zusammenarbeit mit dem US-Flugzeugbauer Boeing entwickelt.

Das Rüstungsgeschäft hat nach israelischen Angaben aus dem August ein Volumen von 3,5 Milliarden Dollar (rund 3,3 Milliarden Euro). Vorgesehen ist demnach eine Vorauszahlung von 600 Millionen Dollar.

Das Treffen am Donnerstag war zugleich Gallants Antrittsbesuch in Deutschland. Er wurde von Pistorius mit militärischen Ehren im Berliner Bendlerblock empfangen. Die beiden Verteidigungsminister legten einen Kranz an der dortigen Gedenkstätte Deutscher Widerstand ab.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

4 Kommentare

 / 
  • ...gab es noch andere Angebote von anderen Staaten ? War da ein Auftrag von Deutschland ausgeschrieben worden ? Habe hier von solchen Anschaffungs Plänen nix mitbekommen.



    Vor wessen eventuellen Raketen sollen wir denn in Deutschland, mitten in Europa geschützt werden ?



    Fragen über Fragen...

    • @Alex_der_Wunderer:

      Da Russland gerade einen Krieg gegen Ukraine führt und dem Westen mit nuklearer Vernichtung droht, wie Sie es sichrlich mitbekommen haben, würde ich sagen, dass Arrow 3 Deutschland vor eventuellen russischen Raketen schützen soll.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Gibt zwei mögliche Angebote THADD der USA und Arrow 3 aus Israel. Das Ding soll gegen russische Atomraketen helfen, andere Länder werden sich auch beteiligen, so zieht man den russischen Nukleardrohungen Stück für Stück die Zähne.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Es ist eher so Arrow 3 ein Teilstück eines europäischen Luftabwehrsystems ist, was auch andere Staaten nutzen werden. Zusammen mit dem Patriot- und Iris-T-System.

      Zu deiner Frage: Na von den russischen Raketen natürlich, wenn der Iwan wieder an unserer Grenze steht. Jetzt können wir ja ehrlich diesbezüglich sein und nicht wie vor ein paar Jahren in einem Interview mit Putin dem guten Mann versuchen vorgaukeln, das ein NATO-Raketenabwehrschild natürlich nur gegen den Iran ausgerichtet ist und natürlich nicht gegen Russland ;)

      Wenigstens hat es Vladimir mit Humor aufgenommen, sehr zum Verdruss des Interviewers.