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Geothermie in BayernDas Risikokraftwerk

Eine kanadische Firma will bei München ein neuartiges Erdwärmeprojekt realisieren. Wissenschaftler äußern Bedenken gegen die Technik.

Segnung des Bohrmeißels im Juli vom umstrittenen Erdwärmeprojekt bei München Foto: Eavor Erdwärme Geretsried GmbH

Freiburg taz | Politprominenz hat sich für diesen Donnerstag in Geretsried südlich von München angesagt: Gemeinsam wollen sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) sowie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) über ein ungewöhnliches Geothermieprojekt informieren.

Doch ausgerechnet renommierte Geologen und Geophysiker stören nun die PR-Idylle von Unternehmen und Politik: Das Projekt sei „extrem risikobehaftet“, sein möglicher Energiebeitrag „äußerst fraglich“. Damit bestehe die Gefahr eines „enormen Imageschadens für die gesamte Geothermie“.

Bei dem Projekt setzt die kanadische Firma Eavor auf eine neue Technik – und auf einen gigantischen Aufwand: Insgesamt 360 Kilometer lang sollen die Bohrungen im Untergrund werden. Klassische Geothermiekraftwerke kommen mit etwa acht Kilometer Bohrstrecke aus. Typische Anlagen verfügen über eine sogenannte Dublette, zwei Bohrungen, die jeweils etwa vier Kilometer in die Tiefe reichen, von denen eine der Förderung des heißen Wassers dient, die andere dem Verpressen.

In Geretsried aber sollen von den Bohrungen in 4,5 Kilometer Tiefe viele horizontale Stränge ausgehen, die jeweils mehr als drei Kilometer lang sind. Indem diese an den Enden miteinander verbunden werden, sollen unterirdische Wärmeschleifen entstehen. „Closed Loop“ heißt diese Technik.

Erhebliche Zweifel an Realisierbarkeit

Geowissenschaftler äußern nun allerdings erhebliche Zweifel an der Realisierbarkeit. Einer von ihnen ist Professor Horst Rüter von der Ruhruniversität Bochum, der sich seit Jahrzehnten mit geologischen Explorationsverfahren und der Nutzung geothermischer Ressourcen befasst und zeitweise auch Präsident des Bundesverbands Geothermie war.

Zusammen mit fünf Fachkollegen hat Rüter angesichts der bis zu 350 Millionen Euro, die laut Firmenangaben in Geretsried verbohrt und verbaut werden sollen – mehr als 90 Millionen davon sind EU-Fördergelder –, jetzt einen Brandbrief an den Branchenverband geschrieben, der der taz vorliegt.

Es bestünden „gegen diese Technologie erhebliche grundsätzliche Bedenken“. Die Risiken begännen bereits mit den kilometerlangen Bohrungen, die ein Ziel in der Größe eines DIN-A4-Blatts treffen müssen. Ob die Bohrtechnik dazu in der Lage ist, sei fraglich.

Bohrungen sollen nicht ausgekleidet werden

Hinzu kommt, dass – gemessen an den Bohrlängen – die geplante elektrische Leistung des Kraftwerks mit gerade 8,2 Megawatt äußerst bescheiden ist. Das liegt in der Natur des Verfahrens, weil hier kein Thermalwasser angezapft, sondern lediglich die Wärme des Untergrunds in einer Art riesigem Durchlauferhitzer genutzt wird. Experten zweifeln, dass das wirtschaftlich funktionieren kann, nicht zuletzt, weil die Wärmebereitstellung „nicht dauerhaft sein“ könne.

Die Firma Eavor hält alle Bedenken für unbegründet. Die Bohrtechnik werde „seit vielen Jahren in der Kohlenwasserstoff-Industrie erfolgreich eingesetzt“ und sei für die eigene Anwendung weiterentwickelt worden. Referenzobjekt sei eine „seit 2019 erfolgreiche Testanlage in Alberta, Kanada“. Geretsried als die erste kommerzielle Anlage werde „durchaus wirtschaftlich“ sein – und bei jedem weiteren Projekt werde man „schneller, besser und preiswerter“.

Die Kritiker können den Optimismus nicht nachvollziehen und benennen weitere Vorbehalte: Die horizontalen Bohrungen sollen nicht – wie klassische Erdwärmebohrlöcher – mit Rohren ausgekleidet, sondern nur wasserdicht beschichtet werden.

Verfahren wird wahrscheinlich versagen

Die Firma spricht von „einer Art 2-Komponenten-Kleber“, mit dem „das umliegende Gestein imprägniert und damit hermetisch abdichtet“ werde. Dieses Verfahren, fürchten wiederum die externen Geowissenschaftler in ihrem Brief, werde „voraussichtlich versagen“, sobald eine Bohrung geologische Störzonen durchstößt. Solche würden „bei allen bekannten Bohrungen in der Umgebung regelmäßig nachgewiesen“.

Da zudem zur Förderung des Wassers keine Pumpen eingesetzt werden, sondern das erwärmte Wasser durch seine geringere Dichte von selbst aufsteigen soll, gebe es keine Möglichkeit, den Wasserfluss in den Verästelungen des Systems zu beeinflussen, warnen die Kritiker. Es gebe „bisher weltweit keine einzige erfolgreich produzierende Anlage nach diesem Prinzip“, somit seien „alle kommunizierten Vorteile äußerst spekulativ“.

Eavor unterdessen betont: Der Wärmetransport – in der Technik spricht man vom „Thermosiphon-Effekt“ – könne simuliert werden und das Verfahren funktioniere in der Testanlage „seit vier Jahren störungsfrei“.

Erdwärmetechnik in Verruf

Den Wissenschaftlern um Professor Rüter geht es bei ihrer vehementen Kritik allein um die Sache: „Ich wäre ja froh, wir würden uns irren“, sagt der Geophysiker. Aber er habe wenig Hoffnung danebenzuliegen, denn die Risiken seien „nicht übersehbar“.

Weil ein Scheitern dieses Projekts – nicht zuletzt wegen der aufgebotenen Politprominenz – die gesamte Erdwärmetechnik in Verruf bringen könnte, haben die Geowissenschaftler sich nun an das Präsidium des Bundesverbands Geothermie gewandt. In dem Brief bitten sie darum, „alles Denkbare zu unternehmen um den sich hier abzeichnenden Schaden von der Geothermie abzuwenden“. Das Schreiben, so heißt es, habe inzwischen auch den Weg ins Kanzleramt gefunden.

Allerdings ist vom Branchenverband in dieser Hinsicht keine unbefangene Einschätzung zu erwarten – schließlich zählt Eavor zum Kreis der Verbandsmitglieder, ebenso der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV, der sich bei Eavor eingekauft hat. Daher erklärt der Verband auf Anfrage nur, er erwarte „die Ergebnisse des Projekts mit Spannung“. Zur Frage, ob das Pilotprojekt wirtschaftlich werde arbeiten können, sei „keine seriöse Aussage möglich“.

Stadtwerke München beteiligen sich nicht

Bemerkenswert ist unterdessen, dass die Stadtwerke München beim Projekt Geretsried nicht dabei sind. Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren viel Erfahrung in der Geothermie gesammelt und auch in einige Erdwärmekraftwerke in der Region investiert. Hatte man bei dem Münchner Unternehmen womöglich ebenfalls Bedenken gegen die neue Technik? Auf Anfrage heißt es bei den Stadtwerken nur, man sei „mit vielen Gemeinden im Gespräch“ und wolle sich „zu einzelnen Projekten nicht äußern“.

So wird wohl erst die Praxis zeigen, ob der Optimismus der Bauherren angemessen war oder doch eher die Befürchtung der unabhängigen Experten. Das Wohlwollen von ganz oben sollte dem Projekt aber immerhin zuteil werden: Anfang Juli wurde der Bohrmeißel von sogar zwei Pfarrern gesegnet.

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14 Kommentare

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  • Tja, für das Geld hätte man auch die 35 fache Leistung an WKA aufstellen können. Oder wenn man nen Wärmespeicher hinzufügt auch die 20 fache Leistung. Aber in Bayern wehrt man sich ja noch immer gegen die effektivste Weise erneuerbare Energie zu gewinnen. Der Steuerzahler in Bayern wird sich bedanken wenn das Projekt fehl schlägt und er die Kosten übernehmen muss. Und an das Fernwärmenetz dass sie da bauen wollen wird sich bei den zu erwartenden Kosten sicher nienand freiwillig Anhängen. Warum immer teuren bexperimentellen Shit machen, wenn man noch lange nicht die Low hanging fruits geplückt hat. Wahrscheinlich damit man sich als CSU nen grünen Anstrich verpassen kann obwohl man in Wirklichkeit nicht wirklich was macht und so seine 50+ Kerneählerschaft nicht mit bösen WKA verschreckt.

  • Ich erwarte den Bau dieser Anlage seit Jahren mit Spannung.

    Dass man irgendwann einmal die erste Anlage einer neuen Anlagenart bauen muss, liegt in der Natur der Sache.

    Dass ein Pilotprojekt teurer ist als später die Serienproduktion, ist auch nicht verwunderlich. Man macht das ja auch hauptsächlich, um zu zeigen, dass es geht.

    Die Deutschen Geothermieleute haben wahrscheinlich einfach noch nicht mitgekriegt, welche Fortschritte die Bohrtechnik auf dem amerikanischen Kontinent gemacht hat. Wenn man jetzt das, was man beim Fracking gelernt hat, für umweltfreundliche Technologien einsetzen kann, ist das doch win-win. Auch für die Arbeiter, die endlich ihr Können für statt gegen das Klima einsetzen können.

    Wenn diese Firmen (es gibt da noch mehr, die ähnliche Verfahren nutzen, z.B. Fervo hat letztens eine große Testanlage in Betrieb genommen) erfolgreich werden, können sie der Öl- und Gasbranche im großen Stil die Leute abwerben. Das würde verhindern, dass das so eine Kohlekumpel-2.0-Problematik wird.

    Ein weiterer Vorteil von diesen Geothermie-Anlagen der neuen Generation ist auch, dass sie ihre Leistung drosseln und aufsparen können, sodass sie eine ideale Ergänzung zu Sonne und Wind wären. Und die Standorte sind weit weniger beschränkt als die alten Geothermie-Anlagen.

    Das hier jedenfalls statt die großen Chancen dieser neuen Innovationen zu sehen und einfach mal was auszuprobieren, im Endeffekt argumentiert wird "Ich glaub ja nicht, dass es geht und nachher fällt das negativ auf die Branche zurück", finde ich traurig.

  • Ja, so ist das in D: kaum versucht jemand mal was Neues, melden sich die Bedenkenträger, die schon im Voraus wissen, was alles nicht geht.



    Was mich wundert ist, dass sich noch keine Bürgerinitiative gegen das Vorhaben gebildet hat, die mittelschwere Erdbeben befürchtet oder sich um den Nördlichen Hufeisennasigen Feldmaulwurf sorgt, der dort sein Revier hat...

    • @Puck:

      Naja, ich bin für Neues. Aber die gleiche Leistung (nachgewiesen) bekommt man bei einem Windrad für ca 10 Mio, dh. alleine mit der EU Förderung hätte man ca. 9 ähnlich leistungsfähige Anlagen bauen können. Leider wird im Artikel nicht erwähnt, wie die restlichen 240 Mio finanziert werden. Richtig ist, dass wenn die Annahmen von Eavor stimmen, im Vergleich zu Windrädern ein fast kontinuierlicher Betrieb (ca 95% Betriebszeiten) gewährleistet werden kann (oder erwaret wird). Auf der Seite von Eavor ist beschrieben, dass die Eavor-Lite Testanlage in Kanada erheblich anders aufgebaut war als die geplante Anlage bei München.



      eavor.de/3d-flip-b...mmercial-projects/



      Interssant ist das Projekt schon, aber man sollte ehrlicherweise auch erwähnen, dass beispielsweise die Bohrtechnik und Hydraulik zwischen zwei entfernten Punkten erheblich einfach ist, als das Auffächern der Bohrungen in 4,5 km Tiefe, wie man auch gut an den Bildern im Eavor Dokument sehen kann. Auch nicht erwähnt wird, dass bisher keine direkte Umwandlung von Dampf in Strom stattgefunden hat, da in der Lite-Anlage das Wasser nur auf ca 77 Grad erhitzt wurde, und daher bei der neuen Anlage ganz andere Druckverhältnisse herrschen. Wie in committees.parliam...idence/110132/pdf/ beschrieben, wird bei München eine estern verfügbare eletrische Energie von 6,8 MW, nicht 8 MW. Die Testanlage Eavor Loop 1.0 wurde entgegen der Ankündigung von Eavor nie realisiert, die Anlage bei München ist also die erste Anlage mit Auffächerung der Bohrungen.



      Trotz allem sicher interessant, aber 360 Mio Euro (Stand heute) ist auch viel Geld. Spatenstich war übrigens 28. Oktober 2022, das wird leider im Artikel nicht erwähnt, ich hatte zuerst den Eindruck, das Projekt wurde mit dem Besuch der Politik-DarstellerInnen gestartet.

  • Bezeichnend, dass in Deutschland der Fokus auf die "Risiken" einer neuen Technologie gelegt wird statt die "Chancen" in den Vordergrund zu stellen.

    Warten wir doch erstmal ab, wie gut das Kraftwerk dann 2024 funktioniert, statt jetzt schon Briefe mit Horror-Prognosen zu schreiben.

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    Grosses Missverständnis?

    In Geretsried geht es weniger um die elektrische Leistung der Anlage (8.4 MW) sondern um die thermische Ausbeute von 64MW Wärmeenergie.



    Der Plan ist in Zusammenarbeit mit den städtischen Stadtwerken Wärme zum Heizen für die gesamte Region zur Verfügung zu stellen.

    Die elektrische Ausbeute ist lediglich ein Abfallprodukt.

    Die einem stinknormalen Wärmetauscher nachempfundene Anlage würde 120Grad heißen



    Wasserdampf durch den physikalischen Trick an die Oberfläche selbsttätig liefern ohne dafür Energie zu verbrauchen - was den Wert des Nutzingsgrades entsprechend nach oben treibt.

    Der Gewinn:

    Wenn es klappt wie in den existierenden Pilotanlagen ist ein Bau dieser Anlagen überall möglich.

    Daran ist unter Umständen die deutsche Geothermiefraktion nicht interessiert weil diese sich auf die Ausbeute von Thermalquellen spezialisiert hat.

    • @06438 (Profil gelöscht):

      Leider ist der Bau dieser Anlagen nicht überall möglich, das das Gestein für die Quertriebe weitgehend wasserdicht sein muss. Und das ist leider nicht überall gewährleistet und erfordert umfangreiche Voruntersuchungen. Die elektrische Energie beträgt laut den Seiten von Eavor nur 6.8 MW.



      Trotzdem könnte die Anlage für viele zu bauende Fernwärmenetze eine interessante Möglichkeit der Wärmeerzeugung sein. Nicht so gut finde ich, dass die Firma nicht klar schreibt, dass die Pilotanlage komplett anders aufgebaut war (zwei 2,1 km entfernte Bohrlöcher, also keine Auffächerung wie bei München, und dort nur 77 Grad heißes Wasser nach oben befördern musste, also bei weitem andere hydraulische Randbedingungen hatte wie beim Transport von 120 Grad heißem Wasser bzw Dampf.

      Dass es hier - wie immer - natürlich auch um Konkurrenz und nicht nur um sachliche Kritik von Expeten gehen kann, ist klar. Das kann ich persönlich nicht beurteilen. Ein guter Vergleich der Technologien findet sich in:



      committees.parliam...idence/110132/pdf/



      In diesem Dokument ist auch gut der sehr unterschiedliche Aufbau der vertikalen Bohrungen zu erkennen.

  • Scholz, Söder, Stark-Watzinger



    Politprominenz …

    …für ein so dermaßen



    zweifel- und risikobehaftetes Unterfangen?



    Holt man jetzt “Versagenstechnologien”ins Land, derweil der Wirtschaftsstandort BRD maßgeblich an Attraktivität einbüßt und sogar deutsche Start Up’s ins Ausland gehen?

    Anscheinend hat diese “Politprominenz” nicht verstanden, was deutsche Bürger*innen bewegt! Kein Wunder, dass eine angeblich sozial-demokratische Partei an Umfragewerten verliert und eine angeblich christliche dabei auch noch mit mischt.

    Augen auf und “durch”:



    youtu.be/oYk9MlIRI...i=mM9igOIXjwPXUqHi !

  • 8,2 MW für 350 Millionen? Das ist echt dürftig. Das sind so 70 MWh pro Jahr.

    Wenn ich mich nicht verrechnet habe sind mit dem Geld 700 MW Photovoltaik peak möglich. Selbst bei aller Dunkelheit hier, bleiben da noch 500 MWh, die da jährlich erbeutet werden.

    • @Dirk Karstädt:

      Bei 8,2 MW Leistung sind das bei 24/7 ca. 71 GWh/anno. Unter Berücksichtigung von Instandhaltungspausen, etc. wird der Ertrag wohl etwas unter 70 GWh/anno liegen.



      Eine PV-Anlage mit dieser Ausbeute und einem Modulwirkungsgrad von 22% müsste eine Fläche von ca. 272.000 m² haben, bei durchschnittlichen jährlichen Strahlungssummen von bis zu 1.200 kWh/m2 in Bayern.



      Die PV-Anlage würde bei ca. 1.300€/m² (aufgrund der Größe, sonst teurer) ca. 354 Mio. Euro kosten.



      Fasst jedes Gebäude hat eine nutzbare Fläche für PV von durchschnittlich 25 m². Somit wären ca. 11.000 Dächer nötig um diese Energiemenge bereit zu stellen.

      Die Kanadier machen hier ein wirklich gutes Geschäft. Respekt.



      Das Nachsehen haben die Bürger, da sie wiedermal abhängig von Fernwärme werden und die Kosten für die Fernwärmeleitungen nicht einmal berücksichtigt sind. Gleichfalls die Bürger mit eingenen PV-Analgen auf dem Hausdach unabhängig werden von den Stromversorgern und sonstigen Energieversorgern. Aber wer will schon Unabhängigkeit. Könnte das doch zu mehr Demokratie führen.

      • 0G
        06438 (Profil gelöscht)
        @Sonnenhaus:

        Flensburg nimmt die Wärme, die bei der Elektrizitätsgewinnung entsteht. Damit erzeugt Flensburg heißes Wasser und bringt das über hunderte Kilometer Rohrleitungen in die Wohnungen.

        Das nenmnt sich Kraft-Wärme-Kopplung.

        Seit wann ist Kraft-Wärmekopplung böse wenn diese von den einzelnen Bewohnern der Stadt nicht angewendet werden kann?

        Same procedure in Geretsried.

  • Das Risiko hier ist also in erster Linie ein finanzielles, und zwar für die kanadische Firma Eavo. Wir sprechen hier nicht über Risiken für die Umwelt. Dann lasst sie doch einfach mal machen. Technik ist eben auch viel Versuch und Irrtum. Und selbst wenn es aus technischen Gründen schief geht, wird es die Geothermie kaum zusätzlich in Verruf bringen. Das machen schon Andere, aber aus ganz anderen Motiven.

    • @Nachtsonne:

      Nicht ganz. Es geht durchaus um mehr als Geld. Denn die „Versiegelung“ des umliegenden Erdreichs/ Gesteins wird mit Stoffen durchgeführt, die auch wieder eigene Risiken mitbringen - nämlich fürs Grundwasser. Und das wird dann für die umliegenden Gemeinden potentiell ein Gesundheitsrisiko, das von auf 360km verteilten Chemikalien herrührt, die nicht mal eben wieder ausgebuddelt werden können.

      • 0G
        06438 (Profil gelöscht)
        @Noch einer:

        Grundwasser folgt der Erdoberfläche – nicht zwangsläufig dem Wasser – und variiert sehr stark in seinem Vorkommen. Im Durchschnitt kommt es zwischen 10 und 100 Metern vor, an manchen Stellen tritt es aber auch bereits nach 30 Zentimetern auf. Häufig liegt es jedoch bei circa 30 Metern.

        Siehe Text ""Die horizontalen Bohrungen sollen nicht – wie klassische Erdwärmebohrlöcher – mit Rohren ausgekleidet, sondern nur wasserdicht beschichtet werden.""

        Übersetzung: Die vertikale Verbindung bis in 4500 m Tiefe ist verrohrt (Stahlrohre) - aber die horizontalen Bohrungen in 4,5 km Tiefe sind beschichtet.

        Wenn also Grundwasser in der Bundesrepublik lediglich in den oberen Erdschichten vorkommt - aber mit Sicherheit nicht in 4,5 km Tiefe (viel zu heiß - ist allein schon physikalisch ausgeschlossen) - auf welche Vermutung gründen sie dann Ihre Annahme?