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Studie zu KlimapolitikWenn Einsicht in Wut umschlägt

Anja Krüger
Kommentar von Anja Krüger

Die Menschen sorgen sich um die sozialen Folgen der Klima-Transformation: Mangelnder sozialer Ausgleich gefährdet den Umbau.

Regen in Berlin Foto: Fabrizio Bensch/reuters

D iese Botschaft sollten der selbsternannte Klimakanzler Olaf Scholz und sein Regierungsteam sehr ernst nehmen: Die überwältigende Mehrheit der Menschen in Deutschland sieht angesichts der Klimakrise großen politischen Handlungsbedarf – aber die allermeisten sorgen sich gleichzeitig um eine angemessene soziale Abfederung. Die Umfrage im Auftrag des Umweltbundesamts wurde im vergangenen Sommer gemacht, auf dem Höhepunkt der Energiepreiskrise, nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine und während der Pandemie.

Nach der Debatte über das Heizungsgesetz dürften die Sorgen um den sozialen Ausgleich noch viel größer sein. Wenn die Regierung den Bür­ge­r:in­nen diese Furcht nicht nehmen kann, wird die Akzeptanz für Klimaschutzmaßnahmen schmelzen. Der Präsident des Umweltbundesamts fordert mit Blick auf die Umfrageergebnisse, dass bei jeder klimapolitischen Maßnahme das Soziale von Anfang an mitgedacht werden muss. Ja, natürlich muss das so sein. Dass das in einer Regierung, in der auch SPD und Grüne sitzen, nicht selbstverständlich ist, ist ein politischer Offenbarungseid für die beiden Parteien. Denn anders als die FDP beanspruchen sie für sich, die anstehende Transformation sozial zu gestalten.

Die Einsicht, dass der klimaneutrale Umbau von Gesellschaft und Wirtschaft notwendig ist und auch eigene Veränderungen erfordert, schlägt in Wut und Verweigerung um, wenn Bür­ge­r:in­nen das Gefühl haben, sie allein sollen das finanziell stemmen, obwohl sie es nicht können. Und wenn sie gleichzeitig sehen, dass Energiekonzerne und richtig Reiche von Belastungen verschont oder sogar entlastet werden.

Begründete Furcht

Diese Furcht und dieser Ärger breiten sich bis weit in die Mitte der Gesellschaft aus. Die Regierung hat beim Umgang mit dem Heizungsgesetz gezeigt, dass sie dafür keine Antenne hat. Auch die nach langem Gerangel verbesserte Förderung für eine neue Heizung reicht für Menschen mit wenig und mittlerem Einkommen nicht.

Mit warmen Worten sind den Bür­ge­r:in­nen diffuse Ängste und eine begründete Furcht nicht zu nehmen. Dafür muss etwas Konkretes her, wie es das Klimageld sein könnte. Damit könnten Bür­ge­r:in­nen entlastet werden, wenn der CO2-Preis, wie derzeit vorgesehen, stark steigt. Durch die Erhöhung verteuert sich vieles, was Menschen mit geringem und mittlerem Einkommen erheblich belastet. Doch das Projekt Klimageld kommt nicht voran, obwohl es im Koalitionsvertrag steht. Das Signal: Klimaschutz führt zu höheren Preisen, aber einen sozialen Ausgleich gibt es nicht. Wer so etwas macht, treibt die Gesellschaft auseinander.

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Anja Krüger
Wirtschaftsredakteurin
Buchveröffentlichungen: „Die verlogene Politik. Macht um jeden Preis“ (Knaur Taschenbuch Verlag, 2010), „Die Angstmacher. Wie uns die Versicherungswirtschaft abzockt“ (Lübbe Ehrenwirth, 2012).
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28 Kommentare

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  • Als wir vor 15 Jahren gebaut haben, hat in der Zeit so gut wie jeder in der Umgebung eine Wärmepumpe eingebaut. Schade, dass dies wohl deutschlandweit nicht der Fall war.

  • Immobienerwerb ist für Normalos zwangssparen.Ich würde das mal mit dem Artikel über die kollektive Erschöpfung zusammen bringen, wenn ich die von den Fördermöglichkeiten ohne Konkrete Angaben höre, wird es mir jetzt schon schlecht.wieder Formularberge (8siehe Grundsteuererklärung).Davor natürlich kostenpflichtige Beratungsleistungen (ja dafür gibt es auch Fördermöglichkeiten auf Antrag) buchen, Erkenntnisgewinnung beschränkt, dann die verschiedenen Behörden, alles extrem aufwändig, da muss man sich nicht wundern, dass die Leute einfach nicht mehr wollen. statt immer über neue Subventionierung nachzudenken, sollte die Abgabenlast auf gewünschtes Verhalten sinken. Wer will , dass auf Wärmepumpen oder Fernwärme umsteigen, muss dies besonders günstig machen, dann machen das die Leute von alleine. Nach jetzigem Stand rechnet sich eine Wärmepumpe nach 10 bis 18 Jahren , das sagt alles.

  • Wer versucht etwas gegen "diffuse Ängste" zu machen, hat eh schon verloren weil das in verzettelung enden wird. Sorry auf sowas kann und darf man einfach keine Rücksicht nehmen. Wer diffuse Ängste hat soll sich erst mal selbst bilden und schauen ob da überhaupt was dran ist. Stichwort Eigenverantwortung, wird ja sonst so gern angeführt wenns um finanzielles geht, aber ansonsten hat der gemeine Bürger es gern wenn man ihm den Arsch hinterherträgt und er ja nicht zuviel denken muss. Lieber sich von konservativen und Springer mit 600k Euro kostet dich die WP Lügenschwachsinn Angst.



    Das man wenn man einfach mal etwas über den Telllerand blicken würde, feststellen würde dass man die meisten Gebäude und Wohnungen auch mit Luft-Luft WP supi dezentral heizen kann und das unter 10k€ kostet, selbst wenn man den Einbau komplett machen lässt anstatt einfach mal selbst Hand anzulegen und schon mal Leitungen usw verlegt und ein Handwerker dann nur noch die Inbetriebnahme machen muss checkt keiner. Ich habe meine 60m² Mietwohnung selbst auf WP umgebaut, Gerät selbst angeschafft und installiert, Handwerker gerufen für Inbetriebnahme, hat 700€ gekostet. Gas brauchts jetzt nur noch zum Duschen (Gaskombiterme).



    Selbst denken, warum kommt niemand auf die Idee das Handwerker, besonders Heizungsbauer einen verarschen wenn man keine Ahnung hat? Warum sind in Deutschland sämtliche Heizkörper überdimensioniert, was uns jetzt beim WP umstieg zugute kommt? Gier und rechenfaulheit der Handwerker. Ein Kunde hat ne 50kW Gasheizung im Haus, er hat dann mal die Spitzenleistung runtergeregelt, der konnte auf 10kW runter gehen und es hat noch immer gereicht! Jetzt stelle man sich vor Heizungsbauer der KP hat und gierig ist verbaut ne zentral WP. Dann heißts die muss zur Sicherheit auf 60kW ausgelegt werden. Und das ist es wo dann diese Märchen her kommen. Der Staat sollte nichts per Gießkanne subventionieren, es fördert nur Kundendummheit und Handwerkerfaulheit und Gier.

  • Bei der Regierungsbeteiligung einer Partei, die gar keine Änderungen in der Klimapolitik will und einer anderen, die sich nahezu gar nicht positioniert ist es für die Opposition und vor allem für Scharfmacher ein Leichtes, die Befürchtungen in der Bevölkerung für sich zu nutzen. Die hetzen so lange bis die Befürchtungen zu Unmut, gar Widerstand werden. Bei der längst wahrnehmbaren Klimakatastrophe wäre es angebracht, gemeinsam ein Konzept zu entwickeln um dem Desaster entgegenzutreten. Doch das setzt voraus, dass man nicht nur bis zur nächsten Landtagswahl denkt. Und es setzt voraus, dass man endlich die Fakten zur Kenntnis nimmt und sich dem Einfluss der Interessenlobby entgegenstellt. Es wird nicht ohne Einschränkungen im eigenen Lebensstil möglich sein, einen individuellen Beitrag zur Klimarettung zu leisten. Das aber muss man ehrlich genau so kommunizieren. Doch fast alle Parteien streuen den Menschen Sand in die Augen mit "Technologieoffenheit" oder "grünem Wachstum". Das ist unwahr und alle wissen es - doch es ist das, was die Wähler*innen hören wollen. Also ist man unredlich - mit Blick auf Wahlumfragen.

  • Der letzte Satz zeigt die bittere Wahrheit auf. Danke für diesen Artikel!



    Die AfD befindet sich im Höhenflug und manche Medien, Politiker und sogar hier einige Kommentare bleiben beim alten Blabla



    .

  • Faul sein ist prima



    und besser fürs Klima

  • "Dafür muss etwas Konkretes her, wie es das Klimageld sein könnte."

    Und woher soll das "Klimageld" kommen? Steuern oder Schulden, denn von Innovation oder Wertschöpfung haben weder der Klima- und Wirtschaftsminister noch der Kanzler irgendeine Ahnung. Das heisst, das Klimageld wird den Leuten woanders weggenommen und teilweise zurückgegeben, denn es gibr ja noch andere schwarze Löcher. Mal ehrlich, damit kannn man vielleicht Grüne mit Beamtenstatus überzeugen, aber den Normalbürger oder die Normalbürgerin nicht. das sind noch nicht mal Pseudolösungen. Naja,, die AfD hat jetzt 21%, die freuen sich, denn bei dem Personal in der Ampel kannn es nur weiter aufwärts gehen.

  • "Die Einsicht, dass der klimaneutrale Umbau von Gesellschaft und Wirtschaft notwendig ist und auch eigene Veränderungen erfordert, schlägt in Wut und Verweigerung um, wenn Bür­ge­r:in­nen das Gefühl haben, sie allein sollen das finanziell stemmen..."

    Ich denke nicht, dass es die Einsichtigen sind, die jetzt klagen, sondern die, die es immer noch als eine von den Grünen eingebrockte Nutzlosigkeit empfinden, die Welt zu retten.



    Wer glaubt, damit einen Schuldigen für die Misere gefunden zu haben, würde zu gerne seinen Verstand ausschalten und weitermachen, wie bisher. Nur dumm dass die Grünen gerade in der Regierung sind. Das ärgert natürlich.



    Wer selbstständig auf die Idee kommt, dass es sinnvoll sein könnte, z. B. mit eigener Energieerzeugung unabhängiger zu werden, hat keinen Grund zum Jammern, sondern macht konstruktive Vorschläge.

  • "Wenn die Regierung den Bür­ge­r:in­nen diese Furcht nicht nehmen kann, wird die Akzeptanz für Klimaschutzmaßnahmen schmelzen."

    Wie soll die Regierung das tun, wenn die Opposition mit gezielten Lügen das Volk aufhetzt?



    Das ist ja doch die Preisfrage: wie umgehen mit dem Störfeuer der Postfaktischen?

  • "Auch die nach langem Gerangel verbesserte Förderung für eine neue Heizung reicht für Menschen mit wenig und mittlerem Einkommen nicht."



    Wer Immobilieneigentum hat sitzt damit idR auf einem mindestens sechsstelligen Vermögen und es ist einfach nur komplett absurd, dass ausgerechnet eine derart wohlhabende Gruppe in der - grundsätzlich ja richtigen - Diskussion um die soziale Abfederung so zentral verhandelt wird, zumal es für sie ja ohnehin bereits allerlei Förderprogramme (Baukindergeld, Zuschüsse zur energetischen Sanierung, ...) gibt die letztlich auch von den Steuern jener bezahlt werden die über Immobilienerwerb niemals auch nur ernsthaft werden nachdenken können.

    • @Ingo Bernable:

      Oft ist Immobilienbesitz die Alternative zur gesetzlichen Rentenversicherung. Also kleine Selbständige brauchen die Immobilie um im Alter würdig leben zu können.

    • @Ingo Bernable:

      Die meisten Immobilienbesitzer haben ein Mittelreihenhaus, reichere auch mal ein Endreihenhaus oder eine Doppelhaushälfte, vieles davon irgendwo zwischen dreißig und hundert Jahren alt. Zum Finanzierungskredit, der getilgt werden will, kommen dann noch Kosten für die energetische Sanierung, wobei es oft gerade so für die nötigen Reparaturen und Ersatzbeschaffungen reicht. Und die Regierung hat die Förderprogramme massiv zusammengestrichen, ohne Heizungsgesetz aber auch keinen Ausgleich geschaffen.



      Die Berlin-im-Ring-Sichtweise ist die Ausnahme in Deutschland!

    • @Ingo Bernable:

      Immobilien sind nicht gleich Immobilien. In einer ungünstigen Lage sind die Gebäude so wenig wert, dass sogar Hatziv-bezieher in doppelt so großen Häusern wohnen bleiben durften, weil jede Mietwohnung den Staat teurer gekommen wäre.



      Und es ging bei der Heizungsdebatte immer auch darum, wie vermieter die Kosten umlegen dürfen, es betraf als wirklich jeden im Land, außer denen, die schon eine moderne Heizung haben.

    • @Ingo Bernable:

      Vermögen im herkömmlichen Sinne ist das nur, wenn komplett abbezahlt und frei von sonstigen Verbindlichkeiten, Pflichten und Lasten. Auch die klassische Erbschaft kann mehr Belastung als Segen sein. Besonders, wenn man die Opportunitätskosten mit berücksichtigt.



      Darüberhinaus ist Immobilieneigentum vor allem Dingen eins, nämlich immobil. Da müssen schon viele andere Faktoren ebenfalls zusammenpassen, dass es sich dann quasi automatisch um eine »derart wohlhabenden Gruppe« handelt.



      Sicherlich kann man nicht jeden Einzelfall betrachten, aber alle über einen Leisten zu ziehen, passt dann auch nicht.

    • @Ingo Bernable:

      Zu kurz gedacht. Zu jedem Mieter gehört ein Hauseigentümer. Letztendlich führen die energetischen Sanierungen und der Einbau neuer Heizungen zu höheren Mieten. Dazu werden weniger Wohnungen gebaut und wenn dann nur teure. Wohnungsnot und hohe Mieten treffen vor allem Geringverdiener extrem.

    • @Ingo Bernable:

      Die Wohnungen dieser Leute sind Altersvorsorge. Zum einen beraubt man die Leute nicht des Eigenkapitals,wenn man denn nicht möchte,dass sie zukünftig auf Transferzahlungen angewiesen sind und zum anderen schafft man dadurch auch nicht günstigere Erwerbsgelegenheiten für diejenigen,die bereits vermögend sind.

    • @Ingo Bernable:

      Das ist doch völliger Unsinn. Wer Wohneigentum erworben hat, hat das doch nicht locker nebenbei aus der Portokasse getan. Und zählt damit nicht automatisch zur sog. reichen Klientel. Evtl. zahlt derjenige 30 Jahre lang Darlehen ab, in ähnlicher Höhe wie heute übliche Mieten? Ich verstehe nicht, warum Häusle-Besitzer automatisch einer "derart wohlhabenden Gruppe" zugerechnet werden.

      • @dator:

        Wenn das so wäre, hätte ja tatsächliche jede*r die Möglichkeit zum Immobilienerwerb. Aber das ist eben nicht so. Ohne Eigenkapital und sehr gutes Einkommen geht da nicht viel. Und eben deshalb ist die eigene Immobilie in etlichen Regionen längst nur noch für Erben oder Spitzenverdienende überhaupt eine Option, aber eben nicht für die junge Durchschnittsfamilie. Selbst dort wo der Bankkredit noch abgestottert wird kann man also durchaus zu Recht bereits eigenes Vermögen in idR sechsstelliger Höhe unterstellen.

        • @Ingo Bernable:

          Natürlich nicht für die Allerärmsten, aber für den Großteil der Bevölkerung war Immobilienbesitz schon immer möglich. In Deutschland sind es etwa 50%, das ist noch relativ niedrig. In Frankreich 65%, den Niederlanden 70%, Spanien 75%, in Polen 87%, die Wohneigentum besitzen. Das ist völlig absurd, Immobilienbesitzer mit Topverdienern gleichzusetzen.

          de.statista.com/st...squoten-in-europa/

      • @dator:

        "Das ist doch völliger Unsinn..."



        Dem schliesse ich mal an - aus Sicht eines Immobilien-Eigentümers.

    • @Ingo Bernable:

      Sie haben keine Ahnung von der Wirklichkeit.



      Fahren Sie mal in die Dörfer, vor allem in die ostdeutschen. Ich glaube, selbst Sie würden dann die von Ihnen vermuteten Immobilienbesitzer in andere Preisstufen einordnen. Da ist nichts mit grossem Immobilienwert.Die Leute wurschteln sich gerade so durch.

    • @Ingo Bernable:

      Ja aber eine neue Heizung kann schnell einen sechsstelligen Betrag ausmachen.

      Und es gibt Hausbesitzer, die sich das Ding gerade so lesiten konnten und eben nicht "nicht gedämmt".

      Damit kostet auch die neue Heizungsanlage sechsstellig.

      Die Lösung heißt ja auch nicht Wärmepumpe oder Pellets , sondern Fernwärme - zumindest in den Städten.

      Das dauert aber (so 20 Jahre) , wenn man jetzt richtig loslegt, wonach es nicht so ganz aussieht.



      Soviel Zeit lässt und die Regierung aber nicht und das passt nicht.







      und für ein älteres Forsthaus im Wald gibt es vermutlich auf absehbare Zeit keine CO2-freie Lösung.



      Darauf hat die Regierung leider keine adäquate Antwort.

    • @Ingo Bernable:

      "Wer Immobilieneigentum hat sitzt damit idR auf einem mindestens sechsstelligen Vermögen"

      Wie untermauern Sie denn diese These?

      Ich zum Beispiel wusste nicht mehr wohin (Miete kann ich mir nicht mehr leisten, außerdem sind Mietverhältnisse zunehmend unsicher). Jetzt baue ich ein altes Fachwerkhaus Stück für Stück aus. Mit solch einem Projekt bin ich nicht alleine. (Und mit den Zuschüssen ist es nicht weit her.) Umgekehrt könnte man meinen, wer sich eine Mietwohnung leisten kann, hat ein sattes finanzielles Polster.

      Was den Handlungsbedarf bezüglich des Klimas betrifft - es wird immer enger und es wird nur gemeinsam gelingen. Dazu müsste man sich aber insgesamt von einer alles bestimmenden Konsumhaltung distanzieren. Wir brauchen nicht mehr E-Autos - wir brauchen ein anderes Verkehrskonzept. Wir brauchen keine Subventionen für Unternehmen - wir brauchen eine umwelt- und menschenorientierte Wirtschaft. Es müssen jetzt nicht überall Windparks aus dem Boden sprießen und weite Flächen mit Solaranlagen überdacht werden, weil es dafür gerade mal Gelder gibt, es wäre sinnvoller in Wald, Wiese und Garten tätig zu werden, kleine Bauernhöfe und Regionalwirtschaft zu fördern. Aber das ist ja so unschick provinziell. Da streichelt einem der Bio-Supermarkt um die Ecke doch eher die Seele.

    • @Ingo Bernable:

      "Wer Immobilieneigentum hat sitzt damit idR auf einem mindestens sechsstelligen Vermögen..."

      Das wüsste ich aber. Solange die Immobilien in der Finanzierung sind, ist von Vermögen keine Spur. Tatsächlich sind die liquiden Mittel in dieser Phase sogar eher knapp.

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @Ingo Bernable:

      Es bräuchte mehr Zahlen, wie knapp viele Häuslebauer und Besitzer auf Kante nähen.

    • @Ingo Bernable:

      Die Modernisierung erfordert Geld: 1. Reicht das Einkommen allein? 2. Reicht das Einkommen, um eine Hypothek aufnehmen zu können? Wieviel ImmobilienbesitzerInnen zahlen noch ab oder leben mit kleiner Rente/kleinem Einkommen in abbezahlter Immobilie? Wenn wir die Zahlen haben, können wir Lösungen Andenken.

    • @Ingo Bernable:

      Auch Mieter zahlen dafür, da Modernisierungsmaßnahmen entsprchend § 559 BGB Miete erhöhen, das legen die Vermieter halt um.