piwik no script img

Rechte „Red Pill“-CyberkulturCodewort für Hass gegen Frauen

Im Internet verabreichen Männer anderen Männern symbolische Pillen, um ihnen so einzutrichtern, sie würden von Frauen unterdrückt. Die Bewegung wächst auch in Deutschland.

„Red Piller“ Andrew Tate, angeklagt u.a. wegen wegen Ver­gewaltigung im Juni in Bukarest Foto: Alexandru Dobre/ap

Protagonist Neo wird in einer Schlüsselszene des Science-Fiction-Films „Matrix“ vor die Wahl gestellt, eine blaue oder eine rote Pille zu schlucken. Wählt er die blaue Pille, lebt er weiter wie bisher, aber in Lüge. Wenn er sich für die rote Pille entscheidet, wird er aufwachen und die Wahrheit erkennen. Im Film entscheidet sich Neo für die rote Pille.

Angelehnt an diese Szene hat sich eine Cyberkultur im Internet entwickelt, der mehrheitlich Männer angehören. Sie wollen anderen Männern symbolische Pillen verabreichen und ihnen auf diese Weise eintrichtern, sie würden von Frauen unterdrückt. In sozialen Medien, mit Memes und über Foren erreichen sie zum Teil Millionen. Männer wie Andrew Tate oder Karl Ess zählen zu den bekanntesten dieser global vernetzten Szene. Auch die Attentäter von Halle, Hanau, Buffalo und Oslo identifizierten sich mit der dahinterstehenden Ideologie. Sie erwähnten sie an zentralen Stellen in ihren Manifesten oder im Livestream, während sie töteten.

Sexismus und männliche Herrschaft durchziehen nach wie vor Alltag, Politik und Beziehungen. Jede dritte Frau in Deutschland wird in ihrem Leben Opfer physischer oder sexualisierter Gewalt. Vier von fünf Tatverdächtigen partnerschaftlicher Gewalt sind Männer. Die Leipziger Autoritarismusstudie 2022 bescheinigt zudem einem Drittel der Männer ein geschlossen antifeministisches und sexistisches Weltbild – Tendenz steigend. Männer, die der Cyber-­Pillenkultur angehören, ignorieren diese Realität.

Brigitte Temel forscht am Wiener Institut für Konfliktforschung zu Incels und der sogenannten Mannosphäre. Incels sind unfreiwillig sexlose, zumeist frauenhassende Männer. Die Mannosphäre bezeichnet antifeministische Männerbünde im Netz. Die Wissenschaftlerin ist besorgt: „Die Räume der Mannosphäre sind nicht mehr abgetrennt.“ In sozialen Medien erreichen sie viele. So sickern auch ihre Ideen durch, sagt Temel. Die Politik müsse Antifeminismus ernster nehmen. Denn: „Diese Leute verschieben Debatten – spätestens, wenn sie bei Tiktok, Instagram oder Youtube geklickt werden.“

Inzwischen bezeichnen sich nicht mehr nur wütende Antifeministen als „pilled“. Konservative bis stramm Rechte rechnen sich der „Red Pill“ zu, um sich als Gegensatz zum Mainstream zu inszenieren. Fox News bezeichnete etwa Kanye West als „red-pilled“. Auch Elon Musk twitterte: „Take the red pill.“ Und der bekannte US-amerikanische Rechtsextremist David Duke bescheinigte Donald Trump, er verabreiche der Bevölkerung rote Pillen, als der damalige Präsidentschaftskandidat ein Foto von Hillary Clinton mit einem Davidstern postete und sie als korrupt verunglimpfte. Der Begriff hält für verschiedenste Verschwörungsideologien her, schafft Verbindungen zwischen ihnen. Auch manche Jugendliche nutzen den Begriff „pilled“ sein, wenn sie etwas begeistert.

Die Cyberkultur hat sich mittlerweile über die rote und blaue Pille hinweg erweitert und auch den deutschsprachigen Raum längst erreicht.

Die rote Pille

Sogenannte Red-Piller wähnen sich in einem Kampf der Geschlechter. Sie glauben, der Feminismus dominiere die Gesellschaft und unterdrücke Männer. Aufgrund angeblich biologisch feststehender Geschlechterrollen seien Frauen darauf programmiert, auf dominante Muskelprotze zu stehen, die sie unterdrücken. Nur Männer mit hohem Status hätten angeblich Erfolg beim Dating. Diesen könnten sie etwa durch Aussehen, Karriere oder heteronormativen Sex erreichen. Mithilfe von Coachings, Flirttechniken und Selbstoptimierung versuchen die Red-Piller zum „Alpha-Mann“ oder auch „Chad“ aufzusteigen.

„Die Red Pill bietet ein Erweckungserlebnis, das Gefühl, es verstanden zu haben“, sagt Temel. In den Echokammern der Szene gebe es kaum abweichende Meinungen. „Diese Männer verbringen ewig dort, ihre Ansichten verhärten sich.“ Dort grassiere auch Rassismus und Antisemitismus. Die Ideologie sei anschlussfähig an Rechtsextremismus.

Vertreter der deutschen Szene tummeln sich, neben den eigenen Foren, heute vor allem auf Youtube, Instagram und Tiktok. Dort vermarkten sie sich als Männlichkeits-, Dating- oder Businesscoaches. Einem bekannten deutschen Red-Piller und Businesscoach, Karl Ess, folgen auf Instagram über 400.000 Menschen. Das größte deutsche Forum der Pick-up-Szene mit Red-Pill-Inhalten zählt 180.000.

Die blaue Pille

Wer nichts von den Pills wissen will oder sich von ihnen und ihren Ideologien distanziert, wird von den Szenen häufig als „Blue Piller“ oder auch als „Normie“ beschimpft. „Blue Piller“ streben Gleichberechtigung an, hinterfragen Rollenbilder oder zeigen schlicht ein Mindestmaß an Respekt gegenüber Frauen. Die blaue Pille ist meist eine Fremdbezeichnung. „Das ganze Selbstbild der Szene basiert auf der Abgrenzung zur Blue Pill“, sagt Konfliktforscherin Temel.

Für das Dasein als Blue-Piller haben die anderen Pills zwei Erklärungen: Entweder seien „Normies“ komplett vom Feminismus indoktriniert oder solche „Adonisse“, „Alphas“ oder „Giga-Chads“, also so gutaussehend, dass ihnen im Leben alles zufliege.

Die lila Pille

Die lila Pille liegt zwischen Blau und Rot. „Purple Pill“-Anhänger postulieren, einen unideologischen Diskurs zu pflegen, der offen Argumente prüfe. Brigitte Temel weist auf die Unterschiedlichkeit innerhalb der Purple-Pill-Kultur hin. Teilweise verstünden sich ihre Mitglieder gar als links oder feministisch, andere wiederum als antifeministisch. Es sei unklar, ob die Purple Pill dazu beitrage, biologistische Rollenbilder – also vermeintlich durch Biologie festgeschriebene Geschlechterrollen – zu verfestigen oder doch helfe, radikalere Positionen aufzuweichen.

Der lila Pille lässt sich ein deutschsprachiges Forum mit annähernd 1.000 Mitgliedern zuordnen. Es enthält auch White- und Pink-Pill-Inhalte, auf die im weiteren Text eingegangen wird.

Die schwarze Pille

Wer black-pilled ist, ist meist Incel – involuntarily celibate – unfreiwillig enthaltsam. Diese Männer hatten noch nie Sex und sind deswegen frustriert und wütend. Zwar gibt es auch unter den anderen Pills Incels. Die sind aber zumindest „optimistisch“, dass Männer sich trotz ihrer angeblichen Benachteiligung durchsetzen können. Black-Piller glauben jedoch – wenn überhaupt – nur noch an Schönheits-OPs.

Wer der schwarzen Pille angehört, sieht sich als „Beta-Mann“. Das ist das Gegenteil der dominanten „Alphas“ oder „Chads“. Sie halten sich für bemitleidenswert und sehen keinen Ausweg aus ihrer Lage. In Foren fantasieren sie von Gewalt. Manche realisieren sie dann auch, so etwa in den USA. 2014 tötete ein Mann beim ersten bekannten Incel-Amoklauf in Isla Vista, Kalifornien, sechs Menschen und verletzte vierzehn weitere. Einen weiteren Täter verurteilte ein Gericht für zehn Morde und sechzehn versuchte Morde; er war 2018 in Toronto mit einem Auto in eine Menschenmenge gefahren. Die Täter werden in den Foren für ihre „Incel Rebellion“ gefeiert, mit der sie „Chads“, „Normies“ und vor allem Frauen unterwerfen wollen. Wer viele Menschen umbringt, wird zur Legende; wer wenige oder niemanden tötet, bleibt Versager.

Der Großteil der Incels glorifiziert die Taten und ermutigt dazu, wird jedoch nicht selbst zum Terroristen. „Black-Piller zeichnen sich vor allem durch Hoffnungslosigkeit und Frauen­hass aus“, sagt Brigitte Temel. Daraus resultiere Gewalt gegen sich selbst und andere. Sie seien stark indoktriniert und hätten ein gefestigt-negatives Selbstbild. Bekannte Phrasen in den Foren sind „lay down and rot“ – hinlegen und verrotten – und „cope or rope“, also „komm klar oder erhäng dich“. Teils ermutigen Incels sich untereinander zum Suizid.

In einer Umfrage im größten englischsprachigen Incel-Forum gaben 43 Prozent der Befragten an, in Europa zu leben. Eines der größten deutschen Foren für Incels und Rechtsextreme, auf dem auch das Video des Attentäters von Halle auftauchte, wurde laut der Datenanalyse-Plattform Semrush im Mai 2023 3,1-Millionen-Mal geklickt. Es zählt annähernd 30 Millionen Beiträge.

Die pinke Pille

Die pinke Pille steht für die Femcels, weibliche Incels. Männliche Incels sprechen ihnen zumeist ihren Leidensdruck ab. Die Pink-Pill-Szene tritt kaum aggressiv auf. Suizid und psychische Krankheiten thematisieren sie aber ebenfalls. Femcels prangern dabei Schönheitsnormen oder Benachteiligung von Frauen an. Sie blicken kritisch auf den Frauenhass anderer Incels.

Brigitte Temel kritisiert, dass die Aufmerksamkeit vor allem auf Red und Black Pill liege. „Dort brennt es zwar am meisten, da passieren die Anschläge“, sagt sie. Doch Frauen werde oft abgesprochen, gefährlich zu sein. Es sei nicht auszuschließen, dass auch hier Gewaltpotenzial liegt. Zudem müsse der Suizidgefahr begegnet werden. „Zur Gruppe der Femcels ist noch wenig bekannt, hier benötigt es mehr Forschung“, sagt Temel.

Die weiße Pille

Die „White Piller“ glauben mit Akzeptanz und Meditation ihr Leben verbessern zu können. Sie versuchen, sich abseits von Sex und Dating zu orientieren. Freundliche Optimisten unter den Incels sind sie deshalb aber nicht. Auch ihr Weltbild basiert auf Red- oder Black-Pill-Erzählungen, also der Lüge, dass eine frauendominierte Gesellschaft Männer unterdrücke. Nur glauben sie, mit der richtigen Einstellung diese erfundene „Unterdrückung“ ändern zu können. Die Aggressivität der roten und der Nihilismus der schwarzen Pille ist oft nur einen Klick entfernt. Die White Pill sei eine Spielart der Black Pill, sagt auch Brigitte Temel. „Black-Piller verlieren sich in Hass, während White-Piller die Stoiker oder Buddhas mimen.“

Größere deutschsprachige White-Pill-Foren oder -Kanäle, sind nicht bekannt. Ein englischsprachiger Youtuber mit White-Pill-Fokus zählt etwa 1.600 Abonnent:innen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

24 Kommentare

 / 
  • 6G
    678409 (Profil gelöscht)

    Komisch, dass immer Rechte einen Hang zu Unterdrückung haben. Mal sind es Ausländer, mal Frauen, die unterdrückt werden. Woran das wohl liegt? Kleine Hände, kleiner...???



    Trotzdem rennen da einen Haufen Frauen mit. Sogar Frauen, die in das Weltbild der rechten Welt gar nicht reinpassen, weil sie als Frau mit einer Frau zusammenleben und Kinder haben. Also für all das stehen, was den Rechten, wie dem Nazi Höcke, nicht ins Weltbild passen.

    Verstehe einer die Welt und die schrägen Gedankengänge. Ich komme da nicht mehr mit.

    • @678409 (Profil gelöscht):

      Ich glaube kaum das Misogynie ein rein rechtsextremes Problem ist.

      • 6G
        678409 (Profil gelöscht)
        @Stinky Turner:

        Als politische Rechte wird ein Teil des politischen Spektrums bezeichnet. Sie geht von einer Ungleichheit der Menschen aus und befürwortet oder akzeptiert daher eine gesellschaftliche Hierarchie.

        Wir so in entsprechender Soziologie Fachliteratur beschrieben.

        Selten gelesen, dass Rechte für die Gleichstellung von Mann und Frau sind, aber Sie können mich getne vom Gegenteil überzeugen.

    • @678409 (Profil gelöscht):

      Weniger Pauschalisierungen würde helfen, dann ist es auch gar nicht so kompliziert.



      Das erfordert allerdings Anstrengung auf Ihrer Seite :)

      • 6G
        678409 (Profil gelöscht)
        @Bonanca:

        Tut mir leid, wenn ich Ihre Gefühle verletzt habe. Die kleinen Hände waren eine Anspielung auf D. Trump und nicht auf sie bezogen.

        Gerne können Sie mir Rechtsextreme nennen, die sich für die Gleichberechtigung für Mann und Frau sind und Diversität begrüßen.

  • Jetzt mal abgesehen von sog. Followern, wer weiß denn annähernd, wieviele Menschen genau den hier angesprochenen Gruppen zuzurechnen sind.



    Dass der Prozentsatz der einfach Bekloppten, jetzt unabhängig von den Faschisten, weltweit am steigen ist bzw. diese sich vernetzen und daher mehr wahrgenommen werden, ist sicher wahr.



    Aber wie schlimm ist es wirklich und wenn es sehr schlimm ist, brauchen wir mehr forensische Psychatrien?

  • So dumm kann doch kein Mann sein ... sollte man meinen. Traurig, traurig, dass es Mäner gibt, die so ein Blödsinn als Wahrheit nehmen.

  • Fun Fact:



    "Incels" waren früher tatsächlich Menschen, die einfach Dauersingle waren und einfach niemanden im Leben finden konnten. In den 90ern gab es die Terminologie mit den Pillen nicht, und unter den Incels haben überraschend viele Frauen befunden.

    Als die radikalen, frauenfeindlichen Männer immer mehr und mehr wurden, und gar "alte Hasen" und alle Frauen rausekelten aus Foren und Communities, kennen und nehmen wir Incels heute so wahr: Als misogyn, rechtsradikal und als wirkliche Versager.

    Alana, eine der Gründerinnen eines Incel-Forums aus dem Jahre 1997, distanziert sich selbstverständlich von den modernen Auswüchsen. Neuere Projekte finden sich z.B. unter Love Not Anger: www.lovenotanger.org/about/

    Und um eine kleine Parallele zur Fraktur zu schlagen, für die man mich kritisiert hatte: Heute IST ein Incel und seine dumme Pillengeschichte abzulehnen. Wie Fraktur jetzt übrigens auch.

  • Und das alles mit einer Metapher, die sich die Wachowski Schwestern als Gleichnis für Coming out als Trans-Frauen erdacht haben.



    Kann man sich nicht ausdenken.

    • @Frank N. Stein:

      Ja, in der Prägnanz. Aber für die Grundidee empfehle ich den viel älteren Roman "Der futurologische Kongress" von Stanislaw Lem (nicht den Film, der hat damit wenig zu tun).

  • "Jede dritte Frau in Deutschland wird in ihrem Leben Opfer physischer oder sexualisierter Gewalt. Vier von fünf Tatverdächtigen partnerschaftlicher Gewalt sind Männer ... Männer, die der Cyber-­Pillenkultur angehören, ignorieren diese Realität." Nein, sie feiern diese Realität.

  • Vielleicht ist die rote Pille in Wirklichkeit die blaue Pille?



    Kleiner Tip an die Incels: Wenn ihr für diesen Verein schwärmt, findet ihr mit Sicherheit nicht schneller der, die, das Partner, eher langsamer!

  • Meine Güte, was bin ich froh keiner dieser Gruppierungen anzugehören. Zwar hatte ich (männlich 41, soziophob und Autist) nur eine Partnerin im Leben, 6 Wochen lang und das ist nun 20 Jahre her, seitdem kein kuscheln, knutschen, Se sogar noch nie. Aber in die Incel Szene bin ich nie abgedriftet. Weder glaube ich an irgendwelche Unterdrückungen von Frauen und Feminismus, noch spüre ich Wut auf Frauen. Mir ist klar wo bei mir als Soziopohober und Autist die Defizite, oder sagen wir, Andersartigkeiten in Bezug zur Gesellschaft liegen und weshalb ich leider einsam bin. Führte das früher dann bloß Hass und Wut auf mich, zu über 10 Jahren Depressionen, Alkoholabhängigkeit und Suizidgedanken, so ergeht es mir mittlerweile besser. Ich habe Selbstakzeptanz gelernt und suche nur nach passenden Partnerinnen. Sollte ich keine finden, lebe ich weiter meine Jahrzehnte mit meine Hobbys und Freunden, ist auch ok.

  • Ich finde es problematisch, mit Schlagworten und Kategorisierungen solche Themen zu behandeln - was auch der Artikel tut. Das wird dann wohl unter die Kategorie "lila Pille" eingeordnet, dabei ist es einfach die klassisch-traditionelle Art, mit Streitfragen umzugehen. Man hört sich die Argumente an und bildet sich eine Meinung. Am besten erkennt man dabei, wenn durch Sprache manipuliert werden soll (Framing) oder von falschen Prämissen ausgegangen wird, so dass die Diskussion zu falschen Ergebnissen führen muss.

    Insoweit kann es keine "Pillen" geben, die einem "die Wahrheit" erkennen lassen. Es kann aber durchaus sein, dass in Teilbereich der Diskurs zugunsten eines Geschlechts verschoben ist und in anderen Teilbereichen vielleicht zugunsten des anderen.

    • @Dr. McSchreck:

      Viel zu viel reininterpretiert.

      Das hier ist lediglich ein (gutes und wirklich überfälliges) Glossar einer bestimmten Subkultur.

      Dass das alles Schwachsinn ist, kapieren die Gepillten halt nicht. Wie denn auch: es ist für sie der einzige Ausweg aus ihrer selbstverschuldeten sozialen und emotionalen Unmündigkeit.



      Um im Internetjargon zu bleiben: die könnten ja auch einfach mal wieder Gras anfassen, statt den Vertrag ihrer Opferabos wieder und wieder zu verlängern.

    • @Dr. McSchreck:

      Sie haben aber schon mitbekommen, dass die Pillen-Begriffe szeneintern und keine Erfindung des Autors sind?

      • @Jan Berger:

        Ja, das habe ich mitbekommen, aber wenn der Artikel diese Kategorien übernimmt, halte ich das für falsch. Weil er Schubladendenken unterstützt.

        • @Dr. McSchreck:

          Der Artikel beschreibt die Schubladen der gepillten Leute nur.

          Das der Autor das für insbesondere auch gefährlichen Unsinn hält kann man egentlich nicht überlesen.

          • @Sonntagssegler:

            Ich lese es anders, wenn die Kategorien übernommen werden. Allein die Idee, dass die mit der "roten Pille" die Wahrheit erkannt haben wollen, hält der Autor für Unsinn.

  • Ich glaube, ich muss das mal mit meiner Frau besprechen.

  • Zitat: "Die „White Piller“ glauben mit Akzeptanz und Meditation ihr Leben verbessern zu können."

    Kann nicht weit her sein mit deren Meditation.

    Fortgeschrittene Meditation macht irgendwann die Erfahrung, dass Bewusstheit jenseits von männlich und weiblich, arm und reich, der Hautfarbe, der Nationalität, des Alters, der Zeit, jenseits von Leben und Tod steht.

    Kann man intellektuell nicht verstehen, nur erfahren.

  • Dass es überhaupt Menschen gibt die auf Karl Ess oder Andrew Tate hören... Personen die ihren gesamten Reichtum durch Verkauf von falschen Versprechungen als "Bussinesscoach" verdient haben, sind nicht die glaubwürdigste Quelle. Aber das sind anscheinend "richtige" Männer in den Augen mancher...

    • @Lukas Gross:

      Die zeitgemäße Version des "Businessplans"



      Pyramide. Aber Sie haben natürlich vollkommen Recht, es ist mir ebenfalls ein Rätsel wie einfältig man sein muss um diese Pseudoberatung der genannten Herren ernst zu nehmen. Oder vielleicht ist es einfach nur blanke Verzweiflung über die eigene Lebenssituation.