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Geplante Legalisierung von CannabisHaschkekse sind vom Tisch

Eine aktuelle Studie benennt die Risiken einer Cannabislegalisierung – auch für Kinder und Jugendliche. Bestimmte Produkte sollen nun verboten bleiben.

Lecker Kekse! Foto: Westend61/imago

Berlin taz | Wo Cannabis legalisiert wird, nimmt der Konsum erst einmal zu. Das ist eine der zentralen Erkenntnisse einer Studie zu den Effekten der Cannabis-Legalisierung. Das Bundesgesundheitsministerium hat die ­Studie in Auftrag gegeben und am Dienstag an die Regierungsfraktionen versandt. Kri­ti­ke­r:in­nen einer Legalisierung sehen sich dadurch bestätigt. Im Gesundheitsministerium setzt man dagegen auf konsequenten Kinder- und Jugendschutz.

Auf eine Cannabislegalisierung hatten sich die Regierungsparteien bereits im Koalitionsvertrag verständigt. Im April hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) seine Pläne dafür in die regierungsinterne Abstimmung gegeben.

Demnach soll der Besitz von maximal 25 Gramm Cannabis und der Eigenanbau von höchstens drei Pflanzen künftig straffrei sein. Der Anbau und die ­Abgabe der Droge soll in spe­ziellen Vereinen ermöglicht werden. Im zweiten Schritt soll in Modellregionen die regulierte Abgabe auch in Fachgeschäften erprobt werden. Lauterbach betont immer wieder, dass der Prozess der Legalisierung auf der Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen erfolgen solle.

Die aktuelle Studie vom Hamburger Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung trägt nun den Forschungsstand aus Ländern zusammen, in denen Cannabis bereits legal für den Freizeitkonsum erworben werden kann – Kanada, Uruguay und 18 US-Bundesstaaten.

Als positive Effekte einer Legalisierung werden in einer Zusammenfassung der Studie die Kontrolle der Qualität sowie bessere Informationsmöglichkeiten der Kon­su­men­t*in­nen aufgeführt. Der illegale Markt für Cannabisprodukte könne erheblich zurückgedrängt werden, je unkomplizierter der Verkauf gestaltet wird. Dies berge aber auch das Risiko einer Zunahme des Konsums.

Zumindest mit einer kurzfristigen Konsumsteigerung sei nach einer Legalisierung ohnehin zu rechnen, so die Studienautor*innen. In vielen der untersuchten Regionen wurde auch ein leichter Anstieg von Notfällen und Verkehrs­unfällen im Zusammenhang mit Cannabiskonsum beobachtet. Eine Zunahme psychotischer Diagnosen werde aber nicht berichtet.

Gefährliche Cannabis-Lebensmittel

Der Anstieg im Konsum kann laut Studie auch Kinder und Jugendliche betreffen, da sich die subjektive Verfügbarkeit von Cannabis erhöhe. In den US-Bundesstaaten, in denen mit Cannabis versetzte Lebensmittel (sogenannte Edibles wie Haschkekse) legal verkauft werden, seien auch die Zahlen der Vergiftungs- und Rauschzustände bei Kindern unter 10 Jahren beträchtlich angestiegen.

Das Bundesgesundheitsministerium will diesen Risiken mit einer gezielten Aufklärungskampagne für Kinder und Jugendliche und einem generellen Verbot von Edibles begegnen. Auch bei den Erwachsenen soll eine Aufklärungskampagne sowie der stark regulierte, aber für bereits Konsumierende gut zugängliche Erwerb einen Konsumzuwachs eindämmen.

Kri­ti­ke­r*in­nen wie die Bundesärztekammer überzeugt das nicht. Die aktuelle Studie bestätige die Gefahren einer Legalisierung, so Präsident Klaus Reinhardt. Die Gesetzespläne sollten noch einmal überdacht werden.

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12 Kommentare

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  • Worum geht's da eigentlich?



    Um Gesundheit doch wohl eher nicht.



    Ab demnächst irgendwann dürfen sich die Leute legal ihre Lungen versauen, aber die saubere Alternative bleibt verboten.



    Kam der Vorschlag vom Wissing?

    • @Stechpalme:

      Wenn man nicht gerade einen IQ weit unter Knäckebrot hat, sollte man auch Kekse backen und die essen können, ohne sich dabei umzubringen.

  • Also weil die Aufklärung über eine jahrtausendalte Pflanze schwierig scheint, ist essen jetzt gefährlicher als rauchen. Regelt halt erstmal den Anbau. Reinheitsgebot ist doch ein schönes Vorbild.

  • "Demnach soll der Besitz ... und der Eigenanbau von höchstens drei Pflanzen künftig straffrei sein. "



    3 Pro Person oder 3 pro Grundstück?



    Beispiel: 1Garten 12 Pflanzen, 3 für Papa, 3 für Mama, 2 für Opa, 3 für Oma = 12 Pflanzen.



    Wie will man das denn jemals kontrollieren?

  • Wenn wirklich die Wissenschaft Grundlage der Entscheidungen sein soll wird es am Ende heißen: Gar keine Legalisierung. Mal sehen

    • @Samvim:

      Von mir aus. Dann aber bitte auch Alkohol und Tabak verbieten und strafrechtlich verfolgen.

      • @Barrio:

        Grundsätzlich ja - aber lieber als Ordnungswidrigkeit.

    • @Samvim:

      Da man von allem zu viel konsumieren kann, dürfte egentlich - rein wissenschaftlich - garnichts erlaubt sein! ;)

      • @Fabian Wetzel:

        Etwas kurz gesprungen - viele Dinge sind in Maßen ja der Gesundheit förderlich. Cannabis in egal welcher Form und Menge ist es nicht (gilt natürlich auch für Alkohol und Tabak)

  • Haschkekse sind vom Tisch!



    ----



    Auch vom Rechner? Es scheint, dass halbe Internet süchtig nach Cookies zu sein. Wenigstens mich nerven dort "die Dealer" an jeder Ecke, die mich mit Cookies anfüttern , bzw. mich damit vollpacken wollen! :-)



    Btw. Kekse backen, das können doch schon 5 Jährige. DIE schon mal bei der Weihnachtbäckerei dabei gehabt! Da geht was ab!



    Wer kauft da denn so etwas denn im Laden! :-)

    • @Sikasuu:

      Ja, man kann die Dinger selbst herstellen, aber ein großer Teil der Nutzer (da bin ich mir fast sicher) wird den wesentlich bequemeren Weg der Verbrennung wählen. Danke dafür, die Tabakindustrie wird es auch freuen, denn meist wird ja mit Tabak gestreckt.

      • @Wurstfinger Joe:

        es ist nicht nur bequemer, es wirkt auch ganz anders und auch länger, wenn es gegessen wird.

        Ich persönlich mag es nicht so sehr.

        Die Dosierung ist auch so eine Sache, wegen der starken zeitlichenVerzögerung bei der Wirkung. Wenn nichts anderes zum snacken da ist wird es "gefährlich".

        Was den Tabak angeht haben sie absolut Recht. Das hat nicht einmal etwas mit der Verfügbarkeit zu tun. Ich kenne Menschen, mit mehr als genug Gras, die trozdem mit Tabak mischen, aus Gewohnheit. Denen schmeckt es so besser.

        Bei mir ist es anders herum. Wenn auch nur ein winzigel Brösel von dem braunen Sch... drin ist finde ich es abartig.

        Verdampfen ist natürlich das non plus Ultra, aber bei mir und meiner Frau hat es Jahre gedauert das Rauchen aufzugeben. Es fehlt halt die leichte Rauchvergiftung bei der Wirkung.