Boom von E-Autos: Städte brauchen mehr Ladesäulen
Die Zahl der E-Autos wächst viel schneller als die der öffentlichen Ladesäulen. Trotzdem haben Nutzer:innen kaum Probleme, eine zu finden – noch.
Nach den Vorstellungen der Bunderegierung sollen bis 2030 in Deutschland 15 Millionen E-Autos zugelassen werden. Der KfW-Studie zufolge können sich mehr als 50 Prozent der Haushalte wegen fehlender öffentlicher Lademöglichkeiten die Anschaffung eines E-Autos nicht vorstellen – in Städten mehr als auf dem Land. Heute sind rund eine Million E-Autos in Deutschland zugelassen, allein 2021 kamen 700.000 hinzu. Das waren 20 Prozent aller Neuzulassungen. Im Jahr 2019 teilten sich 8 E-Autos einen öffentlichen Ladepunkt, 2021 waren es 23. Die Zahlen zur Auslastung der öffentlichen Säulen legen allerdings nahe, dass die Zunahme noch nicht mit einer starken Einschränkung für die Nutzer:innen verbunden ist, heißt es in der Studie. Das könnte sich aber ändern, wenn die Zahl der E-Autos und der öffentlichen Ladesäulen weiterhin so ungleich wächst. Die EU gibt als Ziel einen öffentlichen Ladepunkt für zehn E-Autos vor.
Bislang ist der Ausbau der E-Tanken der Studie zufolge innerhalb Deutschlands relativ gleichmäßig erfolgt. Bedarf gibt es künftig vor allem in großen Städten. „Da gerade einwohnerstarke Kommunen in Deutschland überdurchschnittlich häufig eine angespannte Finanzlage und hohe Investitionsrückstände aufweisen, kann eine gezielte Förderung finanzschwacher Kommunen auch mit Blick auf die Mobilitätswende deshalb sinnvoll und notwendig sein“, heißt es in der Studie. Auf dem Land verfügen mehr Menschen über einen eigenen Stellplatz für ihr Auto und können private Ladesäulen anbringen.
Allerdings ist die Zahl der öffentlichen Lademöglichkeiten nicht zwangsläufig entscheidend für die Akzeptanz von E-Autos. In Norwegen, dem weltweiten Vorreiter der Elektromobilität, befinden sich 94 Prozent aller Ladesäulen am Arbeitsplatz oder dem Wohnort der Halter:innen.
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