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Ostern und die positive FehlerkulturSorry sagen reicht nicht mehr

Fehler zugeben und hoffen, damit durchzukommen, trendet unter Politiker*innen. Doch gerade an Ostern gilt: Keine Beichte ist umsonst. Vergebung kostet.

„Niemand tut Gutes, nicht eine Einzige, nicht ein Einziger“, so der früh gendernde Paulus in Röm 3,10 Foto: imago

Es ist nicht besonders wahrscheinlich, dass die Grüne Annalena Baerbock an Ostern dachte, als sie für ihr Buch die „positive Fehlerkultur“ be- (und ab-) schrieb. Und auch die auf Druck zurückgetretene Familienministerin Anne Spiegel und der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dürften nicht an Urbi et Orbi und die Generalabsolution der Sünden im Sinne des Apostels Paulus gedacht haben, als sie jüngst öffentlich Fehler einräumten. Die deutsche Politik und ihre positive Fehlerkultur erleben allerdings trotzdem gerade so etwas wie ihre ganz persönlichen Karwochen.

Mit ihren öffentlichen Entschuldigungen und der damit verbundenen Hoffnung auf Vergebung stehen deutsche Politiker knietief im christlichen Schlamassel. Denn so wertvoll die Idee von der Vergebung der Sünden auch ist, so ganz umsonst und kostenlos ist auch im christlichen Glauben keine Entschuldigung zu haben.

Nur „Sorry“ sagen, dafür dann auch noch Lob erwarten und selber sonst nichts weiter tun – das ist sogar für den liberalsten Beichtpriester keine Option. Irgendeinen Preis muss man für seine Fehltritte schon zahlen, vorher ist an die Wiederherstellung der Reputation nicht zu denken. Und ob diese überhaupt möglich ist, entscheidet man darüber hinaus keinesfalls selbst: „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“, heißt es bekanntlich im Vaterunser.

Dass die Idee der Gnade überhaupt in die Welt kam, das feiern Christen an Ostern. Denn Ostern ist das Fest der Zeitenwende schlechthin. Der Zeitenwende hin zu einer positiven Fehlerkultur. Und das lange bevor Bundeskanzler Scholz den Begriff in die Welt getönt hat.

Nicht nur kann man diese historische Zeitenwende schon am Namenswechsel des wichtigsten Ideologen des Christentums ablesen: von Saulus zu Paulus. Bis heute werden wir sogar buchstäblich und ständig an die Zeit, die sich gewendet hat, erinnert: seit Jesu Gottesbeweis (Auferstehung von den Toten) teilen wir unsere Zeit in v. Chr. und n. Chr. Paulus läutete die Zeitenwende programmatisch mit nichts weniger als der Neubewertung von Sünde und Schuld, von Fehler und Verantwortung ein: Das Zeitalter des (jüdischen) Gesetzes galt von nun an als beendet und das Zeitalter der Gnade als angebrochen.

Mit der österlichen Auferstehungsgeschichte kam nun also die Idee in die Welt, dass Irren menschlich und – so der neue Aspekt – entschuldbar sei. Seit Jesu Tod gilt der menschliche Fehltritt als nicht mehr so schlimm wie vorher. Ein gesellschaftliches Krisenmanagement betrat die Weltbühne, ohne das ein zivilisiertes Auskommen bis heute undenkbar ist: die Gnade.

Für diese philosophiehistorisch, moral- und zivilisationstheoretisch alles umkrempelnde Idee legte der selbsternannte Apostel Paulus, der Führer des linksradikalen Fundiflügels unter den Anhängern Jesu, mit seiner programmatischen Schrift „Brief an die Römer“ den Grundstein. Der Mensch sei als Sünder in die Welt gekommen (Vertreibung aus dem Paradies) und deswegen könne er für seine Fehler nicht vollumfänglich zur Verantwortung gezogen werden. Selbst wenn er sich jeden Tag streng an alle Gesetze halten können würde, wie es die jüdische Orthodoxie verlange, helfe das am Ende nichts: „Niemand tut Gutes, nicht eine Einzige, nicht ein Einziger“, so der früh gendernde Paulus in Röm 3,10.

Laster, Sünden, Fehltritte und Fettnäpfe: Alles chico

Für jeden Sterblichen und jede Sterbliche sei mit dem Ostereignis aber nun eine „neue Zeit“ angebrochen. Gott sei nicht mehr alttestamentarisch zornig, sondern ziemlich guter Dinge und verzeihe fast jedem so gut wie fast alle Laster, Sünden, Fehltritte und Fettnäpfe. Mit anderen Worten galt seit Jesu Tod: alles chico.

Eine Einschränkung: Bis zur vollständigen Himmelreichwerdung auf Erden, die mit der Wiederkehr Jesu (Parusie genannt) erwartet werde, sei es noch ein bisschen hin. In dieser Übergangszeit – die sogenannte Parusieverzögerung, also die Verspätung Jesu bei seiner Rückkehr zur Erde, die sich bis heute zieht – müsse man zunächst noch in einem Provisorium leben. Vorläufig sei die göttliche Gnade noch an eine Bedingung geknüpft: die Sünden glaubhaft bereuen. Um der Glaubwürdigkeit Nachdruck zu verleihen, sei ein Preis zu zahlen: 10 bis 100 Ave Marias, Pilgerreisen, Almosen, Härtetests, diesdas.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Die positive Fehlerkultur aber hat hierzulande mittlerweile dazu geführt, dass Politiker und Politikerinnen zur Steigerung von Beliebtheitswerten Fehler gestehen, auf dass alle in Verzückung geraten vor lauter Ehrlichkeit und darüber vergessen nachzufragen, was daraus genau jetzt folgt. So ungefähr muss sich das die Familienministerin Anne Spiegel gedacht haben, als sie am Palmsonntag um Entschuldigung für ihr Fehlverhalten bat, ohne allerdings die Fehler einzusehen, dafür aber eine Rechtfertigung vorbrachte, die auf mildernde Umstände plädierte.

Sie kam damit nicht durch. Sie gab zwar Fehler zu, schob die Verantwortung dafür aber dem eigenen Ehemann in die Schuhe. Selbst der korrupteste Priester hätte ihr diese Beichte nicht abgenommen.

In Deutschland hatte man sich lange schwergetan, Fehler einzugestehen. Die ganze Welt musste die Landsleute bereits zwei Mal mit aller Gewalt dazu zwingen, ihren Irrweg aufzugeben, und sogar einen eigenen Straftatbestand (Verbrechen gegen die Menschheit) einführen, damit nie wieder vergessen werden sollte, was sie getan hatten.

Doch spätestens mit der Rede des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker zum 40. Jahrestag der Niederlage der nationalsozialistischen Deutschen am 8. Mai 1985 war die Zeitenwende eingeleitet: Fehler zugeben könnte sich künftig deutlich besser auszahlen, als sie abzustreiten. Jedenfalls dann, wenn man wieder wer sein will in der Welt. Wer Fehler eingesteht, darf weitermachen.

Und wer noch ein paar mehr Fehler eingesteht, darf sogar wieder Führungsrollen beanspruchen. Es funktionierte. Deutschland wurde zum Aufarbeitungsweltmeister, zum Großmeister des Sorrysagens und erspielte sich mit dem Bekenntnis zu historischer Verantwortung und Beladenheit die Wiederherstellung von Vertrauen, wurde führende Industrie- und Moralnation. Die „Wiedergutwerdung der Deutschen“ nannte das der Essayist Eike Geisel und meinte es polemisch.

Doch die Nummer zieht nicht mehr. Für ihre Entschuldigung, „wegen unserer historischen Verantwortung“ keine Waffen an die Ukraine liefern zu können, stieß Annalena Baerbock kurz vor Kriegsbeginn auf große Empörung. Nicht nur der Rückgriff auf deutsche Geschichte, sondern auch der Rückgriff auf die „positive Fehlerkultur“ stößt mit dem Krieg in der Ukraine an Grenzen.

Dass nicht nur in Osteuropa und nicht mal mehr hinter vorgehaltener Hand über die Fehler und die Frage nach der Verantwortung deutscher Politiker am Angriffskrieg Putins debattiert wird, scheint Olaf Scholz nicht zu beunruhigen. Er ist nur „irritiert“, dass der ukrainische Präsident den Bundespräsidenten angeblich nicht sehen wollte. Dabei habe Steinmeier den Krieg doch verurteilt.

Nachvollziehbar jedenfalls wäre es, würde die Ukraine einem deutschen Politiker, über dessen Rolle im deutsch-putinistischen Verhältnis noch lange nicht das letzte Urteil gesprochen ist, eine kostenlose Wiedergutwerdung verweigern.

Die natürlichen Grenzen der positiven Fehlerkultur würden wohl jedem klar, der sich fragt, was passieren würde, wenn Putin den Krieg beendet und sagt: „Sorry, Leute, großer Fehler. Hätte das nicht machen sollen. War schlecht. Aber meine Geheimdienstchefs haben mich belogen. Ihr versteht das, oder? Lasst ma’ wieder Freunde sein, ich füll euch auch die Gasspeicher drei Mal gratis auf.“

Selbst der SPD dürfte schwerfallen, ihm das durchgehen zu lassen. Obwohl: Wenn man sich anguckt, was diese Partei gerade veranstaltet, um die Verantwortung von sich abzulenken, traut man ihr auch das zu.

Steinmeier hat zwar Fehler „eingeräumt“, aber wenn positive Fehlerkultur nicht reines Make-Up bleiben soll, muss noch was kommen. Zwar kann sich jeder am Ostersonntag per Livestream vom Papst die Generalabsolution erteilen lassen. Für Sünden, die über ein vergessenes Abendgebet und ein paar Zweifel an Gott hinausgehen, muss man sich trotzdem noch vor weltlichen Institutionen verantworten und einen Preis zahlen.

Hätte der auf Vergebung hoffende Bundespräsident Steinmeier nicht düpiert auf die vermeintliche Ausladung Selenskis reagiert, sondern aus seiner Hosentasche einen Zettel gezogen, auf dem die Verladung all der Waffen, die die Ukraine von Deutschland erbittet, ins Zustellfahrzeug bestätigt und das anvisierte Zeitfenster für die Zusendung eingetragen und vom Kanzler unterschrieben gewesen wäre, und darüber hinaus noch die Einrichtung einer Aufarbeitungskommission zur Frage der Verantwortung deutscher Politiker und Politikerinnen für den Angriffskrieg Putins bestätigt – jeder Beichtpriester hätte sagen müssen: „Frank-Walter, der Herr hat dir deine Sünden vergeben. Geh hin in Frieden.“

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32 Kommentare

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  • Ach Gottchen. Nun schreibense schon Gedichte über mich mit Christusbezug. ROFL.

    Aber vielleicht könnse ja auch sachlich?

    Ich versuche mal zu fragen angesichts der Melange an Buzzwords, die Sie da auf ihr Osterei-Poem streuen.

    Denken Sie wirklich, die aktuelle Politik hätte bei den Protagonisten jenen "Christlich Abendland"-Hintergrund von dem Sie schreiben?

    Das meinen Sie doch nicht wirklich ernst?!



    Oder ist das sonne Art linkspopulistischer Unsinn, mit der man Grüne, SPD und Co. nun in ein rechtspopulistisches Ester-Egg packen will?

    • @Rudolf Fissner:

      Sie sagen es - “ Man sollte sich daher auch nicht so aus der eigenen Fehlerkultur davonschleichen, indem man sie in toto den Christen ans Kreuz nagelt (ROFL). Das ist zwar trickreich, aber irgendwie auch verlogen.“

      kurz - Wer wär ich denn - zu widersprechen¿! Newahr.



      Nö. Normal nich - wa - 🙀🥳 -

  • "Mit ihren öffentlichen Entschuldigungen und der damit verbundenen Hoffnung auf Vergebung stehen deutsche Politiker knietief im christlichen Schlamassel."

    Öhmchen. Weder haben die aktuell gewählten Politiker einen parteipolitischen Hintergrund noch wurden sie angesichts der Wählerschichten und der geringen Verankerung der Kirchen in der Gesellschaft von einem irgendwie überwiegend christlichen Hintergrund gewählt.



    Viele von ihnen werden nicht mal ihren Amtseid auf die Bibel abgelegt haben.

    Soweit so ok.

    Nur ist das dann alles andere als ein "christliches Schlamassel". Wenn dann ist es ein atheistisches, konfessionsloses oder meinetwegen ein säkulares Schlamassel.

    "Doch die Nummer zieht nicht mehr."

    Man sollte sich daher auch nicht so aus der eigenen Fehlerkultur davonschleichen, indem man sie in toto den Christen ans Kreuz nagelt (ROFL). Das ist zwar trickreich, aber irgendwie auch verlogen.

    • @Rudolf Fissner:

      Howgh - Er - hat gesprochen - 😠 -



      Das Wort zum Sonntag - 😇 -



      Nag Nag - Im Christlich Abendland=>



      & gut erkannt:



      Da kann im Hohen Norden -



      Nein is nich zu besorgen:



      Auch in HB - anne Wese -



      Dei Lattenjoseph mit sei Gewese:



      Däh! Bei meiner Seele!



      Aach nich fehle - 🙀🥳 - •

      kurz - Die Moral van de Geschicht:



      Liggers. Hei weet dat allns ookallnicht!



      Wir aber - kloppen unser Ei auff heiter -



      Un sagen‘s denn flotten Jung nich weiter

  • Und außerdem, öffentliche Entschuldigungen dienen oft nur dazu, im Glanze einer höheren Bedeutung, hier des Evangeliums, die eigene hohe Moral, vor allen anderen herauszuheben (Gruß an LOWANORDER, der uns das Gedicht dazu zitiert hat). Nur wenn man in der Lage ist dem ANDEREN zu vergeben hat man die guten Seiten aller (religiösen) Überlieferungen verstanden.



    Lesen wir doch über das Damaskuserlebnis des Paulus von Tarsus, den viele von uns heute anbeten...



    Aber der Weg zur Macht oder in's öffentliche Amt führt zu oft über die Perfektion der Heuchelei.

  • Vielen Dank an die Taz, dass sie dieses Thema an Ostern bearbeitet.



    Ich möchte die Priester vor einem ordentlichen deutschen Gericht sehen.

    "Die Verjährung von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ruht bis das Opfer 18 Jahre alt ist und beträgt dann 10 Jahre bei Vergewaltigung 20 Jahre. " www.neuro24.de

    • @cuba libre:

      En "Ordentlich deutsches Gericht".

      So so ... Was bitte schön ist ordentlich "deutsch". Was für eine "deutsche" Justiz wollen Sie? Und sicher wollen Sie auch noch die Grünen und die 68er gleich noch mit vor Gericht stellen.

      • @Rudolf Fissner:

        Um ordentlich "deutsch" ging's hier nicht. "ordentlich" heißt soviel wie "weltlich", "normal", "anständig", "unabhängig".

        • @MontNimba:

          „Ordentlich Deutsch“ Stammheim lässt grüßen.

        • @MontNimba:

          Sie ham ja recht - “ordentliche Gerichtsbarkeit“ - “ herkömmliche Bezeichnung für die in allg. Zivil- und Strafsachen zuständigen Gerichte (Amtsgericht, Landgericht und Oberlandesgericht (OLG) sowie Bundesgerichtshof (BGH)) im Gegensatz zu den „besonderen” Gerichtsbarkeiten Verwaltungsgerichtsbarkeit, Arbeitsgerichtsbarkeit, Sozialgerichtsbarkeit, Finanzgerichtsbarkeit.“



          wirtschaftslexikon...ichtsbarkeit-45842



          &



          Wieder - zu einer Antwort - für die nie jemand ne Frage gestellt hat!



          Tipp mal - “Es muß am Wasser der Weser liegen!“ - wer weiß - wa!

  • Frau Spiegel ist in einer katastrophalen Situation in den Urlaub gefahren, obwohl sie politische Verantwortung hatte. Begründet hat sie dies mit einer schwierigen familiären Situation. Wäre vielleicht verzeihlich. Aber dann bei offensichtlich hoher familiärer Belastung aus Karrieregeilheit ein noch anspruchsvolles Amt anzunehmen, zeugt davon, dass sie nicht verstanden hat, welche Verantwortung so ein Amt bedeutet. Und das ist schwer verzeihlich. Aus Fehlern sollte man lernen und



    Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung!

  • Ach Gottchen Leevs Lotchen.

    Da hilft wiedermal -



    Der Alte aus Wiedensahl!

    Bitte Herr Wilhelm Busch: Kritik des Herzens

    Die Selbstkritik hat viel für sich.



    Gesetzt den Fall, ich tadle mich;



    So hab' ich erstens den Gewinn,



    Daß ich so hübsch bescheiden bin;



    Zum zweiten denken sich die Leut,



    Der Mann ist lauter Redlichkeit;



    Auch schnapp' ich drittens diesen Bissen



    Vorweg den andern Kritiküssen;



    Und viertens hoff' ich außerdem



    Auf Widerspruch, der mir genehm.



    So kommt es denn zuletzt heraus,



    Daß ich ein ganz famoses Haus.



    &



    Tusch 🍻 geht auf den ollen Busch -

    unterm—— servíce —



    www.staff.uni-main...ritik/selbstkr.htm



    btw Frohe Ostern 🐣 -



    (entre nous only: hab selten solch bemühten Dünnflott gelesen! - 🙀🥳 -



    Sorry - diese nassen 🧹Schwinger - 😡 -



    Nich to glöben un rein tonn katolsch warrn • ;)((

    ps Ratze fummler & Woelki el Chips =>



    taz.de/Krise-im-ka...um-Koeln/!5849383/



    (Wie sagte großes Bruderherz unlägst bei geistlich weggefundenem Erbe einer Großtante als erstes “…dor sit doch bestimmt een vanne Kark achtern!“



    Von der frisch verwitweten Großmutter im Konkubinat - hev ik all vertellt!)

    So geht das - © Kurt Vonnegut



    “ God Bless You, Dr. Kevorkian (1999)



    Deutsch: Gott segne Sie, Dr. Kevorkian: Rundfunkreportagen aus dem Jenseits. Übersetzt von Harry Rowohlt.“ unbedingt - 😇 -



    de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Vonnegut

    • @Lowandorder:

      Danke für den Link zu Busch!

  • Doch hier die höchste aller Fragen: Wer wirft den ersten Stein.

  • Am peinlichsten war ja wohl die Steinmeiner-Formel "ich habe mich geirrt, wie andere auch", die sogar 1:1 von Schwesig wiederholt wurde. Unsere Politiker sind sich wirklich für nichts zu schade. Nein, wir lassen Euch nicht durchgehen, wenn ihr für Feigheit und Gier so nonchalant Absolution einfordert. Es geht hier um mehr als um Kavaliersdelikte.

    • @MikeyBln:

      Es geht um einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine durch die Russische Föderation. Was genau haben jetzt Schwesig und Steinmeier getan, um diesen zu provozieren oder sonstwie zu unterstützen? Welches Delikt wollen Sie hier festgestellt haben? Steht das noch im StGB oder existiert das nur in Ihrer Fantasie?



      Sie überschätzen den Einfluss deutscher Politik auf Putin und Co. gehörig. Und ob Nord Stream 2 gebaut ist oder nicht ist für den Angriff Russlands auf die Ukraine vollkommen irrelevant.

  • Ich bin ein Angsthase und deshalb gegen die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine.

    Der Text davor ist aber der geschliffen beste, den ich je in der taz gelesen habe, vielen Dank!

    • @M.Wistrach:

      "Ich bin ein Angsthase und deshalb gegen die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine."



      Nur zum Verständnis: Sie wollen keine (schweren) Waffenlieferungen an die Ukraine, in der Furcht, dass Russland sonst uns als nächstes Ziel wählt? Bzw. aus Angst vor einem Atomkrieg, was auf's selbe rauslaufen würde?

      Ich gebe dabei zwei Dinge zu bedenken:



      1. Sie opfern dadurch die Menschen der Ukraine einem erwiesenermaßen terroristischen Eroberer. Aber das ist eine Abwägung gegenüber der Angst, und ich möchte hier nicht ein schlechtes Gewissen gegen Angst ausspielen.



      Viel wichtiger ist allerdings



      2. Wieso glauben Sie, dass Putin nach der Eroberung der Ukraine aufhört? Meiner Meinung nach deutet da nichts drauf hin... es sei denn der Ukrainekrieg tut Russland so weh, dass es bis auf weiteres keine Eroberungspläne mehr hegen _kann_.



      Womit wir wieder bei der Frage der Waffenlieferungen wären.

      Schon interessant, wie sich Moral (= Unterstützung der Ukraine) und Amoral (= Stellvertreterkrieg durch die Ukraine) die Hand geben können. Aber das ist ein anderes Thema, das mit Ihrem Statement so erst einmal nichts zu tun hat.

  • Ich nehme mal an, dass es der Osterautorin hier weniger um eine theologische Streitschrift als vielmehr darum ging, die Billigtour kalkulierter Entschuldigungen ohne Konsequenzen ( z.B.Rücktritt) von Politikern wie Steinmeier und Schwesig zu demaskieren. Dies gelang der Autorin wunderbar. Danke.

  • Die "Verantwortung" deutscher Politiker für den russischen Angriffskrieg beträgt genau Null. Politisch motivierte Schuldzuweisung unter der Prämisse "Wären wir vor 20 Jahren alle Hellseher gewesen..." sind dagegen intellektuell kaum zu unterbieten.



    "Wir kaufen russisches Gas, also sind wir verantwortlich" ist so deppert, als würde man deutsche Pollitker für den Irak-Krieg verantwortlich machen, weil hier überall Microsoft Software installiert ist.

    • @darthkai:

      Das sehe ich ähnlich.



      Hier wird beständig eine fehlgeschlagene Strategie im Umgang mit der Russischen Föderation verwechselt mit einem schuldhaftem Versagen. Was wäre denn anders gelaufen, wenn sich Deutschland weniger russophil gegeben hätte, Nord Stream 2 nicht abgesegnet hätte, Putin bereits früher die kalte Schulter gezeigt hätte?



      Ich sehe nicht recht, inwieweit hier ein anderes Ergebnis rausgekommen wäre, insbesondere sehe ich nicht, dass Russland wegen irgendwelcher deutschen PolitikerInnen auf den Versuch der Einverleibung der Ukraine verzichtet hätte.



      Den einzigen Vorwurf, den ich gelten lassen würde, ist, dass zu sehr auf KohleÖlGas gesetzt wurde, und hierzu noch zu sehr auf jenes russischer Provenienz. Die mangelnde Energiewende und die jetzt fehlenden Alternativen fallen uns jetzt empfindlich auf die Füße. Damit sind deutsche EntscheidungsträgerInnen aber nicht gleich verantwortlich für einen bescheuerten Krieg des Kremls, der offenbar angefangen hat, seine eigenen grandiosen Lügen zu glauben.

  • Ich finde es ein bisschen weit hergeholt, wenn Sie das Urteil des Wahlvolkes in einer Demokratie mit dem Urteil Gottes im jüngsten Gericht vergleichen.

    Ansonsten sind in diesem Artikel einige theologische Ungenauigkeiten drin. Zum Beispiel ist der Zwiespalt von Gerechtigkeit aus Glauben und Gnade einerseits und Werkegerechtigkeit andererseits ein maßgeblicher Unterschied zwischen Katholizismus und Protestantismus. Martin Luther hat sehr auf die von Ihnen umrissene Rechtfertigungslehre des Apostels Paulus gepocht. Damit hat er unter anderem gegen Ablasshandel argumentiert, aber auch generell gegen die Idee, dass Gottes Gnade in irgendeiner Form käuflich sei. Sie ist, so Paulus und Luther, ein Gnadengeschenk an die Gläubigen.

    Übrigens muss man Frau Akrap den Zahn mit dem "früh gendernde[n]" Paulus leider ziehen. Ich weiß nicht, aus welcher Übersetzung sie das Zitat hat, aber im altgriechischen Originaltext heißt es: "οὐκ ἔστιν δίκαιος οὐδὲ εἷς", das heißt übersetzt etwa: "Niemand ist gerecht, auch nicht einer." Hätte Paulus, wie in der im Artikel zitierten Übersetzung, gegendert, müsste es (glaube ich) heißen: "οὐκ ἔστιν δίκαιος οὐδὲ εἷς οὐδὲ μία".

    • @Ein alter Kauz:

      anschließe mich - mein alt-griechisch nach einem Jahr Abschreiben vom Banknachbarn & “Jung! Das hat keinen Zweck! Wechsel den Zug!“ uns Ohl reicht grad soweit!

      kurz - Prostestanten kennen die Bibel - Katolen eher nich! Gelle.



      & hier aber irrt ollen Busch =>



      “Ein alter Kauz - denkt nur an Mäuse.“

      —— Nö. But. => - 🙀🥳 -

      “ Gedicht zum Thema Einfachheit:

      Prosaischer Kauz

      Der holde Mond erhebt sich leise.



      Ein alter Kauz denkt nur an Mäuse.

      Wilhelm Busch

      (1832 - 1908), deutscher Zeichner, Maler und Schriftsteller

      Quelle: Busch, Bildergeschichten. Hernach, 1908“



      www.aphorismen.de/gedicht/224121



      & Porträt - Ähnlichkeiten eher zufällig - aber beabsichtigt - 🐣 -



      www.zeno.org/Liter...h/Prosaischer+Kauz

  • Umsonst und kostenlos ist natürlich gar nichts.

    Aber wenn ich eins liebe, dann Ist es die katholische Beichte.

    Man lebt und sündigt so vor sich hin und von Zeit zu Zeit geht man den Beichtstuhl, sagt man habe dies und jenes getan oder auch nur gedacht, bekommt so und so viele Vaterunser aufgebrummt und schon ist das Konto wieder glatt.

    Ein fairer und gerechter Deal.

    Und eine lange Nase den mürrischen, freudlosen Protestanten.

    • @Jim Hawkins:

      Pädophilie muss verfolgt und bestraft werden, von der Polizei und nicht von irgendwelchen Priestern, die alles vertuschen.



      Notfalls die Typen von der Kanzel zerren!

    • @Jim Hawkins:

      Sie meinen das Ernst?



      Genausogut könnten sie 3 Purzelbäume schlagen und ihre "Sünden" wären vergeben.

      • @cuba libre:

        Schonn. But.

        Was trägt der Purzelbaum für Früchte?



        (Kinder fragen die taz!;)



        Beulen - Eben - 🙀🥳 -

    • @Jim Hawkins:

      Als Agnostiker sage ich nur, selbst Schuld, wer diesen klerikalen Hokuspokus mitmacht. Be yourself, dann ist der Ablasshandel sehr bald Geschichte.

      • @Phineas:

        Kinder können es sich nicht aussuchen. Sie werden von ihren Eltern und vom System den erregten Priestern zugeführt.

    • @Jim Hawkins:

      Jede und jeder Protestant darf die Beichte abnehmen und Sünden vergeben, das Beichtgeheimnis gilt allerdings nur für Ordinierte.

    • @Jim Hawkins:

      Es geht aber schon mit den Grundlagen los.

      Man kann nur um Verzeihung bitten, das bedeutet nicht, das einem verziehen wird. Aber das wird oft komplett ignoriert, es gibt eine allgemeine Entschuldigung und dann soll alles wieder i.O. sein, aber das ist nicht so und das entwertet de ganzen Prozess der Entschuldigung.

      • @Sven Günther:

        Also, ich bin ja nicht mehr religiös.

        Aber diese Procedere der katholischen Beichte hat sich dennoch in meinem Bewusstsein so festgesetzt.

        Und es hatte und hat es immer noch etwas tröstendes, weil es eben so menschlich ist.