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Im Kopf von PutinEinmal feste in den Arm nehmen

Ist Putin von seiner Mutter nicht ausreichend geliebt worden? Woher sonst sollte seine Angst vor dem Treiben böswilliger Mächte rühren.

Putin-Souvenirs in Moskau: Warum er so destruktiv unterwegs ist, dazu gibt es viele Theorien Foto: ZUMA Press/imago

D ie Woche fing schockierend an und ließ noch Schlimmeres erwarten, als Wladimir Putin zu seiner fast einstündigen Rede anhob. Er sagte, die Ukraine sei ein „unabtrennbarer Teil unserer Geschichte, unserer Kultur, unseres geistigen Raums“, zu viele Sowjetführer hätten zu viele Konzessionen an den ukrainischen Nationalismus gemacht. Die moderne Ukraine sei ein Kunstprodukt des Bolschewismus, Lenin ihr Architekt.

Dann drohte Putin: „Wir können euch zeigen, was wahre Dekommunisierung der Ukraine heißt!“ Das Land, belehrte Putin weiter, verfüge über keine eigenständige Tradition von Staatlichkeit, verübe Verbrechen an der russischsprachigen Bevölkerung, stehle russisches Gas und betrüge seine Bürger durch endemische Korruption.

Dass sein eigener Mann, der ehemalige ukrainische Präsident Wiktor Janukowitsch, unter anderem wegen der grassierenden Korruption von der Euromaidan genannten Protestbewegung im Jahr 2014 aus dem Amt geworfen worden war, verschwieg er. Immerhin gab Putin zu, sogar Russland habe mit Korruption zu kämpfen.

Aus Putins Rede stach der Hinweis heraus, in der Ukraine gebe es keine unabhängige Gerichtsbarkeit, alles gehorche ja den „internationalen Organisationen“, welche die wahren Herren im Land seien. Die Nato habe sich längst in der Ukraine festgesetzt, was die Sicherheit Russlands gefährde. Insofern sei es lange überfällig gewesen, die „Volksrepubliken“ in Donezk und Luhansk anzuerkennen.

Die Rolle Gerhard Schröders

Der Schlüsselsatz seiner Rede handelt von seiner Enttäuschung über den Westen: „Ihr einziges Ziel ist es, Russland an seiner Entwicklung zu hindern. Und das werden sie weiterhin tun, nur weil wir existieren und niemals unsere Souveränität, nationalen Interessen oder Werte kompromittieren werden.“ In seiner Angst, sich dem Treiben böswilliger Mächte erwehren zu müssen, unterscheidet sich Putin möglicherweise nicht von anderen, kleineren Despoten, die sich von ihrer Mutter nicht ausreichend geliebt fühlten.

So argumentiert ein Videoclip von Hollywoodschauspielerin AnnaLynne ­McCord. Darin sinniert sie darüber, dass heute vielleicht alles anders wäre, wäre sie Putins Mutter gewesen und hätte ihn fest in den Arm genommen. Psychologische Erklärungen können manchmal hilfreich sein, sind politisch aber irrelevant. Spekulativ ist zwar auch die Interpretation von Fakten. Doch der russische Energiekonzern Gazprom lieferte schon im Jahr 2021 ganze 31 Prozent weniger Gas an Europa als durchschnittlich in den fünf Jahren zuvor.

Stand der Plan, die Ukraine als souveränen Staat zu zerstören, schon so lange fest? Man kann, wie Robert Habeck, auf die Idee kommen, dass die Drosselung dazu diente, die europäischen Gasspeicher zu leeren, die Kosten von Sanktionen gegen Russland deutlich zu machen und den Gaspreis in die Höhe zu treiben. Das ist mehr als plausibel. Neben den Desinformationskampagnen mag das ein weiterer Mosaikstein in der Destabilisierung der westlichen Demokratien gewesen sein.

Nun, seit der Invasion der Ukraine, gibt auch der Letzte zu, dass die Planung von Nord Stream 2 ein Fehler war. Einmal mehr wird jetzt über die Rolle von Ex-Kanzler Gerhard Schröder diskutiert. Laut Gazprom ist Schröder vor Kurzem für den Aufsichtsrat des Staatskonzerns nominiert worden. Er ist Aufsichtsratsvorsitzender der Nord Stream AG und beim staatlichen russischen Energiekon­zern Rosneft.

Schröder gilt als wichtigster Lobbyist des Kremls in Westeuropa, der ukrainische Außenminister forderte daher schon vor vier Jahren, internationale Sanktionen gegen ihn zu verhängen. Am Donnerstag schrieb Schröder, es sei nun die Verantwortung der russischen Regierung, den Krieg und das damit verbundene Leid für die Menschen in der Ukraine „schnellstmöglich“ zu beenden. Von seinen Aufsichtsratsposten trat er bis Freitagnachmittag nicht zurück.

Währenddessen aber mehren sich die Stimmen in der SPD, die Schröder auffordern, seine Posten bei russischen Staatsunternehmen umgehend aufzugeben.

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Ulrich Gutmair
Kulturredakteur
Kulturredakteur der taz. Hat Geschichte und Publizistik studiert. Aktuelles Buch: "'Wir sind die Türken von morgen'. Neue Welle, neues Deutschland". (Tropen/Klett-Cotta 2023).
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25 Kommentare

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  • "Psychologische Erklärungen können manchmal hilfreich sein, sind politisch aber irrelevant."

    Ich bin mir da nicht so sicher, ob psychologische Erklärungen politisch irrelevant sind. Psychologisches Wissen und Verständnis kann durchaus helfen zu verstehen und somit auch hilfreich sein, wie man handeln kann, um größeren Schaden zu vermeiden.



    Alice Miller (Psychoanalytikerin) hat in mehreren Büchern und Beiträgen beschrieben, wie und warum Diktatoren an die Macht kommen und auch über die Zusammenhänge der Menschen, die diesen zur Macht verhelfen (sie wählen). Das ist meiner Meinung nach politisch sehr relevant. Und auch wichtig, sich damit auseinanderzusetzen, wenn man diktatorische Regime in Zukunft vermeiden möchte.

    Ein interessanter Bericht von Alice Miller über (die Gefangennahme von) Saddam Hussein und den Zusammenhang von Erniedrigung in der Kindheit und Diktatoren www.spiegel.de/kul...ater-a-281109.html

    Und Gespräche über Kindheit und Politik:



    www.alice-miller.c...dheit-und-politik/

  • es verbietet sich, ...

    witzchen über die mutter eines anderen zu machen.

  • "Ist Putin von seiner Mutter nicht ausreichend geliebt worden? Woher sonst sollte seine Angst vor dem Treiben böswilliger Mächte rühren." Ich finde den psychologischen Ansatz im Hinblick auf die Ursachen, weshalb Despoten zu dem geworden sind, wie sie sind, sehr interessant. Ich denke, dass ein Mensch, der früh in seiner Entwicklung körperliche und seelische Gewalt erlebt hat, es schwer hatte, Vertrauen zu entwickeln. Aber die Ursache mal wieder bei der Mutter festzumachen, ist sowas von gestern. Die Zusammenhänge sind viel komplexer.



    Möglicherweise wird er anhand von Vorbildern gelernt haben, dass man anhand von Gewalt seine Interessen durchsetzen kann. Und dass wenn man sich nicht immer stark fühlt, sondern manchmal halt auch klein und ohnmächtig angesichts von erlebter Gewalt, keine Unterstützung erfährt. Das muss sich grauenhaft anfühlen. Der einzige Weg, diese schrecklichen Gefühle nicht aushalten zu müssen, ist, sie abzuspalten und zu bekämpfen. In einem Gegner, in sich selbst. Sich verletzlich zeigen - d.h. bspw. sich einzugestehen, sich geirrt zu haben, vielleicht gar nicht so "besonders", sondern einfach eher Durchschnitt zu sein (you'll find more....), wird innerhalb dieses selbstauferlegten Abwehrsystems nicht möglich. Ich bin überzeugt davon, dass vieles mit der Sozialisation des Menschen zusammenhängt und es unsere Aufgabe als Gesellschaft ist, dafür Sorge zu tragen, dass unsere Kinder gesund und sicher aufwachsen.



    Ob dem erwachsenen Putin noch zu helfen ist, bezweifle ich. Aber man sollte niemals die Hoffnung aufgeben, dass ein Mensch noch dazulernen kann.

    • @Radfahrerin:

      Das zeigt wie wichtig die Entwicklung von uns im Kindesalter ist, und warum es so wichtig ist Eltern auf diese Zeit vorzubereiten, und die Erzieher:Innen entsprechend zu qualifizieren und besser als heute zu bezahlen. Denn in diesem Alter werden die Weichen für die Zukunft unserer Gesellschaft gestellt.

  • Manchmal hilft ein Vergleich, von Texten, Quellen, Kulturschätzen, manches Verhalten als Großmannssucht zu entlarven, wovon wir in Deutschland auch einiges in Analogie im historischen Stammbaum als Erbe des Ancien Regime und seiner späteren grausamen Auswüchse mit uns tragen.



    //



    www.1000dokumente....translation&l=de//



    //



    www.russland24.at/...mation/hymne.php//



    //



    juso-hsg.uni-koeln...r-internationalen/



    //



    Das G e m e i n s a m e pflegen wird den Wiederaufbau der Beziehungen fördern können, es ist dann aber auch das m e n s c h l i c h e L e i d wieder amplifiziert mit eingepreist, einseitig aus dem Kreml verschuldet als pure militärische Aggression mit absurder Propaganda.

  • Um die Frage, ob Putin von seiner Mutter nicht genug geliebt wurde, zu beantworten, muss man erst mal klären, wer seine Mutter ist: die Frau, von der er sagt, dass es seine Mutter ist, oder diese ältere Bäurin wie wehmütig das Foto streichelt und ganz gerührt ist, wie weit es ihr kleiner Bub doch gebracht hat, aber die man in Russland nicht als Putins Mutter bezeichnen darf und besser noch nciht mal als Putins angebliche Mutter erwähnen, wenn man nicht sehr, sehr viel Ärger bekommen will.

    Keine Pointe.

  • Michail Gorbatschow hätte die Öffnung der damaligen SU alleine, ohne einen großen Teil der Nomenklatura sicher nicht schaffen können. Das Umdenken war sehr breit in der damaligen SU. Diese hatte damals etwas fertig gebracht, was Anwar as-Sadat einmal, als er Frieden mit Israel schloss, etwa so ausgedrückt hatte: „Ist man an einem bestimmten Punkt nicht bereit vollständig umzudenken, wird man an den bestehenden Verhältnissen niemals was ändern können.“ Der „Westen“, im Alten Denken verhaftet, hatte das weitgehend nicht fertig gebracht, als er es versäumte, Russland mit seinen Ängsten ernst zu nehmen, alos etwa in die NATO aufzunehmen und somit Russland nicht auszugrenzen. Auch das hat das Elend verursacht vor dem wir heute stehen.



    Der einzige Weg ist, selbst wenn es vorerst aussichtslos scheint, Russland und Wladimir Putin die Hand auszustrecken und einen Weg zu ebnen, gesichtswahrend das ganze Desaster in der Ukraine zu beenden und dann mit Russland und Putin zu sprechen, ohne die innerrussischen politischen Strukturen in Frage zu stellen, das müssen die Russen selber regeln.

    • @Günter:

      Stimmt komplett. Aber einer Mörder-Administration wie der aktuellen russischen die Hand auszustrecken, lässt sich medial leider schwer vermarkten.

      • @Ruhig Blut:

        Schauen Sie sich einmal dieses Video an. Man darf seinen Blick auf die Russische Administration nicht vollkommen fatalisieren. Es gibt unterschidliche Auffassungen. Das folgende Video zeigt, wie Wladimir Putin, seinen gewählten Weg vom Sicherheitsrat absegnen lässt. Dabei sehen wir zwei Dinge. Putin hält alles in den Händen. Jedoch ist die russische Nomenklatura kein monolithischer Block, wenn der Chef des Russischen Außengeheimdienstes vorsichtig anregen möchte, das Desaster in letzter Minute zu verhindern. Ist er im Sicherheitsrat der Einzige, der so denkt(?), der Einzige, der es wagt zu widersprechen?



        nypost.com/2022/02...ef-in-viral-video/

    • @Günter:

      "Der einzige Weg ist, selbst wenn es vorerst aussichtslos scheint, Russland und Wladimir Putin die Hand auszustrecken und einen Weg zu ebnen, gesichtswahrend das ganze Desaster in der Ukraine zu beenden"



      Mir fehlt die Phantasie wie ein solcher Weg noch aussehen könnte, selbst wenn man bereit wäre dem Despoten und Aggressor Putin die Hand auszustrecken. Man kann ja nicht einfach so tun als ob es den Angriff nicht gegeben hätte. Die Ukrainer*innen werden ihn ganz sicher nicht vergessen und der Rest Europas täte gut daran es ebenso zu halten.

  • Eine beeindruckende Analyse können wir hier hören: www.n-tv.de/mediat...ticle23155600.html



    Schauen wir uns den Teil von Min: 06.20 bis Min: 07.10 an, so hat Frau Weisband Recht. Natürlich der Russische Angriff auf die Ukraine ist durch nichts zu rechtfertigen und die Sanktionen sind richtig.



    Nachdem Michail Gorbatschow die Sowjetunion geöffnet hatte und die bisherigen Mitglieder des W.P. entschieden hatten aus dem Bündnis auszuscheiden, wollten diese in die Nato eintreten, was dann auch passiert ist. Man sollte Wladimir Putin daran erinnern, dass die Nato dort nicht „einmarschiert“ ist. Jedoch, wir erinnern uns, es war glaube ich in den 90ern des letzten Jahrhunderts, als der der Vorschlag kam, dass auch Russland Mitglied der NATO werden kann. Hätte man das weiterverfolgt, also Russland nicht die Nato-Tür vor der Nase zugeschlagen, hätte man auch der Ukraine den Beitritt nicht verwehren können. Dass man diese Gedanken nicht weiterverfolgt hat, war im Wesentlichen die Schuld der Nato-Staaten, die noch zu sehr im alten Denken verhaftet waren.



    Es gibt einige Interviews von Michail Gorbatschow, der ebenso wie Putin die Nato-Osterweiterung kritisiert. Dass man den Staaten, die der Nato beitreten wollte das nicht verweigern konnte ist mir klar, es wäre falsch gewesen, aber es hätte nicht ohne Russland laufen dürfen.



    Seit 1990 folgte eine zunehmende Ausgrenzung Russlands. Hätte man Russland damals mit einer Mitgliedschaft in der Nato gleichsam umarmt, wären nicht alle Probleme gelöst, man hätte aber ein Forum, in dem die politischen Systeme des „Westens“ und das von Russland gezwungen wären, anständig miteinander umzugehen. Wir können uns nicht vor der Verantwortung drücken, dass die Angst Putins, die Frau Weisband so gut beschreibt, durch die jahrzehntelange Ausgrenzungspolitik des Westens gegenüber Russland mitverursacht wurde.



    Der Westen ist nicht Gott, der immer alles richtig macht!

    • @Günter:

      Wenn ich Ihrer Analyse folge - rechtfertigt eine Ausgrenzung aus der Nato einen Angriffskrieg?

      Ganz sicher nicht.

      Im Gegenteil wäre eine Unterstützung von Russland gegenüber der Ukraine um die Aufnahme in die Nato ein Vertrauensbeweis gewesen, auch selbst in die Nato aufgenommen zu werden.



      Es wäre ein Vertrauensbeweis Russlands gewesen, hätte es keine Verfolgungen, Morde und Vergiftungen von Regimekritikern gegeben. Hätte es rechtsstaatliche Gerichtsverfahren gegeben wäre mit eine Grundlage bestanden aufgenommen zu werden.



      U.s.w.u.s.f.



      Im übrigen: Ein Mensch der seinem Gast - Angela Merkel - der Angst vor Hunden hat, einen solchen bei einem Staatsbesuch vor seinen Füssen herumlaufen lässt, um Einschüchterung zu erzeugen ist gezielt Menschenverachtend berechnend.

    • @Günter:

      Rußland hatte die 90er hindurch das Angebot auf dem Tisch sich der Nato zuzuwenden und MIT Europa die Welt zu gestalten. Die Türen waren offen und Hände weit ausgestreckt.

      Es war Putin der diesen weg verließ, nach und nach ein Diktatur aufbaute und die Osteuropäer damit mehr und mehr zum NATO Beitritt motivierte.

      • @Michael Renper:

        Vielleicht haben Sie Recht und ich bin zu naiv, will ich nicht ausschließen.

    • @Günter:

      Naja Frau Weisband hatte selten mal *nicht* recht.

      Die beste Bundespräsidentin, die wir nie hatten, aber naja, sie ist ja noch jung und was nicht ist kann ja noch werden.

    • @Günter:

      "Russland nicht die Nato-Tür vor der Nase zugeschlagen"



      Meines Wissens nach hat Russland nie einen Antrag auf Mitgliedschaft gestellt.



      "aber es hätte nicht ohne Russland laufen dürfen."



      Ist es auch nicht, auch wenn Putin heute anderes behauptet. [1]



      "Es gibt einige Interviews von Michail Gorbatschow, der ebenso wie Putin die Nato-Osterweiterung kritisiert."



      "Bei den Zwei-plus-vier-Verhandlungen wurde über die Nato ausschließlich im Zusammenhang mit der DDR gesprochen. Das betonte sogar Gorbatschow persönlich. Ihm sollte ja angeblich die Zusage gegeben worden sein, eine Nato-Osterweiterung nicht zuzulassen. Dabei handele es sich um einen „Mythos“, sagte Gorbatschow 2014 [...]„Es konnte so eine Vereinbarung gar nicht geben, es ging nur um das Territorium der DDR." [2]



      "man hätte aber ein Forum, in dem die politischen Systeme des „Westens“ und das von Russland gezwungen wären, anständig miteinander umzugehen"



      Zum Beispiel Foren wie den NATO-Russland-Rat oder den Europarat?



      [1] russlandverstehen....ung-russland-nato/



      [2] www.welt.de/geschi...rung-bedeutet.html

  • 1G
    14231 (Profil gelöscht)

    Anders als es die offiziellen Wahlergebnisse widerspiegeln, dürfte Putin bzw. sein Regime vor allem vom russischen Volk weniger geliebt werden, als er es gerne hätte. Ganz bestimmt aber lieben ihn viele politisch ambitionierte Menschen nicht, die durch ihn leiden mussten und eventuell zum Zuge kommen könnten, wenn er abtritt, ohne sich einer Nachfolge versichern zu können, die ihm loyal ergeben ist.

    Putin hat 1989 aus nächster Nähe erlebt, wie es Vertretern eines Regimes ergehen kann, wenn das Volk seinen Willen frei entfaltet. Er war nicht nur Mitarbeiter des KGB sondern hatte auch Beziehungen zur Stasi, deren Mitarbeiter sich nach der Wiedervereinigung einer juristischen aber auch medialen Verfolgung ausgesetzt sahen. Putin hat seit langem den Punkt überschritten ab dem ein ungeregelter Regimewechsel für ihn persönlich keine existenziellen Gefahren birgt.

    Im Westen scheinen mir sowohl Befürworter als auch Gegner Putins das russische Volk selber nicht sonderlich im Blick zu haben, was sich auch einer höchst selektiven Berichterstattung verdanken dürfte, die dem gesellschaftlichen Leben Russlands nicht sonderlich viel Platz einräumt. Für viele Menschen gehören dort Demonstrationen, einschließlich Verhaftungen, seit langem zum Alltag. Mehr noch gilt dies für widrige wirtschaftliche Verhältnisse, von denen ein überlegener, militärischer Sieg eine willkommene Abwechslung sein dürfte; zumindest für jene, bei denen die Propagandamaschinerie der staatlichen Medien ihre gewünschte Wirkung erzielt.

    Die allgemeine Fokussierung auf den Ukraine-Krieg stellt nun auch eine Gelegenheit dar, innenpolitisch noch restrektiver vorzugehen. Beispielsweise wird Facebook seit gestern stärker reguliert. Die russische Regierung verkauft dies als Strafe für Facebook, wegen der Sperrung russischer Medien. Tatsächlich trifft die Einschränkung von Facebook vorrangig Russen in aller Welt, für die Facebook ein wichtiger Kommunikationskanal ist.

  • RS
    Ria Sauter

    Nein, nicht i.mer sind die Mütter Schuld, wenn Kinder zu Idioten werden



    Das sind die erwachsenen Kinder schon selbst verantwortlich.

    • @Ria Sauter:

      "Nein, nicht i.mer sind die Mütter Schuld, wenn Kinder zu Idioten werden..." ja öfters auch die Väter.

  • Es gibt noch eine Variannte.



    ...Im Kopf von Putin..



    Ich lese Vince Flynn- Mitch Rapp-.Schwachsinn! aber gut!



    Darin geht es um einen russischen Herrscher, der an einem Hirntumor erkrankt ist, nichts mehr zu verlieren hat, Zar Peter Visionen.



    Dieser Despot benutzt den Angriff auf die Ukraine(mit wenigen, alten Soldaten) als Ablenkungsmanöver für die Nato um in Wirklichkeit(mit jungen Soldaten) auch noch die baltischen Staaten anzugreifen und einzuverleiben.



    Nebenstrang, noch bischen Horror mit Menschenversuchen wegen des Tumors.



    Wie gesagt, Schwachsinn!!



    Heute höre ich, das relativ, wenige Truppen des Zarejewitsch bisher im Einsatz sind.

  • Putinfreund Gérard Depardieu hat in Saransk (Russland) sicher noch ein Zimmer für Gerhard Schröder frei. Ich denke dort ist er besser aufgehoben als in Deutschland.

    Wird Schröders Vermögen in Rahmen der Sanktionen eigentlich auch eingefroren, immerhin ist er Teil der Führung eines russischen Staatskonzerns Rosneft. Wenn nicht, warum nicht?

    • 4G
      47202 (Profil gelöscht)
      @Ressourci:

      Das ist doch Unsinn.



      Dann müssten Sie auch gleich alle führenden Topmanager, die mit China Geschäfte machten, zur Rechenschaft ziehen. Siemens, BASF, Deutsche Bank, etc.

      Ebenso Politiker und Staatsmänner, die die Augen verschlossen haben, weil sie es aus Eigennutz nicht sehen wollten - "how many times can a man turn his head and pretend that he just doesn't see? (Bob Dylen, Blowing in the Wind).

      Schröder ist bei weitem nicht an allem schuld.

      • @47202 (Profil gelöscht):

        Warum nicht?



        Wer A sagt muss auch B sagen und Verantwortung tragen. Das gilt für Schröder wie für Manager in China, Saudi Arabien, Nordkorea oder sonstiger Despotenstaaten. Wer mit diesen menschenverachtenden Regiemen Geschäfte macht trägt Verantwortung und hat zu verantworten. Gerhard Schröder wirkt im engsten Kreise Putins. Im Sinne eines Oligarchen ist er qua seines Amtes bei Gazprom ein kleiner deutsch-russischer Oligarch und sollte den gleichen wirtschaftlichen Sanktionen unterliegen wie diejenigen welche russische Namen tragen.

  • Es ist kaum zu glauben, auf welch niedrigen Niveau Putins Gründe für den Krieg in diesem Artikel (und nicht nur hier) interpretiert werden, als ginge es um eine schnelle Filmrezension, statt um eine schwierige historische Textanalyse an Hand von Quellen. Aber damit ist die TAZ in bester Gesellschaft. Der Osnabrücker Friedens- und Konfliktforscher Ulrich Schneckener kritisiert, dass in der deutschen Politik und Öffentlichkeit die wahren Motive des russischen Präsidenten Wladimir Putin bezüglich der Ukraine zu lange unterschätzt, zum Teil sogar ignoriert wurden. Putin habe seit Jahren und nicht erst in den jüngsten Fernsehansprachen der Ukraine eine eigenständige Staatlichkeit abgesprochen, sagte Schneckener dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Die Ukraine ist für ihn ein künstliches Produkt, Russen, Ukrainer und Belorussen sind aus seiner Sicht ein Volk." Dennoch hätten sich deutsche Politiker und auch manche Experten primär auf das Erklärungsmuster konzentriert, Putin benötige die Ukraine als eine Art Pufferstaat gegen den Westen und die Nato, sagte Schneckenert.



    "Die nationalistisch-imperiale Sichtweise des Präsidenten, die aus seiner Sicht gar nicht verhandelbar ist, wurde nur begrenzt ins Kalkül gezogen."



    Quelle:



    www.evangelisch.de...zu-lange-ignoriert

    • @Lindenberg:

      "Putin benötige die Ukraine als eine Art Pufferstaat...."



      Das ist ja mal gar nicht so falsch auch aus Sicht des Westens, denn wenn sich



      Nato und Russland zu nah am Gartenzaun stehen wirds gefährlich.