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Grüne und PatriotismusZu wenig Vaterlandsliebe?

Die AfD und Friedrich Merz unterstellen Robert Habeck, nicht patriotisch zu sein. Ihr Beleg ist ein aus dem Kontext gerissenes Zitat. Ein Faktencheck.

Ein linker Patriot: Robert Habeck 2012 im Watt in Nordfriesland Foto: imago

Berlin taz | Mit der intellektuellen Redlichkeit ist es in Wahlkämpfen leider nicht weit her. Friedrich Merz hat bei Markus Lanz am Mittwochabend ein Musterbeispiel für böswillige Diffamierung abgeliefert. Vielleicht war es aber auch nur beeindruckende Unkenntnis, aber von vorn.

Er nutzte die Gelegenheit, vor einem Millionenpublikum über den Grünen-Vorsitzenden Robert Habeck herzuziehen. Das, was Habeck zum deutschen Staat und zu Patriotismus sage, irritiere ihn „hochgradig“, sagte Merz. Als Beispiel schob er nach, Habeck habe ja gesagt, er könne mit dem Wort Vaterlandsliebe „nichts anfangen“ und fände das Wort Patriotismus „zum Kotzen“.

Habeck, ein vaterlandsloser Geselle? Merz wiederholte eine Diffamierung, die in rechtsextremen Kreisen ungemein beliebt ist. Von der AfD und rechten Trollen im Netz wird der Grünen-Chef seit Jahren als Deutschland-Hasser hingestellt, immer mit Verweis auf das „Zum Kotzen“-Zitat. Auch Konservative wie CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak oder der Abgeordnete Philipp Amthor nutzten es bereits, um Stimmung gegen die Grünen zu machen.

Aus gegebenem Anlass ist deshalb ein Faktencheck angebracht. Das Zitat wird in der Regel aus dem Kontext gerissen. Es steht in Robert Habecks Buch „Patriotismus. Ein linkes Plädoyer“, das im Jahr 2010 erschien. Man muss die Textstelle komplett zitieren, um den Zusammenhang zu erfassen. Habeck schreibt:

„Sinnstiftende, politische Erzählung“

„Als Adressat und Verbindung zwischen den Gegensätzen, zwischen ‚Liberalität‘ und ‚Paternalismus‘, zwischen ‚verantwortungsvoll‘ und ‚kreativ‘, zwischen ‚Bürger‘ und ‚Konsument‘ braucht man ein positives Gesellschaftsverständnis.

Man braucht es, um eine sinnstiftende, politische Erzählung zu schaffen, die Zutrauen und Zuversicht gibt, dass Veränderungen gut sind und es sich lohnt, für sie zu streiten. Man braucht eine Erzählung, die auf Veränderung setzt, auf Gerechtigkeit und Internationalität. Dieses Engagement nenne ich einen ‚linken Patriotismus‘.

Ich schreibe das in vollem Bewusstsein, dass ich Widerspruch provozieren werde. Patriotismus, Vaterlandsliebe also, fand ich stets zum Kotzen. Ich wusste mit Deutschland nichts anzufangen und weiß es bis heute nicht.“

Die Zitate sind elf Jahre alt, aber sie sind korrekt. Entscheidend ist der Zusammenhang: Habeck nimmt das Geständnis, dass er Patriotismus zum Kotzen „fand“ (Imperfekt!), ausdrücklich als Ausgangspunkt für die These, dass sich auch Linke positiv auf die deutsche Gesellschaft beziehen müssten. Anders gesagt: Er korrigiert seine alte Position ausführlich und öffentlich.

Werbung für Verfassungspatriotismus

In dem Tenor geht es in dem Buch weiter. Auf gut 200 Seiten wirbt Habeck für Verfassungspatriotismus, für Begeisterung fürs Gemeinwohl, für gemeinsame Ideale, kurz: für einen linken Patriotismus. Er war einer der Ersten überhaupt, der der deutschen Linken diesen Gedanken schmackhaft machte. Die Stoßrichtung des Grünen ist also genau die Gegenteilige als die von Merz, Ziemiak oder der AfD unterstellte.

Habeck hat auch schon längst eingeräumt, dass die zwei Sätze in dem Buch aus heutiger Sicht missverständlich sind. „Heute würde ich das wohl nicht mehr so schreiben“, sagte er im April 2019 der Bild am Sonntag. Wieder beteuerte er, dass Linke patriotische Symbole nicht Rechten überlassen dürfen: „Fahne und Hymne gehören nicht den Rechtspopulisten.“ Sein Buch erkläre, sagte Habeck, warum „auch linkere Parteien sich um ein Wir-Gefühl und Heimat kümmern müssen“.

Auch der Kurs der Grünen unter Habeck und Annalena Baer­bock widerlegt die Behauptung, sie wüssten mit Deutschland nichts anzufangen. Die Ökopartei regiert in elf Bundesländern mit und geht schwierigste Bündnisse ein, um jenseits der AfD Mehrheiten zu bilden. Dabei ignoriert sie zum Wohle des Landes manchmal sogar ihre eigene Schmerzgrenze.

Ein Beispiel: In Sachsen-Anhalt kam es im Dezember zu einer veritablen Krise, weil die CDU-Fraktion eine Gebührenerhöhung von 86 Cent für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk blockierte. Sie tat das gegen den Willen des eigenen CDU-Ministerpräsidenten Reiner Haseloff, gegen den Willen der Regierungspartner SPD und Grüne, gegen den Willen aller anderen Länderparlamente – aber zur großen Freude der AfD, die den angeblich linksgrün versifften Staatsfunk hasst.

Wie staatstragend war die Thüringer CDU-Fraktion?

Die Grünen tolerierten diesen, nun ja: patriotischen Akt der Sachsen-Anhalt-CDU zähneknirschend, weil sie dem Land mitten in der Corona-Pandemie keine Regierungskrise zumuten wollten. Wer demonstrierte da wohl die staatstragendere Haltung? Und wie staatstragend war die Thüringer CDU-Fraktion, die zusammen mit der AfD einen Kurzzeit-Ministerpräsidenten von der FDP wählte? Egal, solche Fragen führen weg vom Thema, den Grünen.

Habeck und Baerbock wiederholen jedenfalls permanent, dass die staatlichen Institutionen geschützt und die demokratische Mitte zusammengehalten werden müssen. Sie überschrieben ihre Sommerreise 2018 mit einem Zitat aus der Nationalhymne („des Glückes Unterpfand“). Über ihrem Grundsatzprogramm steht ein Fragment aus dem Grundgesetz („… zu achten und zu schützen …“).

Robert Habeck ist sozusagen der patriotischste Grüne der Welt. Man kann all das ignorieren und ihm trotzdem ein gestörtes Verhältnis zum Staat unterstellen, wie Merz es tut – aber dann operiert man an der Grenze zu Fake News.

Bitte keinen Westentaschen-Populismus

Völlig abwegig aber ist, dass Merz bei Lanz ausgerechnet die Koalition in Schleswig-Holstein als Beispiel für „vernünftige Grüne“ anführt, weil sie dort mit CDU und FDP regierten. Die Jamaika-Koalition hat Habeck 2017 maßgeblich organisiert und war unter Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) Energiewendeminister und Vizeregierungschef.

Wie gesagt, vielleicht hatte Friedrich Merz, der nie ein Regierungsamt hatte oder einen Amtseid schwor, bei Lanz einfach nicht die Fakten parat? Dagegen spricht, dass sein Sprecher auf taz-Anfrage am Donnerstag nichts korrigiert oder zurücknimmt, sondern nur auf den Faktenchecker von Correctiv verweist. Jener zitiert die Sätze aus Habecks Buch korrekt, liefert aber ebenfalls keinen weiteren Kontext.

Merz fühlt sich in dieser Frage also offenbar im Recht. Und nun? Um es mal ganz staatstragend und patriotisch zu sagen: Wenn das das intellektuelle Niveau des Bundestagswahlkampfes werden soll, dann gnade uns Gott. Friedrich Merz sollte lieber erklären, wie ein gutes Deutschland für alle aussehen könnte, statt Ausflüge in den Westentaschenpopulismus zu unternehmen.

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27 Kommentare

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  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - hält drauf:

    “ btw: Noch so ein Niemand: taz.de/Gruene-und-...iotismus/!5739298/ Der schafft sicher auch Schiffbruch im Wattenmeer.







    My Name IS Nobody. Immer wieder Nemo. ob als Fischlein oder als Kommandante der Nautilus - 20.000 Meilen unter dem Meer. Alle einem gewissen "Niemand" aka Outis nachempfunden en.wikipedia.org/wiki/Outis Wieviele Werke wurden in den Künsten durch diesen Nemo-Nobody schon inspiriert? Nobody knows. Schon eigenartig, denn "Odysseus war ein Blender." (© polyphem.os)



    Aber solche Typen schaffen es ja immer wieder bis ganz nach oben. Selbst aus der Unterwelt kommen sie zurück.“

    kurz - & here comes Ludwig Armstark -



    m.youtube.com/watch?v=SVKKRzemX_w

  • Witzig, diese Diskussion hier...und vor allem sehr, sehr deutsch:



    Vielleicht macht genau das den neuen deutschen Patriotismus aus, eben diese Distanz zu Staat, Flagge und Hymne...

    An zackigen preußischen Militarismus, Jägerzäune und Gartenzwerge denke ich jedenfalls schon lange nicht mehr wenn etwas angeblich „typisch deutsch“ sein soll...

  • Vielleicht reden wir aneinander vorbei. Mir geht es überhaupt nicht um Liebe. Selbstverständlich liebe ich dieses Land nicht. Für mich ist es in Ordnung hier zu leben, manches gefällt mir, manches nicht, der Begriff Liebe ist in dem Zusammenhang aus meiner Sicht unangemessen.



    Mir erscheinen auch die Begriffe Patriotismus oder Nationalismus so übertrieben. Ein Politiker (so wie Herr Habeck) muss meiner Meinung nach weder Nationalist noch Patriot sein (das ist vielleicht sogar nachteilig), er muss das Land in dem/für das er arbeitet auch nicht lieben, aber er sollte, meiner Meinung nach, mit diesem Land etwas anfangen können. Das Land sind ja auch die Bürger, mit und ohne Migrationshintergrund, die hier leben, und die, aus meiner Sicht, darauf angewiesen sind, dass die gewählten Politiker gestalten, Rahmenbedingungen schaffen, Positives bewirken u.v.m.; nur wie, wenn man mit dem Land nichts anzufangen weiß? Was will er dann in der deutschen Politik, wie etwas gestalten wollen, wenn es egal ist, ob es um das Management einer Hühnerzucht, die Stadt Timbuktu, das Rektorat einer Universität, den Entwurf einer Schwimmhalle oder sonstiges geht? Damit könnte er vermutlich ebenso wenig anfangen und ich finde das zu oberflächlich und beliebig. Aber mir ist klar, er hat seine Anhänger und auf deren Einschätzung kommt es an, nicht auf meine.

  • "sondern sich für die abschaffung der deutschen nationalhymne einsetzen"

    Der Zug ist bekanntermassen schon 1989/90 mit der Debatte abgefahren, welche Hymne denn nun die Identität dieses Landes und der in ihm lebenden Menschen adäquat zum Ausdruck bringen könne ... nach meiner Erinnerung war damals auch die Kinderhymne von Brecht im Gespräch.



    Und, ehrlich gesagt, habe ich auch nie verstanden, weshalb ausgerechnet dieser grässliche Borussenmoloch Berlin wieder deutsche Hauptstadt werden musste ... eine Entscheidung für Frankfurt als Metropole des deutschen Finanzkapitals wäre da wesentlich ehrlicher im Hinblick auf das Selbstverständnis dieses Staates gewesen.



    Komischerweise finden auch Linke Berlin als Hauptstadt ganz geil ... naja, jedenfalls haben wir jetzt den Salat.

    • @Abdurchdiemitte:

      Na ja, der grässliche Moloch war eben die einzige Stadt, die dieser Staat zu bieten hatte.

      Der Rest war Provinz in verschieden Abstufungen.

      Frankfurt als Metropole ... und die Oder ist dann der neue Atlantik, oder wie? ;-)



      Da ist schon mal klar, warum es die Frankfurte nicht geworden sind. ;-)

      Die Linken finden Berlin natürlich geil, weil sie ja nichts anderes als Hauptstadt kennen.

      Bei "Hauptstadt der DDR" musste man nur einen Buchstaben austauschen und zweie verschieben. Ansonsten bleibt ja alles bei Alten.

      Außerdem ist Berlin traditionel rot. Man will ja auch mal ein paar Wahlen gewinnen. :-)

      • @rero:

        Von Berlin als deutscher Reichshauptstadt sind in der jüngeren Geschichte innerhalb von 25 Jahren zwei Weltkriege ausgegangen mit verheerenden Folgen für Europa und die ganze Welt ... da sagt es einiges über das deutsche Nationalbewusstsein aus, dass ausgerechnet diese Stadt im Wiedervereinigungsprozess den Zuschlag bekam. Aber das ist meine ganz persönliche Meinung, es macht mir nichts, wenn ich völlig alleine damit dastehen würde.



        Mit Frankfurt meinte ich übrigens die Metropole am Main, nicht Frankfurt an der Oder.

        • @Abdurchdiemitte:

          Berlin war aber auch die erste sozialistische Hauptstadt auf deutschem Boden.

  • 1G
    164 (Profil gelöscht)

    Put your money where your mouth is, Fritz, anstatt gänzlich unpatriotisch von "Neidsteuer" zu faseln...

  • Ach welches Niveau.... zum Thema hat der einstige Bundespräsident Gustav Heinemann 1969 alles wesentliche gesagt: "Ach was, ich liebe keine Staaten, ich liebe meine Frau; fertig!"

  • Warum ich ein Problem mit dem Begriff "Patriotismus" habe? Vaterland ist das Land, aus dem mein Vater stammt. Das muss ja aber nicht zwangsläufig das Land sein, in dem ich geboren wurde, aufgewachsen bin, lebe. In diesem Kontext kann "Patriotismus" eine massive Integrationsbremse sein, denn für Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland ist Deutschland dann nicht das Vaterland.



    Jeder Mensch sollte sich dort positiv einbringen, wo er lebt, unabhängig davon, woher er kommt (oder seine Vorfahren). Das hat absolut gar nichts mit Fahnen und Hymnen zu tun, sondern mit Sinnhaftigkeit.

    • @Grummelpummel:

      "Jeder Mensch sollte sich dort positiv einbringen, wo er lebt, unabhängig davon, woher er kommt (oder seine Vorfahren). Das hat absolut gar nichts mit Fahnen und Hymnen zu tun" - warum werden dann Begriffe wie 'Deutschtürken' geframed und in hörigen Medien ständig verwendet, als wäre das normal?

  • Wieso muss irgendjemand diesen Libertarians beweisen, der/ sie patriot sei oder ein Vaterland habe?



    Das sind ja tolle Koalitionsverhandlungen.

  • journalismus soll als besonders geschützte "vierte gewalt" kritisch hinterfragen , kontrollieren , man geniesst beträchtliche privilegien - ohne mandat. die besseren sind sogar imstande sich in das andere zu denken , dialektik , verstehen ohne überheblichkeit , z.b. ist der vielgerühmte verfassungspatriotismus elitär und bedient nicht jedermann - mitunter unabhängig von begabung und herkunft. die dümmeren beschränken sich z.b. bar jeglicher selbskritik auf die ablehnung von 71 millionen trump - wählern , zementieren die spaltung , trommeln auf ihre vermeintlich redliche brust , wähnen sich auf der einzig verständigen seite. und zeigen so ihr missverständiges verhältnis zur demokratie. am unerfreulichsten jene , welche intellektuelle redlichkeit einfordern , jedoch vornehmlich als sprecher ihrer lieblingspartei glänzen – welcher sie diverse objektiver verirrungen per se vergeben. doch wehe der politische gegner vermeldete vergleichbares……….

  • "Ich wusste mit Deutschland nichts anzufangen und weiß es bis heute nicht."



    Diesen Satz finde ich erheblich verstörender. Als Politiker sollte man, meiner Meinung nach, mit dem Land in dem man politisch wirkt/politisch wirken will, durchaus etwas anfangen können. Nach der Wahl im September hat er vielleicht eines der höchsten politischen Ämter inne, in einem Land, mit dem er nichts anzufangen weiß.



    Ich nehme an, er wurde in Deutschland sozialisiert, hat es relativ weit gebracht und weiß mit diesem Land trotzdem nichts anzufangen?

    Als Wählerin und Bürgerin dieses Landes gefällt mir das nicht, aber er ist ja wohl auch kaum auf meine Stimme angewiesen.

    • @*Sabine*:

      Mir geht es wie dem Zitierten, ich kann mit Deutschland nichts anfangen. Das Ganze Konzept "Deutschland" finde ich nicht überzeugend. Ein Machtkonstrukt vor nicht mal allzu langer Zeit aus kleineren Einheiten zusammengestückelt. Das Volk? Hatte dabei nichts zu melden. Staaten sind künstlich erschaffene Gebilde der Machtsicherung, nichts weiter. Die Propaganda verlangt, diese Machtgebilde lieben zu müssen. Na, dankeschön. Ich liebe, wen ich will, ob es Herrn Merz nun passt oder nicht. Ihn übrigens liebe ich nicht, aber das tut eigentlich nichts zur Sache, wollte es nur erwähnt haben. Patriotismus ist die Einstiegsdroge für Nationalismus, das "wir sind die Guten" gegen "die anderen sind die Bösen". Das kleinliche Denken braucht solche Abgrenzung, die Selbstüberhöhung. Wohin es führt? Ein Blick in die Geschichte gibt Auskunft: eine Aneinanderreihung kriegerischer Auseinandersetzungen mit Millionen von Toten.



      Eine gutes Beispiel aktuell liefern derzeit die USA, dort heisst das Zauberwort "antiamerikanisch". Wer es zuerst benutzt, hat gewonnen. Busse und Bahnen antiamerikanisch? Tja, da hat die Union Pacific wohl gepennt mit der Antiamerikanismus Schelte für Autos. Das lassen sich Leute einreden und halten sich für Patrioten. Und am Ende stürmen die Fanatiker des America first das Kapitol.



      Nein, mit Deutschland weiss ich nichts anzufangen, genausowenig wie mit USA oder Vatikan. Schade, dass wir es nicht mehr erleben werden, wie gut es sein könnte, wenn man sich diesen Unfug schenkte.

      • @Stechpalme:

        Nachtrag:



        Mir wurde jetzt klar, was aus meiner Sicht an diesem Satz eines Politikers so verstörend wirkt. "Mit etwas nichts anfangen können" geht oft/meist einher mit "etwas nicht schätzen/wertschätzen" ... und bei Politikern, die ja unglaubliches Zerstörungspotential aktivieren können, finde ich das beängstigend.

      • 9G
        97287 (Profil gelöscht)
        @Stechpalme:

        Voll einverstanden. Mein Kietz gehört mir und baut mir bloß keine Windmühlen aufs Tempelhofer Feld .



        Es hatte schon seinen Grund ,warum die Mauer gebaut wurde. Schafft viele Klein-Staaten und Haberländer. Mit Europa( Frankreich, England, Italien,Spanien, Portugal, Holland und Belgien) , allesamt ehemalige verbrecherische Kolonialstaaten, kann Habeck vermutlich auch nichts anfangen. Der Mann ist nicht wählbar,

      • @Stechpalme:

        Sie müssen mit D nix anzufangen wissen. Es sei denn, Sie wollen Bundeminster oder Kanzler Deutschlands werden. In diesem Zusammenhang ist die Aussage zersetzend.

  • „Fahne und Hymne gehören nicht den Rechtspopulisten.“

    zumindest für die deutsche nationialhymne kann man das leider nicht sagen und Robert Habeck müsste das wissen



    und sollte das dumme lied dessen verfasser ein frankophober deutscher nationalist ein bekennender antisemit und ein fan des preussischen militarismus war weder mitsingen noch zitieren



    sondern sich für die abschaffung der deutschen nationalhymne einsetzen

    auch daran ob "Einigkeit und Recht und Freiheit " in dieser reihenfolge des "Glückes Unterpfand " sind kann man erhebliche zweifel haben.

    wann war den die deutsche einigkeit am grössten?in zeiten in denen deutschland zu europas unglück und auch zu seinem eigenen dem



    patr-idiotismus verfallen war -zum beispiel bei den von Otto von Bismarck zum zweck der gründung des deutschen nationalstaates angezettelten drei kriegen gegen dänemark österreich und frankreich oder in den beiden weltkriegen die der deutsche nationalstaat begann

    dass er patriotismus zum kotzen findet gefällt mir-ein linker ist er damit aber noch lange nicht-wesentliche komponenten des linksseins fehlen.denn er ist nicht antikapitalistisch und erkennt die kapitalistische eigentumsordnung an.ausserdem hat er sich auch nicht klar genug von imperialismus und militarismus abgegrenzt



    dass er sich vorstellen kann mit den unionsparteien eine koalition einzugehen spricht auch sehr dagegen ihn als einen echten linken anzuerkennen

    aber auch wenn er kein solcher ist-ist es zu loben dass er sich kritisch zum patr-idiot-ismus verhält

    • @satgurupseudologos:

      "dass er patriotismus zum kotzen findet gefällt mir-ein linker ist er damit aber noch lange nicht-wesentliche komponenten des linksseins fehlen.denn er ist nicht antikapitalistisch und erkennt die kapitalistische eigentumsordnung an.ausserdem hat er sich auch nicht klar genug von imperialismus und militarismus abgegrenzt

      dass er sich vorstellen kann mit den unionsparteien eine koalition einzugehen spricht auch sehr dagegen ihn als einen echten linken anzuerkennen"

      Obwohl ich Ihrer Position in diesem konkreten Punkt sogar zustimme, @Satgurupseudologos, sollten wir in dieser Frage nicht unbedingt mit dem Finger nur auf Habeck und die Grünen zeigen.



      Vielleicht liegt es auch an der zunehmenden Begriffsverwirrung und Unbestimmtheit bzw. unklaren ideologisch-politischen Positionierung innerhalb des linken Spektrums, was "Linkssein" heutzutage überhaupt noch bedeutet.



      Wenn es da für Sie persönlich überhaupt keine Zweifel gibt ... schön für Sie. Andererseits bestimmen Sie auch nicht, welche politischen Schlussfolgerungen - etwa im Hinblick auf die Beteiligung an Regierungkolitionen - sich aus einer "linken" Standortbestimmung ergeben, so nach dem Motto: nur wo Nutella draufsteht, ist auch Nutella drin.



      Spätestens seit 1989 sollten Linke wissen, wie bitter es sein kann, auf ewig am Bahnsteig zu stehen und die Züge nur noch vorbeifahren zu sehen.

    • @satgurupseudologos:

      Nach Ihrer Lesart ist selbst Die Linke nicht mehr links.

      Sie bekennt sich nämlich ebenfalls zur kapitalistischen Eigentumsordnung.

      Und von CDUlern lässt sie sich auch wählen, wie Thüringen beweist.

  • Braucht es gegen diesen Vorwurf wirklich einen "Faktencheck"? Man muss auch nicht über jedes Stöckchen springen, das einem von der AFD oder Merz hingehalten wird...

    Unter Schultes Leserinnen und Lesern dürfte es zumindest kaum Menschen geben, die es schlimm finden, "nicht patriotisch" zu sein, ganz ohne Faktencheck.

    • @Totti:

      Gut, aber würden Sie jemanden zum Vorstand eines Angelvereins wählen, der bekennt, dass ihm Angler egal sind?

      • @rero:

        Ich erwarte zumindest nicht, von meinem Vereinszustand geliebt zu werden... Außerdem sagte Habeck ja nicht, dass ihm die Deutschen egal wären.

        So korrigiere ich meinen vorherigen Kommentar: den Faktencheck braucht es leider doch, selbst hier.

  • "Auch der Kurs der Grünen unter Habeck und Annalena Baer­bock widerlegt die Behauptung, sie wüssten mit Deutschland nichts anzufangen. Die Ökopartei regiert in elf Bundesländern mit und geht schwierigste Bündnisse ein, um jenseits der AfD Mehrheiten zu bilden. Dabei ignoriert sie zum Wohle des Landes manchmal sogar ihre eigene Schmerzgrenze."

    Warum tun sie das wohl? Weil Kaiser Wilhelm schon 1914 sagte, er kenne keine Parteien mehr, sondern nur noch Deutsche? Oder wie es Wiglaf Droste sinngemäss formulierte: die Grünen hätten es binnen kürzester Zeit geschafft, wofür die Sozialdemokraten noch 100 Jahre benötigten - nämlich der Nation in den Arsch zu kriechen?

  • AFD und Merz sind kein Gradmesser für gar nix. Und Partiotismus ist sowieso fürn Eimer.

    • 9G
      92293 (Profil gelöscht)
      @Rübenmus Fanzine:

      LOL ... wir wurden über 50 Jahre nun mal so geprägt, dass Patriotismus in Kombination mit kriegerischen Auseinandersetzungen das eigentliche Bindeglied für das Nationale Bewußtsein sind. Ich habe bis heute keine gesteigerte Affinität zur Flagge entwickelt, finde es aber manchmal lächerlich, wenn ich mich von der Reichsbürgerflagge distanzieren soll um anständig Haltung zu zeigen. Die kann man verbieten PUNKT.