piwik no script img

Foto: imago [Montage]

200. Geburtstag von Friedrich EngelsDer Erfinder des Marxismus

Am 28. November ist der 200. Geburtstag von Friedrich Engels. Er stand zeitlebens im Schatten seines Freundes Karl Marx. Zu Unrecht. Eine Würdigung.

Z ehn Sommertage in Paris haben das Leben von Karl Marx und Friedrich ­Engels für immer verändert. Eigentlich wollte Engels im August 1844 nur kurz bei Marx vorbeischauen, aber die gemeinsamen Kneipentouren uferten aus, weil beide erkannten, wie perfekt sie sich ergänzten.

Empfohlener externer Inhalt

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Marx hatte in antiker Philosophie promoviert, war auf der Flucht vor den preußischen Behörden und lebte im französischen Exil. Engels hingegen war Fabrikantensohn, hatte eine Handelslehre absolviert und fast zwei Jahre in Manchester verbracht, das damals das Zentrum des industriellen Kapitalismus war. Marx lieferte den philosophischen Überbau und den revolutionären Schwung, während Engels über die Empirie verfügte und wusste, wie es in den Betrieben aussah.

In diesen zehn Sommertagen entstand eine Freundschaft und Arbeitsgemeinschaft, die ein Leben lang halten sollte. Die Bedingung dafür war von Anfang an klar: Engels musste bereit sein, sich unterzuordnen, denn Marx konnte charmant sein, aber an der eigenen Bedeutung zweifelte er nie.

Da fügte es sich gut, dass Engels ebenfalls überzeugt war, dass Marx das Genie in ihrer Beziehung war. Nach Marx’ Tod schrieb Engels 1886: „Marx stand höher, sah weiter, überblickte mehr und rascher als wir andern alle. Marx war ein Genie, wir andern höchstens Talente.“

Tatsächlich war Engels kein großer Theoretiker, und sein Stil konnte sich nicht mit Marx’ fulminanter Prosa messen. Aber er besaß mehr als nur „Talent“. Er war nicht nur ein guter Geschäftsmann, sondern auch ein sehr guter Journalist. Seine Texte sind gründlich recherchiert, lesen sich flüssig, sind immer verständlich und oft witzig.

Ohne Engels hätte es Marx nicht gegeben – jedenfalls nicht den Marx, den wir heute kennen. Dank Engels entdeckte Marx die Ökonomie, und es war Engels, der den Marxismus bleibend prägte, als er den Nachlass des Freundes ordnete. Engels hat das „Denkmal“ errichtet, auf dem Marx dann stand.

Engels war zwei Jahre jünger als Marx und wurde 1820 in Barmen im Wuppertal, geboren. Er war das älteste von neun Kindern und wurde mit dem gleichen Vornamen bedacht wie sein Vater: Friedrich. Die Eltern wünschten sich eine Kopie ihrer selbst. Der erstgeborene Sohn sollte später die Textil­fabriken der Familie übernehmen und als gottesfürchtiger Pietist in Barmen leben. Es kam bekanntlich anders.

Engels wuchs in einer der ersten Industriestädte Deutschlands auf. Er wusste, wie der Frühkapitalismus aussah – und wie er roch

Barmen und das benachbarte Elberfeld waren damals eine Besonderheit: Sie gehörten zu den allerersten Industriestädten in Deutschland, während ansonsten noch die Landwirtschaft und das Handwerk dominierten. Über 70.000 Menschen drängten sich 1840 an der Wupper, und das Tal war so eng, dass die Fabrikbesitzer nicht getrennt von ihren Tagelöhnern leben konnten. Villen standen direkt neben Arbeiterquartieren. Und überall stank es. Nach Farbe, Bleichmitteln, Kloake. Anders als Marx, der im beschaulichen Trier aufwuchs, wusste Engels, wie der Frühkapitalismus aussah – und roch.

Der Vater wollte unbedingt erzwingen, dass der begabte Sohn in die Familienfirma einsteigt, und um ganz sicherzugehen, dass Engels nicht studieren konnte, verhinderte er schon das Abitur: Trotz exzellenter Noten wurde Engels vorzeitig aus dem Gymnasium genommen und musste stattdessen 1838 eine Lehrstelle bei einem Großhändler in Bremen antreten.

Während Engels Geschäftsbriefe von England bis Haiti schrieb, führte er zugleich eine Zweitexistenz: Unter dem Pseudonym Friedrich Oswald verfasste er Gedichte, Essays und kritische Zeitungsartikel. Ohne jede journalistische Ausbildung stieg der 19-Jährige zu einem bekannten Journalisten auf.

Besonders bemerkenswert waren seine „Briefe aus dem Wuppertal“, in denen er das Leiden der Werktätigen schilderte: „Das Arbeiten in den niedrigen Räumen, wo die Menschen mehr Kohlendampf und Staub einatmen als Sauerstoff, und das meistens schon von ihrem sechsten Jahre an, ist grade dazu gemacht, ihnen alle Kraft und Lebenslust zu rauben. (…) Unter den eingebornen Gerbern sieht man auch kräftige Leute, aber drei Jahre ihres Lebens reichen hin, sie körperlich und geistig zu vernichten; von fünf Menschen sterben drei an der Schwindsucht.“

In Bremen verlor Engels endgültig den Gottesglauben, den ihm seine Eltern anerzogen hatten. Doch hätte er sich vom Christentum wohl niemals lossagen können, hätte er nicht einen neuen Gott gefunden: Engels bekehrte sich zu Hegel. Der Philosoph war zwar 1831 an der Cholera gestorben, aber seine Schüler lehrten noch in Berlin.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk, im praktischen Wochenendabo und rund um die Uhr bei Facebook und Twitter.

Also wollte Engels unbedingt in die preußische Hauptstadt umziehen, und damit der Vater nicht misstrauisch würde, meldete er sich freiwillig zum einjährigen Militärdienst bei der preußischen Artillerie. Durch diese Stippvisite behielt Engels lebenslang ein Faible für Militärstrategien, weswegen er in der Familie Marx später „der General“ genannt wurde.

Obwohl Engels kein Abitur hatte, schmuggelte er sich in die Berliner Universität und lernte in einer Schelling-Vorlesung Kommilitonen kennen, die später weltberühmt werden sollten: den dänischen Philosophen Søren Kierkegaard, den russischen Anarchisten Michail Bakunin und den Schweizer Kulturhistoriker Jacob Burckhardt.

Da Engels auch in Berlin journalistisch arbeitete, bemerkte der Vater im fernen Wuppertal recht bald, dass der Sohn schon wieder auf Abwegen wandelte. Kaum war der Militärdienst vorbei, wurde Engels 1842 nach Manchester expediert, wo der Vater eine Tochterfirma besaß, die Baumwollgarn herstellte und rund 400 Arbeiter beschäftigte. Dieser Abstecher in die Welt des Industriekapitalismus sollte den Sohn für immer prägen – und weiter radikalisieren.

Marx-Engels-Denkmal vor dem Palast der Republik in Ost-Berlin 1987 Foto: imago

In Manchester lernte Engels auch Mary Burns kennen, eine irische Arbeiterin, der er zwar nicht immer treu war, mit der er aber bis zu ihrem Tod 1863 zusammenlebte – ohne sie je zu heiraten. Engels lehnte bürgerliche Konventionen wie die Ehe ab und war damit deutlich radikaler als Marx, der die Bourgeoisie zwar bekämpfte, aber wie ein Bourgeois lebte. Marx war es auch sehr wichtig, dass seine drei Töchter standesgemäße Partien machten.

Mary Burns führte ihren Lebensgefährten durch die Slums von Manchester, was Engels zu seinem ersten bedeutenden Text inspirierte. Im Januar 1844 erschien sein Aufsatz „Umrisse zu einer Kritik der Nationalökonomie“, und es ist kein Zufall, dass Marx’ Hauptwerk „Das Kapital“ später einen Untertitel tragen sollte, der sehr ähnlich klang: „Kritik der politischen Ökonomie“.

Bis heute wird Engels gern als willenloser Zuarbeiter von Marx betrachtet, doch dies wird ihm nicht gerecht: Es war Engels, nicht Marx, der als Erster die deutsche Philosophie mit der liberalen Wirtschaftstheorie von Adam Smith und David Ricardo verband. Erst nachdem Marx den Aufsatz von Engels gelesen hatte, entwickelte er eine Ahnung davon, wie sich Hegels Dialektik mit den ökonomischen Realitäten des Kapitalismus verknüpfen ließ. Marx selbst hat immer anerkannt, wie viel er Engels zu verdanken hatte. Noch Jahre später nannte er dessen kurzen Artikel eine „geniale Skizze zur Kritik der ökonomischen Kategorien“.

In seinem Aufsatz hantierte der 23-jährige Engels nicht nur gekonnt mit Adam Smith und David Ricardo – er war auch einer der ersten Ökonomen, die die Konjunkturschwankungen richtig beschrieben. Für den Hegelianer Engels waren Wirtschaftskrisen angewandte Dialektik, denn sie kulminierten in einem erstaunlichen Paradox: Ausgerechnet der Reichtum produzierte große Not, „dass die Leute vor lauter Überfluss verhungern. (…) in dieser lebendigen Absurdität befindet sich England seit geraumer Zeit.“ Mit Liebe zum Detail beschrieb Engels die Widersprüche, die sich in einer Wirtschaftskrise auftun: „Ein Teil des Kapitals zirkuliert mit ungeheurer Schnelligkeit, ein anderer liegt tot im Kasten. Ein Teil der Arbeiter arbeitet vierzehn, sechzehn Stunden des Tages, während ein anderer faul und untätig dasteht und verhungert.“

Noch hatte Engels keine ausgefeilte Theorie, wie es zu diesen Krisen kommen konnte. Aber er sprach bereits die Börsenspekulation an, und er sah auch, dass die einzelnen Fabrikanten und Arbeiter keinen Überblick über das Gesamtgeschehen hatten, sondern sich „als zersplitterte Atome“ von ihren Erwartungen leiten ließen. Der britische Ökonom John Maynard Keynes hat die prinzipielle Unsicherheit später zu einem zentralen Baustein seiner Theorie gemacht.

Man wird nie wissen, ob Marx allein auch derartige Ideen entwickelt hätte. Wahrscheinlich ist es nicht. Jedenfalls fällt auf, dass er sich der Ökonomie erst zuwendet, nachdem er zehn Tage lang mit Engels in Paris diskutiert hatte.

Engels war damals auf dem Rückweg von Manchester nach Barmen, wo er wieder ins heimische Familiengeschäft einsteigen sollte. Im Wuppertal schrieb er dann in nur sechs Monaten ein Buch nieder, das noch heute als eine der besten soziologischen Studien des 19. Jahrhunderts gilt: „Die Lage der arbeitenden Klasse in England“.

Engels wandte darin erstmals einen Trick an, den Marx später im „Kapital“ übernehmen sollte: Er zitierte vor allem den ideologischen Gegner, also die Liberalen. Wenn selbst die Bourgeoisie zugeben musste, dass die Arbeiter in entwürdigenden Umständen lebten, dann war dies wirkungsvoller als jede Anklage aus der Feder eines Sozialisten.

Oft reichte es schon, die amtlichen Gesundheitsstatistiken heranzuziehen, um die Verelendung zu dokumentieren: „In Liverpool war 1840 die durchschnittliche Lebensdauer der höheren Klassen (gentry, professional men etc.) 35, der Geschäftsleute und bessergestellten Handwerker 22 Jahre, der Arbeiter, Tagelöhner und der dienenden Klasse überhaupt nur 15 Jahre.“ Engels wollte damals skandalisieren, dass die Oberschicht doppelt so lange lebte wie das Proletariat. Für heutige Leser ist aber genauso interessant, dass selbst viele Reiche nicht alt wurden.

Während Engels zu Hause in Barmen an seinem Buch arbeitete, betätigte er sich nebenher als Revolutionär. Im benachbarten Elberfeld hielt er eine kommunistische Rede und wurde prompt von der preußischen Polizei verfolgt.

Karl Marx (rechts) mit seinen Töchtern Jenny, Eleanor und Laura – und seinem Freund Engels 1864 Foto: imago

Ganz Wuppertal redete bereits über die Familie Engels und ihren renitenten Sohn, sodass der Vater ihn so schnell wie möglich aus Barmen entfernen wollte. Erstmals war er bereit, ihm ein Leben jenseits des Familienunternehmens zu finanzieren. Bestens alimentiert ging Engels ins Exil – und unternahm mit Marx eine Studienreise nach Manchester, um dem Freund die Slums und die Textilunternehmen zu zeigen. Ohne Engels hätte der Bücherwurm aus Trier wohl nie eine Fabrik von innen gesehen.

Die ersehnte Revolution brach schließlich im Frühjahr 1848 aus, scheiterte aber schnell. Marx und Engels blieb nur die Flucht nach London, denn Großbritannien war das einzige Land in Europa, das ausländische Sozialisten unbehelligt ließ. Allein aus Deutschland siedelten etwa 20.000 Ex-Revolutionäre nach London um.

Die britische Duldung der Exilanten dokumentierte, wie sehr sich Marx und Engels geirrt hatten. Sie hatten geglaubt, dass England reif für den Klassenkampf sei, weil sich dort die Arbeiter in Städten ballten. Doch stattdessen war eine Revolution so unwahrscheinlich, dass die britische Regierung die Umtriebe der auswärtigen Sozialisten gelassen tolerieren konnte.

Im Londoner Exil war Marx permanent von Geldsorgen geplagt. In einem Brief an Engels stöhnte er in dem typischen Sprachenmix, den sich die beiden im Ausland angewöhnt hatten: „Ich glaube nicht, daß unter solchem Geldmangel je über ‚das Geld‘ geschrieben worden ist. Die meisten autores über dies subject waren in tiefem Frieden mit the subject of their researches.“

Marx hielt es für eine Art Schicksal, dass er kein Geld hatte. Ihm wäre niemals in den Sinn gekommen, ernsthaft nach einer Anstellung zu suchen. Zu seinem Glück hatte er es auch nicht nötig, berufstätig zu werden – Engels war lebenslang bereit, ihn zu finanzieren.

Die erste Zeit in London war auch für Engels schwierig, denn seine Eltern schickten ihm kein Geld mehr. Selbst die geduldige Mutter war entsetzt, dass Sohn Friedrich als Dauerrevolutionär leben wollte, und schrieb ihm: „Da Du Deinen Weg gehst, den wir, gelinde gesagt, nicht billigen können, so kannst Du auch nicht erwarten, daß wir Dich darin unterstützen.“

Widerwillig sah Engels ein, dass er in die Familienfirma zurückkehren musste. Sein Vater war auch gern bereit, ihn wieder in Manchester einzusetzen, denn er brauchte dringend einen Spitzel vor Ort: Friedrich senior hatte den berechtigten Verdacht, dass er von seinen Kompagnons, den Gebrüdern ­Ermen, betrogen wurde. Sohn Friedrich sollte die Bücher durchforsten und die Konten kontrollieren. Anfangs war Engels nur ein normaler Angestellter, doch zur Überraschung seines Vaters entpuppte er sich als ein derart fähiger Manager, dass er bald am Gewinn beteiligt wurde.

Von 1851 bis 1869 verdiente Engels mindestens 23.289 Pfund in der Firma seines Vaters – wovon wahrscheinlich 3.121 Pfund an Marx gingen. Doch egal, wie viel Geld Engels überwies: Es war nie genug. Weder Marx noch seine Frau Jenny konnten mit Geld umgehen.

1867 erschien „Das Kapital“, an dem Marx etwa zwanzig Jahre gearbeitet hatte. Das Buch war zwar kein Bestseller, verkaufte sich aber deutlich besser als alle anderen Werke, die Marx bis dahin geschrieben hatte: Die Auflage von 1.000 Stück war nach vier Jahren vergriffen, sodass es 1873 schon zu einem Nachdruck kam. Dieser Erfolg war auch Engels zu verdanken. Ihm gelang es, Besprechungen in neun deutschsprachigen Zeitungen abzusetzen – indem er seine Rezensionen anonym schrieb und als bürgerlicher Kritiker posierte, um die Chancen auf einen Abdruck zu erhöhen. Der Tenor war immer, Marx hätte ein Meisterwerk abgeliefert und die sozialistische Bewegung mit einer Theorie versehen.

1869 gelang es Engels endlich, sich aus dem verhassten Dasein als Textilunternehmer zu befreien: Er konnte sein Erbteil für 12.500 Pfund verkaufen, was heute etwa 1,2 Millionen Pfund entsprechen würde. Beschwingt zog er nach London, zehn Gehminuten von Marx entfernt, und stürzte sich in seine neue Existenz als dessen Sprachrohr. Viele Leser hatten nämlich Mühe, Marx’ „Kapital“ zu verstehen. Selbst Ehefrau Jenny riet Genossen beherzt, „die dialektischen Spitzfindigkeiten der ersten Abschnitte“ zu überspringen.

Auch Jenny erkannte nicht, dass die „dialektischen Spitzfindigkeiten“ den Kern der Marx’schen Theorie ausmachten. Aber mit ihrer Ratlosigkeit war sie nicht allein; die allermeisten Sozialisten begriffen nicht, was ihr Vordenker sagen wollte. Später wurde es daher üblich, nicht „Das Kapital“ zu lesen, sondern Engels’ populäre Kurzzusammenfassung, die 1880 unter dem Titel „Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft“ erschien.

Am 14. März 1883 saß Marx tot im Lehnstuhl, als Engels zum täglichen Nachmittagsbesuch kam. Engels wurde zum Nachlassverwalter und verbrachte den Rest seines Lebens damit, den Nachruhm des Freundes zu mehren. Längst vergessene oder verschollene Schriften legte er wieder auf – und verlieh Marx’ alten Texten neuen Glanz, indem er geniale Vorworte verfasste.

Engels verstand es, den Eindruck zu erwecken, Marx’ Werke wären topaktuell und gleichzeitig von bleibendem programmatischem Wert. Gegenwart und Ewigkeit wurden miteinander verbunden. Marx war keine historische Figur mehr, sondern wurde zum „Denkmal“, wie Engels das selbst nannte.

Zugleich bemühte sich Engels, der Welt eine möglichst vollständige Version der Marx’schen Theorie zu hinterlassen. Denn der Freund hatte immer neue Werke begonnen, ohne die alten abzuschließen. Wenigstens die fehlenden Bände von „Das Kapital“ wollte Engels aus den Papierbergen filtern. Doch Marx’ Exzerpte erwiesen sich als so chao­tisch, dass Engels verzweifelte.

Band II von „Das Kapital“ ließ sich noch relativ leicht zusammenstellen und erschien 1885. Doch die Notizen für den dritten Band waren so unvollständig, dass Engels bis 1894 brauchte und recht freigiebig ergänzte. Bis heute müht sich die Forschung herauszufinden, was an Band III „echter“ Marx ist und was von Engels stammt.

Am 5. August 1895 starb Engels an Krebs in Speiseröhre und Kehlkopf. Sein Vermögen hinterließ er vor allem den Marx-Töchtern und ihren Familien. Alleine seine Aktien waren etwa 22.600 Pfund wert, denn Engels hatte immer sorgsam den bürgerlichen ­Economist studiert, um seine Anlageentscheidungen zu treffen. Ein schlechtes Gewissen hatte er nicht, wie er Bebel brieflich erläuterte: „Die Börse ändert nur die Verteilung des von den Arbeitern bereits gestohlenen Mehrwerts.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

78 Kommentare

 / 
  • So produzierte also der Fabrikantensohn den Marxismus. Sehr schön, diese Textlastigkeit in einer Ära der Accessoires und subkulturellen Hilfsidentitäten.



    Mit dem Verlauf der Zeitgeschichte zu Marxens und Engels' Lebzeiten änderte sich auch ihre Einschätzung zum Verhältnis von Kapital, Gesellschaft und technischem Fortschritt:



    ist der Fortschritt der Produktivkräfte konstitutiv für die Geschichte oder der Fortschritt der Klassenkämpfe?



    Immerhin überhaupt eine Lehre, die einige Ideenstränge zu verbinden sucht.



    Möchte die taz das neue Werk von Stephan Krüger im VSA rezensieren?



    Profitraten und Kapitalakkumulation in der Weltwirtschaft. Arbeits- und Betriebsweisen seit dem 19. Jahrhundert und der bevorstehende Epochenwechsel, Hamburg 2019

  • Ein wirklich gelungener Artikel, Ulrike Herrmann, vielen Dank! So macht das Lesen Spaß

  • "Für heutige Leser ist aber genauso interessant, dass selbst viele Reiche nicht alt wurden." heißt es im Artikel. Das wird wohl auf die sehr hohe Kindersterblichkeit zurück zu führen sein.

    • @kamera mann:

      Es gab keine Antibiotika.

  • Die Briefe, die beide einander geschrieben haben sind spannend. "Das Kapital" was boring to death.



    Was dann die Menschen der Nachwelt beider draus gemacht haben, dafür können die nix.

  • Abgesehen von dummen Witzen über die DDR könnte man Engels auch ein bisschen studieren. Für viele Soziologen sowieso eine Pflichtlektüre, während die produzierende Wirtschaft inzwischen 200 Jahre weiter ist. Politik wird in den meisten Staaten allerdings immer noch wie im Mittelalter gemacht. Aber Intelligenz ist nicht des Menschen Stärke.

  • marx konnte nicht mit geld umgehen nun auch in der beziehung war er heutigen sozialisten ein vorbild.



    und auch damals schon ohne das kapital des kapitalismus kein sozialismus.



    wie das miteinander ausgehandelt wird das es für beide seiten erträglich ist ist die andere sache............

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Wer hat den Arbeiter aus dem multidimensionalen Elend des 19. Jahrhunderts geholt? Der real existierende Sozialismus oder die Marktwirtschaft?

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Beide! Schlaue Menschen innerhalb der Elite(Wie z.B, Otto v. Bismarck) hatten eben erkannt das man den Arbeitern auch ein paar Kuchenkrümel mehr zukommen lassen muß,damit sie nicht am Ende die ganze Bäckerei plündern. Verbesserte Lebensbedingungen bedeuten eben auch bessere Arbeitskräfte, besseres "Soldatenmaterial",usw. Zudem wurde der gestiegene Lebensstandard in den Industrieländern u.a. auch mit der Ausbeutung anderer Länder erkauft (Kolonien,Dritte Welt).Das "multidimensionale Elend" hat sich bloß in andere Regionen verlagert. Daran hat sich bis heute im Grunde nichts geändert.

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Nö. Ende der Vorsehung = Markt & 🔥-



      & Sodele - kl Tipp a 🛀 - 🤫 -

      Der - Kanaillen-Kapitalismus - by



      Césare Rendueles - Viel Spaß - 😱 -

      unterm—- Klaus Bittermann - Wo süss?!!



      “ Neues Buch „Kanaillen-Kapitalismus“



      : Kleinode der Erkenntnis auf LSD



      Literatur und Katastrophen:



      César Rendueles nimmt uns mit auf einen Assoziationstrip ins Herz des mörderischen Kapitalismus.“



      taz.de/Neues-Buch-...3%A9sar+Rendueles/



      “A uch Sue Townsends „Adrian Mole“ kommt vor, der uns deshalb so komisch erscheint, weil er sich als Versager auf absurd lächerliche Weise die Anforderungen des im Thatcher-England gepflegten neoliberalen Lebensstils anzueignen versucht. Und hier wird vielleicht besonders deutlich, wie im Prozess der neoliberalen Globalisierung „99 Prozent von uns freiwillig die Kontrolle über unser Leben an Fanatiker abgetreten haben, die einer wahnhaften Wahrnehmung der sozialen Realität unterliegen“.



      Angesichts des Klimawandels und der Flüchtlingsströme fällt es einem schwer, dieser Diagnose zu widersprechen. Was große Literatur, die hier von Rendueles verhandelt wird, von den im üblichen Strickmuster fabrizierten Bestsellern unterscheidet: dass wir in ihr mehr oder weniger bewusst erkennen, was uns quält, weil sie beim Leser eine Saite zum Schwingen bringt, deren Klang wir so schnell nicht vergessen.“

      kurz - Wohl wahr. Wer Leser ist - der Lese!



      &



      Wer Ohren hat - der Höre!



      (& achteran - Josef Vogl -



      Der Souveränitätseffekt - wg Markt & andere Glaubensformen - 👿 - )



      Ok Ok - Mehr könnte verunsichern - hm!



      …servíce & Gern&Dannichfür

      • @Lowandorder:

        "wie im Prozess der neoliberalen Globalisierung „99 Prozent von uns freiwillig die Kontrolle über unser Leben an Fanatiker abgetreten haben, die einer wahnhaften Wahrnehmung der sozialen Realität unterliegen“"

        So 99% der Bürger in DE haben also die Kontrolle Fanatikern übergeben.

        Ist das hier die Sendung mit der chinesischen Fledermaus? Was soll das Verschwörungsgedöns hier?!

    • @80576 (Profil gelöscht):

      So polarisiert gesehen: Beide nicht.

      Es war die Sozialdemokratie und der christsoziale Part der Konservativen. Und natürlich die arbeitende Bevölkerung selber und insbesondere.

  • WITZE ÜBER DEN KOMMUNISMUS

    In Witzen wurden Kommunisten unter anderem so dargestellt: „Woran erkennt man einen echten Kommunisten? Er hat Marx in den Knochen, Bebel in der Nase, Lenin im Herzen, Honecker im Magen und nach einem Parteiverfahren hört er den Engels singen!“

    • @Ringelnatz1:

      Da darf Radio Eriwan nicht fehlen:

      Frage an Radio Eriwan: "Ist es wahr, dass Ungarn das größte europäische Land ist?"



      Antwort: "Im Prinzip ja. Die glorreiche Rote Armee hat nach der Niederschlagung des Ungarnaufstands 1956 damit begonnen, das Land zu verlassen, und hat die Grenzen bis heute nicht erreicht."

      Next?

      • @Jim Hawkins:

        Der Sender Eriwan wurde auch mal zeitweise stillgelegt. Jemand hatte gefragt: "Gibt es einen Unterschied zwischen Sozialismus und Kapitalismus?" Die Antwort lautete: "Im Prinzip ja. Der Kapitalismus beruht auf der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, im Sozialismus ist es andersherum."

        • @Ewald der Etrusker:

          Kommt ein Verstorbener an die Himmelstüre und wird gefragt, wohin er denn wolle, in den Himmel, der von Kapitalismus verwaltet wird oder in die Hölle, die vom Kommunismus verwaltet wird.

          Der Verstorbene fragt, wo ist der Unterschied?

          Als Antwort erhält er die Auskunft, dass man im Himmel den ganzen Tag beten und pünktlich Chorgesänge abliefern müsse währen man in der Hölle den ganzen Tag geteert, gefedert und gekreuzigt würde.

          Der Verstorbene möchte sich dennoch die Hölle mal anschauen.

          Dort herscht totale Partystimmung. Er fragt, wird man denn hier nicht den ganzen Tag geteert, gefedert und gekreuzigt? Im Prinzip schon, wird ihm geantwortet. Aber mal fehlt es am Teer, dann an den Feder und dann an den Nägeln .....

          -------

          Aber mal Witz beseite, die kommunistische bzw. sozialistische Planwirtschaft hat zumindest besser funktioniert als die liberale freie Markwirtschaft im 19. Jahrhundert.

      • @Jim Hawkins:

        Next! Logo!

        Da mähste durch! ;-)

        RADIO JEREWAN ANTWORTET



        21.03.1962!!

        www.spiegel.de/spi...nt/d-45139402.html

        • @Ringelnatz1:

          Radio Eriwan war wenigstens lustig. FOX NEWS ist es nicht.

        • @Ringelnatz1:

          Super! Alle beide. @EWALD

          Einer geht noch:

          "Frage an Radio Eriwan:

          "Stimmt es, dass in den USA jeder ein Auto hat?"



          Antwort: "Im Prinzip ja, aber bei uns hat dafür jeder einen Parkplatz."

          • @Jim Hawkins:

            Verflixt, Volltreffer! Das ist einer der Gründe, warum ich kein Auto habe, aber es liegt hauptsächlich daran, dass ich kein guter Fahrer bin. - Sagte mal ein Kolchosendirektor zu einem Rancher: "Man braucht drei Tage, um unsere Kolchose mit dem Auto zu umrunden". Darauf der Rancher: "Ja, so ein Auto hatte ich auch mal."

            • @Ewald der Etrusker:

              Da fällt mir ein Erlebnis meiner Tante ein: Sie hatte einen Lada, der auch im Winter gut ansprang. Nur musste sie ihn mal in die Werkstatt geben. Nachdem sie ihn zurück hatte, sprang er bei Kälte nicht mehr an. - Nur ein Schelm würde da denken, dass der Werkstattbetreiber wegen des Wunsches eines mit Devisen bewaffneten Kunden (Parteifunktionär?) den Vergaser oder ein ähnlich relevantes Bauteil ausgetauscht hatte.

    • @Ringelnatz1:

      Hab ich Anfang der 80er auf RIAS gehört: Marx ist die Theorie, Murks ist die Praxis. (Btw: Wie ich gerade lese, hat Wolfgang Neuss so einige Sprüche für Lord Knud verfasst.)

      • @Ewald der Etrusker:

        Dit kommt immer an:

        Der Spruch „Ich habe nichts gegen die Frauenbewegung – Hauptsache sie ist rhythmisch“ wurde angeblich vom damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker gehört, der sich beim Sender beschwerte. Damit hatte RIAS Berlin einen Grund, dem schon lange unliebsamen Mitarbeiter Lord Knud fristlos zu kündigen.



        ;-)

        Ja- Nein-Enthaltung-

        • @Ringelnatz1:

          Wundert mich nicht, dass ich erst jetzt davon höre. Ein Unions-Präsident, so fortschrittlich, das durfte gar nicht sein.

          • @Ewald der Etrusker:

            Oh, der ist aber schon alt.

          • @Ewald der Etrusker:

            PS: Es waren vielleicht gar nicht Lord Knuds selbsterdachte Sprüche, die ihn den Posten kosteten. Trotzdem: Mitgefühl. Ehrlich.

  • „Die Börse ändert nur die Verteilung des von den Arbeitern bereits gestohlenen Mehrwerts.“

    Ein Satz von zeitloser Eleganz, Schönheit und Wahrheit. Vielleicht wird ja zum 250 Geburtstag mal wieder daran erinnert. Falls bis dahin nicht bereits alles Einem gehört.

    Schöner Artikel!

    • @Drabiniok Dieter:

      Wie gesagt: Man kann Engels auch studieren.

    • @Drabiniok Dieter:

      Deshalb gehören ja auch Friedrich Merz wie auch Friedrich Engels zu den Guten 😍

      • @Rudolf Fissner:

        Friedrich Merz ist nur das "Trojanische Pferd" von Blackrock, mit dem die drittgrößte Weltwirtschaft (ein intellektuell ausgedörrtes und ökonomisch verblendetes "Troja") zerstörungsfrei eingenommen werden soll.



        Blackrock wäre mein Spitzenkandidat, wenn ich gefragt würde, welchem Einen in 50 Jahren alles gehört. Mit der Verwaltung von knapp 8 Billionen Anlagevermögen sind sie schon nah dran!

        • @Drabiniok Dieter:

          Auch Blackrock macht nur das gleiche wie Engels. Wir wissen nicht, was der freundliche Marx empfahl. - Bei Kopfschmerzen wegen überschüssigen Geld empfahl Engels die BÖRSE.

        • 9G
          91491 (Profil gelöscht)
          @Drabiniok Dieter:

          Genau so ist das. Bravo 👍

  • Bravo!

  • Für guten Journalimus zahl ich gern!

  • Solidarität

    Ein sehr guter Artikel.



    Kurz zur Theorie von Marx/Engels: Die Arbeiter verelendeten nicht auf Dauer. Sie gründeten Selbsthilfevereine und Gewerlschaften und schufen damit eine Gegenmacht, hatten sogar ihre eigene Presse. Bereits 1912 war die SPD die stärkste Partei im Deutschen Kaiserreich. Marx und Engels hatten die Kraft der Solidarität unterschätzt. Der Sattlergeselle Ebert wurde 1919 Reichspräsident, der Kaiser hatte zuvor abgedankt.

    • @Hartz:

      Solcherart Solidarität der Geknechteten lässt heute leider sehr zu wünschen übrig, obwohl sie keinerlei Lobby haben.

      • @dator:

        Das ist deren Dummheit.



        Da kann man dann nichts machen.



        Dementsprechend niedrig ist ihr Lohn.



        Also bleiben sie immer unten.



        Bei Matrx und Engels heißt das "Lumpenproletariat".

    • 9G
      96177 (Profil gelöscht)
      @Hartz:

      Bereits 1912 war die SPD die stärkste Partei im Deutschen Kaiserreich....



      aber die Geschichte geht weiter .... 1919 ließ Ebert Noske mit den Freikorps morden ... und Schröder sorgte für die Selbstentsorgung der SPD mit Hartz

      • 8G
        83379 (Profil gelöscht)
        @96177 (Profil gelöscht):

        Nun die SPD liess einen Aufstand einer kleinen gewalttätigen Minderheit niederschlagen, das es dabei nicht rechtsstaatlich ablief ist wahr aber es war de facto eine Kriegssituation.

        Die SPD hat aber trotzdem ein ziemlich gutes Ergebnis eingefahren direkt nach den Reformen, seitdem hat sie viele Reforemn wieder zurückgenommen oder abgemildert und trotzdem steht sie heute schlechter da, als direkt nach den Reformen. Die Ursache des Absturzes der SPD ist wenn überhaupt nur partiell den H4 Regormen zuzuschreiben, da gibt es viele andere Gründe (Demographie, Strukturwandel, Auftreten). Wäre H4 hauptursächlich hätte die Li kspartei dazugewonnen wie die SPD verloren hat. Hat sie aber nicht.

        • @83379 (Profil gelöscht):

          Junge Junge - da drehen sich aber die Fußnägel nach innen. Kriegssituation?¿!



          Soviel dreisttumbe Klitterung is selten!!



          Einfach mal - Der Verrat - Sebastian Haffner & Klaus Theweleit - Männerphantasien - “Woanders war’s auch Scheisse ...: Jahre der Krise 1920 bis 1936 ;ein Roman aus demRuhrgebiet



          Roman von Bernhard Bußmann



          de.wikipedia.org/w...nhard_Bu%C3%9Fmann &&& LESEN! Booey!

          Selbst so ein kluger Kopf wie Hans-Jochen Vogel - kriegte beim sonntagmorgenlichen Tête-à-Tête - nicht altersbedingte - rote Flecken - als ich den Den Verrat auf‘s Tapet brachte! Gell



          Ok. Wir orderten zwei neue ☕️☕️ & gut.



          Marburg - war uns n sicheres Terrain!;)



          & “Sofa“ - anderwo - na Tucho - kehrr!!



          “Wenn in Deutschland mal einer einen guten Witz macht - dann sitzen bestimmte Lück im around - auf ehrm Sofa & nehmen übel - wo‘s drunter doch immer gern wie bei Hempels aussieht!“ osä - Gellewelle&Wollnich 😂

          • 8G
            83379 (Profil gelöscht)
            @Lowandorder:

            Es wurde also nicht geschossen? Spartakudaufstand ist Rechte Propaganda? Klar sind relativ wenige Menschen umgekommen aber ich halte den Begroff Kriegssituation für angemessen. Ich gebe zu der Verrat nicht gelesen zu haben.



            Hab den Inhalt überflogen uns muss sagen klingt interessant aber ich folgen der Schlussfolgerung nicht, Revolution ist keine wirkliche Lösung man muss mit den bestehenden Kräften die durchaus Unterstützung hatten in der Bevölkerung zusammen arbeiten und durch graduell Reformen die Dinge erreichen. Die SPD hat nicht ihre Revolutionären Ideale verraten sie ist erwachsen geworden.

            • @83379 (Profil gelöscht):

              “ Es wurde also nicht geschossen? …“



              Wie kommse denn auf das schmale Brett? Hab ich mein 🧠 an der Garderobe abgegeben? Was immer Sie mal überflogen haben. War wohl nix •

              Mach Bosse. “Na Mensch - da hieß es “Zurücktreten. Es wird geschoffen!“



              Und da biste innen nächsten Hausflur gehechtet! Und denn?! Na weiter zur Arbeit! So ging das!“



              Die damals was jüngere Dame*04 - war damals Fürsorgerin im Roten Wedding.



              Ihr wenig älterer Bruder kam zeitgleich in der Saale zu Tode.



              Hab die grauenhaften Freikorps- Bilder hier. Diese Milchreisbubis & inmitten - die Scherbe = Offizier.



              & mein Onkel Jüngelchen -



              Er in der Phantasie-Uniform auf der Saalebrücke Höhe Giebichtstein.



              Die der später frühere Verlobte*03 - dann kurz vor Ende irgendwie half zusammenzufrickeln - während ich dann post WK II - die Brückenfiguren - Pferd & Kuh noch unter Wasser liegen sah.



              & Sie faseln von de facto Kriegssituation.



              Wenn ich aber die Fruchköttel Ihrer Flugeinlagen so Revue passieren lasse!



              Sage ich mit Peter Häberle: “Desch isch under Ihrem Nivouuu!“ Gute Besserung.



              & mit Wolfgang Neuss -



              “Es reicht nich! Keine Gedanken zu haben. Mann - muß auch unfähig sein sie auszusprechen!“

              Soweit mal. Rein tonn katolsch warrn👹

              • @Lowandorder:

                & nochens - Sorry - I forgot - 😱 -

                “…de facto Kriegssituation…!“ Geht‘s noch?!! Sowas nennt sich Staatsstreich - mit Verlaub!

                Nú. Mit - “…de facto Kriegssituation…!“ übernehmen Sie genau den verfassungsfeindlichen Jargon der wahren Vaterlandsverräter Putschisten & Freikorpsleute - den letztendlich mittels Steigbügelhaltern: Banken Schwerindustrie & ostelbische Krautjunkern - erfolgreichen Totengräbern der Weimarer Republik.



                Das Ergebnis ist bekannt.

                Na Mahlzeit

      • @96177 (Profil gelöscht):

        Die Geschichte ging auch danach noch weiter.

        Die Unterstützer der "kommunistischen" Revolution aus der UDSSR murksten schnell auch in den eigenen Reihen die Leute ab, ließen Oppositionelle im Gulag vergammeln oder waren dafür verantwortlich, dass im Holodomor Millionen verhungerten.

        So viel üblen Schrott hat die Sozialdemokratie nie und never hinbekommen. Noske ist das billige Sofa deutscher "Kommunisten" um den ganzen eigenen historischen Dreck darunter zu kehren.

      • @96177 (Profil gelöscht):

        Da können Marx und Engels nichts dafür...



        Auch nicht für Stalins Verbrechen.

  • Danke, Ulrike Herrman.



    Zur Würdigung der Werke von Engels gehört m.E. unbedingt erwähnt:

    "Der Ursprung der Familie, des Privateigenthums und des Staats"

    Erschienen 1884.

    Bei mir stets Bestandteil des Geschichtsunterrichtes.

  • Schöner Artikel, aber ich würde den Jubel nicht so arg ausufern lassen, da es auch Engels war, der aus Marx seinen Werken unwillkürlich einen Idealismus geformt hatte. Wie im Artikel beschrieben, ließ sich eine Interpretation aus Marx nicht ad hoc formen und Engels hat hier mit seinen eigenen Ideen dem idealistischen Bild des Sozialismus Nachdruck verliehen.

    • @Montagsdepression:

      Kommunistische Religion

      Nicht nur Idealismus, sondern sogar eine Ersatzreligion: Das Proletariat macht eine Revolution, der Staat stirbt ab. Das ist das irdische Paradies. "Das Reich der Freiheit beginnt da, wo die Arbeit aufhört." (Marx)



      Kurios: In der DDR fragten einfache Leute ihre Führung, wann denn nun der Staat abstirbt...

      • @Hartz:

        Religion

        Sie auch Wilhelm Weitling: Vordenker eines christlichen Kommunismus. "Er initiierte den Bund der Gerechten, welcher als Vorläufer und Keimzelle der späteren sozialistischen und kommunistischen Parteien Europas und der Welt gilt." de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Weitling

  • "Er wusste, wie der Frühkapitalismus aussah – und wie er roch"

    Der Frühkapitalismus "begann im Spätmittelalter […] und setzte sich in der Frühen Neuzeit (Mitte des 15. bis Mitte 17. Jahrhunderts) fort." (Wikigedöns)

    Engels, geboren 1820, hat vom Frühkapitalismus allenfalls das Ende mit bekommen. Was er mit bekam war die Industrialisierung mit all ihren Verwerfungen und Neuerungen.

    Die von ihm beobachtete Lebenserwartung war bereits vor der Industrialisierung grottig schlecht(er). Würde er heute noch leben, könnte er feststellen, dass sich die Lebenserwartung in kapitalistischen Ländern seitdem verdoppelt hat. Er könnte auch feststellen, dass die sozialistischen Länder es nicht so weit brachten.

    Engels würde in heutiger Zeit andie Börse gehen und sein Geld bei Biontech investieren.

    • @Rudolf Fissner:

      Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - merkt auf:

      “ Würde und Sonne -

      Es gibt Sonne und Sonne. "Würde" ist doch ein Konjunktiv.. Ziemlich schief. Zitieren um zu demaskieren: "Würde er heute noch leben, könnte er feststellen, dass sich die Lebenserwartung in kapitalistischen Ländern seitdem verdoppelt hat. [....] Engels würde in heutiger Zeit an die Börse gehen und sein Geld bei Biontech investieren."



      Das ist eine würdelose Unterstellung. Echte Würde geht so: de.wikipedia.org/w...Kinderl%C3%A4hmung



      "...auf die Frage wem das Patent gehöre, "Well, the people, I would say. There is no patent. Could you patent the sun?" ("Naja, ich würde sagen, den Menschen. Es gibt kein Patent. Könnte man die Sonne patentieren?")"

      kurz - Wenersen: “…Sonne aufm Bauch.



      So kann das bleiben!…“ - 🥳 -



      m.youtube.com/watch?v=mbMqUxTmhWc - Bröselt. But.



      Liggers. Er is unser Bester - 😎 -

      • @Lowandorder:

        Habe ja recht, Allerwertester. 100% Moralisch jut isses nicht. Aber 100% mehr als all die moralischen Gruppen, die keinen Pfennig zusammen bekommen und null erreicht haben isses allemal.

        • @Rudolf Fissner:

          “Habe …“ nun Ach …& Juristerei…



          Na Servus!

          Über diesen Goethianischen Einstieg & dess Wort tonn Sündach aus berufenem 👄e - wa. Wird sich mein Sidekick aber freuen. Gleich mal weiterleiten - 🤫 - !

          kurz - Da bin ich ja höflicherweise in a Mellow tone* - fein aussem Schneider & habe noch Spaß dabei & dess im November.



          Zumal ja grad weiter oben 🔝 - Woll!



          Im Merzen uns Schlauer die 100%ig realsozialistisch westfälisch sibirische Jahresendzeitfigur 😇 - abgibt! Wollnich

          kurz - Letzter Halt Brilon 🌲🌲🌲🌲 🌳



          Vor Windbrüchen & 💻Verlusten wird gewarnt - 🎅🏻 -

          unterm—- * & jetzt etwas 🎶 Mellow



          www.youtube.com/watch?v=D_V7MwrqZ3w Dexter laß gehn - 🎷-

      • @Lowandorder:

        Gegen moralische Empörung können Fakten einfach nicht standhalten. Ist auch zu schwer, beides mal zu trennen.

        • @Ewald der Etrusker:

          Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - merkt an -

          “ Engel(s) bei Vollmond -



          Und ich dachte, es ginge um Engels....



          Aber was meint der Etrusker? Was sind Fakten und was ist empörte Moral?



          Ach, egal: www.youtube.com/wa...on51lbOwY46LRBGOI9

          kurz - Na Servus - Wiedermal - 🤫 -

        • @Ewald der Etrusker:

          Und bevor Sie mich missverstehen: Mit Trennen meine ich nicht, dass man sich für eins von beiden entscheiden muss.

    • @Rudolf Fissner:

      JaJa. Danke - Sie & die ganz ganz kleinen Kartöffelchen. Newahr.



      Normal.

      kurz - Und Morgen - liebe Kinderchen & Gern nochmal to Hillich Tach 🌲 🌲 🌲 -



      Erzählt der liebe Onkel Rudolf 🎅🏻 -



      Euch - Aber gern! Nochn fein schönes Märchen. Gellewelle & Wollnichwoll.



      & klar doch - Ohwie lacht! Logo! - 😇 -

       

      Ausnahmsweise eine Anmerkung der freundlichen Kommentarbetreung: Lowandorder wird gebeten, sich im Ton etwas zu mäßigen, sodass die Diskussion weiterhin allen Spaß macht und wir nicht mit Klagen hantieren müssen. Danke!

      • @Lowandorder:

        Jawollja! Wird jemacht - aber bei dem Assist - wat blieb mir da - wa!



        Hör aber euer heimliches Rufen - wa 🤫

        unterm——*



        Danke. War ja nie Beamter.



        Aber mit - Karl Lauer - würd es.



        Aber locker. Langen.



        &



        Harry Rowohlt hat - nicht nur mir knapp jüngeren - einst hinterlassen:



        ”Eines Tages werden wir uns noch für jeden ausgelassenen Kalauer verantworten müssen!“



        & Däh!



        Da paßtet wieder: Richter ja - Beamter nein!

        kurz - Versprochen & 🌲 Ohwie lacht 🌲



        &



        Dieser Beschluß ist unanfechtbar.



        &



        Die Sitzung ist geschlossen.

        • @Lowandorder:

          Quel honneur...



          Cette décision est irrévocable.



          La séance est close.



          🎩🎩🎩

          • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

            …entre nous only & wg Sündach! - 🤫 -

            “…hat das Gericht in std. Rspr. - insbesondere in seinen Entscheidungen vom …& vom … bla bla bla …“



            Hat der spätere Präsi VG Ffm als Mitglied des Nagelmann-Senats Karlsruhe treffend mal so kommentiert:



            “Tja - wenn dess mal so wäre! Schauste nach. Findste nix!“

            So geht das - 🤫 -

            (& daß aber eine - in konservativen Kreisen hochgeschätzte Primadonna in einer Spitz-auf-Knopf-Situation - mit dem Hinweis - das sei so&so Zitat - er habe das nachgeschaut - die Mehrheit gewann. Der ordentliche Hiwi “in den Keller“ stiefelnd feststellen mußte - daß das genau gegenteile Zitat sich da fand!



            Newahr - Gellewelle: Dabei kann es sich naturellement nur ein böswilliges Ondit handeln - 🛀 - 😂 - ;) Normal Schonn.

            • @Lowandorder:

              Da sach ich nur noch:



              In meiner 🛁 bin Kapitän!



              Brauch ich nicht mal Müller-Lüdenscheid und oder



              einen Stöpsel für 😇

              • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

                Stöpsel brauch ich natürlich schon,



                Aber nicht zum Draufsitzen...

      • @Lowandorder:

        Wow. So etwas haben sie mir noch nie geschrieben.

        Vielleicht wegen der Adventszeit?

        • @Jim Hawkins:

          Ach was! Da gibt’s bei ehna wohl immer Mazepankantöffelchen. Gellewelle.



          Na. Das hatte ich schon immer vermutet



          (Unsere allseits geschätzte scheißenkluge Frau Mazepan van Sziipszen - vermiß ich ja sehr!



          Nee Nee. Szooo lang kann doch liggersz keen een dee Pooten innen Deek hemm!



          ——— btw - 🥔 -



          www.niederegger.de...rzipan-kartoffeln/



          (Da ich mit den Straitsisters nie nich aus einem Dorf war - kann ich da auch pecuniär entlastend nicht behilflich sein



          Win it - or lose it - 😱 - ;))

        • @Jim Hawkins:

          Ebenfalls wow!

          Die berufstabenaneinanderreiher Beschäfitgten haben einen Schreibfall der in Optik und Haptik und Linguistig hervorsticht!

          Einmal ein Schriftbild (Inhalt- egal- mit Netti)

          Das wäre schön !

          • @Ringelnatz1:

            Ergänzung1:

            Der freundlichen Kommentarbetreung:...

            Dit währ ne Überschrift genauso wie Schneeweißchen und Büffeltot.!

            Jouw!

            • @Ringelnatz1:

              Was - nee, das war doch Dosenbrot. Hatten wir auch mal 25 Jahre im Keller, jetzt "ruht" eins davon auf der Müllhalde, das andere hab ich mit Widerwillen gegessen...

              • @Ewald der Etrusker:

                Dosenbrot? Kupplungsscheiben - 😱 -

                Wahrscheinlich noch von Etrusker vs Römer! Je schlechter das Essen - umso besser die Armee!“ „Asterix - Sieg über Cäsar“ - “wußte nicht - daß die römische Armee so gut ist!“;))

                Anyway. Immer noch besser als EPA-Brösel - ”post 🚽- ABSTAUBEN - 😂 -



                Y - Ende von Gemany - Mindestens 10 Jahre haltbar“ - wie AKK 47 - 🧑‍🚀👨‍🚀🧑‍🚀👨‍🚀

                • @Lowandorder:

                  Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - fügt an -

                  - Gutes Essen - "Homa Holz" -

                  ”Wahrscheinlich noch von Etrusker vs Römer! Je schlechter das Essen - umso besser die Armee!“ „Asterix - Sieg über Cäsar“ - “wußte nicht - daß die römische Armee so gut ist!“;))







                  Dorthe Landschulz "Der Konflikt". So fing das an. Fein "getroffen". (print-taz 28.11.2020 "Wahrheitseite")“

                  kurz&klar - Ja dann - 👨‍🚀

        • @Jim Hawkins:

          Ooch. Gemach Gemach.

          Wie unsere mittlerweile ja sattsam bekannte alte Dame selig gern wußte:



          “Für jedes Töpfchen - findet sich noch irgendwann ein Deckelchen!“

          kurz - Ihr durchaus gern - öh handfester Optimismus war unschlagbar.



          ”Kommt Zeit - kommt Unrat!“ - 😇 -

  • „Die Börse ändert nur die Verteilung des von den Arbeitern bereits gestohlenen Mehrwerts.“



    Wenn das ernsthaft als Rechtfertigung herhalten soll, dann unterminiert das alles, was Marx und Engels von sich gegeben haben.

  • Schon der Namensgeber des Marxismus lebte auf Kosten anderer.



    Leider war auch nichts über den Sexismus/Rassismus von Marx zu lesen.

    • @Gambitus:

      Fehlfarben? Da hamse recht.

      Ja die Ulrike Herrmann - die ist mir schon so eine. Gellewelle.



      Aber - Da mähtste nix.



      Normal - 🥳 -

      unterm—— entre nous only —



      Als Richter hab ich auch immer auf Kosten anderer - “der arbeitenden Bevölkerung“ gelebt!



      &



      Was ich da so in ähnlicher Fülle in 30 Jährchen so zusammengeklöppelt habe!



      Schwamm drüber - kerr.



      Normal. Wat fott is - is fott •

      kurz - Mann muß auch jönne könne.



      &



      Zum schofeligen Rest - ein andermal 🤫

  • Toller Artikel. Bravo.

    • @alexxcologne:

      Ich mach mit beim Applaudieren, danke!

    • @alexxcologne:

      Da schließe ich mich an!

      Nur die Überschrift ist seltsam. Wer hat gleich nochmal den Kapitalismus erfunden?

      • @Jim Hawkins:

        Das muss ein Urururgroßneffe vom Erfinder des Patriarchats gewesen sein. Mehr wissen wir nicht, weil es damals noch keine Schrift gab.

      • @Jim Hawkins:

        anschließe mich.



        &



        Anyway. Jedenfalls hat Engels Fritze nich wie die anderen Unternehmer & nicht nur in ersten Industriestandort Schland - nicht hintenrum via Trucksystem nochmals beim Lohn beklaut!



        & dazu -



        Denn Merke. All diese ach so humanen kulturellen & sonst Quark Stiftungen etc sind nichts anderes als vorenthaltene Lohnerhöhungen. Womitmer zwanglos beim Kapitalismus wären. Newahr.



        Normal

        kurz - Denn - Alter!



        Das wußte schon Volkers 👄 des ollen



        Mittelalters “Aus anderer Leuts Leder -



        Ist gut Riemen schneiden“ • Njorp!



        & auch chlor -



        unterm—— Mittel Alter Robert laß gehn:



        m.youtube.com/watch?v=a94nSR5q_M4 - 🥳 -