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Discounter setzt Bauern unter DruckAldi will Bananen noch billiger

Mitten in der Coronapandemie will der Aldi-Konzern etwa 9 Prozent weniger zahlen. Gewerkschafter und Nachhaltigkeitsexperten sind entsetzt.

Arbeiterin wäscht Bananen für den Export auf einer Plantage in Ecuador Foto: Guillermo Granja/reuters

Hamburg taz | Die Verhandlungen laufen noch. Doch das erste Aldi-Angebot pro Kiste Bananen hat in den Lieferländern für Entsetzen gesorgt. 11,33 Euro bietet der weltweit wohl größte Einzelimporteur für die krummen Früchte. 12,41 zahlt der Konzern noch in diesem Jahr inklusive der Transportkosten. Schon damit haben die Produzenten in Ecuador schwer zu kämpfen, so Jorge Acosta. Er ist Koordinator der Landarbeitergewerkschaft Astac aus Guayaquil, dem Bananendrehkreuz Ecuadors. Das lateinamerikanische Land ist der größte Exporteur der gelben Früchte weltweit und befindet sich bereits jetzt in einer massiven Krise.

„Einige unserer Mitglieder haben fünf, sechs Wochen keinen Lohn erhalten, bei anderen sind die Arbeitsanforderungen erhöht worden, weil bereits jetzt viele Bananenimporteure weniger zahlen als die vereinbarten Preise. Dumping nennt sich das, und da die Früchte verderblich sind, sind die Bauern erpressbar.“ Teilweise, so Acosta, zahlen die Importeure den Produzenten nur 3 bis 4 US-Dollar pro Kiste mit 18,14 Kilogramm der Südfrüchte. „Das ist oft unterhalb der Produktionskosten und für kleine Produzenten existenzbedrohend“, meint Acosta. Er weist auf die steigende Zahl von Pleiten kleiner und mittlerer Bananenbauern in Ecuador hin.

„Nun kommt Aldi mit der Ankündigung, die Preise zu senken, obwohl alle Welt weiß, dass in Ecuador weder Arbeits- noch Umweltstandards eingehalten werden“, schimpft Acosta. Im vergangenen Jahr hat er bei der EU-Kommission Beschwerde gegen die Verstöße eingelegt, denn das Freihandelsabkommen zwischen der EU auf der einen Seite und Ecuador, Peru und Kolumbien auf der anderen hat ein „Nachhaltigkeitskapitel“.

Das verpflichtet die Vertragspartner zur Einhaltung international gültiger Sozial- und Umweltstandards. Doch die werden nachweislich in Ecuador verletzt. Folgen hat das nicht, denn das Nachhaltigkeitskapitel sieht keine Sanktionen vor. „Wir haben es mit einem zahnlosen Tiger zu tun, der uns auch nicht helfen wird, wenn wir nachweisen, dass aufgrund der Preissenkungen von Aldi Arbeitsrechte verletzt und Löhne noch unfairer werden“, kritisiert Acosta.

Die Wahrscheinlichkeit dafür ist hoch, bestätigt Frank Braßel, Kampagnenleiter für wirtschaftliche Gerechtigkeit der Entwicklungsorganisation Oxfam. „Die Einfuhrpreise für Bananen sind in fünf der vergangenen sechs Jahre gesunken, obwohl die Kosten für Kartonagen, Pflanzenschutzmittel und Exportgebühren gestiegen sind. Das Bauernsterben in Ecuador belegt das“, so Braßel. Aldi reduziere mit seiner Reduzierung des Verhandlungspreises um rund 9 Prozent den Spielraum für bessere Arbeits- und Lohnbedingungen auf den großen Plantagen. Das dürfte Folgen haben. Aldi gilt als Preissetzer, andere Supermarktketten könnten folgen, und eine Abwärtsspirale der Ankaufspreise und daraus resultierend der Löhne und Arbeitsbedingungen ist wahrscheinlich.

Aldis Versprechen

Das widerspricht Aldis öffentlicher Verpflichtung Anfang des Jahres auf der Agrarmesse Grüne Woche, sich stärker für faire Löhne und Einkommen einzusetzen. Diese Absichtserklärung bestätigt Joachim Wehner aus der Aldi-Presseabteilung auch jetzt noch. „Wir setzen auf langfristige und faire Geschäftsbeziehungen mit Lieferanten und Erzeugern“, antwortet er auf Anfrage der taz, ist aber nicht bereit zu erklären, weshalb der Konzern mitten in der Pandemie den Ankaufspreis um satte 9 Prozent senken will. Unstrittig ist, dass auch in der Bananenproduktion zusätzliche Kosten für Desinfektionsmittel, Masken und mehr Abstand in den Bussen der Arbeiter*innen anfallen.

Für Frank Braßel ist das Signal des Handelskonzerns fatal. „Selbst wenn einzelne Kostenparameter wie der Transport, wie von Aldi behauptet, wirklich gesunken sein sollten, frage ich mich, weshalb das Geld nicht für die Corona-Mehrausgaben aufgewendet wird. Aldi droht eine Preisspirale nach unten loszutreten“ – entgegen der eigenen Absichtserklärung vom Januar dieses Jahres.

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31 Kommentare

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  • Die Verbraucher könnten nur etwas nennenswert beeinflussen, wenn sie jeglichen Konsum einstellen würden, was im Falle der Ernährung zum Tode führen würde. Sie werden doch belogen und betrogen, was Lieferketten, Herkunft und Preise betrifft. (Wer weiß denn, welches Fairtrade wirklich Fairtrade ist? Teure Händler kassieren höhere Margen, zahlen an der Quelle genauso wenig ...)



    Es ist schon längst von Fachleuten errechnet, dass angemessene Erzeugerpreise (ob im Inland oder Ausland) im Verkauf nur geringe Erhöhungen für den Einzelnen ausmachen würden. Aber die Gier des Marktes kennt keine Grenzen.

  • machen wir uns doch nichts vor ...

    die produzenten werden seit jahrzehnten abgespeist.



    für unseren genuß:

    -kaffee, kakao, südfrüchte, exotische früchte, tabak ...

    und wo rohstoffe abgebaut werden ... das gleiche spiel.

    unsere marktstrategen werfen kupfergeld in die armen, zerfurchten hände.



    und wir konsumenten vergolden dem marktführer seine bilanz.

    der dann wiederrum eine schule stiftet. aus holzbrettern mit offenen wänden.

  • Die Strukturen, die es Aldi & Co. überhaupt erst erlauben, auch in postkolonialer Zeit so mit den globalen Erzeugern und Lieferanten umzugehen, wurden schon vor Jahrzehnten von der United Fruit Company / Chiquita geschaffen und zementiert.

    Alle Länder, die sich dieser mörderischen Ausbeutung widersetzen, werden zuverlässig mit den bewährten Druckmitteln der westlichen Wertegemeinschaft behandelt, bis die Geschäfte wieder wie gewünscht laufen.

    Die Empörung über Aldi oder Lidl oder gar der Reflex "wir Verbraucher sind schuldig, weil wir gerne den Marktgesetzen folgen und günstige Preise wollen" sind scheinheilig.

    Auch im sich linksalternativ wähnenden Umfeld geht man den lancierten Vorwürfen über Korruption in linken lateinamerikanischen Regierungen auf den Leim, findet Militärputsche gar nicht so schlimm, wenn die weggeputschte linke Regierung nicht auf die Weise links war, wie man es sich in der Altbauwohnung in Ottensen oder Prenzlauer Berg so vorstellt. Also bekommt man genau das, was man bestellt hat, also keine starken landwirtschaftlichen Kooperativen im Trikont, sondern ausgelagerte Sklavenarbeit im Dienste der Konzerne.

    Mich würde interessieren, wie es um die Hintergründe der Fairtrade-Bananen, die bei Aldi und Lidl direkt daneben liegen und die oft genau so teuer oder sogar billiger als Chiquita & Co. sind, bestellt ist.

    Unser Scheinheiligen finden es halt mitunter wichtiger, fair produzierte Produkte aus Israel (inkl. palästinsensischer Autonomiegebiete) zu boykottieren, als sich die jahrzehntelang bekannten globalen Ausbeutungsstrukturen mit allen Hintergründen zu verdeutlichen.

  • „Geiz ist geil“ hat sich etabliert. Der Kunde will es leider so und ist kaum bereit, mehr zu zahlen!



    Argumente sind dann kreativ..... Discounter tragen leider dazu bei, dass die Vielfalt schwindet.....

    • @Michaela von Caprivi:

      was -bitteschön- heißt denn, geiz ist geil ?

      bitte nachrechnen:

      importeur zahlt 3-4 dollar pro 18 kg kiste inkl. transportkosten !

      im laden dann, 99 cent pro kilo !

      summa summa: € 18 pro kiste !

  • Wenn, wie in diesem Forum oft gefordert, über die Abschaffung der Tierhaltung in Deutschland wegen dem anfallenden CO2 diskutiert wird, muss man dann auch nicht darüber diskutieren ob wir Früchte um die halbe Welt fahren müssen ? Auf den Deutschen Landwirt wird immer geschimpft weil er zu viel produziert und dann exportiert, warum erzeugt Ecuador nicht nur so viele Bananen wie sie selber brauchen. Keine Rodung von Regenwäldern für riesige Plantagen, kein Unmengen an Energie fressenden Transport mit Schiffen oder Flugzeugen um die halbe Welt.



    Auch der Verzicht auf solche Früchte trägt zum Energiesparen bei.

    • @Günter Witte:

      Die CO2-Bilanz der um die halbe Welt gekarrten Bananen ist mit 0,57 Kg CO2/Kg Produkt aber immer noch sehr viel besser als das von Schweinefleisch (4,15 Kg).



      Das macht die Forderung nach dem Verzicht auf importierte Lebensmittel noch nicht verkehrt, schließlich sind zB Äpfel mit 0,25 kG CO2 nochmal deutlich klimafreundlicher. Aber da man dort ansetzen sollte wo mit wenig Veränderung viel zu erreichen ist, ist die Forderung nach lokaler Produktion nur komplementär aber nicht alternativ zu Fleischreduktion/-verzicht sinnvoll.

      • @Ingo Bernable:

        Sie haben vollkommen recht damit das die Produktion von Fleisch gedrosselt werden muss. Fleisch, Lebensmittel allgemein, dürfen nicht nur Ramschwahre sein, mit denen die Lebensmitteleinzelhändler die Verbraucher in ihre Geschäfte locken.



        Der einzige Weg dazu sind aber extrem höhere Erzeugerpreise ( mindestens 100 % + X ), dann kann jeder Landwirt mit der hälfte an produzierter Wahre den gleichen Gewinn machen wie über die Masse.



        Aber jetzt kommt halt das Problem, Deutschland ist keine Insel und nicht alleine auf diesem Planeten. Was bei uns nicht erzeugt wird, wird dann im Ausland produziert, und das in vielen Ländern ohne jegliche Rücksicht auf die Natur. In Deutschland ist dann immer noch alles erhältlich, nur das es dann KEINE Deutschen Landwirte mehr gibt.

        • @Günter Witte:

          Es ist ja nun wirklich nicht so, dass der Politik keine geeigneten Instrumente zur Verfügung stehen würden. Man könnte etwa den Import an gleichwertige Produktionsstandards knüpfen, die Nachfrage über eine zusätzliche Klima-/Luxussteuer auf ein klimakompatibles Maß absenken oder wenigstens mal aufhören jährlich etwa 1 Mrd. € an EU-Subventionen allein in die deutsche Fleischindustrie zu pumpen [1]. Es gibt also Dinge die man tun könnte. Der Verweis auf die vermeintlichen Zwänge des internationalen Wettbewerbs sind letztlich nur ein TINA-Argument das zudem zu einem endlosen race-to-the-bottom führt dessen Folgen für alle Beteiligten nur negativ sind.



          [1] www.bund.net/filea...rie_und_fakten.pdf

          • @Ingo Bernable:

            Wenn Sie schon Quellen zitieren und angeben dann bitte Objektive und nicht den BUND- Naturschutz aus 2013.



            Der Bund kritisiert z.B. die Subventionen für die Industrie, steckt aber selber im Jahr über 1 Million aus Brüssel ein. Organisationen wie Bund und NABU fordern nur die Umstellung der Landwirtschaft nach ihren vorgaben, um dann noch mehr Subventionen abgreifen zu können.



            In Deutschland werden ca. 4,8 Milliarden € als Flächenprämie ausbezahlt, das sind dann für jeden Deutschen rund 60,00 € im Jahr oder ca. 16 Cent am Tag, der Preis einer halben Zigarette, dafür das Deutschland mit die strengsten Regeln in der Landwirtschaft durchdrückt.

            • @Günter Witte:

              Dass der BUND in der Sache parteiisch ist glaube ich gern, dass er in seinen Publikationen falsche Zahlen nennt allerdings nicht, da Glaubwürdigkeit im Prinzip das wichtigste Kapital einer NGO ist. Und dass er selbst gefördert wird hat mit der Subventionierung der Fleischindustrie genausowenig zu tun wie die Flächenprämien.

  • Ausbeuten war schon immer die Stärke der Discounter. Da schenken sich Aldi, Lidl und andere nix. Obwohl sie alle miteinander Gewinner der Krise sind. Am liebsten würd ich nach dem starken Staat und strengen Regeln rufen.



    Ich krieg gleich den banana blues.

  • Ich fütter seit paar Jahren gerne ne Banane nach Morgenkaffee und -kippe, muß ich ned kauen, sind Vitamine drinne und Kohlenhydrate und wasweißich. Da sind die Bio-Fairtrade vom Aldi echt gut, bei Edeka gibts die von Demeter, die sind nach ner Woche daheim rumliegen noch grün, die Bio von Rewe dito..



    Wenn ALDI cleverere PR-Leute hätte, würden die damt werben, gesunkene Kosten den Erzeugern zukommen zu lassen und den Verkaufspreis beizubehalten.

  • Es ist ja gut und richtig das die TAZ über die Handelspraktiken unser ALLMÄCHTIGEN Handelskonzerne bei Bananen berichtet, das selbe geschieht aber auch täglich gegenüber der Deutschen Landwirtschaft. So sind z.B. die Erzeugerpreise bei Schweinen von über 2 € / kg im Januar auf heute ( ende November ) 1.20 € / kg gefallen, dafür kostet heute Schweinefleisch im Einzelhandel teilweise mehr als im Januar. Wenn sich jetzt irgendwann der Preis für Schweine erholt, erhöht der Einzelhandel die Preise, weil er muss ja mehr Geld ausgeben. Wenn sich die Situation für die Erzeuger ändern soll, müssen die Heuschrecken Konzerne des Lebensmitteleinzelhandels zerschlagen werden.

    • @Günter Witte:

      Die derzeit miesen Schweinefleischpreise sind aber nicht primär dem Preisdruck durch die Discounter geschuldet, sondern massiven Überkapazitäten in der Produktion. Damit der Markt dieser Überproduktion absorbieren kann ist die Fleischindustrie davon abhängig diese exportieren zu können, hauptsächlich nach China. Nachdem dieser Export corona-bedingt nicht mehr möglich ist, ist der Kollaps der lokalen Preise die logische Konsequenz. Dieser Zusammenhang ist weitestgehendst unabhängig davon ob auf Nachfrageseite Lebensmittel-Multis oder selbstorganisierte Food-Coops sitzen. Womit nicht gesagt sein soll, dass Erstere nicht auch ein Problem wären, aber um die Schweinefleischpreise wieder ins Lot zu bringen braucht es eine Marktbereinigung, auch wenn die Proteste der Agrar-Lobby absehbar sind. Die derzeitigen Zustände für Tiere, Beschäftigte und Umwelt sind untragbar und die gegenwärtige Marktsituation letztlich nur ein Symptom dieses eigentlich dysfunktionalen Systems.

      • @Ingo Bernable:

        Entschuldigung, da argumentieren wir aneinander vorbei. Natürlich ist durch die Afrikanische Schweinepest bei Wildschweinen und denn daraus folgenden Export Stopp Chinas momentan zu viel Fleisch auf dem Deutschen Markt. Was ich kritisiert habe, ist das der Handel die viel niedrigeren Einkaufspreise nicht weitergibt, im Gegenteil teilweise die Preise erhöht hat um richtig Gewinn zu machen. Wenn sich jetzt irgendwann die Preise für Schweinefleisch wieder erholen, wird der Handel seine Verkaufspreise erhöhen, weil ja der Einkauf teurer wird. Wenn der Handel bei den selben Spannen wie zuvor bliebe, dann hätten wenigstens die Verbraucher einen Vorteil aus dieser Miesere.

  • "Schönes" Beispiel für die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Und WIR sind all die.........

  • Leider hat der Konsument im Moment nur die Wahl, gar keine Bananen zu essen: Auch die Arbeiter der Fairtrade-Bananen werden mies entlohnt. Es geht nur ein geringer Betrag in externe soziale Projekte, die mit dem Bananenanbau oft nichts zu tun haben. Ein Verzicht wäre auch aufgrund der absurd langen Transportwege eine ökologische Wohltat. Leider hätten die Arbeiter in diesem Fall gar kein Einkommen.

  • "Mitten in der Coronapandemie will der Aldi-Konzern etwa 9 Prozent weniger pro Kiste zahlen."

    Aha, also 18 Prozent pro 2 Kisten?

    • @albert992:

      Nein, auch bei zwei Kisten sind es 9%.

      • @Goodfella:

        Denke das war Ironie - die Angabe "pro Kiste" ist bei einer Prozentzahl überflüssig.

        • @kditd:

          In dem Fall ned, da sich "pro Kiste" ned nur auf die 18,14 kg Bananen sondern auch auf die Verpackung, den Transport und darauf anfallende Steuern/Zölle bezieht. Der Ölpreis bezieht sich immernoch auf das Barrel, obwohl keine Raffinerie der Welt mit ca. 160 L Öl gefüllten gebrauchten Heringsfässern beliefert wird.



          Evtl. will sich Albert992 mit seinem Kommentar als Einkäufer bei ALDI empfehlen und denen verklickern, daß die dann ab der zwölften Kiste die Bananen kostenlos kriegen...

        • @kditd:

          Die Kiste mit 18 kg scheint ein Standard im Bananenmarkt zu sein. So habe ich es verstanden. Sei es wie es sei: Es igeht um eine saftige Preisreduzierung.

  • Wir, als Verbraucher, haben es in der Hand.



    Ond genau da liegt auch die Ursache.

    • @Hugo Rune:

      Nein. Es gibt so viele Speisen, die mit Bananen gefertigt werden, da kann ich nur den Endpreis anschaun und mit den Schultern zucken, auf den Bananpreis habe ich da keinerlei Einfluss.



      Und das auch, wenn ich sehr viel Geld habe.

    • @Hugo Rune:

      also 30% der Bürger können das nicht entscheiden... die haben Niedriglöhne, das können sie nicht mit dem Geldbeutel entscheiden.

      Und der Rest? Wie viele davon wissen um das Thema? und wie viele davon sind Aldi Kunden und möchten was dagegen tun?

    • @Hugo Rune:

      Mir ist nicht klar, aufgrund welchen Verbraucherverhaltens Aldi gezwungen wäre, zum ursprünglichen Beschaffungspreis zurückzukehren. Es gibt nur 2 Varianten (vorausgesetzt, es gibt keine Änderungen bei Steuern oder anderen Importkosten):



      1. Die Aldi-Kunden kaufen mehr Bananen oder die bisherige Menge zum höheren Preis: Dann KÖNNTE Aldi den Einfuhrpreis wieder auf die ursprüngliche Höhe anheben. Aber niemand könnte Aldi zwingen, dies zu tun



      2. Die Aldi-Kunden kaufen weniger oder gar keine Bananen bei Aldi: Dann würde Aldi den Beschaffungspreis pro Kiste noch weiter senken, um kostendeckend arbeiten zu können, weil die Fixkosten unverändert bleiben. Bzw., Aldi würde die Lieferverträge stornieren und keine Bananen mehr bestellen, die nicht verkauft werden können. Das wäre schlecht, bzw. ganz schlecht für die Bauern. Oder die Bauern suchen andere Abnehmer, sofern diese sich nicht der Preispolitik von Aldi angeschlossen haben.

    • @Hugo Rune:

      Spontan würde mir kein einziger Fall in den Sinn kommen bei dem Missstände in Produktion und Markt allein oder auch nur primär durch bewusste Konsumentscheidungen der Verbraucher besitigt worden wäre. Zumal etwa die Hälfte der Bevölkerung mit ihrem Einkommen gerade mal so eben bis zum Montasende kommt und daher allenfalls die Wahl hätte ihre Diät exklusiv auf lokal und fair produzierte Kartoffeln, Kohl und Steckrüben umzustellen.



      Was aber spräche dagegen den Markt zumindst dort gesetzlich zu begrenzen wo besonders drastische Formen von Ausbeutung und Übervorteilung auftreten? Dinge also die im nationalen Recht längst selbstverständlich sind, wie etwa das Verbot eine Ware dauerhaft unter dem Einstandspreis anzubieten. Würde man das auf den internationalen Handel übertragen wäre das Aldi-Angebot außerhalb des legalen Rahmens und die Banenenbauern hätten wenigstens die Sicherheit ihre Kosten wieder hereinzubekommen sofern sie konkurrenzfähigen Bedingungen produzieren.

    • 9G
      96177 (Profil gelöscht)
      @Hugo Rune:

      klar, Probleme der monopolisierten Kapitalkonzentration lassen sich am besten individuell lösen.



      Ich esse seit Jahren keine Bananen mehr und seit der Doku "Die Gier nach Lachs" auch keinen Lachs mehr, kann nicht feststellen, daß sich was geändert hätte.

    • @Hugo Rune:

      Außerdem wage ich mal zu bezweifeln, dass der Ankaufspreis von Aldi so viel mit den Arbeitsbedingungen und Umweltbedingungen in Ecuador zu tun hat, wie der Artikel suggeriert.

  • Bananen bundesweit abschaffen - ein kleiner Schritt zur Anpassung der Verhältnisse in Ost und West..