piwik no script img

Ein gespeerter Bereich in der Schachtanlage Asse Foto: Ole Spata/dpa

Suche nach Endlager für AtommüllUnter der Oberfläche

Ende September werden Standorte benannt, an denen ein nukleares Endlager errichtet werden könnte. Dann wird die heftige Debatte erst losgehen.

F ür den Tag, an dem in Deutschland die Atomdebatte mit einem Knall zurückkehren wird, ist alles vorbereitet: Der Saal der Bundespressekonferenz in Berlin ist für den 28. September, 10 Uhr, reserviert. Hier werden dann die Geschäftsführer der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) einen Report präsentieren, der es in sich hat: Der „Zwischenbericht Teilgebiete“ stellt die Weichen, wo in Deutschland ein Endlager für den gefährlichen nuklearen Abfall gebaut werden soll.

Der Bericht soll bis zum 28. September unter Verschluss bleiben. Nur so viel ist bislang klar: Auf etwa 400 Seiten mit blauem Einband hat die Behörde Daten über den Boden in Deutschland zusammengetragen und definiert etwa 70 Regionen, die für ein solches Lager infrage kommen. Die Aufsichtsbehörde, das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE), weist in Anzeigen auf den Termin und die Bürgerbeteiligung hin. Slogan: „Das letzte Kapitel schreiben wir gemeinsam.“

Aber ein Kapitel wird in dem Bericht zur Suche nach einem Endlager für den hochradioaktiven Müll fehlen: Die heimliche Suche nach einem zweiten, deutlich umfangreicheren Endlager für mittel und schwach radioaktiven Müll. Während sich die gesamte Aufmerksamkeit auf die Einlagerung der 10.500 Tonnen extrem radioaktiven und giftigen Abfälle konzen­triert, läuft praktisch unbemerkt auch die Suche nach einem weiteren Standort an: Gesucht wird zusätzlich eine letzte Ruhestätte für bis zu 300.000 Kubikmeter Strahlenmüll, die zum großen Teil aus dem skandalumwitterten Bergwerk Asse II stammen. Behörden, Aufsichtsgremien und ExpertInnen schweigen sich darüber gern aus. „Die Thematik läuft völlig unter dem Radar“, sagt dazu Heinz Smital, Atom-Experte bei Greenpeace.

Dass überhaupt ein weiteres, bisher unbekanntes Lager gesucht werden muss, ist eine Folge von Schlampereien und Versäumnissen der letzten Jahrzehnte. Ursprünglich sah die Planung so aus: Die „abgebrannten“ und damit hochradioaktiven Brennstäbe, die über 59 Jahre in den 38 deutschen kommerziellen Atomkraftwerken Strom erzeugt haben, wandern in das Endlager, das ab jetzt gesucht wird. Der schwach- und mittelstrahlende Müll – Bauteile aus den AKWs, Abfall aus der Uranbehandlung, Kleidung, medizinisches Gerät zum Röntgen – verschwindet im Schacht Konrad bei Salzgitter: ein altes Eisenerzbergwerk, 30 Jahre umkämpft und mit immer neuen Auflagen und Ausnahmeregeln durchgesetzt, für 4,2 Milliarden Euro eingerichtet und mit der unterirdischen Ausdehnung einer Kleinstadt. Wer auf der A 39 Richtung Braunschweig fährt, sieht den Förderturm von Konrad weithin durch die flache Landschaft – geschützt als Industriedenkmal.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und rund um die Uhr bei Facebook und Twitter.

So weit, so geordnet. Aber niemand hatte bei diesen Plänen die „Asse“ auf der Rechnung. In diesem Salzbergwerk, etwa 20 Kilometer südöstlich von Konrad, wurden über die Jahrzehnte insgesamt 47.000 Kubikmeter von mittel- und leicht strahlendem Abfall aus der Forschung und aus den Atomkraftwerken abgekippt. Das geschah so dilettantisch und fehlerhaft, dass Wasser in die Stollen einbrach und radioaktiv wurde, die Standfestigkeit der Stollen umstritten war und einige der gelbgestrichenen Fässer mit dem schwarzen Emblem der Strahlenwarnung verrosteten und zerbröckelten. 2013 beschloss der Bund, den gesamten Müll wieder an die Oberfläche zurückzuholen. Bis 2027 sollen nun die dubiosen Gebinde wieder auftauchen, neu und sicher verpackt werden. „Niemand weiß, wie sehr das Zeug radioaktiv brummt“, sagt ein Experte. „Und was da noch alles mit nach oben kommt.“

Das Asse-Erbe wird inzwischen auf etwa 200.000 Kubikmeter geschätzt – weil große Teile des Gesteins nun auch entsorgt werden müssen. Wohin damit? Niemand weiß es. Konrad ist voll und für den Asse-Inhalt nicht genehmigt. Dazu kommen etwa 100.000 Kubikmeter von strahlendem Abfall aus der Urananreicherungsanlage der Urenco in Gronau in Nordrhein-Westfalen.

Mitarbeiter stehen im Atomendlager Schacht Konrad im Zufahrtsbereich für den Schacht 2 Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Entstanden ist damit ein Berg von etwa 300.000 Kubikmetern Problemabfall, von dem niemand weiß, wie er zu entsorgen wäre. Das Nationale Entsorgungsprogramm aus dem Bundesumweltministerium sieht denn auch für die Suche nach einem Endlager für den hochradioaktiven Müll vor, dass „auch die radioaktiven Abfälle, die aus der Schachtanlage Asse II zurückgeholt werden sollen, bei der Standortsuche für dieses Endlager berücksichtigt werden. Gleiches gilt für das angefallene und anfallende abgereicherte Uran aus der Urananreicherung.“

Die zuständigen Behörden befinden sich nun in einem Dilemma: Sollen sie die Öffentlichkeit gleich am Anfang der heiklen Endlagersuche mit diesen Plänen verschrecken – oder sollen sie darüber gar nicht erst reden? Sie verschweigen die Suche nach dem zweiten Endlager nicht – wenn man tief genug in die Materie einsteigt, um sie danach zu fragen. Eine Lagerstätte für den schwach- und mittelstark strahlenden Müll könne „ein wünschenswertes Nebenprodukt“ bei der Endlagersuche sein, bestätigt Wolfgang Cloosters, Abteilungsleiter „Nukleare Sicherheit, Strahlenschutz“ im Bundesumweltministerium, der taz. Das „Standortauswahlgesetz“ sehe vor, „diese Frage mitzuprüfen“. Klar sei aber: Die Suche nach dem Lager für den hochradioaktiven Abfall habe die Priorität des Verfahrens: „Erst wenn die Kriterien für das Endlager für hochradioaktive Abfälle festgelegt sind und ausreichende Informationen zu Menge, Beschaffenheit und Zeitpunkt des Anfalls der aus der Schachtanlage Asse II zurückzuholenden radioaktiven Abfälle vorliegen, wird über die Asse-Abfälle abschließend entschieden“, erklärt Cloosters.

Entstanden ist ein Berg von 300.000 Kubikmeter Problemabfall. Wohin damit?

So deutlich sind die Behörden sonst nicht. Auf der Homepage der Bundesgesellschaft für Endlagerung heißt es: „Die Endlagersuche in Deutschland hat das Ziel, den Standort in Deutschland für die Tiefenlagerung der hochradioaktiven Abfälle zu finden“- von den Asse-Abfällen ist erst mal keine Rede. Die Webseite endlagersuche-infoplattform.de der zuständigen Aufsichtsbehörde BASE klärt auf über die „Entstehung von radioaktivem Abfall mit zu vernachlässigender Wärmeentwicklung“, die im Schacht Konrad gespeichert werden. Dann heißt es: „Darüber hinaus gibt es weitere Abfälle“ – aber darüber hinaus dort keine Informationen. Und für „hoch radioaktive Stoffe, die 5 Prozent der Menge, aber 99 Prozent der Strahlung ausmachen, wird derzeit ein Endlager gesucht“. Dass das Gleiche auch für die 95 Prozent der Menge mit einem Prozent der Strahlung gilt, erfährt der Interessierte nicht.

Model der Schachtanlage Asse bei Remmlingen Foto: Ole Spata/dpa

Wie umstritten in der Bevölkerung aber auch schwach- und mittelradioaktiver Abfall sein kann, beweist nicht nur der jahrzehntelange Kampf um den Schacht Konrad. Es zeigt sich derzeit auch im westfälischen Würgassen. Im Dreiländereck von Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen macht die Weser eine sanfte Kurve, Felder und Wälder säumen das Ufer in hügeliger Landschaft. Direkt am Fluss liegt das Gelände des ehemaligen Atomkraftwerks, das bis 1994 Strom produzierte.

Jetzt will der Bund hier nur ein Logistikzentrum bauen, um die mittel und leicht strahlenden Gebinde aus der ganzen Republik für ihren Weg nach Konrad neu zusammenzustellen – kein Vergleich mit einem Endlager. Doch die Anwohner in dem malerischen Ort wehren sich dagegen, eine Bürgerinitiative „Atomfreies 3-Ländereck“ protestiert bei Anhörungen, der Kreistag in Holzminden votierte gegen das Projekt, 13 Landkreise und Städte haben sich angeschlossen, der Landtag in Hannover befasst sich mit den Plänen. Und selbst Uwe Schünemann, der als CDU-Innenminister die Polizei nach Gorleben schickte, setzt sich aus Protest gegen den Standort auf die Gleise nach Würgassen.

Es gibt also gute Gründe, die Suche nach einem zweiten Endlager nicht an die große Glocke zu hängen. In den einschlägigen Gesetzen ist das Vorhaben zwar auch zu finden – wenn man weiß, wo man suchen muss. Im „Gesetz zur Suche und Auswahl eines Standorts für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle“ versteckt sich in Paragraf 27 (5) der Passus, es müsse beurteilt werden, „inwiefern in dem jeweiligen Gebiet zu erwarten ist, dass eine zusätzliche Einlagerung größerer Mengen schwach- und mittelradioaktiver Abfälle möglich ist“. Erst die „Verordnung über Sicherheitsanforderungen und vorläufige Sicherheitsuntersuchungen für die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle“ reserviert für den kleinen Bruder des stark strahlenden Lagers einen eigenen Paragrafen: § 21 „Endlagerung von schwach- und mittelradioaktivem Abfall am selben Standort“ fordert, dass der zusätzliche Müll die „Robustheit“ des stark strahlenden Lagers nicht beeinträchtigen und keine weitere Strahlung in die Umwelt gelangen dürfe.

Vor allem aber sieht die Verordnung vor, dass für diese Abfälle „ein separates Endlagerbergwerk aufzufahren“ sei. Zu Deutsch: Wenn ein Standort für das hochradioaktive Mülllager gefunden ist, können da nicht einfach noch ein paar Kammern für den Müll aus der Asse gegraben werden. Nein: Es braucht auch am selben Standort ein eigenes, unabhängiges Bergwerk.

Ein atomarer Endlagerkomplex „wird nicht irgendwo im Wald verschwinden, sondern eine große industrielle Infrastruktur“ werden, sagt Julia Neles, die beim Öko-Institut Darmstadt die Abteilung „Entsorgung/Nukleartechnik“ leitet. Je nachdem, in welchem Gestein man den Müll lagert, schwankt nach BGE-Angaben die unterirdische Ausdehnung: Unterbringung in Salz benötigt drei, in Kristallin sechs und in Ton zehn Quadratkilometer. In sicherem Abstand dazu könnte dann ein zweites Bergwerk für den Asse- und Urenco-Müll entstehen. Das würde Ausmaße wie bei Schacht Konrad haben, schätzt Neles.

Auch oberirdisch braucht so ein Lager eine Menge Platz. In der Schweiz, wo die Endlager-Pläne deutlich weiter sind, rechnet die nationale Behörde Nagra dafür mit 10 bis 12 Hektar, ohne Erschließung und Abraumlagerung. In Deutschland käme noch ein „Eingangslager“ für die Transportbehälter vor ihrer Einlagerung dazu. Dann müsste es noch eine „Umverpackunganlage“ geben, wo die Brennstäbe in Endlagerbehälter umgefüllt werden könnten.

Über die Ausmaße eines solchen Endlagerkomplexes wird derzeit auch da nicht gesprochen, wo die Bevölkerung mitarbeitet: Im „Nationalen Begleitgremium“, kurz NBG. „Wir konzentrieren uns auf die Suche nach einem Standort für den hochradioaktiven Müll“, sagt Armin Grunwald, Leiter des Instituts für Technikfolgenabschätzung am Karlsruher Institut für Technologie und Co-Vorsitzender des NBG. In der 18-köpfigen Gruppe sind ehemalige PolitikerInnen, ExpertInnen, BürgerInnen und JugendvertreterInnen versammelt, um den Prozess der Endlagersuche transparent zu machen. „Diese Frage nach einem zweiten Lager stellt sich frühestens während der näheren Erkundung der Standortregionen, die ab 2022 beginnt.“

Der Suchprozess geht insgesamt grandios schief, weil für die Standortauswahl nicht die größte Sicherheit zählen wird, sondern politische Erwägungen.

Jochen Stay,Atomkritische Initiative

Die zweite Standortsuche „zu verschweigen, ist ein Fehler, der nach hinten losgehen wird“, warnt dagegen Jochen Stay von der atomkritischen Initiative „ausgestrahlt“. Er befürchtet: „Der Suchprozess geht insgesamt grandios schief, weil für die Standortauswahl nicht die größte Sicherheit zählen wird, sondern politische Erwägungen.“ Die betroffenen Regionen würden ganz unterschiedlich reagieren, wenn das Endlager zu ihnen kommen solle. „Und wenn es dann später heißt, da bauen wir gleich noch ein zweites daneben, dann verschärft es die Lage nochmal deutlich.“

Vorerst widmet sich das NBG dem Lager für den hochradioaktiven Müll. Mitte Juni 2020, das Gremium trifft sich zu seiner 39. Sitzung im Berliner Estrel-Hotel. Draußen ist ein heißer Tag, durch den abgedunkelten Konferenzraum schickt die Klimaanlage einen eisigen Wind.

Die NBG-Mitglieder, die meisten von ihnen nukleare Laien, sind engagiert bei der Sache, sie debattieren respektvoll und hören sich zu. Doch in den stundenlangen Debatten untereinander, mit den Vertretern von Behörden und Politik blitzen immer wieder Unsicherheit, Nervosität und Misstrauen auf. Gerade hat der Bundestag dem NBG die Aufgabe übertragen, Daten zu überprüfen – die Mitglieder fühlen sich überfordert. „Unsere Aufgabe ist nicht machbar“, sagen manche, man solle „die Katze im Sack kaufen“, meinen andere.

Dazu kommt: Das Desinteresse an der Arbeit des NBG ist gewaltig. Bei der Sitzung im Juni gibt es von Beobachtern ganze zwei Fragen. Ein einzelner Journalist nimmt an der Sitzung teil. Der Livestream hat 29 Abrufe und einen Like. Aber allen ist klar: Die Betroffenheit Ende September in den ausgesuchten Regionen wird riesig sein. „Die Leute werden erst kommen, wenn sie merken: Huch, da ist ja irgendwas“, sagt die Sprecherin des BASE bei der Sitzung.

Das Nationale Begleitgremium hat einen zentralen Auftrag: Vertrauen in den Prozess zu schaffen. Doch die ganze Endlagersuche, angeschoben vom fast einstimmigen Beschluss der Endlagerkommission des Bundestags 2016, leidet immer wieder unter dem Misstrauen, das über Jahrzehnte zwischen Befürwortern und Gegnern der Atomkraft gewuchert hat. Auch jetzt argwöhnen viele Umweltschützer, alles laufe immer noch auf den umkämpften Standort Gorleben zu. Gerade hat der bayerische Umweltminister wieder für diesen Standort plädiert. „Viele Kritiker haben Angst, dass die Behörden mit einer langsamen Walze alles an Protest plattfahren“, sagt Greenpeace-Experte Heinz Smital. Da schade es dem Vertrauen, wenn die Behörden „die Problematik eines zweiten Endlagers unter dem Deckel halten“.

Zumindest auf dem Broschürenpapier klingt das von der Aufsichtsbehörde BASE ganz anders. „Information ist die Grundlage für eine gelungene Beteiligung“, heißt es im Prospekt „Kompaktwissen zur Endlagersuche“, der ebenfalls ein zweites Endlagerprojekt nicht erwähnt. Und weiter: „Die Konflikte der Vergangenheit zeigen, dass das Verfahren der Endlagersuche nur dann erfolgreich sein kann, wenn die Verantwortlichen und die Bevölkerung an einem Strang ziehen.“

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

28 Kommentare

 / 
  • Endlagerung ist alternativlos:



    scienceblogs.de/as...tanz-ums-endlager/



    Da wird auch Herr Stay konstruktiv mitarbeiten müssen, wenn er tatsächlich am Gemeinwohl interessiert ist....

  • Ich möchte einen wichtigen Punkt anführen:

    Das Hauptproblem der Endlager-Debatte in Deutschland ist, dass geplant wird die Brennstäbe unbehandelt einzulagern.

    Das ist potentiell gefährlich.

    Allerdings könnte man diese Gefahr beseitigen indem man dad verbrauchte Brennmaterial chemisch vorbehandelt:

    Uran-oxid ist, wie alle anderen Actinoid-Oxide - und somit auch die besonders stark strahlenden Transurane - ein KERAMISCHER NICHT-WASSERLÖSLICHER Feststoff, der somit an sich keine geologische Mobilität an den Tag legt.

    Problem: Im verbrauchten Kernbrennstoff sind ca. 5 Stoffmengen- Prozent Spaltprodukte enthalten [die mit Ausnahme von genau 7 Isotopen selbst nicht mehr strahlen].

    Mit genau diesen Spaltprodukt-Elementen könnten die Actinoide jedoch schon u.U.

    wasser- oder säurelösliche Verbindungen (Salze; Sauerstoff-Säuren, etc.) bilden, die dann sehr wohl ins Grundwasser und langfristig an die Oberfläche gelangen könnten(!) ...

    Würde man aber die Actioden abtrennen - das geht ohne Proliferationsrisiko per Elektrolyse, d.h. Pu würde nicht separat gewonnen oder 'wiederverwertet' - würde sich diese Gefahr erledigen und auch die Endlager-Suche weit einfacher gestalten.

    Die gefährlichen Elemente würde man einfach wieder zu der bereits erwähnten Actinoid-Keramik verarbeiten und alle Gefahren durch sie wären gebannt.

    Bleiben noch die 7 langlebigen Spaltprodukte: Diese können als Beta-Strahler (bei denen sich anders als bei den vorgenannten Actiode als Alpha-Strahler kein Helium-gas bildet) sicher in Glas-Kokillen eingeschmolzen und in Korrosionsresistenten Behältern dauerhaft dicht gelagert werden.

    Warum macht man das nicht?

    -Es scheint wohl an dem höheren Kostenaufwand zu liegen...

  • In dem Endlagersuchgesetz steht doch bestimmt drin, dass "... südlich von Frankfurt am Main nicht mit geeigneten Erdformationen gerechnet werden kann und sich die Suche daher auf das das Bundesgebiet nördlich von Frankfurt am Main beschränkt"



    oder habe ich mich da verlesen ?

    Jedenfalls höre ich schon wie Seehofer die Messer wetzt.

  • Herr Pötter sollte doch zuerst seinen Artikel von einem Fachkundigen gegenlesen lassen. Es gibt in der Asse keine Stollen. Ein Stollen ist eine mehr oder minder waagerechte Strecke, die in einem Berg aufgefahren wurde und mindestens durch ein Mundloch mit der Außenwelt verbunden ist. Er meint hingegen die Kavernen, die während des Abbaus der Salzminerale entstanden durch den sogenannten Pfeilerkammerabbau. Da sind einige durch den Gebirgsdruck zusammengedrückt worden. Wir haben bereits bei einer Befahrung im Jahr 1977 vor einem Wassereinbruch im oberen Bereich gewarnt, welche im nicht gefälschten Profil eine deutliche Mikrotektonik bis hin zu Überkippungen aufweist. Man versprach Abhilfe und änderte das Profil ab, in dem man die störenden Signaturen im Profil wegradierte. Das Seehofer-Prinzip. Hochradioaktiver Abfall war geplant, jedoch die dadurch entstehende Wärme, Thoriumkugeln haben eine Oberflächentemperatur von 90°C, ist wegen der Salzminerale, bei denen vor allem Carnallit vorkommt, sehr kritisch. Die PTB-Braunschweig führte dort Tauchsiederexperimente vor, die auf dem Gorleben-Symposium sehr kritisch diskutiert wurden. Am Ende war allen Fachleuten klar, dass eine Einlagerung von solchen Abfällen im Salzstock sehr risikoreich ist. Doch auch die verbeamteten Kollegen von der BGR zuckten nur mit den Schultern und meinten:"Irgendwohin müssen die Abfälle ja schließlich."

    In der Tat gibt es keine Möglichkeit in der BRD und dem Anschlussgebiet exDDR diese Abfälle über diesen Zeitraum zu lagern. Tonlagerstätten sind ein schlechter Witz und "Kristallin" ist ein Begriff aus der Mottenkiste. Magmatische wie metamorphe Gesteine sind stets mit Klüften versehen und wasserführend. Schacht Konrad ist nicht schlecht, besitzt aber eine Mikrotektonik und erfordert ständige Kühlung durch Bewetterung, weil er am Aller-Leine Graben liegt und damit eine höhere geothermische Tiefenstufe hat.

    Das war wohl nix, liebe Expertenkollegen. Lieber Schluckauf als Glück auf, oder?

  • Interessanter Artikel, aber ich frage mich immer wieder, warum zwar die Gefahren radioaktiver Abfälle und Endlagerung prominent dargestellt werden, mensch aber selten bis gar nicht über die ähnlich gelagerten hochgiftigen Chemieabfälle hört. Ich kann mich auch nicht erinnern, daß es entsprechende Großdemos dagegen gab, wie es bei Endlagersuche für radioaktives Material gang und gäbe war.



    Die eingelagerte Chemie hat noch nicht einmal den "Vorteil" von Halbwertszeiten, sondern bleibt in ihrer Menge und Giftigkeit gleich, bis Recycling/Aufarbeitungstechnologien entwickelt sind.



    Aber kaum ein Wort dazu von den üblichen Verdächtigen.



    Von den natürlichen Belastungen mancher Gegenden (Radon z.B.) fangen wir gar nicht erst an.



    de.wikipedia.org/w...onie_Herfa-Neurode



    www.deutschlandfun...:article_id=446076

  • Die sogenannte Suche nach einem Endlager ist eine Art Dauerscherz, der in einer Endlosschleife dem geneigten Publikum seit nun mittlerweise mehr als dreißig Jahren (oder sind es gar schon vierzig oder noch mehr?) dargeboten wird. Nie und niemals nicht wird ein solches Lager gefunden werden können. Das ist wie mit dem heilige Gral und nicht mal Indiana Jones würde ein Endlager finden. Keiner will hierzulande so ein Dingens vor der Haustür oder auch nur in der Nähe haben. Und deshalb wird es auch nie eins geben. So eine Art intellektuelles "des Kaisers neue Kleider". Absurd, aber auch irgendwie unterhaltsam.

    • @Thomas Schöffel:

      Yes, Sir.

      Es gibt auch noch andere Abfälle, die zwar nicht radioaktiv sind, aber ebenfalls hochgefährlich, wenn sie freigesetzt werden: Die hochtoxischen Chemieabfälle. Die müssen auch "endgelagert" werden. Werden sie auch. Aber davon hört und liest man nie was.

  • „Ende September werden Standorte benannt, an denen ein nukleares Endlager errichtet werden könnte. Dann wird die heftige Debatte erst losgehen“



    Hoffentlich weiß bis dahin der Heilige Florian wie er allen helfen kann, die ihn um Fürbitte anrufen, nach dem Motto: „Verschon‘ unser Haus, zünd‘ andere an!“

  • ... und es wird nicht in Bayern liegen!

    • @Weidle Stefan:

      Das wär ja auch noch schöner. "Gott hat die Erde nur einmal geküsst, genau an dieser Stelle wo jetzt Bayern ist."

  • Danke Herr Pötter für Ihren sehr eindringlichen Artikel!

    In einem AKW entsteht in einem Jahr pro Megawatt Leistung ca. die kurz- und langlebige Radioaktivität einer Hiroshima-Bombe. Das heißt: allein im AKW Leibstadt entsteht die Radioaktivität von ca. 1100 Hiroshima-Bomben. Ein Teil dieser Radioaktivität zerfällt nach relativ kurzer Zeit. Manche radioaktiven Abfälle zerfallen innerhalb weniger Jahre z.B. Krypton-85: Halbwertszeit 10,76 Jahre. Andere radioaktive Gifte hingegegen weisen extrem lange Halbwertszeiten auf: z.B. Jod-129: Halbwertszeit 17000000 Jahre. Ins Endlager kommt ein "Cocktail" aus vielen verschiedenen radioaktiven Abfallstoffen. Ein atomares Endlager muss also Sicherheit über viele Halbwertszeiten geben, über Zeiträume, die unser Vorstellungsvermögen sprengen. Es fällt schwer, sich die Gefahren und Gefährdungszeiträume von Atommüll vorzustellen.

    Plutonium und der Pharao



    Wenn der bekannte ägyptische Pharao Cheops vor 4550 Jahren nicht die berühmte Pyramide gebaut, sondern ein AKW 4 Jahre lang betrieben hätte, dann wären neben vielen anderen Abfällen ca. 1000kg Plutonium zusammengekommen. Bei einer Halbwertszeit von 24110 Jahren (Plutonium 239) wären heute noch 877kg vorhanden. Nach 10 Halbwertszeiten, also nach 241100 Jahren, müssten immer noch ca. 0,1% der Ausgangsmenge, also 1kg Plutonium dauerhaft sicher gelagert werden. Mit der schon im Normalbetrieb gefährlichen Nutzung der Atomenergie (Harrisburg, Tschernobyl) hat die Atomindustrie weltweit ein unglaubliches Gefahrenpotential für die nachfolgenden Generationen geschaffen.

    Diese Zeiträume sprengen für einen Menschen, der ca. 80 Jahre alt wird, jegliches Vorstellungsvermögen! Der Mensch heute ist nicht in der Lage das zu verstehen, was wir den zukünftigen Generationen unsägliches/kriminelles zumuten! Man muss sich nur vorstellen, wie Menschen in 17.000.000 Jahre uns noch für das heute verfluchen werden!

  • Wir alle wissen, Gorleben wurde auf eine Liste an Pos 1 geschrieben. Die Liste stammte aber wohl von Spezialisten, Geologen, Physikern, whatever,... Also die Liste minus Gorleben ist erst mal ein Goldstandard.

    Wird spannend, denn eigentlich kann eine neue Liste ja nicht groß anders sein. die Geologie hat sich in Deutschland die letzten 100Jahre kaum geändert - mal abgesehen das die DDR dazu kam. Un Blöd war man schon damals nicht.

    • @danny schneider:

      An der List haben schon immer Politiker mitgeschrieben, die eifrig St. Florian anbeten...

  • Jetzt ist erst einmal Corona dran. Nur wenige werden sich noch an das Virus erinnern, wenn in sehr ferner Zukunft erneut die Diskussionen um eine "endgültige" Endlagerstätte aufbrechen werden.



    Man sollte sich keinen Illusionen hingeben. Das wird nie und nimmer was, und in absehbarer Zeit schon gar nicht. Auch Pros und Contras der taz helfen da nicht; niemand, wirklich niemand will so ein ewiges Grab in seiner Nachbarschaft haben und einen Lukaschenko gibts hier nicht.



    Man sollte den ganzen atomaren Mist dort lassen, wo er jetzt ist und die Zeit abwarten, zu der intelligente Menschen irgendwas Vernünftiges damit anfangen können. Die ist natürlich nicht abzusehen, ähnlich wie bei Corona.

    • @Nairam:

      "Man sollte den ganzen atomaren Mist dort lassen, wo er jetzt ist und die Zeit abwarten, zu der intelligente Menschen irgendwas Vernünftiges damit anfangen können."

      Anders ausgedrückt. Wir haben keine Lust, uns Gedanken zu machen. Sollen unsere Kinder und Enkel doch sehen, wie sie mit unserem Dreck klar kommen.

  • Die Herangehensweise ist falsch, weil die Prämisse falsch ist.



    Ein Endlager, im Sinne von "entgültig weg der Sche..." kann und wird es nicht geben, und zwar aus einem naturwissenschaftlichen, einem anthropologischem und einem politischen Grund:



    1. Wir können nicht wissen, was die Zukunft an UNVORHERGESEHENEM bringt, und wie die bisherigen Deponien aufzeigten, tauchte immer sehr schnell etwas auf, das zur Langzeitkontainmentunverträglicheit führte.



    2. Der Mensch neigt zum huddeln, buddeln, und vergessen. Die Wahrscheinlichkeit, dass da niemand die Büchse der Atomdorma öffnet, anbohrt oder verrotten lässt ist Null.



    3. Niemand akzeptiert dass der Dreck der Anderen in seinem Vorgarten verbuddelt und er darauf sitzen bleiben wird.



    D.h. sollte man Realismus beweisen und statt dessen ein LangzeitMIETlager atomeuropaweit ausschreiben, in dem solange, wie Unterhaltszahlungen erfolgen, der Müll untergestellt wird, andernfalls bekommen es die Länder oder deren Nachfolgestaaten, -organisationen, -firmen, -anarchostane oder -mutantenameisenreiche zurück.



    Ich kann mir gut vorstellen, dass beim Gedanken an Ewigkeitszahlungen, die sonst nur Kirchen oder Abgehalfterten Warlordnachkommen zustehen, sogar die CSU-Bayuwaren gierglänzende Augen bekommen :)

    • @Euromeyer:

      Prinzipiell ist eine "Endlagerung" möglich - man packt es in einen alten Bulkfrachter, füllt mit Zement auf, und versenkt das Schiff in einer ozeanischen Subduktionszone. Über die folgenden Jahrmillionen wird das Material verschüttet, eingeschmolzen, und so weit verdünnt, dass man der irgendwann wieder ans Tageslicht tretenden Lava nichts mehr anmerken dürfte.

      Die Entsorgung von radioaktivem Müll in den Ozeanen ist aber durch internationales Abkommen verboten, und dieses Abkommen kann nur alle 25 Jahre geändert werden; die nächste Gelegenheit ist 2043.

      Theoretisch könnte man das ganze auch auf kontinentaler Kruste versuchen; die ist aber dicker und fester und subduziert nicht, so dass man direkt bis in die Moho bohren müsste. Das ist momentan nicht machbar (aber man arbeitet dran); so oder so ist die pro Zeit entsorgbare Menge aber ein schlechter Witz. (Aber immerhin noch mehr als bei Verwendung als MOX, von nicht realistisch hochskalierbarem Firlefanz wie Transmutation im Brutreaktor ganz zu schweigen)

      Wie bei allem was mit Kernspaltung zu tun hat, ist der entscheidende Haken: damit ungereinigtes hochaktives Material auch nur verlässlich handhabbar, geschweige denn verarbeitbar ist, muss es mit einer sehr viel größeren Menge nichtradioaktiver Substanz verdünnt werden. Je konzentrierter es ist, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass sich exotische Isotope mit unbekannten Halbwertszeiten und Zerfallsketten bilden, die die Berechenbarkeit und Sicherheitsfaktoren gründlich ruinieren.

      Zu der von Ihnen angesprochenen Gesamtproblematik: en.wikipedia.org/w...e_warning_messages

    • @Euromeyer:

      "...andernfalls bekommen es die Länder oder deren Nachfolgestaaten, -organisationen, -firmen, -anarchostane oder -mutantenameisenreiche zurück."

      Und werfen es dann auf die Straße?

      • 1G
        15883 (Profil gelöscht)
        @warum_denkt_keiner_nach?:

        "Und werfen es dann auf die Straße?"

        Tun wir doch jetzt schon :-D



        Da es in Deutschland, im Gegensatz zu z.B. der Schweiz, einen Grenzwert gibt, unterhalb dessen Abfall nicht als radioaktiv gilt, wird beim Abbau unserer AKWs tonnenweise "Recyclingmaterial" gewonnen, der im Straßenbau als Unterbau Verwendung findet.



        Vielleichtmmuß man dann nicht mehr im Winter streuen? :-D



        Ich hätte Philippsburg lieber weiter betrieben. Ich habe mehr Angst vor dem Abbau. Da wird es wesentlich mehr Strahlenbelastung durch Staub geben, als jemals im Betrieb. Das Ding steht quasi in meinem Vorgarten. . .

        • @15883 (Profil gelöscht):

          "Da es in Deutschland, im Gegensatz zu z.B. der Schweiz, einen Grenzwert gibt, unterhalb dessen Abfall nicht als radioaktiv gilt..."

          Ups. In der Schweiz gibt es keine natürliche Radioaktivität? Die Eidgenossen haben uns ebnen viel voraus :-)

  • Da wird das Gebiet der neuen Bundesländer in der Hinsicht "benachteiligt". Durch die sehr gute Abdeckung von Erkundungsbohrungen nach Rohstoffen zu DDR-Zeiten ist die Datenlage hier besonders gut. Wenn man sich mit Geologen unterhält, kriegt man unter vorgehaltener Hand die Aussage, dass das Gebiet (östlich des Großraumes Dresden bis Bautzen ("Lausitzer Granitmassiv") und evtl. darüber hinaus bis zur Polnischen Grenze für ein echtes Endlager sehr gut geeignet ist. Selbst für geologische Zeiträume ist die Ecke schon sehr, sehr lange stabil. Allzu dicht besiedelt ist das Ganze auch nicht - falls das ein Kriterium sein sollte.



    quote me later

  • gerade neulich habe ich gelesen, daß Bayern aus der Endlagersuche aussteigt. "Man habe ja Gorleben, das reicht".

    Leute, wir reden hier über eine Lagerung (beim hochradioaktiven Müll) von etwa 1 Mio Jahren!

    Gorleben liegt etwa 20m über dem Meeresspiegel. Wenn die Antarktis zu einem Viertel abschmilzt und Grönland komplett (Letzteres wird wahrscheinlich in 1'000 Jahren passiert sein) haben wir Land unter. Dagegen wirkt die abgesoffene Asse wie ein Kindergeburtstag.

    Und falls das nicht reicht, wird in der nächsten Eiszeit wieder ein polarer Gletscher das Land abschleifen.



    Eine späte Gletscherzunge ging bis Flensburg (deshalb hat die Stadt durch die Endmoränenstruktur steilere Steigungen als der Harz oder der Schwarzwald)



    Inmitten einer der letzten Eiszeiten ging die Gletschzunge etwa bis zum heutigen Kassel, deshalb ist nördlich des Harzes die norddeutsche Tiefebene.

    Der schwach- und mittelradioaktive Abfall strahlt zwar weniger, aber teilweise genauso lang.

    Je nach Definition gibt es den homo sapiens (wobei ich diese Bezeichnung für AKW-Betreiber irgendwie ablehne) seit etwa 30'000 bis 35'000 Jahren.

    Wenn ich mir jetzt übelege, wie lange es Deutschland, Europa, unsere Kultur oder gar die Menschheit noch geben wird, muß das Endlager auch so ausgelegt sein, daß etwas Neugieriges in ein paar 10'000 Jahren nicht weitergehen möchte. Egal, ob "es" lesen kann, egal, welche Sprache es spricht.

    Das Endlager darf natürlich auch keine Pumpen benötigen, es wäre zwar ein verdammt kündigungssicherer Job, als Wartungstechniker für 1 Mio Jahre eingestellt zu werden, aber es ist spätestens beim finalen Stromausfall kein sicherer Job.

    Und das Schlimmste ist, obwohl wir nicht wissen, wohin mit dem "Müll", produzieren wir immer noch mehr davon.